Glowacz – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Gelesen: Expeditionen https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-expeditionen/ Mon, 21 Nov 2011 10:10:42 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=12037 Mit diesem Schinken kannst du auch Einbrecher in die Flucht schlagen. Gut zwei Kilogramm bringt der Bildband „Expeditionen. Extremklettern am Ende der Welt“ von Stefan Glowacz auf die Waage. Aber nicht nur deswegen lege ich euch dieses Schwergewicht ans Herz. Mir hat dieses Buch einfach Spaß gemacht. Dabei war ich eher skeptisch, als ich es erstmals in Händen hielt. Normalerweise blättere ich Bildbände, die meist nicht gerade preiswert sind, durch und denke mir: Ganz nett, aber sehe ich mir die Bilder wirklich später noch einmal an? Bei diesem Buch erging es mir anders.

Ausgehungerte Abenteurer

Schon die erste Reportage über eine Expedition 1995 zum Mount Harrison Smith zog mich in ihren Bann. Eindrucksvoll belegen die Bilder, dass sich Stefan Glowacz und seine Mitstreiter wirklich gequält haben, um zu dem Berg und wieder zurück zu gelangen. Sie hatten, um Gewicht zu sparen, die Lebensmittel so sehr reduziert, dass sie für die letzten vier Tage gerade noch vier kleine Stückchen Schokolade pro Nase übrig hatten. Die ausgemergelten Gesichter der hungrigen Abenteurer, die am Zielort auf ihre Beute im Tante-Emma-Laden starren, sprechen Bände.

Schön und ehrlich

Baffin Island, Grönland, Venezuela, Patagonien, Kenia, Nepal, die Antarktis – egal, wohin es Glowacz verschlägt,  leicht macht es sich der Extremkletterer nicht. „Für mich ist der Weg zu den Wänden genauso wichtig wie die Kletterei selbst“, schreibt er an einer Stelle. So gibt es eben nicht nur beeindruckende Bilder aus schwindelerregenden senkrechten oder überhängenden Wänden. Die Topfotografen Klaus Fengler, Gerhard Heidorn und Thomas Ulrich haben immer auch die Strapazen und den Alltag während der Expeditionen auf faszinierende Weise eingefangen. Das macht das Buch nicht nur zu einem schönen (großes Lob für Stefan Glowacz’ Ehefrau Tanja für die kreative Gestaltung), sondern auch einem sehr ehrlichen. Der Bildband ist – auch wenn er dazu taugt –  wirklich zu schade, um damit Einbrecher in die Flucht zu schlagen.

P.S. „So kläglich bin ich noch nie gescheitert“, schreibt Glowacz über seine Expedition 2011 zum Siebentausender Gauri Shankar in Nepal. Über das Scheitern habe ich mit Stefan am vergangenen Wochenende in Köln gesprochen. In den nächsten Tagen könnt ihr es hier im Blog nachlesen und hören.

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Gedanken an Kurt https://blogs.dw.com/abenteuersport/gedanken-an-kurt/ Fri, 11 Feb 2011 12:43:04 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2011/02/11/gedanken-an-kurt/ Die große ISPO ist manchmal wie ein kleines Dorf. Die Bergsteiger-Szene trifft sich alljährlich bei der weltweit größten Fachmesse für Sportartikel und Sportmode in München. An den Ständen einiger Ausrüster geht es zu wie im Taubenschlag. Bekannte Bergsteiger geben sich die Klinke in die Hand: Gerlinde Kaltenbrunner, Ines Papert, Alix von Melle, Ralf Dujmovits, Thomas Huber, Krzysztof Wielicki, David Göttler und Holger Heuber liefen mir über den Weg, als ich mich Anfang der Woche einen Tag lang auf der ISPO herumtrieb. Mit einigen von ihnen plauschte ich nur, mit anderen machte ich auch Interviews (wie ihr nach und nach im Blog lesen und hören könnt).


Holger Heuber, Bergsteiger, Wildwasser-Kajakfahrer und Kameramann

Hinter dem Regenbogen

Holger Heuber hat Ende 2010 mit Stefan Glowacz eine neue, schwierige Route am Roraima Tepuis eröffnet, einem 2810 Meter hohen Tafelberg im Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Britisch-Guyana. „Behind the rainbow“ tauften die beiden den Weg durch die steile Wand – in Erinnerung an ihren kurz vor der Expedition tödlich verunglückten Kletterpartner Kurt Albert, „weil sein Leben so bunt und schillernd wie ein Regenbogen war“.
Noch im Frühjahr 2010, beim ersten gescheiterten Versuch, war Albert, ein Pionier des Freikletterns, mit ihnen nach Venezuela gereist. Am 28. September dann der Schock: Der 56-Jährige starb an den schweren Verletzungen, die er sich bei einem 18-Meter-Sturz von einem Klettersteig im Frankenjura zugezogen hatte. Ein Schraubkarabiner hatte sich gelöst. „Dieser Umstand deutet auf einen möglichen versehentlichen Handhabungsfehler durch den Verunglückten hin“, hieß es im Abschlussbericht der ermittelnden Polizei.


Kurt Albert, deutsche Kletterlegende (1954-2010)

Der Bruchteil einer Sekunde

„Solche Sachen passieren, aber wirklich verstehen kann man sie nicht“, sagt Holger Heuber (unser Gespräch könnt ihr unten nachhören). „Wenn mich vorher jemand gefragt hätte, ich hätte es einfach für unmöglich gehalten. Aber das ist ein Bruchteil einer Sekunde, in dem man nicht hundertprozentig konzentriert ist.“
Zwanzig Jahre lang waren Holger und Stefan mit Kurt geklettert. „Er war ein ganz fester Bestandteil unserer Gruppe, nicht nur als hervorragender Bergsteiger, sondern vor allem auch als Mensch“, erzählt Holger. „Er war einfach ein ganz besonderer Typ. Mit Kurt hat es immer unheimlich Spaß gemacht. Wir haben ihn extrem vermisst bei dieser Expedition.“


Holger (r.) mit Stefan beim Klettern in Brasilien

Unser Leben

Es sei extrem schwierig gewesen, sich mental auf die Kletterei an dem Tafelberg einzulassen. „Kurt war die ganze Zeit präsent, vor allem in unseren Gedanken.“ Eigentlich könne man sich solche Emotionen gar nicht leisten, wenn man extreme Touren klettere. „Wenn man anfängt nachzudenken, was alles geschehen kann – und so ein Unfall wie Kurts hätte auch mir jederzeit passieren können – dann ist es schwierig“, sagt Holger. Der 48-Jährige, der auf zahlreiche Erstbesteigungen, unter anderem in der Arktis und Antarktis, zurückblicken kann, hatte zunächst überhaupt keine Motivation, in die Wand einzusteigen. „Irgendwann habe ich dann aber den Spaß am Bergsteigen zurückgewonnen. Ich habe dort draußen gemerkt, dass es genau das ist, wofür Kurt gelebt hat. Das ist unser Leben. Das war der Punkt, der mir geholfen hat, diese Geschichte zu verarbeiten.“

Interview mit Bergsteiger Holger Heuber

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Neue Routen https://blogs.dw.com/abenteuersport/neue-routen/ Tue, 07 Dec 2010 15:28:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2010/12/07/neue-routen/
Roraima Tepuis, ein Tafelberg im Grenzgebiet Venezuelas

Ob Kurt Albert von oben mitgeholfen hat? Stefan Glowacz und Holger Heuber durchstiegen am 2810 Meter hohen Roraima Tepuis nach eigenen Angaben erstmals die steile Wand „La Proa“ („Der Bug“). Ihre Route, die nach Angaben der Kletterer Schwierigkeiten bis zum zehnten Schwierigkeitsgrad enthielt, tauften sie auf den Namen „Behind the rainbow“ (Hinter dem Regenbogen).

Ihren ersten Versuch an dem Tafelberg im Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Britisch-Guyana hatten Glowacz und Heuber im Frühjahr wegen Dauerregens abbrechen müssen. Damals hatte der legendäre Kurt Albert noch zum Team gehört. Ende September war der 56-Jährige nach einem Sturz von einem Klettersteig im Frankenjura ums Leben gekommen. „Es wird schmerzhaft und bitter“, meinte Stefan Glowacz (links im Bild im Vorstieg) vor Beginn der neuerlichen Expedition zum Roraima Tepuis. Heuber und er hätten sich „bewusst entschieden, die Besteigung im Sinne von Kurt an diesem besonderen Ort zu vollenden“. Das Projekt liegt nun hinter den beiden. „Behind the rainbow“ sei für ihn die perfekte Route, sagt Stefan: „Sie wird nach oben hin immer schwerer. Jede Seillänge hat ihren eigenen Charakter, und die Kulisse ist absolut beeindruckend.“ Mit dabei war auch ein Filmteam. Im Herbst 2011 soll der Streifen in die Kinos kommen.

Starkes Team

Der US-Amerikaner Kyle Dempster und der Schotte Bruce Normand machen derweil weiter die un- oder wenig berührten Sechstausender Chinas unsicher. In der Provinz Sichuan eröffneten sie im Alpinstil zwei neue Routen: eine durch die Ostwand und über den Südgrad zum Gipfel des 6618 Meter hohen Mount Edgard, eine durch die Westwand des 6376 Meter hohen Mount Grosvenor. Beide Berge waren zuvor erst einmal bestiegen worden. An der Route am Mount Edgard hatten sich 2009 die US-Bergsteiger Micah Dash, Jonny Copp und Wade Johnson versucht und waren bei einer Lawine ums Leben gekommen.


„Rose des Niemandslands“ heißt die Route am Mount Edgard

Dempster und Normand waren im Frühjahr gemeinsam mit dem US-Kletterer Jed Brown mit dem Piolet d\‘ Or ausgezeichnet worden, dem Goldenen Pickel, der so etwas wie der Oscar der Bergsteiger ist. Das Trio hatte erstmals die Nordwand des 6422 Meter hohen Xuelian West, ebenfalls in China, durchstiegen.

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Nachhaltig https://blogs.dw.com/abenteuersport/nachhaltig/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/nachhaltig/#comments Sat, 16 Oct 2010 07:33:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2010/10/16/nachhaltig/ Nachhaltig finde ich gut. Das Adjektiv ist eindeutig positiv besetzt und daher auf dem besten Weg zum Modewort. Immer mehr Redner benutzen es für ihre Zwecke. Dabei entstehen dann aber auch so abenteuerliche Wortschöpfungen wie „nachhaltige Chemie“, was in meinen Ohren klingt wie „harmlose Waffe“. Aber was ist eigentlich genau mit Nachhaltigkeit gemeint? Die Vereinten Nationen haben eine brauchbare Definition geliefert. Danach ist eine Entwicklung dann nachhaltig, wenn sie „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“.
Auf die Berge übertragen heißt das nach Ansicht von Stefan Glowacz: „Wir sollten die Bergwelt für die nachfolgenden Generationen so erhalten, wie wir sie jetzt vorfinden.“


Stefan Glowacz plädiert für nachhaltigen Bergsport

Genau das aber geschehe nicht, wenn Bergbahn-Unternehmen Aussichtsplattformen oder andere Attraktionen installierten, die nie mehr zurückgebaut werden könnten. Der Extremkletterer macht sich seit einiger Zeit für Nachhaltigkeit in den Bergen stark. Über seine Protestaktion gegen die Aussichtsplattform „Alpspix“ habe ich an dieser Stelle berichtet.

Olympia „eine Hutnummer zu groß“

Glowacz gehört auch zu den Kritikern der Olympia-Bewerbung Münchens für 2018. Für seinen Heimatort Garmisch-Partenkirchen, so der 45-Jährige, seien Olympische Spiele „eine Hutnummer zu groß. Der Ort wird ausgesaugt, nur zur Verfügung gestellt. Aber es bleibt nichts erhalten für die nachfolgenden Generationen.“ Womit wir wieder beim Thema wären. Als mögliches Beispiel nachhaltigen Bergsports schlägt Glowacz für Garmisch vor, auf bereits bestehenden Skipisten im Sommer Mountainbike-Downhill-Parcours mit Steilkurven zu bauen – allerdings nur aus natürlichen Materialien. „Wenn man sich nicht mehr darum kümmert, verfällt die Strecke und ist nach wenigen Monaten wieder zugewachsen.“

Bergsteigen, ohne viele Spuren zu hinterlassen

Stefan Glowacz bricht am 8. November ins Drei-Länder-Eck zwischen Venezuela, Brasilien und Britisch-Guyana auf, um erneut am Roraima-Tepui zu klettern, einem 2810 Meter hohen Tafelberg mit senkrechten Wänden aus Sandstein. Ich möchte von Stefan wissen, was an seiner Expedition nachhaltig sei. Bei seinem ersten Trip zum Roraima sei er mit seinen Begleitern zehn Tage lang durch Indianergebiet gewandert, um zum Berg zu gelangen, erzählt Glowacz (Interview zum Nachhören unter dem Artikel). Eigentlich seien Fremde dort nicht gerne gesehen, weil in der Region Gold abgebaut werde. „Wenn die Indianer uns nicht durchgelassen hätten, hätten wir die Expedition abgeblasen.“ Mit dem Hubschrauber habe er nicht zu dem Tafelberg fliegen wollen, versichert Stefan. Schließlich habe er als bekannter Kletterer auch eine Vorbildfunktion. „Wir wollen der breiten Masse an Bergtouristen eine Idee davon geben, wie man zum Bergsteigen gehen kann, ohne viele Spuren zu hinterlassen.“ Nachhaltig eben.

P.S. „Wenn er nicht so bescheiden gewesen wäre, hätte Kurt Albert eine größere Bedeutung für den Klettersport als Reinhold Messner“, sagt Stefan Glowacz über seinen verstorbenen Freund und Kletterpartner. Ich habe Stefans Würdigung zum Blogartikel über Alberts Tod gestellt.

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X-Beine aus Stahl https://blogs.dw.com/abenteuersport/x-beine-aus-stahl/ Wed, 07 Jul 2010 11:41:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2010/07/07/x-beine-aus-stahl/ Der Rummelplatz Alpen lockt seit dem Wochenende mit einer neuen Attraktion: Wer 22 Euro für die Fahrt von Garmisch-Partenkirchen aus mit der Alpspitzbahn hinauf zum rund 2000 Meter hohen Osterfelderkopf berappt, erwirbt damit auch das Recht auf ein bisschen Nervenkitzel – und das, ohne dafür auch nur einen Tropfen Schweiß vergießen zu müssen. „AlpspiX“ hat der Betreiber, die Zugspitzbahn, die spektakuläre Aussichtsplattform zu Füßen der Alpspitze getauft. Das X ist nicht umsonst groß geschrieben: Zwei sich überkreuzende Stahlträger ragen 13 Meter über den Abgrund hinaus. Vorne auf einem dieser X-Beine aus Metall fällt der Blick 1000 Meter tief ins Höllental. Ein Hauch von Grand Canyon.

Adrenalinkick auf Oktoberfest-Niveau

Das Betreten der Plattform bringe „das Blut in Wallung und verspricht eine Extraportion Adrenalin“, schreibt die Zugspitzbahn auf ihrer Internetseite. „Diesen Adrenalinkick kriege ich auch, wenn ich aufs Oktoberfest gehe“, sagt Extrembergsteiger Stefan Glowacz. „Das ist eine hilflose Begründung.“ Am Tag der Eröffnung der AlpspiX hat der 45-Jährige mit einer Protestaktion im Stile von Greenpeace für Aufsehen gesorgt: Glowacz klinkte mit Karabiner und Seil ein Hängebiwak unten an den Stahlträgern ein. Von dort aus wehte ein Banner mit der Aufschrift „Unsere Berge brauchen keine Geschmacksverstärker“. Der Abenteurer stand auf seinem Hängebiwak und suchte die Diskussion mit den ersten AlpspiX-Besuchern.


Luftiger Protest

Immer wieder, erzählt mir Glowacz am Telefon (das Interview könnt ihr unten nachhören), hätten ihn die Menschen auf der Plattform aufgefordert, doch so tolerant zu sein, auch ihnen das zu gönnen, was er auf seinen Expeditionen jederzeit haben könne. „Wenn das die Argumentation ist, werden wir bald die Alpen komplett für Rollstuhlfahrer und Kinderwagenschieber erschließen“, entgegnete Glowacz.

Wie auf dem Rummelplatz

Das ist vielleicht ein wenig überspitzt formuliert, aber mehr als bloß Schwarzmalerei. In den vergangenen Jahren sind in den Alpen bereits einige sogenannte „Skywalks“ wie die AlpspiX gebaut worden, vor allem in Österreich: am Dachstein, im Rofangebirge, im Ötztal. Und es bleibt nicht nur bei Aussichtsplattformen. Momentan sind bei den Planern des kalkulierten Adrenalin-Ausstoßes „Flying Foxes“ in: Lange Seilrutschen, an denen die „Mutigen“ mit hoher Geschwindigkeit Richtung Tal sausen. Wie auf dem Rummelplatz. Auch an der AlpspiX war ursprünglich ein derartiges Fahrgeschäft vorgesehen, wurde dann aber nicht realisiert – noch nicht.

Fast-Food-Naturerlebnis

Von der neuen Aussichtsplattform erhofft sich die Zugspitzbahn 30 Prozent mehr Fahrgäste. „Das finde ich sehr sportlich“, sagt Stefan Glowacz. „Aber was kommt denn danach, wenn die Zahlen nicht erreicht werden?“


Nachdenklicher Stefan Glowacz

Der Extrembergsteiger glaubt, dass mit Projekten wie der AlpspiX eine gefährliche Entwicklung losgetreten wird. Die Plattformen würden nicht mehr zurückgebaut: „Diejenigen, die das entschieden haben, liegen schon längst in der Kiste und das Ding steht immer noch da oben.“ Ein nachhaltiges, langfristiges Konzept fehle sowohl den Gemeinden als auch den Bergbahnen. „Das hier ist ein Fast-Food-Naturerlebnis, was eigentlich dem Bergerlebnis überhaupt nicht nahe kommt.“ Der wesentliche Reiz liege doch darin, „dass man auch selbst hinaufsteigen muss, dass man sich ein Ziel setzt und sich die Frage stellt, bin ich überhaupt in der Lage dort hinaufzuklettern“.

ZugspiX

Vor ein paar Jahren bestieg ich die Zugspitze von Garmisch-Partenkirchen aus über das Reintal. Es war eine zunächst wunderschöne, einsame Tour: durch die Partnachklamm, vorbei an der „Blauen Gumpe“, einem wildromantischen kleinen Bergsee. Ich übernachtete auf der Reintalangerhütte, die damals noch vom legendären Hüttenwirt Charly Wehrle geleitet wurde. Am nächsten Tag stieg ich weiter auf, über das Zugspitzplatt, dann über einen kleinen Klettersteig dem höchsten Punkt entgegen. Die Tour endete reichlich frustrierend: an der Tür der Bergstation. Das war gewissermaßen mein „ZugspiX“-Erlebnis. Daran musste ich zurückdenken, als Stefan Glowacz sagte: „Wir müssen aufstehen, wir müssen Flagge zeigen.“

Interview mit Stefan Glowacz über die Plattform Alpspix

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