Annapurna Südwand – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Und noch einmal die Annapurna-Südwand https://blogs.dw.com/abenteuersport/annapurna-suedwand-graziani-benoist/ Fri, 25 Oct 2013 15:33:32 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=23985

Annapurna-Südwand

Nur zwei Wochen sind offensichtlich ins Land gegangen, bis Ueli Stecks Solo-Route durch die Südwand des Achttausenders Annapurna wiederholt worden ist. Nach Informationen von explorersweb.com erreichten die Franzosen Yannick Graziani und Stéphane Benoist den 8091 Meter hohen Gipfel, eine Woche nachdem sie vom vorgeschobenen Basislager aus aufgebrochen waren. Die beiden hätten wegen der Kletterschwierigkeiten im oberen Wandbereich deutlich länger gebraucht als ursprünglich geplant, heißt es.

Uelis Route

Andere Verhältnisse in der Wand

Diese Informationen adeln Ueli Stecks Leistung noch mehr. Der Schweizer Topbergsteiger war in 28 Stunden durch die Südwand zum Gipfel und wieder nach unten geklettert. Allerdings hat es seit Uelis Abreise im Himalaya heftig geschneit, so dass sich die Verhältnisse auch an der Annapurna deutlich verändert haben dürften. Steck hatte die Route vollendet, die 1992 von Pierre Beghin and Jean-Christophe Lafaille bis auf eine Höhe von 7400 Metern eröffnet worden war. Dort hatten die beiden Franzosen wegen schlechten Wetters umkehren müssen, Beghin war auf 7200 Metern in den Tod gestürzt.

Zweimal für den Piolet d’Or nominiert

Stéphane Benoist und Yannick Graziani leben in Chamonix und verdienen ihr Geld als Bergführer. Der 42 Jahre alte Benoist war bereits zweimal für den Piolet d’Or nominiert, den „Oscar“ der Bergsteiger: 2003 für eine neue Route durch die Nordwand des 6904 Meter hohen Thalay Sagar in Indien und 2009 für eine neue Route durch die Südwand des 7861 Meter hohen Nuptse in Nepal, in unmittelbarer Nachbarschaft des Mount Everest. Zusammen mit Graziani hatte sich Benoist schon einmal im Herbst 2010 an der Annapurna-Südwand versucht, wegen schlechten Wetters hatten die beiden auf einer Höhe von 6850 Metern das Handtuch geworfen.

Geburtstagsgeschenk Annapurna-Südwand

Yannick Graziani hat bereits mehrere Erstbegehungen an Siebentausendern auf dem Konto. Als seine bisher größte Leistung bezeichnete er bisher die Besteigung des Achttausenders Makalu über die Ostwand im Jahr 2004. Vielleicht wird er diese Einschätzung nach seiner Rückkehr von der Annapurna revidieren. Am gestrigen Donnerstag feierte Yannick seinen 40. Geburtstag.  Das schönste Geschenk dürfte er sich selbst gemacht haben.

 

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Das Annapurna-Video https://blogs.dw.com/abenteuersport/das-annapurna-video/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/das-annapurna-video/#comments Thu, 17 Oct 2013 09:03:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=23841 Unter den Lesern meines Blogs ist eine kleine Diskussion darüber entflammt, ob Ueli Stecks Solo-Durchsteigung der Annapurna-Südwand ausreichend belegt ist, da er seine Kamera – wie berichtet – beim Aufstieg verloren hatte. Ich zweifle nicht an Uelis Angaben. Bei seiner Klasse hat er es nicht nötig, etwas vorzuflunkern. Expeditionsgefährte Don Bowie hat nach eigenen Worten den Schweizer noch dabei beobachtet, wie er auf 6500 Metern einen Platz für sein Zelt vorbereitete. Dann habe die Dunkelheit Ueli verschluckt, schreibt Don. Er sei dann schlafen gegangen, habe aber in der Nacht immer wieder mal aus dem Zelt in die Wand geschaut. Die Wolken hätten sich verzogen und Wind und Spindrift nachgelassen. Am nächsten Morgen, so Don, habe er Ueli erstmals wieder gesehen, beim Abstieg unterhalb der Headwall. Das Video, das Ueli und Don auf ihre Homepages gestellt haben, ist eher atmosphärisch gehalten:

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Uelis dritter Anlauf an der Annapurna https://blogs.dw.com/abenteuersport/uelis-steck-annapurna/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/uelis-steck-annapurna/#comments Tue, 17 Sep 2013 12:12:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=23253

Ueli 2007 an der Annapurna

Mein (hier geäußertes) Bauchgefühl stimmte: Ueli Steck ist tatsächlich in den Himalaya zurückgekehrt, um sich wieder an einem Achttausender zu versuchen – viereinhalb Monate nach dem unseligen Sherpa-Angriff gegen ihn, Simone Moro und Jonathan Griffith in Lager 2 am Mount Everest.  Der 36-Jährige Topbergsteiger aus der Schweiz reiste gestern nach Kathmandu. Sein Ziel: die Südwand der 8091 Meter hohen Annapurna. „Bequem durchs Leben zu gehen, ist nach wie vor nicht mein Ziel“, schreibt Ueli auf seiner Homepage. „Darum versuche ich es ein drittes Mal an der Annapurna. Ich möchte meine Träume und Visionen in die Realität umsetzen. Die Annapurna ist eine davon.“ 2007 war er dort nur knapp dem Tod entronnen.

„Mächtig Glück gehabt“

Ueli versuchte damals, die Südwand solo zu durchklettern, als ihn ein Stein am Kopf traf. Steck verlor das Bewusstsein und stürzte 200 Meter ab. „Da hatte ich mächtig Glück“, sagte mir Ueli später bei einem Treffen in München. „Das Risiko ist einfach da in diesen Bergen. Und es ist relativ hoch.“ 2008 kehrte Steck mit seinem Landsmann Simon Anthamatten zur Annapurna zurück, doch auch diese Expedition stand unter keinem guten Stern. Die beiden Schweizer brachen ihren Versuch ab, um Iñaki Ochoa de Olza zu retten, der höhenkrank in Lager 3 auf über 7000 Metern lag. Ueli erreichte das Zelt, konnte aber nicht verhindern, dass der 40 Jahre alte Spanier, der zuvor zwölf Achttausender bestiegen hatte, starb.

Mit Don Bowie

Annapurna-Südwand

Diesmal ist Ueli mit Don Bowie unterwegs. Der gebürtige Kanadier, der jetzt in Kalifornien lebt, musste 2012 einen Solo-Versuch an der Annapurna-Nordwand abbrechen. Bereits 2011 hatte der leistungsstarke Bergsteiger mit Steck ein Team gebildet. Damals durchstieg Ueli die Shishapangma-Südwand in nur zehneinhalb Stunden – im Alleingang, weil sich Don nicht gut fühlte. Anschließend bestiegen beide gemeinsam den Cho Oyu, um einige Wochen später am Mount Everest zu scheitern.

Gelungene Ouvertüre

Den Gipfel des höchsten Bergs der Erde erreichte Ueli dann im Mai vergangenen Jahres. 2013 wollte er mit Simone Moro und Jonathan Griffith am Everest etwas Neues wagen. Doch dazu kam es nicht mehr. Ende April eskalierte ein Streit mit Sherpas auf der Normalroute. Die drei europäischen Bergsteiger wurden im Hochlager geschlagen, mit Steinen beworfen und mit dem Tod bedroht. Ueli reiste geschockt und deprimiert ab. Im August meldete er sich zurück: mit einem Speed-Rekord auf der „Intégrale de Peuterey“ am Mont Blanc, dem nach seinen Angaben längsten Grat der Alpen. Eine gelungene Ouvertüre für die Annapurna-Südwand.

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