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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Neuland betreten

Kokodak Dome (linke Bildmitte)

Kokodak Dome (linke Bildmitte)

Zum ersten Mal seit 40 Jahren werde ich das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft verpassen. Unglaublich. Das ist für einen Sportjournalisten in etwa so, als würde ein Bergsteiger eine Einladung zu einer Traum-Expedition ausschlagen. Und so wird auch ein Schuh daraus. Ende kommender Woche werde ich zu einer Expedition aufbrechen. Sie führt mich in den Westen Chinas. Ziel ist der Kokodak Dome, ein 7129 Meter hoher Berg im Kuen-Lun-Gebirge. Er ist – lese und staune – noch unbestiegen. Ein Siebentausender, und noch niemand war oben? Um ehrlich zu sein, streng genommen handelt es sich nicht um einen Haupt-, sondern einen Nebengipfel. Schwamm drüber, denn es ist es wirklich so: Der höchste Punkt ist noch jungfräulich.

Kommerzielle Expedition

Ich werde mit zwölf anderen Bergsteigern an einer kommerziellen Expedition zum Kokodak Dome teilnehmen. Geleitet wird sie von dem bekannten und sehr erfahrenen deutschen Höhenbergsteiger Luis Stitzinger, der gerade erst – wie  berichtet – vom Achttausender Makalu in Nepal zurückgekehrt ist. In den Tagen bis zur Abreise werde ich euch mehr über den Berg, die Expedition und die Teilnehmer erzählen. Und euch dann natürlich auch von unterwegs auf dem Laufenden halten.

Terra incognita

Treue Blog-Leser wissen, dass mir schon einmal eine Erstbesteigung vergönnt war. 😉 Aber der „Mount Nestler“ in der Arktis war nur etwa 5,30 Meter hoch und ist inzwischen wohl längst wieder vom Eisboden verschwunden. Ein Siebentausender ist da schon eine andere Marke. Und welcher Abenteurer träumt nicht davon, seinen Fuß auf Terra incognita, auf unberührtes Land, zu setzen? Für diese Chance verpasse ich gerne ein WM-Finale.

Datum

25. Juni 2014 | 16:51

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