Gipfelzertifikate – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Neue Expeditionsregeln in Nepal in Kraft https://blogs.dw.com/abenteuersport/neue-expeditionsregeln-in-nepal-in-kraft/ Tue, 06 Feb 2018 15:47:20 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39497

Drei 8000er auf einen Blick: Everest, Lhotse, Makalu (v.l.n.r.)

Die heiß diskutierten neuen Vorschriften für Expeditionen in Nepal  sind in Kraft. Laut Dinesh Bhattarai, Generaldirektor des Tourismusministeriums, wurde die Änderung der bisherigen Regeln heute im Amtsblatt der Regierung veröffentlicht. „Das Ministerium kann nun Gipfelzertifikate für Sherpas ausstellen“, sagte Bhattarai der Zeitung „The Himalayan Times“ und bezog sich damit auf die einzige neue Regel, für die es im Vorfeld von allen Seiten Zustimmung gegeben hatte.

500 Sherpas können Urkunden anfordern

Nach der Frühjahrssaison 2016 waren die begehrten Urkunden erstmals einheimischen Bergsteigern vorenthalten worden. Die Begründung damals: Climbing Sherpas, die die Route mit Fixseilen sichern oder Kunden zum Gipfel führen, seien im Sinne des Gesetzes keine Expeditionsmitglieder und erhielten deshalb keine Zertifikate. Es war ein Schlag ins Gesicht der Sherpas, ohne deren Unterstützung die meisten Bergsteiger aus kommerziellen Expeditionen niemals eine Chance hätten, einen Achttausender zu besteigen. Rund 500 Sherpas können jetzt ihre Gipfelurkunden nachfordern, die für sie viel mehr sind als nur ein Stück Papier. Die Zertifikate gelten als Leistungsnachweis, als Werbung in eigener Sache.

Keine Solos mehr

Ab sofort dürften auch die umstrittenen Vorschriften gelten: Blinde und beidseitig Beinamputierte erhalten künftig an allen Bergen über 6600 Metern – für diese ist die Regierung Nepals zuständig – keine Permits mehr. Soloaufstiege sind untersagt. Jeder Bergsteiger wird verpflichtet, mit einem Bergführer unterwegs zu sein.

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Gipfelerfolg am Dhaulagiri, Sherpa-Protest am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolg-am-dhaulagiri-sherpa-protest-am-everest/ Wed, 03 May 2017 14:58:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36073

Dhaulagiri

Der erste Gipfelerfolg an einem Achttausener in diesem Frühjahr wird vom Dhaulagiri vermeldet, dem siebthöchsten Berg der Erde. „Wir erreichten am Sonntag den Gipfel des Dhaulagiri“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa, Chef des Expeditionsveranstalters Dreamers Destination, auf Facebook, „am selben Tag, als einer der besten Solo-Bergsteiger starb. Sehr traurig, diese Nachricht zu hören. RIP Ueli (Steck).“ Laut Mingma erreichte er mit zwei Kunden und zwei weiteren Sherpas den höchsten Punkt auf 8167 Metern. Für den 31 Jahre alten Mingma Gyalje Sherpa ist der Dhaulagiri der neunte Achttausender, den er bestiegen hat.

„Ignoranz der Regierung“

Mount Everest

Derweil kamen im Basislager zu Füßen des Mount Everest kamen nach einem Bericht der Zeitung „Himalayan Times“ mehrere hundert Sherpas zusammen, um gegen die Regierung Nepals zu protestieren. Die Sherpas mahnten ihre Everest-Gipfelzertifikate an, die ihnen seit der Frühjahrssaison 2016 vorenthalten werden. „Die Ignoranz der Regierung ist höchst bedauerlich und nicht hinnehmbar“, heißt es in einem Schreiben, das unter anderem an das Tourismusministerium geschickt wurde. Der Generaldirektor des Ministeriums, Dinesh Bhattarai, sagte, der Prozess, die umstrittene Vorschrift zu ändern, werde beschleunigt. Künftig sollten auch die Climbing Sherpas als Expeditionsmitglieder anerkannt werden und Gipfelzertifikate erhalten.

Bergsteiger zweiter Klasse?

Im vergangenen Jahr  waren den Einheimischen erstmals die Urkunden für den Everest und alle anderen Berge Nepals, die höher als 6500 Meter sind, verweigert worden – unter Hinweis auf die seit 2002 geltenden „Regeln für Expeditionen“. Darin heißt es, ein Gipfelzertifikat stehe jedem „Team-Mitglied einer erfolgreichen Expedition“ zu. Climbing Sherpas seien im Sinne des Gesetzes keine Expeditionsmitglieder, argumentierte die Regierung damals. Ein Schlag ins Gesicht der Sherpas.

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