Eberhard – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Spirituosen verboten https://blogs.dw.com/abenteuersport/spirituosen-verboten/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/spirituosen-verboten/#comments Sat, 21 Apr 2012 17:54:17 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=14151

Basislager für Everest, Lhotse und Nuptse

Keine Trunkenheit am Fixseil! Im Basislager auf der nepalesischen Seite des Mount Everest darf kein hochprozentiger Alkohol mehr verkauft und auch nicht getrunken werden. Das berichten Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits, die inzwischen im Basislager auf 5300 Metern Höhe eingetroffen sind. „Die für Umweltschutz-Belange zuständige Behörde SPCC (Sagarmatha Pollution Control Committee) hat neue Regeln aufgestellt, – was uns gut gefällt“, schreiben die beiden. Neben Spirituosen dürften „auch keine großknochigen Fleischstücke mehr hier hoch transportiert werden“. Gerlinde und Ralf räumen mit dem weit verbreiteten Vorurteil auf, das Everest-Basislager gleiche einer Müllkippe. Sauerstoffflaschen, Gaskartuschen und Batterien seien wieder mitzunehmen, die Notdurft müsse „in eine Plastiktonne“ verrichtet werden, letzteres bereits seit 1996.

Grandioser Blick

Gerlinde (l.) und Ralf am Lobuche

Gerlinde und Ralf teilen sich das Lager mit vier weiteren Bergsteigern, darunter meinen alten Freunden vom Manaslu, Richard Stihler und Rolf Eberhard. Richie will – wie berichtet – auf  den Everest, Rolf auf den Lhotse. Gerlinde und Ralf versuchen sich gemeinsam mit David Göttler am noch nicht begangenen Ostgrat des Fast-Achttausenders Nuptse. Um sich zu akklimatisieren, stiegen die drei auf die 6000 Meter hohe Ostschulter des Lobuche, wo sich ihnen bei Sonnenuntergang und auch früh am nächsten Morgen ein grandioser Blick auf die Bergriesen des Khumbu-Tals bot. „Die großartige Dimension unserer Natur, ihre Einzigartigkeit und ihr Wert, wird uns hier, weit weg von jeglichem Komfort, jeglicher Ablenkung, wieder stark bewusst“, schwärmen Gerlinde und Ralf. „Wir nehmen diese Momente einfach bewusst und voller Freude auf und schätzen es immer wieder, diesen Weg gehen zu dürfen.“

Tödlicher Spaltensturz

(v.l.) Everest, Nuptse und Lhotse (in Wolken)

Derweil ist schon der zweite Tote der Frühjahrssaison am Mount Everest zu beklagen. Nach Angaben der nepalesischen Tourismusbehörde rutschte Namgyal Tshering Sherpa auf knapp 6500 Metern aus und fiel in eine tiefe Gletscherspalte. Der 30-Jährige konnte nur noch tot geborgen werden. 2010 und 2011 hatte Namgyal den Gipfel des höchsten Bergs der Erde erreicht. Am Mittwoch war der 40 Jahre alte Karsang Namgyal Sherpa, Sohn der Everest-Legende Ang Rita, im Basislager gestorben, allem Anschein nach an den Folgen der Höhenkrankheit.

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Alte Freunde https://blogs.dw.com/abenteuersport/alte-freunde/ Fri, 30 Mar 2012 14:10:30 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=13867

Manaslu-Team 2007

In diesen Tagen brechen viele Bergsteiger in den Himalaya auf. Ihr Ziel: die höchsten Berge der Welt. Mit besonderem Interesse blicke ich in diesem Frühjahr in Richtung Mount Everest. Auf gut 5300 Metern Höhe werden sich dort gleich drei Bergsteiger das Basislager teilen, mit denen ich 2007 am Achttausender Manaslu unterwegs war. Der damalige Expeditionsleiter Ralf Dujmovits will mit seiner Frau Gerlinde Kaltenbrunner und David Göttler versuchen, den 7861 Meter hohen Gipfel des Nuptse über den noch nicht durchstiegenen Nordost-Grat zu erreichen (mehr dazu bald hier).  Und dann sind da noch Rolf Eberhard und Richard Stihler, die vor vier Jahren ebenfalls zum Manaslu-Team gehört hatten. 

Lhotse ohne Atemmaske

Rolf (r.) auf dem Gipfel des Mount Everest

Rolf Eberhard, Marketingleiter eines bekannten Sportschuh-Herstellers, war 2007 bis auf eine Höhe von 8120 Metern gelangt. Knapp 50 Meter unterhalb des Gipfels kehrte er um. Die Zeit war ihm davon gelaufen. Wie er sich damals fühlte, kann ich nach meinem Erlebnis am Putha Hiunchuli gut nachvollziehen. Rolf will in diesem Frühjahr den 8516 Meter hohen Lhotse besteigen, den direkten Nachbarn des Mount Everest. Auf dessen Gipfel hatte er, von der tibetischen Nordseite kommend, am 24. Mai 2010 gestanden und damit sein großes Ziel erreicht, vor seinem 50. Geburtstag den höchsten Berg der Erde zu besteigen.

Als wir dieser Tage miteinander telefonierten, erinnerte ich Rolf an seine Worte, dass der Everest doch eigentlich sein letzter ganz hoher Berg sein sollte. Er lachte. Im vergangenen Jahr habe er während einer Trekkingtour auf dem Aussichtsberg Kala Pattar gestanden, erzählte Rolf. „Da habe ich zum Lhotse hinübergeschaut und gedacht: Mensch, da möchte ich doch noch mal rauf!“

2010 am Everest hatte Rolf Flaschen-Sauerstoff benutzt. Diesmal will der 51-Jährige auf die Atemmaske verzichte. „Der Lhotse liegt immer im Schatten. Damit wird die Kälte das Haupt-Problem.“ Unterstützt wird Rolf von einem Sherpa.

Auf den Höchsten

Richie auf dem Gipfel des Manaslu

Richard Stihler, ein selbständiger Architekt aus Lahr im Schwarzwald, versucht sich am Mount Everest. Richie hatte 2007 den Gipfel des Manaslu erreicht. Es war sein dritter Achttausender. Der Everest spukt schon lange in seinem Kopf herum. Einmal musste Richie wegen einer schweren Erkrankung die geplante Expedition absagen. Jetzt also ist es so weit. „Wie man es dreht und wendet: Der Mount Everest ist halt doch der höchste Berg der Welt“, sagte der 43-Jährige in einem Zeitungsinterview. „Ich will versuchen, so weit wie möglich ohne Sauerstoff hoch zu kommen.“ Auch Richie wird wahrscheinlich mit einem Sherpa aufsteigen. Im Hinterkopf hat er die „Seven Summits“, die höchsten Berge aller Kontinente. Neben dem Everest fehlt Richie in dieser Sammlung nur noch der Mount Vinson in der Antarktis. Ich drücke meinen Teamkollegen vom Manaslu natürlich besonders fest die Daumen.

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