Bergsteiger – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Sieben Tote bei Lawinenunglück am Dôme de Neige https://blogs.dw.com/abenteuersport/sieben-tote-bei-lawinenunglueck-am-dome-de-neige/ Tue, 15 Sep 2015 15:29:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30569 Dôme de Neige (r.)

Dôme de Neige (r.)

Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen sind heute sieben Bergsteiger ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am 4015 Meter hohen Dôme de Neige im Écrins-Massiv südöstlich von Grenoble. Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei den Toten um vier Deutsche und drei Tschechen. Eine weitere Bergsteigerin aus Deutschland konnte verletzt geborgen werden. Es soll sich um drei Seilschaften gehandelt haben. Nach Angaben der Retter löste ein Schneebrett die rund 250 Meter lange Lawine aus. Am vergangenen Wochenende hatte es in dem Gebiet heftig geschneit. „Die Bedingungen sind derzeit winterlich“, sagte ein Polizist. In diesem Jahr sind in den französischen Alpen bereits mindestens 39 Menschen bei Lawinenunglücken ums Leben gekommen.

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Ständige Bergrettung in Nepal? https://blogs.dw.com/abenteuersport/bergrettung-in-nepal/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/bergrettung-in-nepal/#comments Thu, 29 Nov 2012 15:31:58 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=18381

Bergrettung per Hubschrauber in Nepal

Die Zeit ist reif, findet Ang Tshering. Nepal benötige eine ständige professionelle Bergrettung für große Höhen, die im Notfall sofort zur Stelle sei. „Das Klettern im Himalaya wird immer beliebter, und die Gefahr in den Bergen durch Klimawandel und globale Erwärmung wächst“, begründet der 59 Jahre alte Sherpa seinen Vorstoß. „Wir brauchen bestens ausgebildete, erfahrene und gut ausgerüstete einheimische Retter, die sich mit Medizin, Bergsteigen und im Fliegen auskennen.“ Eine solche nepalesische Rettungseinheit sei aber nur mit ausländischer Hilfe auf die Beine zu stellen. Ang Tshering ist nicht irgendwer in Nepal.

Erfolgreicher Geschäftsmann und Funktionär

Seit 30 Jahren leitet der Sherpa in Kathmandu Asian Trekking, eine der größten Agenturen des Landes für Expeditionen und Trekkingreisen. Von 2002 bis 2011 war Ang Tsherpa Präsident des Nepalesischen Bergsteigerverbands. Gerade erst wurde der Sherpa beim Treffen des Weltbergsteigerverbands UIAA in Amsterdam wegen seiner großen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Seine Stimme findet also Gehör weit über die Grenzen Nepals hinaus.

Simone Moro als Pilot

Simone-Moro (l.) und Maurizio Folini

In den letzten Jahren hat es in dem Himalaya-Staat zunehmend Rettungsflüge an den höchsten Bergen der Welt gegeben. Seit 2010 unterstützen die erfahrenen Schweizer Bergretter der Air Zermatt die Hubschrauberpiloten der nepalesischen Fishtail Air. Im vergangenen Frühjahr erhielten die „Fischschwänze“ weitere prominente Hilfe. Der italienische Top-Bergsteiger Simone Moro, der eine Fluglizenz besitzt, sowie seine Landsleute Maurizio Folini und Piergiorgio Rosati verstärkten das Team. Innerhalb von zwei Wochen landete der Rettungshubschrauber am Mount Everest elf Mal in Lager zwei auf 6400 Metern, einmal sogar oberhalb von 6700 Metern.

Zeltklinik im Basislager

Für kleinere und größere Wehwehchen

„Bis jetzt hat noch niemand den Hubschrauber als Höhentaxi missbraucht“, versucht Simone Bedenken zu zerstreuen, dass alleine die Möglichkeit von Rettungsflügen noch mehr Amateure zum Everest ziehen könnte. Doch schon jetzt ist die medizinische Versorgung am höchsten Berg der Erde um Klassen besser als in vielen anderen Regionen Nepals. Seit fast zehn Jahren gibt es im Basislager auf 5300 Metern Höhe während der Klettersaison eine kleine Zeltklinik für die kleinen und größeren Wehwehchen der Bergsteiger. Und für echte Notfälle steht dann eben der Helikopter bereit.
Zum Vergleich: Gerät jemand in einem entlegenen Dorf im Norden des nepalesischen Distrikts Gorkha in Lebensgefahr, kann er vor Ort nicht behandelt werden, weil Ärzte und Medikamente fehlen. Den Angehörigen bleibt dann keine andere Wahl als einen Hubschrauber zu chartern und den Patienten in die Hauptstadt Kathmandu fliegen zu lassen. An den Schulden knabbern die armen Familien dann häufig ein Leben lang. Auf dieses drängende Problem sollte Ang Tshering auch oder vielleicht sogar eher hinweisen.

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Shivas Bug https://blogs.dw.com/abenteuersport/shivas-bug/ Mon, 19 Nov 2012 15:00:04 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=18135

Mick auf „Shivas Bug“

Mick mag keine Achttausender. Erstens herrscht ihm an diesen Prestigebergen zu viel Rummel. Und zweitens dauert eine solche Expedition einfach zu lange. Maximal vier Wochen gönnt sich Mick Fowler pro Jahr, um an den Bergen der Welt zu klettern. Schließlich verdient der Brite sein Geld als Steuerbeamter und hat nicht endlos Urlaub. Jetzt haben Mick und sein Kletterpartner Paul Ramsden in Indien eine neue anspruchsvolle Route eröffnet: Am 6142 Meter hohen Shiva im Bundesstaat Himachal Pradesh meisterten sie als Erste den Nordostgrat. „Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, wie ihr das anstellen wollt“, hatte ihnen der russische Bergsteiger Andrej Muryshev mit auf den Weg gegeben, der vorher an dem Grat gescheitert war. Der Berg war 1988 von einer japanischen Frauenexpedition über eine leichtere Route von Süden her erstbestiegen worden. Zu dem Team hatte auch Junko Tabei gehört, die erste Frau auf dem Mount Everest.

Durchbeißen statt umkehren

Shiva (erinnert ans Matterhorn, oder?)

Mick und Paul brauchten neun Tage bis zum Gipfel und zurück. Anschließend bewerteten sie ihre neue Route „Prow of Shiva“ (Shivas Bug) mit ED +, was für „extrêmement difficile“, also extrem schwer plus ein bisschen steht. „Die Kletterei war ziemlich anspruchsvoll und der Ausgang offen, bis endlich die letzte überhängende Wand hinter uns lag“, berichtet Mick. Der 56 Jahre alte Engländer und sein Landsmann Paul Ramsden sind ein eingespieltes Team. „Wir haben beide eine Familie und einen Vollzeitjob. So sehr wir das Klettern auch lieben, es ist nicht das Einzige in unserem Leben“, beschreibt Mick die Gemeinsamkeiten. Auch als Bergsteiger ticken sie laut Fowler gleich: „Wir sind uns einig, dass auf einer schweren Route eben auch grimmige Bedingungen herrschen können und dass wir uns durchbeißen sollten – es sei denn, es gibt einen sehr triftigen Grund umzukehren.“ Auf das Konto der beiden gehen bereits einige spektakuläre Erstbegehungen. 2002 etwa durchstiegen Mick und Paul erstmals die Nordwand des 6250 Meter hohen Siguniang im Westen Chinas. Dafür erhielten sie den Piolet d’Or, den Oscar der Bergsteiger. 

Erste Bahnhofs-Winterbesteigung 

Mick (r.) und Paul auf dem Gipfel

Immer wieder sucht Mick nach Bergen wie dem Siguniang oder Shiva, 6000 bis 7000 Meter hoch. „Mein ideales Ziel ist eine technisch anspruchsvolle, sichere, auffällige Linie, die direkt zum Gipfel eines markanten Bergs führt. Der sollte in einem kulturell interessanten Gebiet liegen, das ich vorher noch nie besucht habe. Und am besten auch kein anderer Bergsteiger.“ Mit Einschränkungen galt das auch für Fowlers kuriose „ erste Winterbesteigung“ des Londoner Bahnhofs St Pancras, mit der es Mick vor einem Vierteljahrhundert sogar auf die Titelseite des „Daily Telegraph“ schaffte. Unter einem undichten Abflussrohr einer Bahnhofstoilette hatte sich ein 20 Meter hoher Eisfall gebildet. Als Sicherungspunkt am Boden musste eine Parkuhr herhalten. Mick und zwei Freunde kletterten den stinkenden Eisfall hinauf. „Oben war es schon ein bisschen unangenehm“, erinnert sich Mick. „Aber wir zogen es durch.“

P.S. Eine weitere spektakuläre Erstbegehung gelang in diesem Herbst den jungen Slowenen Nejc Marcic und Luka Strazar. Sie durchstiegen erstmals die Westwand des 7090 Meter hohen Janak Chuli, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Achttausenders Kangchendzönga liegt. Die Slowenen waren in diesem Jahr für ihre Erstbegehung der K 7-Westwand im Karakorum mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet worden.

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Lebensretter Schokolade https://blogs.dw.com/abenteuersport/lebensretter-schokolade/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/lebensretter-schokolade/#comments Wed, 15 Aug 2012 12:06:22 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16231

Sollte in keinem Rucksack fehlen

Ohne Schokolade ist das Leben nicht nur ärmer, sondern unter Umständen auch arm dran, weil kürzer als mit Schokolade. Der 70 Jahre alte Bergsteiger aus Schmidmühlen in Bayern, der – wie hier berichtet – gestern nach sechs Tagen aus einer Gletscherspalte in den Stubaier Alpen befreit worden war, hat jedenfalls auch deshalb überlebt, weil er eine Tafel Schokolade im Gepäck hatte. Die habe er nach seinem Missgeschick sofort rationiert, erzählte der rüstige Senior den Ärzten in der Innsbrucker Klinik. Sein Überlebensrezept: Jeden Tag ein Stückchen Schokolade, dazu ab und zu ein Schluck Gletscherwasser und eine große Portion Hoffnung.

34 Grad Körpertemperatur

Rettungsaktion am Schrankogels (l.)

Er habe gewartet und gedöst, sagte der Mann. Bloß nicht einschlafen und dann im Jenseits aufwachen! Der Mann war auf dem Längentalferner durch eine Schneebrücke gebrochen und in eine gut 15 Meter tiefe Spalte gestürzt. Auf einem kleinen Plateau kam er zum Liegen – mit leichten Hüftverletzungen. Drei deutsche Bergsteiger hörten schließlich seine Hilfeschreie und alarmierten die Rettungskräfte. Als sie den Bergwanderer ans Tageslicht zogen, hatte er eine Körpertemperatur von 34 Grad. „Dem geht’s gut“, fasste ein Sprecher des Innsbrucker Krankenhauses den Zustand des 70-Jährigen zusammen. Sicher kam ihm in der Notsituation auch seine große Erfahrung zugute. Er gehe seit Jahrzehnten in die Berge, meist allein, sagte der Mann, der deshalb auch sicher wusste, dass Schokolade im Rucksack nicht fehlen sollte.

Bitte eine Halbe Radler!

Denn diese köstliche Süßigkeit spendet nicht nur Kalorien und Zucker, sondern hellt auch die Stimmung auf und schützt Herz und Kreislauf. Natürlich gilt das nur, wenn die Schokolade in Maßen genossen wird. Das Haar in der Schoko-Suppe ist ihre Qualität als Zahnkiller. Aber die vernachlässigen wir in dieser Stunde, da die Schokolade wieder einmal ein Leben gerettet hat. Der 70-Jährige erwies sich auch in anderer Sicht nicht gerade als Kostverächter. Auf die Frage nach seinem ersten Wunsch antwortete der Bayer: „Am liebsten wäre mir jetzt eine Halbe Radler.“ Prost!

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Walter Bonatti ist tot https://blogs.dw.com/abenteuersport/walter-bonatti-ist-tot/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/walter-bonatti-ist-tot/#comments Thu, 15 Sep 2011 12:48:41 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/?p=9977 Walter Bonatti bei einem VortragEr war ein Phänomen. Walter Bonatti gab das extreme Bergsteigen bereits mit 35 Jahren auf. Doch der Italiener geriet nie in Vergessenheit. Seine Routen waren und sind bis heute legendär. Mit 81 Jahren ist Bonatti am Dienstagabend in Rom gestorben. Die Bergsteiger-Szene verneigt sich vor einem ihrer Größten. „Walter Bonatti hat Grenzen verschoben. Er hat das Bergsteigen vorangebracht wie kaum ein anderer“, sagt Ueli Steck. Der Topbergsteiger der Schweiz ist nicht verschwenderisch mit der Zahl seiner Vorbilder. Bonatti gehört jedoch dazu.1951, mit 21 Jahren, gelang dem in Bergamo geborenen Bergsteiger seine erste bedeutende Erstbegehung. Mit Luciano Ghigo durchstieg er die Ostwand des Grand Capuzin im Mont-Blanc-Massiv. Bonatti galt als Shooting Star unter Italiens Bergsteigern. Nicht umsonst wurde er zur italienischen K 2-Expedition 1954 eingeladen, die mit der Erstbesteigung des zweithöchsten Bergs der Erde durch Achille Compagoni und Lino Lacedelli endete. Bonatti wurde dabei übel mitgespielt. Erst musste er für das Gipfelteam Sauerstoffflaschen bis auf 8000 Meter Höhe schleppen. Zusammen mit dem pakistanischen Träger Mahdi musste er auf 8100 Metern im Freien biwakieren, weil das Lager an anderer Stelle aufgebaut worden war wie vereinbart. Damit nicht wurde Bonatti anschließend sogar vorgeworfen, er habe durch sein Verhalten die Gipfelmannschaft gefährdet – absurd. Erst vor einigen Jahren rehabilitierte der italienische Alpenverein Bonatti umfassend und würdigte seine Verdienste bei der Erstbesteigung des K 2.

Alleingänge

Walter Bonatti mit drei anderen Bergsteigern 1955 auf der italienischen Seite des Mont Blanc

Bonatti (r.) 1955 am Mont Blanc

„Indem er andere beschuldigt, zeigt der Mensch nur seine Schwäche“, sagte Bonatti vor einiger Zeit in einem Gespräch mit Ueli Steck. „Der beste Ratgeber bist immer du selbst.“ Nach seiner bitteren Erfahrung am K 2 war Bonatti häufig alleine unterwegs. 1955 durchstieg er solo den Südwest-Pfeiler des Petit Dru im Mont-Blanc-Gebiet. Heute wird der Felssporn „Bonatti-Pfeiler“ genannt, in Erinnerung an dieses kühne Projekt. 1958 kehrte Bonatti nach Pakistan zurück und bestieg mit Carlo Mauri erstmals den Fast-Achttausender Gasherbrum II (7925 Meter). Es folgten weitere spektakuläre Touren in den Alpen. 1961 geriet Bonatti durch ein Drama in die Schlagzeilen: Bei einem Wettersturz am Freney-Pfeiler im Mont-Blanc-Massiv starben vier seiner sechs Mitstreiter. Bonatti überlebte mit Erfrierungen. Vier Jahre später setzte er ein letztes alpinistisches Glanzlicht: 1965 durchstieg der Italiener die Matterhorn-Nordwand. Im Winter, auf einer neuen Route und allein. Wieder meldeten sich Kritiker zu Wort, die einige Details seines Touren-Berichts anzweifelten.

Nur ein Haufen Steine

Bonatti hatte genug. Er sagte dem extremen Bergsteigen Adieu: „Es sind nicht die Berge, die mich enttäuschen und ermüden, sondern die dumpfe, plumpe und beschränkte Sicht einer bestimmten ‚Clique’, mit der ich immer eine gewisse formelle Beziehung zu retten versuchte. Jetzt aber bin ich nicht mehr bereit, sie weiter zu pflegen.“ Anschließend reiste Bonatti in entlegene Winkel aller Kontinente, fotografierte, schrieb Bücher und hielt Vorträge. Während andere prominente Bergsteiger gerne mit blumigen Worten ihre Liebe zu den Bergen schildern, blieb Walter Bonatti nüchtern: „Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine.“

P.S. Wir ihr seht, hat sich das Design des Blogs geändert. Beim Einfügen der alten Inhalte haben sich noch einige technische Probleme ergeben. Wir hoffen, sie bald lösen zu können.

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Perfekte Bergsteiger https://blogs.dw.com/abenteuersport/perfekte-bergsteiger/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/perfekte-bergsteiger/#comments Wed, 17 Aug 2011 18:47:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2011/08/17/perfekte-bergsteiger/ „Vorsicht Ameisenstraße!“ Eigentlich vergeht in diesen Tagen keine Bergtour ohne diesen Warnruf. Meine Kinder haben nicht nur meine Begeisterung für die Berge geerbt, sondern auch die Ehrfurcht vor diesen kleinen krabbelnden Alleskönnern.
Schwäche ist für Ameisen ein Fremdwort. Wie sie während unserer Mittagsrast die Semmelbrösel abtransportieren, die ihre eigene Größe und ihr Gewicht um ein Vielfaches übersteigen, ist sensationell. Und das im Affenzahn – bärenstark, diese Ameisen! Wahrscheinlich würden sie sich bei der Fernsehübertragung eines olympischen Gewichtheber-Wettbewerbs totlachen.

Routensicher ohne Navi

Ameisen sind Mannschaftssportler, im Kollektiv kaum schlagbar. Ein Ameisenhaufen ist geradezu Sinnbild für Teamwork. Was wie ein gigantisches Chaos anmutet, ist durch und durch strukturiert, hat System. Eine Ameise kommt nie von der Route ab, ganz ohne Navi. Ihre toten oder verletzten Kameraden lässt sie nicht im Stich, sondern transportiert sie ab. Bergrettung im klassischen Stil.


Gestern auf dem Gipfel des Scheibenkogel machte sich eine Ameise über mein Stück weiße Schokolade her. Ich ließ sie gewähren, nachdem ich beobachtet hatte, wie elegant sie diesen süßen Gipfel erklomm. Irgendwann habe ich den kleinen perfekten Bergsteiger dann aber doch ins Gras gepustet. Auch wenn ich ein lausiger Bergsteiger bin, Schokolade verzehre ich meisterlich.

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