Brasilien – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Himalaya-Bergsteiger aus dem WM-Land https://blogs.dw.com/abenteuersport/himalaya-bergsteiger-aus-dem-wm-land/ Tue, 17 Jun 2014 15:50:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26461 Pico da Neblina, Brasiliens Höchster

Pico da Neblina, Brasiliens Höchster

Deutschland und Brasilien haben nicht nur gemeinsam, dass sie Fußball-Nationalteams hervorbringen, die zu den besten der Welt gehören (wie unsere Kicker gestern eindrucksvoll demonstriert haben). Auch in Sachen Berge gibt es eine Parallele: Beide Länder haben keinen Dreitausender. Der Zugspitze fehlen dazu 38, dem Pico da Neblina nur sechs Meter. Dieser Berg liegt im Norden Brasiliens, an der Grenze zu Venezuela, und ist nicht nur der höchste, sondern auch schwierigste des Landes. Erst 1965 wurde er von Mitgliedern einer Militärexpedition erstmals bestiegen. Im Himalaya tauchen brasilianische Bergsteiger seit über zwanzig Jahren mehr oder weniger regelmäßig auf.

Zwei Brasilianer auf dem Everest

Waldemar Niclevicz

Waldemar Niclevicz

Als besonderer Stichtag gilt der 14. Mai 1995. Damals erreichten die Brasilianer Mozart Catão  und Waldemar Niclewicz von der tibetischen Nordseite aus den Gipfel des Mount Everest. „Brasilien wird im Alpinismus immer wichtiger“, sagte Niclewicz damals auf 8850 Metern in die Kamera. Er selbst bestieg hinterher noch sechs weitere Achttausender und 2005 den Everest ein zweites Mal, diesmal von der Südseite. Mozart Catão kam 1998 im Alter von 35 Jahren in der Südwand des Aconcagua bei einer Lawine ums Leben. Ob Niclewicz und Catão wirklich die ersten Brasilianer auf dem Everest waren, ist zumindest diskutabel.

Brasilianer oder nicht?

Michel Vincent hatte den höchsten Berg der Erde als Mitglied einer französischen Expedition bereits im Oktober 1992 bestiegen.  Der Sohn französischer Eltern war in Brasilien geboren worden und hatte dort seine ersten drei Lebensjahre verbracht, ehe seine Eltern nach Frankreich zurückkehrten. Vincent hatte einen brasilianischen und einen französischen Pass, ein klassischer Fall von doppelter Staatsbürgerschaft.

Mehr als ein Dutzend brasilianische „Everestler 

Karina Oliani

Karina Oliani

Inzwischen haben mehr als ein Dutzend Brasilianer den Everest bestiegen. Der erste Gipfelerfolg ohne Flaschensauerstoff endete tragisch: Der 38-Jährige Vitor Negrete starb beim Abstieg über die Nordseite auf 8300 Metern. Einen Tag nach Negrete erreichte von der Südseite aus Ana Boscarioli als erste brasilianische Frau den Gipfel. Carlos Santalena war 2011 mit 24 Jahren der jüngste Brasilianer auf dem Everest, Karina Oliani 2013 mit 31 Jahren die jüngste Gipfelstürmerin aus dem südamerikanischen Land.

Eine andere gebürtige Brasilianerin sorgte jüngst für Schlagzeilen: Cleo Weidlich, die sich – wie berichtet – nach dem Lawinenunglück am Everest per Hubschrauber nach Lager 2 auf 6400 Metern fliegen ließ, dann aber auf ihren geplanten Gipfelversuch am Lhotse verzichtete. Es wäre nach ihren eigenen Angaben ihr neunter Achttausender (einige Besteigungen sind nicht bestätigt) gewesen, auf dem Gipfel des Everest stand sie – unbestritten – 2010. Ein Jahr später sorgte sie weltweit für Schlagzeilen, als sie nach der Besteigung des Achttausenders Kangchendzönga, schneeblind und verletzt, in einer dramatischen Aktion gerettet wurde.

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Nachhilfe für Jogis WM-Expedition https://blogs.dw.com/abenteuersport/mike-horn-nationalelf-wm-brasilien/ Thu, 12 Jun 2014 14:28:34 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26433 Mike Horn (r.) und unsere Kicker

Mike Horn (r.) und unsere Kicker

Da kann doch nichts mehr schief gehen für Jogi und seine Jungs. Vor dem WM-Start ließ sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gestern im Teamquartier Campo Bahia von einem Extremsportler motivieren. Mike Horn berichtete Löw und Co. zunächst über seine Abenteuer auf See, im Eis und auf den höchsten Bergen der Welt. Dann entführte Mike die Kicker auf seine 35 Meter lange Expeditionsyacht „Pangaea“, brachte ihnen das kleine Halbmalhalb des Segelns bei (fürs Einmaleins dürfte die Zeit zu knapp gewesen sein) und fuhr mit ihnen kurz hinaus auf den Atlantik.

Seekrank

Kapitän Mike (r.) mit Kapitän Philipp (l.)

Kapitän Mike (r.) mit Kapitän Philipp (l.)

„Um ehrlich zu sein, gab es den einen oder anderen, der sich nicht ganz so wohl gefühlt hat“, räumte Teammanager Oliver Bierhoff anschließend ein. Die medizinische Abteilung musste jedoch nicht eingreifen, ganz so schlimm kann es also nicht gewesen sein. Philipp Lahm, Kapitän der Nationalelf, nicht der Yacht, war jedenfalls begeistert von Mike Horn. „Er hat uns viele Dinge mitgegeben, die hilfreich sein könnten“, sagte Lahm. „Er hat uns aufgezeigt, was der menschliche Körper imstande ist zu leisten. Das ist unvorstellbar.“

Nordpol bei Nacht

Mike auf dem Gipfel des Makalu

Mike auf dem Gipfel des Makalu

Der Südafrikaner Mike Horn lebt seit langem in der Schweiz und ist ein sehr vielseitiger Abenteurer. So wanderte und schwamm er 1997 allein von der Quelle bis zur Mündung des Amazonas, rund 7000 Kilometer in 171 Tagen. 2006 gelangte Horn mit dem Norweger Børge Ousland mit Skiern und Schlitten zum Nordpol – mitten in der Polarnacht. Und auch an den höchsten Bergen der Welt war Mike unterwegs. 2007 bestieg er im Karakorum die Achttausender Gasherbrum I und II, 2010 den Broad Peak. Im vergangenen Jahr stoppte ihn schlechtes Wetter am K 2. In diesem Frühjahr stand Horn auf seinem vierten Achttausender-Gipfel, dem 8485 Meter hohen Makalu in Nepal. Mike Horn, sein Schweizer Teamgefährte Fred Roux und der Deutsche Florian Hübschenberger waren in dieser Saison unter rund 50 erfolgreichen Bergsteigern am fünfthöchsten Berg der Erde die einzigen, die auf Flaschen-Sauerstoff verzichteten.

Folgetherapie

Mike Horn soll übrigens im Verlaufe der WM in Brasilien noch einmal bei Jogis Jungs aufkreuzen – um ihnen den womöglich nötigen letzten Tritt in den Allerwertesten zu geben, damit sie sich hochmotiviert den Pokal schnappen. Vor der WM 2006, hatte der deutsche Spitzenkletterer Stefan Glowacz den Impulsgeber für die Kicker gespielt. Platz drei sprang damals heraus, immerhin. Aber eben nur ein Nebengipfel.

P.S. Ich würde gerne wieder im Wettbewerb um den „Online-Star“ meinen Hut in den Ring werfen. Im letzten Jahr schaffte es „Abenteuer Sport“ unter die Top Ten der Blogs und landete schließlich auf einem Europa-League-Startplatz. Die genaue Platzierung darf ich nicht bekannt geben :-( , weil nur die ersten drei veröffentlicht werden sollen. Es handelt sich um eine Publikumswahl. Wenn euch mein Blog gefällt, stimmt bitte für ihn. So geht’s: Auf die Wettbewerbsseite (hier) gehen und den Button „Zur Vorwahl“ drücken. Der Rest ergibt sich eigentlich von selbst. Die Kategorie wäre „Private blogs“ (im Gegensatz zu Commercial Blogs). Da müsstet ihr dann die Blog-Adresse http://blogs.dw.com/abenteuersport eingeben. Die Vorrunde endet am 6. Juli. Bitte weitersagen! Tausend Dank!

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