More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Fußball auf dem Everest

Mount Everest

Und wieder muss der Mount Everest herhalten. 2008 sperrte China wochenlang den Berg, um von der tibetischen Seite aus die olympische Fackel auf den 8850 Meter hohen Gipfel zu bringen. Ziel der Übung: Werbung – oder sollte ich sagen Propaganda? – für die Spiele in Peking. In diesem Frühjahr nun soll auf dem Everest Fußball gespielt werden – als Appetitmacher für die Europameisterschaft 2012 in der Ukraine und Polen. Der Gipfel taugt nicht für ein Match, doch kurz darunter haben Bergsteiger aus der Ukraine ein mögliches kleines Spielfeld ausgemacht.

Symbolischer Torschuss

„50 Meter unterhalb des höchsten Punktes gibt es eine Bergschulter in der Größe eines Basketballfeldes“ sagte Sergej Kovalov. „Dieser Bereich hat nur eine geringe Neigung. Ein paar Kicks und ein symbolischer Torschuss sollten dort möglich sein.“ Der 45 Jahre alte Kovalov leitet eine Expedition, deren Mitglieder im nächsten Frühjahr den höchsten Berg der Erde besteigen wollen. Kovalovs Idee: Vertreter der vier ukrainischen Städte, in denen während der EM gespielt wird, erklimmen gemeinsam den Everest – im Gepäck einen Ball, der von den besten Fußballern der Ukraine signiert wurde. Der Expeditionsleiter kommt aus Donezk, dem Zentrum des ukrainischen Kohlereviers Donbass. In der Stadt werden drei EM-Vorrundenspiele der Gruppe D (unter anderem Frankreich gegen England), ein Viertel- und ein Halbfinale ausgetragen.

Richtiges Spiel im Basislager

Kovalov hat den Everest im Jahr 2008 über die nepalesische Seite bestiegen und weiß natürlich, dass ein „Fußball-Spiel“ im Gipfelbereich kaum mehr als ein Symbolkick sein kann. Doch es werde auch richtig gegen den Ball getreten, kündigte der Ukrainer vollmundig an – bei einer Partie im Basislager.

Datum

6. Januar 2012 | 18:18

Teilen