Leiter – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Everest-L(e)it(er)anei https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-leiteranei/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-leiteranei/#comments Fri, 24 Oct 2014 11:13:43 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27557 Südseite des Mount Everest

Südseite des Mount Everest

Eine Leiter am Hillary Step? Diese Geschichte ist einfach nicht totzukriegen. Im Frühjahr hatte – wie berichtet – ein nepalesischer Regierungsvertreter Journalisten gesteckt, dass es in Kathmandu entsprechende Überlegungen gebe. Der diesjährigen Generalversammlung des Weltverbands der Bergsteiger und Kletterer (UIAA) in Flagstaff in den USA war das Thema sogar Punkt 1 ihrer Abschluss-Pressemitteilung wert. „Als eines der symbolträchtigsten Wahrzeichen gehört der Mount Everest der gesamten Menschheit“, heißt es in der Erklärung der UIAA. „Deshalb sollte die Besteigung dieses großartigen Bergs jenen vorbehalten sein, die sich das nötige Können und die Erfahrung erarbeitet haben, um den höchsten Punkt der Erde zu erreichen.“

Und die Leiter auf der Nordseite?

Die UIAA lehne „dauerhafte Strukturen“ auf den Aufstiegsrouten ab, „weil sie den Wert der Leistung herabsetzen, das Abenteuer verderben und den Missbrauch dieses heiligen Platzes, den wir Mount Everest nennen, fördern würden“. Fallen darunter auch die ständigen Materialdepots, die die Veranstalter der kommerziellen Expeditionen gerne oberhalb des gefährlichen Khumbu-Eisbruchs anlegen würden, damit die Sherpas nicht Jahr für Jahr dieselben Ausrüstungsteile hinauf- und hinuntertragen müssen? Und was ist mit der Leiter am Second Step, die bereits seit 1975 die Schlüsselstelle auf dem Nordostgrat entschärft? Hätte die UIAA gerne, dass die Chinesen die Leiter entfernen oder gilt sie nach fast 40 Jahren bereits als mit dem Berg verwachsen?

Zwei Wege an den Schlüsselstellen

Derzeit spricht nicht viel dafür, dass Nepals Regierung in Sachen Hillary-Step wirklich Entscheidungshilfe benötigt. Im Frühjahr 2013 verlegten die Sherpas an den Engpässen der Route erstmals je zwei Fixseile und entschärften damit die Staugefahr – auch am Hillary-Step, ganz ohne Leiter. Nimmt man die Erklärung der UIAA wörtlich, stünde das gesamte kommerzielle Bergsteigen am Mount Everest zur Debatte. Denn wie viele unter den Hunderten von Gipfelanwärtern haben sich wirklich das von der UIAA geforderte „nötige Können und die Erfahrung“ für den Everest erarbeitet? Darüber ließe sich trefflich diskutieren.

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Das leidige Thema Leiter https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-leiter/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-leiter/#comments Tue, 18 Mar 2014 22:18:51 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=25517 Everest-mit-LeiterEine Nachricht wird nicht dadurch wahrer, dass man sie stets neu auflegt. Wieder geistert die Meldung durch die Gazetten, am Hillary Step, der Schlüsselstelle der Everest-Normalroute auf der nepalesischen Seite, sollten Leitern angebracht werden, um Staus zu verhindern. Daraus werden dann Schlagzeilen wie „Nepal will Gipfelbesteigung des Everest erleichtern“. Blicken wir auf die Fakten:  Mohan Krishna Sapkota, Sprecher des Tourismusministerium in Kathmandu, hat einem Agenturjournalisten gesagt, dass man für die Zukunft erwäge, Leitern am Hillary Step zu befestigen. Wann das sein solle, ließ er offen. Das ist nicht neu.

Ein Vorschlag von vielen

Eine Stelle, zwei Wege (© IMG/Mike Hamill)

Eine Stelle, zwei Wege (© IMG/Mike Hamill)

Schon im letzten Jahr war mit dicken Lettern verkündet worden, bald gebe es eine Leiter an der Schlüsselstelle im Gipfelbereich. Auch auf der Generalversammlung des Weltverbands der Bergsteiger und Kletterer (UIAA) in im Oktober in Pontresina in der Schweiz wurde heftig darüber getuschelt – sehr zum Ärger der nepalesischen Delegation. Die Leiter sei nur ein Vorschlag von vielen, sagte damals UIAA-Ehrenmitglied Ang Tshering Sherpa, der inzwischen auch wieder zum Präsidenten des Nepalesischen Bergsteiger-Verbands (NMA) gewählt worden ist. Der 60-Jährige verwies darauf, dass im Frühjahr 2013 erstmals an den Engpässen der Route zwei Fixseile verlegt worden seien, auch am Hillary Step. Das habe „zu einer sicheren Klettersaison geführt, ohne Berichte über Staus an den Schlüsselstellen.“

Doppelte Fixseile an kritischen Stellen

Erfahrung bedeutet, Bewährtes zu bewahren. Der Verband der Everest-Expeditionsveranstalter (EOA) kündigte an, dass auch in diesem Jahr an kritischen Stellen zwei Fixseile angebracht würden. Dawa Steven Sherpa, Leiter der Eco Everest Expedition 2014 und EOA-Mitglied, nannte neben dem Hillary Step das „Gelbe Band“ (7600 Meter) und den „Genfer Sporn“ (7900 Meter) in der steilen Lhotseflanke sowie den „Balkon“ (8500 Meter) im Gipfelbereich. Von Leitern war nicht die Rede. Die werden jetzt erst einmal von den Sherpas im Khumbu-Eisbruch oberhalb des Basislagers benötigt. Die  so genannten „Icefall doctors“ haben damit begonnen, eine Route durch das gefährliche Eislabyrinth zu legen und sie abzusichern.

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