Forschungsschiff Sonne – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Zurück an Land, Neuseeland https://blogs.dw.com/abenteuersport/zuruck-an-land-neuseeland/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/zuruck-an-land-neuseeland/#comments Sat, 23 Apr 2011 09:41:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2011/04/23/zuruck-an-land-neuseeland/ Das Abenteuer Forschungsschiff habe ich mehr oder weniger unbeschadet überstanden. Wenn ihr es nicht verfolgt haben solltet, könnt ihr es hier nachlesen. Ein Seebär ist aus mir Landratte nicht geworden, aber viele unvergessliche Erlebnisse habe ich doch auf dem Forschungsschiff ‚Sonne‘ sammeln können. Jetzt werde ich für ein paar Tage in Neuseeland Landluft schnuppern. Mehr ist leider nicht möglich. In Auckland verbrachte ich eine Nacht in einem Hotel direkt im Schatten des Sky Towers. Das Gebäude wiegt so viel wie 6000 Elefanten. Angeblich. Unbestritten misst der Fernsehturm 328 Meter und ist damit das höchste Gebäude der Südhalbkugel.


Kommt ein Mensch geflogen …

Zwölf Euro die Sekunde

Als ich mit Rucksack und Tasche vor dem Hotel stehe, schreckt mich der laute Schrei einer Frau auf. Er kommt eindeutig von oben. Ich blicke hinauf und sehe einen menschlichen Körper mit gespreizten Armen, der mir zwar nicht im freien Fall, aber doch ziemlich zügig entgegenrast. Die Frau hängt an einem Drahtseil und wird kurz vor dem Einschlag abgebremst. Skyjump nennen die Anbieter dieses Spektakel. 225 neuseeländische Dollar kassieren sie dafür, das sind umgerechnet gut 140 Euro. Das Ganze für elf Sekunden, macht gut zwölf Euro die Sekunde. Nicht ganz billig für einen abgesicherten Nervenkitzel. Keine zehn Pferde würden mich dazu bringen, dort hinunterzuhüpfen. Mein Magen hat an Bord des Forschungsschiffs ‚Sonne‘ ohnehin genug gelitten. Und Mutproben fand ich schon immer doof.


Das Braune sind meine Schuhspitzen.

Basejump für Arme

Auf den Turm bin ich dann aber doch noch gefahren. Einfach, um die Aussicht zu genießen und weil ich neugierig war, wo die Himmelshüpfer abspringen. Auf einer Plattform in 192 Metern Höhe ist ein Steg angebracht. Zwischen zwei senkrecht nach unten laufenden Drähten wird der freie Fall simuliert, computergesteuert. Mehr als 75 Stundenkilometer erreichen die Hüpfer jedoch nicht. Basejump für Arme. Angeblich haben sich einige Leichtgewichte auch darüber beschwert, dass es viel zu gemächlich abwärts geht. Wer lieber oben seine Nerven kitzeln will, kann auf einem Drahtgitter den Turm umrunden und sich dabei, selbstverständlich gesichert, über den Abgrund hinauslehnen. Der „Skywalk“ kostet dann „nur“ umgerechnet 90 Euro. Wer es braucht…


Rechtzeitig abgebremst

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Große Fahrt https://blogs.dw.com/abenteuersport/grose-fahrt/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/grose-fahrt/#comments Sat, 02 Apr 2011 07:30:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2011/04/02/grose-fahrt/ Ich gehe fremd. Nicht meiner Frau, sondern den Bergen. Zumindest vorübergehend. Für zweieinhalb Wochen werde ich nämlich ein Seemann. Wenn das mal gut geht! Eigentlich habe ich immer ein flaues Gefühl in der Magengrube, wenn ich mich an Bord eines Schiffes begebe. Ich fühle mich dann so ausgeliefert, fremdbestimmt. Mein erster Blick geht stets zum Rettungsboot, verbunden mit der bangen Frage, ob auch alle Passagiere hineinpassen oder wie einst auf der Titanic gesiebt werden muss: Frauen und Kinder zuerst.


Mein Zuhause für zweieinhalb Wochen

Windstärke acht, drei Meter Wellen?

In den Bergen kann ich das Risiko einschätzen. Ich weiß, was ich kann, was nicht und welche objektiven Gefahren drohen. Aber auf dem Meer? Dort bin ich nicht mehr als ein klitzekleiner Spielball der Naturgewalten. Aber ich muss meine Bedenken wohl oder übel über Bord werfen. Denn ich heuere am kommenden Dienstag in Wellington in Neuseeland als Reporter auf einem deutschen Forschungsschiff an, Es trägt einen wohlklingenden Namen, der Wärme und Wohlbehagen verspricht: „FS Sonne“. Doch der jüngste Wochenbericht macht nicht gerade Mut. Tagelang konnten die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften an der Universität Kiel nicht arbeiten: Windstärke acht und drei Meter hohen Wellen. Das klingt nach Spucken.

Schnapszahl-schnell

Knapp 100 Meter ist die „Sonne“ lang, 14 Meter breit. Die Reisegeschwindigkeit beträgt zwölf Knoten, verrät das Handbuch. Das sind 22,22 Stundenkilometer. Eine Schnapszahl, wie beruhigend. Und dazu kann die „Sonne“ 50 Tage lang auf See sein, wenn der Kapitän nicht allzu sehr auf die Tube drückt. Der Einsatzbereich des Schiffes lautet „Große Fahrt“.
Und auf eine solche begebe ich mich heute. Ich reise um die halbe Welt: Köln-Frankfurt-Singapur-Christchurch-Wellington heißen die Stationen, ehe ich als bekennendes Landei an Bord gehen kann.
Diesmal schaue ich nicht Sportlern über die Schulter, sondern Wissenschaftlern, die Methanhydrat-Vorkommen am Meeresgrund erforschen. Meinen Blog von Bord findet ihr auf der Future-Now-Seite der Deutschen Welle. Hier ist der Link. Besucht mich doch auch mal dort!
Nach der Ausfahrt werde ich übrigens noch ein paar Tage mit einem Wohnmobil über die Nordinsel Neuseelands düsen. Dann haben mich die Berge zurück und ich werde mich wieder im Blog Abenteuer Sport melden. Spätestens.

P.S. Für den gestrigen Eintrag gilt natürlich: April, April!

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