Anthamatten – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Ein weißer Fleck weniger https://blogs.dw.com/abenteuersport/kunyang-chhish-east-gi-nanga/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/kunyang-chhish-east-gi-nanga/#comments Fri, 30 Aug 2013 14:18:58 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=23011

Am Gipfel des Kunyang Chhish East

Auf jeden Topf gehört ein Deckel. Ich bin euch noch die letzten Meldungen der Karakorum-Saison schuldig, die während meines Urlaubs aufgelaufen sind. Auf der Landkarte der hohen Gipfel gibt es nun einen weißen Fleck weniger. Die beiden Brüder Hansjörg und Matthias Auer aus Österreich und der Schweizer Simon Anthamatten durchstiegen erstmals die Südwand des 7400 Meter hohen Kunyang Chhish East. Dieser Nebengipfel des 7852 Meter hohen Kunyang Chhish war bis dahin noch jungfräulich. Die beiden US-Spitzenkletterer Steve House und Vince Anderson (die 2005 als Erste im Alpinstil durch die mächtige Rupalwand des Nanga Parbat geklettert waren) hatten 2006 rund 300 Meter unter dem Gipfel umkehren müssen. Die Auer-Brüder und Anthamatten bewiesen Durchhaltevermögen. Nachdem schlechtes Wetter den ersten Versuch auf 7000 und den zweiten bereits auf 5600 Metern vereitelt hatte, gelang im dritten Anlauf endlich der Durchstieg. „Unsere Zehen und Finger waren steif vor Kälte, unsere Kräfte fast am Ende“, berichtet Hansjörg Auer. „Wir hatten den End- und Höhepunkt einer langen Expedition erreicht und genossen nun den herrlichen Blick über eine Ozean aus Wolken und Nebel, aus dem nur die höchsten Gipfel des Karakorum-Gebirges herausragten.“

Festnahmen am Nanga Parbat

Wie der Nanga Parbat, etwa 120 Kilometer entfernt. Von dort vermeldeten die pakistanischen Sicherheitsbehörden einen Fahndungserfolg. „Wir haben im Zusammenhang mit der Ermordung von Einheimischen und Ausländern rund 20 Männer festgenommen“, sagte Muhammad Navid, Polizeichef des Distrikts Diamir. Angeblich sollen sie auch für  den Mordanschlag auf das Basislager an der Diamir-Flanke des Nanga Parbat verantwortlich sein. Terroristen hatten am 23. Juni als Vergeltung für einen US-Drohnenangriff elf Bergsteiger getötet. Anfang August waren in dem Gebiet drei ermittelnde Polizisten erschossen worden. Ob die nun verkündeten Festnahmen wirklich einen Durchbruch in dem Fall bedeuten, muss sich noch erweisen.

Fünfter Todesfall am Hidden Peak

Schwarz war der Sommer am Achttausender Gasherbrum I. Zuletzt stürzte auch noch der Tscheche Zdeněk Hrubý in den Tod, nachdem er mit seinem Landsmann Marek Holeček vergeblich versucht hatte, eine neue Route durch die Südwestwand zu eröffnen. Hrubý starb an seinem 57. Geburtstag. Mit acht bestiegenen Achttausendern zählte er zu den erfahrensten Höhenbergsteigern Tschechiens und war auch Präsident des tschechischen Bergsteigerverbands. Hrubý war der fünfte Bergsteiger, der in diesem Sommer sein Leben am „Hidden Peak“ verlor. Zuvor war bereits der 51 Jahre alte Pole Artur Hajzer, einer der ganz Großen des Höhenbergsteigens, am Gasherbrum I tödlich abgestürzt. Drei Spanier starben beim Abstieg vom Gipfel, nachdem sie im Sturm die Orientierung verloren hatten.

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