More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Wunden lecken

Gerfried kehrte um

Wer einen Achttausender im Winter besteigen will, braucht viel Kraft, Glück und auch einen langen Atem. Das Team um den Österreicher Gerfried Göschl und die Bergsteiger der polnischen Expedition brachen ihre Gipfelversuche am Gasherbrum I im Karakorum ab. „Wir haben auf Grund des Neuschnees sehr lange bis 6700 Meter gebraucht“, ließ Gerfried in seinem Blog wissen. Das Anlegen der Fixseile auf den  letzten 100 Höhenmetern habe im „pickelharten Eis“ Stunden gedauert. Für eine realistische Gipfelchance am folgenden Tag hätte das Team 200 weitere Höhenmeter im Dunkeln aufsteigen müssen. „Dieses Risiko wollten wir nicht eingehen.”

Klarer Fehlstart

Auch die polnischen Bergsteiger, die im Gegensatz zu Göschl und Co. den Achttausender über die Normalroute besteigen wollen, kamen nicht höher. Auf 6650 Metern kehrten sie um und stiegen ins Basislager ab, „erschöpft und müde“, wie es auf der Internetseite der Expedition heißt. „Ein klarer Fehlstart“ sei der Gipfelversuch gewesen. „Wir hatten unsere kleinen Abenteuer wie einen Spaltensturz. Nun lecken wir unsere Wunden.“ Bis zum nächsten Versuch, sofern es das im Winterwetter zulässt.

Datum

28. Februar 2012 | 16:40

Teilen