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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Wetterfensterln

So einfach funktioniert das Wetter am Stripsenjoch

Bin ich froh, dass Karl, genannt „Charly“ Gabl erst Ende des Jahres in Pension geht! Oder gehen muss. Der Meteorologe und Bergsteiger aus Innsbruck feiert im Dezember seinen 65. Geburtstag und wird dann aus dem Staatsdienst ausscheiden. Gabl kann sich frohen Mutes in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Schließlich hat der Wetterexperte, auf dessen Vorhersagen fast alle Stars der Szene vertrauen, immer erklärt, er wolle erst gehen, wenn seine Lieblingsbergsteigerin und Landsfrau Gerlinde Kaltenbrunner alle 14 Achttausender bestiegen habe.

Datum

6. September 2011 | 11:09

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Der oder die Putha Hiunchuli?

Bergsteiger auf dem Weg zum Putha Hiunchuli

Herr oder Frau Hiunchuli?

Was macht einen Berg zur Frau? In knapp vier Wochen brechen wir nach Nepal auf, um uns am 7246 Meter hohen Putha Hiunchuli zu versuchen. Oder sollte ich sagen: „an der … Putha Hiunchuli“? Ins Grübeln gebracht hat mich Joachim, einer der Teilnehmer unserer Expedition (ich werde euch die Bergsteiger vor Beginn der Reise noch vorstellen). „Über die weite Distanz erscheint mir dieser Berg irgendwie weiblich zu sein“, schrieb mir der Duisburger in einem Nebensatz. Meinte er vielleicht die anmutige Form des Bergs?

Egal warum, mir geht es wie Joachim. Ich bin versucht, die – statt wie überall niedergeschrieben – der Putha Hiunchuli zu sagen. Liegt es an meiner Vergangenheit als Lateiner? In dieser toten Sprache, die an den Schulen lebendig gehalten wird und mich bis in die mündliche Abiturprüfung begleitete, ist der Vokal „a“ am Ende eines Wortes ein deutlicher Hinweis auf feminin. Möglich, dass ich deshalb dazu neige, den Berg zu „verweiblichen“.

Datum

3. September 2011 | 10:24

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Putha Hiunchuli, ein (relativ) exklusiver Berg

Dhaulagiri-Massiv mit Putha Hiunchuli (ganz rechts)

Gespräche mit meinen Freunden, Verwandten und Bekannten laufen derzeit häufig nach folgendem Muster ab: „Welchen Berg willst du im Herbst besteigen?“ „Den Putha Hiunchuli in Nepal!“ Ratloser Blick. „Putha wer?“ Ich versuche es auf anderem Weg: „Hast du schon mal etwas vom Dhaulagiri gehört?“ „Mmh, ja, schon.“ Soll heißen: Mann, soll ich mir jetzt auch noch die Namen aller verfluchten Berge merken? Ich gehe darüber hinweg: „Der Putha Hiunchuli liegt im gleichen Massiv wie dieser Achttausender und wird deshalb auch Dhaulagiri VII genannt.“ Mein Gegenüber gibt endgültig auf: „Ach so!“ Keine Frage, es besteht Aufklärungsbedarf.

Datum

21. Juli 2011 | 15:58

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Kleiner Vorgeschmack

Verdammt, kommen wir denn gar nicht vorwärts? Noch immer scheint der Gipfel der 3772 Meter hohen Wildspitze, des zweithöchsten Bergs Österreichs, weit entfernt. Und dann dieser Matsch-Schnee. Alle drei Schritte sinke ich tief ein. „Du musst dich leicht machen“, rät mir Bergführer Hans Miller, der in unserer Vierer-Seilschaft direkt vor mir die Spur zieht. Aber wie soll das gehen? Diät während der Bergtour? Über den Schnee schweben? Hans ist etwa einen Kopf größer als ich. Wenn er bis zum Schaft seiner Bergschuhe einbricht, hänge ich schon bis zum Knie im Loch.

Datum

13. Juli 2011 | 21:03

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Toter Mann

Ein Sprung vom Zehn-Meter-Turm ins Schwimmbecken wäre für mich als Kind niemals in Frage gekommen. Selbst vom Fünf-Meter-Brett wählte ich einst den schmachvollen Rückzug. Vorne angekommen hatte mich beim Blick in die Tiefe der Mut verlassen. Drei Meter, das war das höchste der Gefühle. Und jetzt soll ich freiwillig in diese Gletscherspalte auf dem Hangender Ferner rutschen, deren breiter Schlund nicht zu übersehen, deren Tiefe ich aber nicht abschätzen kann? Kneifen gilt nicht, wäre auch schwer nachvollziehbar. Schließlich bin ich genau deshalb ins Tiroler Pitztal gereist. Der Spaltenbergungskurs gehört zu meiner Vorbereitung auf die Expedition zum Siebentausender Putha Hiunchuli, zu der ich Ende September aufbrechen werde.

Datum

12. Juli 2011 | 10:33

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Noch hundert Tage

Es war Zufall, dass mein heutiger Termin bei der Kardiologin genau auf den Tag fiel, an dem es noch hundert Tage bis zum Beginn der Expedition zum 7246 Meter hohen Putha Hiunchuli in Nepal sind. Nicht ganz zufällig hatte ich um den Routine-Check nachgesucht. Schließlich sollte man vor einer Tour wie dieser so viele Risiken wie möglich ausschließen. Und in extremer Höhe dürfte sich eine schwache oder anfällige Pumpe schnell als extremer Nachteil herausstellen.
Nach eingehender Untersuchung und Belastungs-EKG attestierte mir die Herzspezialistin, dass ich gut in Form sei. „Achten Sie darauf, dass Sie sich genügend Zeit nehmen, um sich zu akklimatisieren“, gab mir die Ärztin mit auf den Weg. Sie weiß, wovon sie spricht. Ihr Bruder hat immerhin drei Achttausender bestiegen. „Gesund ist das nicht gerade“, sagte die Kardiologin und lächelte.


Aufstiegsroute liegt auf der Hand, oder?

Datum

22. Juni 2011 | 14:08

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Berg(ischer)lauf

Noch 104 Tage bis zum Beginn der Expedition zum Putha Hiunchuli. Heute wollte ich meine Kondition ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen. Testgelände war die Sengbachtalsperre, vor den Toren Kölns im Bergischen Land gelegen. Die Runde ist etwa zehn Kilometer lang und hat familiäre Tradition: Meine Eltern gingen dort mit uns häufig an Wochenenden wandern, um nicht zu sagen sehr häufig. Und auch meine eigenen Kinder sammelten dort erste Wandererfahrung.


Laufen im Bergischen Land

Datum

18. Juni 2011 | 15:51

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Jimmy Roberts, Vater des Trekkings in Nepal

Im Gipfelhang des Putha Hiunchuli

„Die Gipfelkuppe war deutlich steiler als die unteren Hänge, aber ohne wirkliche technische Schwierigkeiten“, schrieb James Owen Merion, genannt „Jimmy“ Roberts. Der Engländer bestieg gemeinsam mit dem Sherpa Ang Nyima am 11. November 1954 erstmals den Putha Hiunchuli – jenen 7246 Meter hohen Berg in Nepal, an dem auch ich mich im Rahmen einer kommerziellen Expedition im Herbst versuchen will. Am Gipfel genoss Roberts die Aussicht: „Um 13.13 Uhr, vier Stunden nachdem wir das oberste Lager verlassen hatten, schauten wir voller Dankbarkeit auf im Süden gelegene Meer grüner Hügel, Täler und das Land, das wir sechs Wochen zuvor durchquert hatten.“

Datum

11. Juni 2011 | 17:41

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Putha Hiunchuli

Unsere Lehrer hatten unrecht. „Es gibt keine dummen Fragen“, war einer ihrer beliebtesten Sprüche. Das war allerdings vor Einführung des Privatfernsehens. Dort gibt es ja kaum eine Sendung, bei der die Zuschauer nicht dazu animiert werden, anzurufen und selbstverständlich ein nagelneues Auto der gehobenen Preisklasse zu gewinnen. Dafür müssen sie Fragen auf Nobelpreis-Niveau beantworten. Vorgestern etwa lief das stinklangweilige Europa-League-Finale zwischen Porto und Braga. Ich musste nicht lange auf das unvermeidliche Gewinnspiel warten. Als die Frage „Wer ist in diesem Jahr portugiesischer Meister geworden?“ eingeblendet wurde, war ich ein paar Sekunden lang verblüfft. Ein Rätsel für echte Fußball-Experten? Doch dann flimmerten die beiden Lösungsvorschläge über den Bildschirm: „A) FC Porto oder B) SC Versandkostenfrei?“ Diese Frage ist wirklich so dumm, dass sie schon fast wieder genial ist. Ich war versucht, für den SC Versandkostenfrei anzurufen.


Der Siebentausender Putha Hiunchuli

Datum

20. Mai 2011 | 17:36

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