EOA – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Mit dem Müllsack auf den Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/mit-dem-muellsack-auf-den-everest/ Wed, 29 Mar 2017 13:45:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35635

Müllsammeln am Everest

So große Müllsäcke sind garantiert noch nicht vom Mount Everest heruntergebracht worden. Die Vereinigung der Expeditionsveranstalter in Nepal (EOA) hat Leinensäcke ins Basislager bringen lassen, die 80 Kilogramm fassen. Damit sollen vor allem Altlasten aus Lager zwei auf 6400 Metern ins Tal befördert werden, die sich dort aufgrund des vorzeitigen Abbruchs der Klettersaisons 2014 und 2015 angesammelt haben. 80-kg-Säcke sind natürlich zu schwer, um von Trägern geschultert und durch den Khumbu-Eisbruch ins Basislager gebracht zu werden.

Zwei Dollar pro Kilo

Dafür sollen die Hubschrauber genutzt werden, die derzeit für die anstehende Frühjahrssaison Material der Expeditionsteams nach Lager zwei fliegen. Auf dem Rückflug ins Basislager sind sie leer und können die Müllsäcke aufnehmen. Der Neuseeländer Russell Brice, Chef des Veranstalters Himalayan Experience, bezahlt seinen Sherpas nach eigenen Worten zwei US-Dollar pro Kilo Müll, den sie auf dem Rückweg von Lager drei (7300 Meter) oder vier (7950 Meter) hinunter nach Lager zwei bringen. Auch die „Eco Everest Expedition“ des Veranstalters Asian Trekking hat sich wieder auf die Fahnen geschrieben, „alten Müll, zusätzlich zu unserem eigenen“ vom Berg zu bringen.

Vergleichsweise niedrige Kaution

Südseite des Mount Everest

Seit vielen Jahren sind die Bergsteiger am Everest verpflichtet, ihren Bio-Abfall zu vergraben oder verbrennen. Recycelbares Material wie Plastik oder Glas muss ebenso nach Kathmandu zurückgebracht werden wie verbrauchte Sauerstoffflaschen oder leere Batterien. Ein Expeditionsteam, das gegen die Auflagen verstößt, riskiert, seine Umweltkaution in Höhe von 4000 US-Dollar nicht zurückzuerhalten. Ob diese – verglichen mit dem Gesamtumsatz am Everest – eher niedrige Summe Umweltsünder wirklich abzuschrecken vermag, sei dahingestellt.

Gletscherschmelze fördert Altlasten zutage

Natürlich gibt es auch Altlasten am Berg aus Zeiten, in denen Umweltschutz noch ein Fremdwort war. Auch die zunehmende Gletscherschmelze am Everest infolge des Klimawandels sorgt dafür, dass jetzt alte Zelte oder Sauerstoffflaschen aus den 1990er Jahren oder von noch früher wieder auftauchen, die Bergsteiger einst in Gletscherspalten „entsorgt“ hatten.

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Das leidige Thema Leiter https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-leiter/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-leiter/#comments Tue, 18 Mar 2014 22:18:51 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=25517 Everest-mit-LeiterEine Nachricht wird nicht dadurch wahrer, dass man sie stets neu auflegt. Wieder geistert die Meldung durch die Gazetten, am Hillary Step, der Schlüsselstelle der Everest-Normalroute auf der nepalesischen Seite, sollten Leitern angebracht werden, um Staus zu verhindern. Daraus werden dann Schlagzeilen wie „Nepal will Gipfelbesteigung des Everest erleichtern“. Blicken wir auf die Fakten:  Mohan Krishna Sapkota, Sprecher des Tourismusministerium in Kathmandu, hat einem Agenturjournalisten gesagt, dass man für die Zukunft erwäge, Leitern am Hillary Step zu befestigen. Wann das sein solle, ließ er offen. Das ist nicht neu.

Ein Vorschlag von vielen

Eine Stelle, zwei Wege (© IMG/Mike Hamill)

Eine Stelle, zwei Wege (© IMG/Mike Hamill)

Schon im letzten Jahr war mit dicken Lettern verkündet worden, bald gebe es eine Leiter an der Schlüsselstelle im Gipfelbereich. Auch auf der Generalversammlung des Weltverbands der Bergsteiger und Kletterer (UIAA) in im Oktober in Pontresina in der Schweiz wurde heftig darüber getuschelt – sehr zum Ärger der nepalesischen Delegation. Die Leiter sei nur ein Vorschlag von vielen, sagte damals UIAA-Ehrenmitglied Ang Tshering Sherpa, der inzwischen auch wieder zum Präsidenten des Nepalesischen Bergsteiger-Verbands (NMA) gewählt worden ist. Der 60-Jährige verwies darauf, dass im Frühjahr 2013 erstmals an den Engpässen der Route zwei Fixseile verlegt worden seien, auch am Hillary Step. Das habe „zu einer sicheren Klettersaison geführt, ohne Berichte über Staus an den Schlüsselstellen.“

Doppelte Fixseile an kritischen Stellen

Erfahrung bedeutet, Bewährtes zu bewahren. Der Verband der Everest-Expeditionsveranstalter (EOA) kündigte an, dass auch in diesem Jahr an kritischen Stellen zwei Fixseile angebracht würden. Dawa Steven Sherpa, Leiter der Eco Everest Expedition 2014 und EOA-Mitglied, nannte neben dem Hillary Step das „Gelbe Band“ (7600 Meter) und den „Genfer Sporn“ (7900 Meter) in der steilen Lhotseflanke sowie den „Balkon“ (8500 Meter) im Gipfelbereich. Von Leitern war nicht die Rede. Die werden jetzt erst einmal von den Sherpas im Khumbu-Eisbruch oberhalb des Basislagers benötigt. Die  so genannten „Icefall doctors“ haben damit begonnen, eine Route durch das gefährliche Eislabyrinth zu legen und sie abzusichern.

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