Neuendorf-Sachsenbande – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Ganz unten https://blogs.dw.com/abenteuersport/ganz-unten-3/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/ganz-unten-3/#comments Mon, 10 Sep 2012 10:10:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16775  

An der tiefsten Stelle Deutschlands

Ein Gipfel fällt auf, weil es einfach nicht mehr weiter nach oben geht. Aber eine tiefste Stelle in einem ohnehin platten Land? Ohne Wegweiser wäre ich mit meinem Fahrrad vorbei gefahren. Doch die Menschen in Neuendorf-Sachsenbande nahe Itzehoe sind stolz auf ihre kleine Sehenswürdigkeit. Neben dem Holzpfahl, der wie auf dem Schild zu lesen ist, die „tiefste Landstelle der B.R. Deutschland“ markiert, wehen eine deutsche und schleswig-holsteinische Flagge. 3,54 Meter unter Normalnull, also knapp unter dem Meeresspiegel liegt die Senke. Hier müsste eigentlich überall Wasser stehen“, sagt Ernst Hermann Eckes, der mit seiner Frau auf dem Weg zum Nord-Ostsee-Kanal hier kurz vorbeigeschaut hat. Wir drei sind die einzigen Besucher an diesem frühen Abend ganz unten in Deutschland.

 

Die Deiche müssen halten 

Auf einer Informationstafel über die Region, in der die tiefste Stelle liegt, steht ein Spruch, der für einen Rheinländer nicht zu verstehen ist: „Wer nich will dieken, mutt wieken“. Herr Eckes übersetzt für mich: „Wer nicht deichen will, muss weichen. Wer sich also nicht um die Wasserregulierung kümmert, hat in diesen Gebieten nichts zu suchen.“ Auf einem weiteren Holzpfahl sind die Höhen markiert, bis zu denen das Wasser bei den schlimmsten Sturmfluten stand. Der Rekord wurde am 3. Januar 1976 aufgestellt: 6,76 Meter, also gut zehn Meter über der tiefsten Stelle Deutschlands. Die Elbdeiche hielten, „dank des unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehr und der Bevölkerung“, wie zu lesen ist. 

Land ohne Stein

 

Ein Stein geht auf Reisen

Als ich den Eheleuten Eckes erzähle, dass ich hier einen Stein holen will, um ihn auf den höchsten Punkt Deutschlands, den Gipfel der Zugspitze zu bringen, grinst Ernst Hermann Eckes. „Wenn Sie den typischen Stein dieser Region suchen, sind Sie hier fehl am Platze.“ Ich verstehe nicht. „Wir haben hier eine anmoorige Marsch“, erklärt Herr Eckes. „Das Moor kennt keinen Stein, Es ist ein gewachsener, organischer Boden. Die Marsch ist ein Schwemmland-Boden, die kennt auch keinen Stein.“ In einem Gebüsch hat Frau Eckes dann aber doch ein schönes Exemplar von einem Stein ausgemacht, das die beiden für würdig befinden, die Reise zur Zugspitze anzutreten.

Nachtfahrt

Sonnenuntergang an der Elbe

Ich mache mich also auf den Weg nach Süden. Als ich in Glückstadt mit der Fähre die Elbe überquere, geht die Sonne bereits unter. Im Dunklen treffe ich schließlich auf dem Campingplatz in Krautsand ein, schlage schnell mein Zelt auf und dusche anschließend den Schweiß weg. Mit der Anfahrt zum Kölner Hauptbahnhof sind immerhin 70 Kilometer auf dem Sattel zusammengekommen. Morgen wartet eine dreistellige Distanz. Zeit, in den Schlafsack zu kriechen.

P.S. Gestern abend hatte ich keine Internet-Verbindung :-(. Deshalb jetzt mit Verspätung.

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Die Etappen https://blogs.dw.com/abenteuersport/die-etappen/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/die-etappen/#comments Sat, 08 Sep 2012 16:40:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16711

Es kann losgehen

Der Drahtesel ist gesattelt. Morgen früh starte ich mit dem Zug Richtung Itzehoe. Von dort sind es nur ein paar Kilometer bis zur tiefsten Landstelle Deutschlands in Neuendorf-Sachsenbande, wo ich mir den Stein holen werde, der dann die Reise zur Zugspitze antritt. Wenn sich jemand überlegt, an einem Tag vielleicht ein Stück mitzuradeln: Hier ist die vorläufige Routen-Planung – die sich natürlich je nach Wetter und Waden ändern kann. Ab morgen könnt ihr oben rechts im Blog verfolgen, wo ich gerade bin. Ich werde in unregelmäßigen Abständen ein GPS-Signal absetzen.

Sonntag, 9.9.

Itzehoe – Wilster – Neuendorf-Sachenwalde (tiefste Stelle) – Wilster – Glückstadt – (Fähre) – Wischhafen – Campingplatz

Montag, 10.9.

Drochtersen – Stade – Harsefeld – Sittensen – Scheeßel – Hemslingen – Visselhovede – Campingplatz (ca. 100 km)

Dienstag, 11.9.

Visselhovede – Walsrode –  Rethem –  Steimbke – Wenden – Linsburg – Husum – Rehburg -Bad-Rehburg – Pollhagen – Meerbeck – Stadhagen – Nienstädt – Oberkirchen – Rinteln – Campingplatz (ca. 115 km)

Mittwoch, 12.9.

Rinteln – Barntrup – Blomberg – Steinheim – Nieheim – Brakel –  Warburg – Campingplatz (ca. 90 km)

Donnerstag, 13.9.

Warburg – Breuna – Naumburg – Fritzlar  – Waberm – Lendorf-Berge – Homberg – Appenfeld – Oberaula- Kirchheim – Campingplatz (ca. 110 km)

Freitag, 14.9.

Kirchheim -Breitenbach – Schlitz – Fulda – Bad Brückenau – Hammelburg – Campingplatz (ca 115 km)

Samstag, 15.9.

Hammelburg – Gemünden – Karlstadt – Würzburg  – Eibelstadt – Ochsenfurt – Aub – Creglingen – Rothenburg o.d. Tauber – Campingplatz  (ca 115 km)

Sonntag, 16.9.

Rothenburg – Schillingsfürst – Feuchtwangen- Dinkelsbühl – Nördlingen – Donauwörth – Campingplatz (Romantische Straße, ca. 110 km)

Montag, 17.9.

Donauwörth – Aindling – Augsburg – Landsberg am Lech – Campingplatz (Romantische Straße, ca. 100 Kilometer)

Dienstag, 18.9.

Landsberg am Lech – Schongau – Peiting – Saulgrub – Oberammergau – Oberau – Garmisch-Partenkirchen – Grainau – Campingplatz  (ca. 90 km)

 

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Umdisponiert https://blogs.dw.com/abenteuersport/umdisponiert/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/umdisponiert/#comments Thu, 06 Sep 2012 14:55:37 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16679

Neue (längere) Route

Es empfiehlt sich immer, einen Plan B in der Hinterhand zu haben. Gestern wurde ich durch die Absage meiner mir vorher fest zugesagten Grubenfahrt in der Zeche Ibbenbüren überrascht. Offenkundig passte meine Aktion „Fair zum Berg“ plötzlich nicht mehr richtig in das PR-Konzept der Steinkohle-Industrie. Ich habe mich einen Tag lang darüber geärgert und dann beschlossen umzudisponieren.

Ich werde mir den Stein nun an der tiefsten frei zugänglichen (!) Landstelle Deutschlands holen. Die liegt in der Gemeinde Neuendorf-Sachsenbande nahe Itzehoe, 3,54 Meter unter dem Meeresspiegel. Damit vergrößert sich die Distanz zur Zugspitze, die ich mit dem Fahrrad zurücklegen will, um gut 200 Kilometer. Meinte Verkehrsminister Peter Ramsauer nicht gestern, die Deutschen sollten mehr Rad fahren? Na, dann. Am Sonntag breche ich auf.

P.S. Ich habe den Artikel vom 3.9. entsprechend aktualisiert.

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