More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Thomas Huber bei Absturz schwer verletzt

Thomas-Huber

Thomas Huber

„Entgegen all den Meldungen: Mir geht’s so weit gut“, schreibt Thomas Huber auf Facebook. „Hatte 1000 Schutzengel.“ Nach Informationen der Internetseite BGLand24.de  stürzte der 49 Jahre alte deutsche Topkletterer bereits am Dienstag bei Vorbereitungen für Filmarbeiten aus einer Felswand am Brendlberg im Berchtesgadener Land 20 Meter weit ab. Thomas sprach inzwischen von einer Fallhöhe von zwölf Metern. Er hatte Ende Mai in der Wand eine neue Route eröffnet. Der Kletterer wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus Traunstein eingeliefert. Nach unbestätigten Berichten soll sich Thomas bei dem Sturz einen Schädelbruch zugezogen haben. Er sei wegen eines Blutgerinnsels sofort operiert worden.

Datum

8. Juli 2016 | 11:09

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Frauen-Power in Patagonien

Papert und Smith-Gobat auf dem Gipfel des Torre Central

Papert und Smith-Gobat auf dem Gipfel des Torre Central

Den Sportkletterschuh am einen Fuß, am anderen einen Schuh mit Steigeisen – das sollte sich Ines Papert patentieren lassen. Die deutsche Topkletterin kreierte die eigenwillige Technik kürzlich in einer schwierigen Passage in der Ostwand des 2800 Meter hohen Torre Central in Patagonien. „Die Seillänge lies mir keine andere Wahl“, berichtet Ines. „Eine für mich völlig unbekannte Technik, deren Namen ich vielleicht prägen könnte: ‚hochgepapert‘?“ Sie habe sich wirklich mit allen Mitteln die extrem schwierige Route „Riders on the Storm“ hinaufgekämpft, sagt Ines: „Ich nutzte meine Eisgeräte nicht nur zum Klettern, sondern auch als Zwischensicherung.“ Zusammen mit der 36 Jahre alten Neuseeländerin Mayan Smith-Gobat gelang der 41-Jährigen an dem Granitturm die erst fünfte Begehung der Route, die 1991 von den deutschen Kletterlegenden Wolfgang Güllich, Kurt Albert, Bernd Arnold, Norbert Bätz und Peter Dittrich eröffnet worden war. 

Datum

3. März 2016 | 13:11

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Tommy Caldwell: “Mein Herz ist im Yosemite”

Tommy Caldwell in Chamonix

Tommy Caldwell in Chamonix

Tommy hat einen Lauf. Der 36 Jahre alte US-Amerikaner Tommy Caldwell und sein Landsmann Alex Honnold wurden mit dem diesjährigen Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“: für ihre Erstbegehung der so genannten „Fitz-Traverse“ in Patagonien, eine mehr als fünf Kilometer lange Kletterroute über sieben Gipfel und einige messerscharfe Grate. Und Tommy ist auch im nächsten Jahr ein heißer Kandidat für den „Goldenen Eispickel“. Im vergangenen Januar gelang es ihm und Kevin Jorgeson, die extrem schwierige 900 Meter hohe Route „Dawn Wall“ im Granit des El Capitan im Yosemite-Nationalpark erstmals frei zu klettern – ein echter Meilenstein im Big-Wall-Klettern. Ich habe mit Tommy über beide Touren gesprochen.

Tommy, du und Alex Honnold seid mit dem Piolet d’Or für eure erfolgreiche Begehung der Fitz-Traverse in Patagonien ausgezeichnet worden. Wie hast du selbst diese herausragende Klettertour erlebt?

Datum

12. Juni 2015 | 19:29

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Dean Potter ist tot

Dean Potter (1972-2015)

Dean Potter (1972-2015)

Einer der Extremsten unter den Extremen ist tot. Dean Potter kam bei einem Wingsuit-Unfall im Yosemite-Nationalpark ums Leben. Mit dem 43-Jährigen US-Amerikaner starb auch sein 29 Jahre alter Landsmann Graham Hunt. Die beiden waren am Samstag mit ihren fledermausartigen Fluganzügen vom Taft Point, einem knapp 2300 Meter hohen Aussichtspunkt, in die Tiefe gesprungen. Ihre Leichen wurden am Sonntagmorgen an einer Felseinkerbung gefunden. Offenkundig waren beide gegen die Felsen geprallt, ihre Fallschirme waren nicht geöffnet. Basejumping und Wingsuit-Flights sind im Yosemite-Nationalpark verboten.

Datum

18. Mai 2015 | 12:06

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Albert Precht tödlich abgestürzt

Abert Precht (1947-2015)

Abert Precht (1947-2015)

Österreich trauert um einen weiteren seiner großen Bergsteiger. Am Freitag – dem Tag, als in Linz der bei einer Skitour in Georgien erfrorene Edi Koblmüller zu Grabe getragen wurde – kam Albert Precht bei einem Kletterunfall auf Kreta ums Leben.  Der 67-Jährige stürzte mit seinem ein Jahr älteren langjährigen Seilpartner Robert Jölli aus der Kapsa-Wand in der Pervolakia-Schlucht in den Tod. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Precht war mit seiner Ehefrau Herta und Freunden aus seiner Heimatstadt Bischofshofen auf die griechische Insel gereist, auf der er seit Jahren regelmäßig Kletterurlaube verbrachte.

Datum

10. Mai 2015 | 15:04

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Caldwell und Jorgeson „befreien“ die Dawn Wall

Am Ziel! Caldwell (l.) und Jorgeson

Am Ziel! Caldwell (l.) und Jorgeson

Ein Meilenstein im Granit des El Capitan im Yosemite-Nationalpark! Die US-Kletterer Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson haben erstmals die extrem schwierige, rund 900 Meter hohe „Dawn Wall“ frei durchklettert, also bloß mit Händen und Füßen. Technische Hilfsmittel wie Seile, Haken oder Klemmkeile nutzten sie nur, um sich zu sichern. Nach 19 Tagen in der Wand erreichten der 36 Jahre alte Caldwell und der 30-jährige Jorgeson den Ausstieg und schrieben damit Klettergeschichte.

Datum

15. Januar 2015 | 11:39

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Hut ab vor Caldwell und Jorgeson!

Tommy Caldwell in der Dawn Wall

Tommy Caldwell in der Dawn Wall

Es ist einfach, auf einen Zug zu springen, der schon im Bahnhof steht. Der Kletterzug von Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson rollt jedoch noch. Zug um Zug um Zug Richtung Gipfel des legendären Granitfelsens El Capitan im Yosemite Valley. Seit dem 27. Dezember, also seit zweieinhalb Wochen, klettern und hängen die beiden US-Amerikaner in der etwa 900 Meter hohen, meist senkrechten, teilweise überhängenden „Dawn Wall“ (Wand der Morgendämmerung). Die Südostwand des El Cap heißt so, weil sie die ersten Sonnenstrahlen des Tages einfängt. Caldwell und Jorgeson sind auf dem besten Wege, die extrem schwere Route erstmals frei kletternd zu meistern. Sprich, sie nutzen Seile, Haken und Klemmkeile wirklich nur, um sich abzusichern, nicht um sich mit deren Hilfe aufwärts zu bewegen. Eigentlich soll man ja auch den Klettertag nicht vor dem Abend loben. In diesem Fall aber mache ich – quasi am späten Nachmittag – eine Ausnahme und ziehe tief den Hut vor Tommy und Kevin.

Datum

13. Januar 2015 | 15:35

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Marietta Uhden ist tot

Marietta Uhden (1968-2014)

Marietta Uhden (1968-2014)

Eine der großen deutschen Kletterinnen ist tot. Marietta Uhden starb in der Nacht zum Montag im Alter von 46 Jahren an Krebs. Sie hatte seit Jahren gegen die schreckliche Krankheit gekämpft. Die gebürtige Münchnerin war in ihrer Kindheit Turnerin und fand erst im Alter von 20 Jahren zum Sportklettern. Die Erfolge stellten sich schnell ein. 1993 holte Uhden ihren ersten von insgesamt zwölf deutschen Meistertiteln (zehn im Schwierigkeitsklettern, zwei im Bouldern). 1997 wurde sie WM-Dritte im Sportklettern, im Jahr 2000 gewann sie als erste deutsche Kletterin den Boulder-Weltcup.2005 beendete die „Steffi Graf des deutschen Sportkletterns“, wie Marietta  einmal genannt wurde, ihre Wettkampf-Karriere und widmete sich wieder ausschließlich dem Felsklettern. „Ich liebe es, in der freien Natur klettern zu gehen, mit ganz wenigen Dingen auszukommen und unter freiem Himmel zu übernachten“, sagte Uhden damals in einem Interview der Zeitschrift ALPIN. Auch im Fels setzte sie Maßstäbe: So konnte sie 2001 als erste Frau weltweite eine Route im elften Schwierigkeitsgrad („Sonne im Herzen“ in den bayrischen Voralpen) erstbegehen. Marietta hinterlässt ihren Ehemann und eine bald fünfjährige Tochter. R.I.P.

Datum

26. November 2014 | 12:50

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Free-Solo-Kletterer abgeriegelt

clif-barEin bisschen Gefahr ist gut fürs Geschäft, aber bloß nicht zu viel. So könnte man die Entscheidung des US-Energieriegel-Herstellers Clif Bar zusammenfassen, das Sponsoring der Kletterer Alex Honnold, Dean Potter, Steph Davis, Cedar Wright und Timmy O’Neill zu beenden. „Wir haben vor über einem Jahr begonnen, über Base-Jumping, Highlinen und Free-Solo-Klettern zu diskutieren“, teilte Clif Bar mit.  „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Disziplinen des Sports Grenzen überschreiten und das Risiko so weit ausreizen, dass wir als Unternehmen nicht mehr mitziehen wollen.“ In der Kletterszene hat die Entscheidung von Clif Bar eine heftige Diskussion darüber ausgelöst, wie viel Einfluss Sponsoren nehmen dürfen.

Datum

24. November 2014 | 18:04

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Destivelle: „Verrückt, was am Everest passiert“

Catherine Destivelle

Sie sieht deutlich jünger aus, als sie ist (53 Jahre). Und ihre Augen glänzen, wenn sie übers Klettern spricht. Vor 20 Jahren war die Französin Catherine Destivelle ein Star der Kletterszene: Unter anderem durchstieg sie die klassischen Nordwände von Eiger, Matterhorn und Grande Jorasses – solo und im Winter. Den Nameless Tower, einen beeindruckenden Granitzapfen von über 6000 Metern im Karakorum, kletterte sie frei. (Wenn ihr einen Eindruck ihres Kletterstils gewinnen wollt, seht euch unten das Video an!) Nach der Geburt ihres Sohnes Victor 1997 trat sie als Kletterin deutlich kürzer. Ich sprach mit Catherine – wie berichtet – bei einer Wanderung während des International Mountain Summit (IMS) in Brixen in Südtirol.

Catherine, kletterst du immer noch?

Ja, zwar weniger, aber ich klettere noch. Ich mag es. Wenn ich Zeit habe oder Urlaub, klettere ich mehrere Male in der Woche.

Als du deine großen Routen geklettert bist, in den 1980ern und am Beginn der 90er Jahre, warst du eine Pionierin des Frauenkletterns. Was hat sich seitdem geändert?

Ich denke, es ist eine ganz normale Entwicklung: Die Kletterinnen von heute sind besser als zu unseren Zeiten, weil sie seit ihrer Jugend trainieren. Klettern ist ein richtiger Sport geworden. Zu meiner Zeit begann es gerade erst, ein Sport zu werden, war es aber noch nicht wirklich.

Datum

24. Oktober 2013 | 15:11

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Alpine Mentoren

Ausbildungstag im Mont-Blanc-Gebiet

„Ausbildung ist der beste Reiseproviant für die Reise zum hohen Alter“, hat schon der alte Aristoteles gewusst. Dass der Philosoph als Felskletterer die Klippen der Ägäis unsicher gemacht hätte, wäre neu. Aber sein weiser Spruch gilt auch für Bergsteiger und Kletterer: Wer gut ausgebildet ist, lebt länger. Steve House, der Topkletterer aus den USA, hat sich nach einem Sturz 2010, der ihn fast das Leben gekostet hätte, der Ausbildung junger, talentierter Kletterer verschrieben. Er gründete die gemeinnützige Organisation „Alpine Mentors“, um – so Steve – „dem Klettern etwas zurückzugeben und der heutigen Kletterjugend ein Mittel an die Hand zu geben, dass ich nicht hatte“. Der 43-Jährige hat internationale Topkletterer als Mentoren gewonnen, die bereit sind, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten am Berg an die nächste Generation weiterzugeben. Mit am Seil sind dieser Tage auch die deutschen Spitzenbergsteiger Ines Papert und David Göttler

Datum

4. Oktober 2013 | 17:33

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Vor 100 Jahren: Dülfers großer Coup

Totenkirchl (vom Stripsenkopf aus)

Geht es euch manchmal auch so? Ich habe einen Termin in meinem Hinterkopf unter einem bestimmten Datum abgespeichert, das sich dann jedoch als falsch erweist. Diesmal lag es allerdings nicht daran, dass ich, wie so oft, nicht in meinen Kalender gesehen habe. Vielmehr habe ich die Angaben eines Zeitungsartikels, den ich im Sommer gelesen und aufgehoben hatte, nicht nachgeprüft. Und so bin ich jetzt eigentlich zwei Tage zu spät dran, für den Jubiläumsartikel. Aber besser jetzt als gar nicht. Ich hebe mein Glas auf Hans Dülfer und Willi von Redwitz, die am 26. September 1913  im Wilden Kaiser erstmals die „direkte Totenkirchl-Westwand“ durchkletterten. Die Route – nach heutigem Maßstab, frei geklettert, im sechsten Grad – galt damals als die anspruchsvollste in den Alpen und eine der schwierigsten weltweit.

Datum

28. September 2013 | 21:23

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Patrick Edlinger ist tot

Patrick Edlinger (1960-1992)

Er war ein großer Kletterer. Patrick Edlinger ist am Freitag in seinem Heimatort La Palud-sur-Verdon im Alter von 52 Jahren gestorben. Über die Todesursache wurde nichts mitgeteilt. „Le Blond“, wie Edlinger wegen seiner langen, blonden Haare genannt wurde, hatte in den 1980er Jahren Maßstäbe im Freiklettern gesetzt, vor allem an den 700 Meter hohen Felsen der Verdon-Schlucht in Südfrankreich. Weit über die Kletterszene hinaus wurde Edlinger durch den spektakulären Dokumentarfilm „Opéra vertical“ bekannt, der ihn in Hochform zeigte.

Datum

18. November 2012 | 19:47

Teilen

Feedback

Comments deactivated