7 Summits Club – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Luo Jing macht die 14 Achttausender voll https://blogs.dw.com/abenteuersport/luo-jing-macht-die-14-achttausender-voll/ Sat, 29 Sep 2018 20:55:26 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42121

Luo Jing (2016)

Auch vom Achttausender Shishapangma in Tibet wurden am heutigen Samstag die ersten Gipfelerfolge der Herbstsaison gemeldet. Ein Team des russischen Expeditionsveranstalters „7 Summits Club“ erreichte nach eigenen Angaben den 8027 Meter hohen Gipfel, ebenso ein Team des nepalesischen Anbieters „Seven Summit Treks“. Laut dessen Vorstandsmitglied Dawa Sherpa stand auch die Chinesin Luo Jing auf dem Gipfel der Shishapangma. Es war der letzte der 14 Achttausender, der der 42-jährigen noch in ihrer Sammlung fehlte.

Alle 14 in knapp sieben Jahren

Luo (r.) 2014 auf dem K 2

Luo ist damit nach der Südkoreanerin Oh Eun-sun, der Spanierin Edurne Pasaban, der Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner und der Italienerin Nives Meroi die fünfte Frau, die alle 14 Achttausender bestiegen hat. Kaltenbrunner und Meroi hatten bei allen ihren Aufstiegen auf Flaschensauerstoff verzichtet. Ihren ersten Achttausender bestieg Luo Jing im Herbst 2011, den Manaslu. Seitdem verging bei ihr kaum ein Jahr ohne Achttausender-Erfolg. In weniger als sieben Jahren machte sie die 14 voll: 2012 ließ sie den Makalu folgen, 2013 Kangchendzönga, Gasherbrum I und II. 2014 bestieg die Chinesin Dhaulagiri und K 2, 2016 Annapurna, Mount Everest und Cho Oyu. 2017 war der Lhotse dran, im Sommer 2018 dann Nanga Parbat, Broad Peak und jetzt im Herbst zum Abschluss die Shishapangma.

„Berge haben mich akzeptiert“

„Nachdem ich so viele Berge bestiegen habe, habe ich verstanden, dass ich nicht die Berge erobert habe, sondern dass die Berge mich akzeptiert haben“, sagte die Computer-Expertin aus Peking der Zeitung „China Daily“, im Sommer nach dem Erfolg am Broad Peak. Luo Jing ist die erste Frau aus China im „14-Achttausender-Klub“.

Ihr Landsmann Zhang Liang hatte die Achttausender-Sammlung als erster Chinese 2017 komplettiert. In diesem Sommer gelang ihm als zweitem Mensch nach dem Südkoreaner Park Joung-Seok der sogenannte „True Explorers Grand Slam“: Er bestieg den Denali, den höchsten Berg Nordamerikas, und damit den letzten ihm noch fehlenden Berg der „Seven Summits“. Damit hatte der 54-Jährige sowohl alle Achttausender, als auch die höchsten Berge aller Kontinente bestiegen – und zudem noch Nord- und Südpol erreicht.

Update 4.10.: Laut einem spanischen Bergsteiger, der zur gleichen Zeit an der Shishapangma war, erreichte Luo Jing „nur“ den 8008 Meter hohen Mittelgipfel, nicht den Hauptgipfel. Sollte sich dies bestätigen, hätte sie die 14 Achttausender noch nicht komplett.

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Neues aus Verpimpel-Land: Luxus am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/luxus-am-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/luxus-am-everest/#comments Thu, 29 Mar 2018 20:53:59 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40097

Erst mal Schuhe putzen lassen

Nennt mich ruhig altmodisch. Aber für mich liegt der besondere Reiz von Expeditionen auch darin, die Komfortzone zu verlassen und in den Bergen, im Eis oder sonst wo ein einfacheres Leben als im Alltag zu führen. Das bedeutet ja nicht gleich, dass man zum Höhlenbewohner mutieren muss. Aber wenn ich etwa, wie kürzlich am Kilimandscharo geschehen, koreanische Bergsteiger sehe, die sich nach ihrer Ankunft an der Kibo Hut auf 4720 Metern erst einmal von einheimischen Helfern den Staub von den Schuhen wischen lassen, kann ich nur den Kopf schütteln. Nicht als ganz so peinlich, aber ähnlich verstörend empfinde ich es, wenn sich ein Zeltlager am Berg kaum noch von der eigenen Wohnung unterscheidet. Und das sogar am Mount Everest!

Richtiges Bett und Laptop-Platz

Luxuszelt für den Everest

Der russische Anbieter „7 Summits Club“ brüstet sich in diesem Frühjahr mit einem so genannten „Luxus-Camp“ auf der tibetischen Nordseite des höchsten Bergs der Erde. Jeder Expeditionsteilnehmer erhält sein eigenes geräumiges und beheiztes Zwei-Kammer-Zelt. Im „Schlafzimmer“ liegt ein Teppich und steht ein richtiges Bett mit Holzrahmen samt Daunenkissen und -plumeau. Im „Vorzimmer“ wartet ein Laptop-Arbeitsplatz mit Tisch und Stuhl. „Der Bergsteiger sollte seine Stärke so gut wie möglich wiederherstellen, sollte nicht krank werden, sollte seine gute Moral aufrechterhalten – ebenso wie seine Sehnsucht, den Weg bis zum Ende zu gehen“, begründet der Veranstalter den Luxus im Everest-Basislager.

Noch Luft nach oben

Everest-Aufstiegshilfe von morgen?

Der Schuss könnte jedoch auch nach hinten losgehen. Denn was ist, wenn die verpimpelten Bergsteiger plötzlich gar keine Lust mehr haben, ihr Luxusquartier aufzugeben? Vielleicht verlangen sie ja sogar, dem Privatzelt eine dritte Kammer anzufügen, für Dusche und WC, letzteres selbstverständlich mit angewärmter Klobrille. Und warum muss das Wohlfühlen eigentlich auf das Basislager beschränkt bleiben? Die bisher spartanisch eingerichteten Hochlager könnten doch auch mit Fußbodenheizung und Himmelbett ausgestattet werden. Und wenn man schon mal dabei ist, warum werden eigentlich die Fixseile nicht durch Schleppseile ersetzt, wie sie bei Kinder-Skiliften Anwendung finden? Dann wären Steigklemmen überflüssig, die Quälerei beim Aufstieg hätte ein Ende. Auch Laufbänder wie an großen Flughäfen wären denkbar. Es bleibt also noch Luft nach oben in Sachen Luxus. Die chinesisch-tibetischen Behörden müssten dann jedoch wohl die Everest-Stromgebühren von 50 Dollar pro Bergsteiger anheben. Sonst schreiben sie sehr bald rote Zahlen.

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