International Mountain Summit – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Beat Kammerlander: „Es geht immer nur um das Wollen“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/beat-kammerlander-es-geht-immer-nur-um-das-wollen/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/beat-kammerlander-es-geht-immer-nur-um-das-wollen/#comments Sat, 20 Oct 2018 19:46:31 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42453

Beat Kammerlander (beim IMS in Brixen)

Der 59-Jährige ist ein Phänomen, eine lebende Kletterlegende: Immer noch meistert der Österreicher Beat Kammerlander senkrechte, fast grifflose Felswände – am liebsten im Rätikon, quasi vor der eigenen Haustür. Der Vorarlberger lebt mit seiner Frau Christine und den beiden gemeinsamen Kindern in Feldkirch. Vor einer Woche erhielt Kammerlander beim „International Mountain Summit“ (IMS) in Brixen den renommierten „Paul-Preuss-Preis“, mit dem Bergsteiger und Kletterer geehrt werden, die in der Tradition des 1913 verstorbenen Freikletter-Pioniers stehen. Preuss hatte für einen weitgehenden Verzicht auf Hilfsmittel wie Seile oder Haken plädiert („Das Können ist des Dürfens Maß“). „Eigentlich könnte man die Auszeichnung auch ‚Beat-Kammerlander-Preis‘ nennen“, sagte der Südtiroler Hanspeter Eisendle, Preisträger von 2013, in seiner Laudatio. Ich habe während des IMS mit Kammerlander gesprochen.

Beat, du wirst im nächsten Jahr 60 Jahre alt und kletterst immer noch krasse Touren. Verrätst du uns dein Erfolgsgeheimnis?

In der Wand

Da gibt es kein Geheimnis. Do what you love! Nur das zählt. (lacht) Ich habe mir mal vorgenommen, bis 40 mit diesem Leistungssport weiterzumachen. Dann wurde ich 40 und war stärker als vorher. Da habe ich gesagt: Warum soll ich jetzt mit etwas aufhören, das ich am liebsten mache? Über die Jahre gab es dann auch wieder mal Einbrüche, Stagnation, Verletzungen, aber immer wieder auch Highlights. Ich habe erkannt, dass es mir gefühlsmäßig mit der Weise, wie ich mein Leben führe und auch finanzieren kann, viel besser geht, als wenn ich irgendeinen Job machen würde. Und ich darf klettern gehen. Damit hat sich diese Frage erübrigt. Jetzt werde ich bald 60, das ist nur eine Zahl. Entscheidend ist, wie ich mich fühle und wie es mir geht.

Beat Kammerlander: Do what you love

Während das letzte Jahr super lief, war dieses Jahr kein schönes. Ich wurde von einer Zecke gebissen, bekam Borreliose und musste behandelt werden. Das hat mich über den Sommer ziemlich klein gehalten. Jetzt muss ich ein Stehaufmännchen sein. Es geht mir wieder gut. Aber ich brauche noch einige Monate mit gezieltem Training und Physiotherapie, damit ich wieder auf einem sehr hohen Level klettern kann.

Hat man dir Ruhe verordnet?

Nein, aber ich habe eine Familie mit zwei Kleinkindern. Sarah ist zweieinhalb, Samuel wird im Februar fünf Jahre alt. Ich verbringe sehr viel Zeit mit ihnen. Früher habe ich viel zu viel herumgeblödelt und sinnlos trainiert. Die Zeiteinteilung ist jetzt viel gezielter. Mir passt das sehr gut.

Unterwegs im (beinahe) Grifflosen

Du hast 2017 eine neue extrem schwierige Route im Rätikon eröffnet und sie „Kampfzone“ getauft. Musst du heute mehr kämpfen als früher?

Man kämpft immer so gut wie man kann, zu jedem Zeitpunkt. (lacht) Je nach Typus. Ich habe bei dieser Route vielleicht sogar ein bisschen mehr Motivation entwickelt wie früher, mehr Konsequenz, um dieses Ziel zu realisieren. Es war so schwer, diese Route erst einmal von unten bis oben zu eröffnen und die Haken zu setzen, dann die Passagen frei zu klettern. Und schließlich ging es darum, die Route Rotpunkt zu klettern, an einem Tag diese fünf Seillängen in hohem Schwierigkeitsgrad. 10+, 11-, 10-, 8 und 9+. Es erfordert eine sehr hohe Intensität, diese Seillängen aneinanderzuhängen. Für dieses Projekt habe ich mich noch einmal extrem kasteit und sehr speziell vorbereitet. Auch bei widrigsten Wetterverhältnissen bin ich dorthin gegangen und habe keine Zeit verschwendet. Ich bin auch bei Regen losgezogen. Ich wusste, dass es auf der anderen Seite des Bergs windig ist und der Pelz dann trocken wird. Das Ganze auf 2800 Metern, in  einer Gipfelregion, wo es immer bläst. Da musst du dich warm anziehen und trotzdem klettern – und nicht sagen: Heute habe ich keine Lust, heute bin ich zu bequem. Es geht immer nur um das Wollen.

Beat Kammerlander: Es geht immer nur um das Wollen

Zeichnet es dich aus, beißen zu können?

Wahrscheinlich schon.

Braucht man das, um so lange im Geschäft zu bleiben?

Ich sehe das eher als beißen dürfen. Ich habe ja Spaß dabei. Sicher ist es ab und zu auch mit Schmerzen verbunden, so kleine Griffe zu halten. Aber es ist eben schön, wenn man so glatten, kleingriffigen Fels entschlüsseln und dort hochklettern kann. Wenn du der erste Mensch bist, der diesen Fels angreift und dort eine Spur, eine Linie hinterlässt. Das ist für mich Motivation.

Den Blick nach oben

Auch nach so langer Zeit? Kommt da nicht irgendwann auch mal ein Punkt, an dem man sagt: Jetzt reicht es?

Ich bin ja nicht jeden Tag unterwegs. Über das Jahr verteilt sind es im Grunde ja nur einige Tage, auf die man hinarbeitet – mental und körperlich, bis man dann losgelassen wird wie ein Rennpferd.

Brauchst du, um so ein Rennpferd zu sein, auch die Konkurrenz zu anderen Kletterern?

Nein. Das wäre mir so was von zuwider. Ich mache das ja nur für mich. Ich will mich nicht mit anderen messen. Das ist mir schnurzegal.

Aber das Klettern im Team ist dir schon wichtig?

Natürlich. Ich klettere eigentlich nur mit Freunden, anders funktioniert es nicht. Es ist ein Geben und Nehmen. Es ist ein echter Freundschaftsdienst, wenn jemand mit dir kommt, der die Schwierigkeiten nicht klettern kann. Du musst dankbar sein, wenn dich ein guter Freund bei einer Erstbegehung den ganzen Tag sichert und mit dir mitleidet. Und immer auf Zack ist. Denn wenn er dich nicht gut sichert, kannst du dich extrem verletzen.

Hauchdünne Leisten

Hat sich deine Rolle in den Jahrzehnten verschoben, vom Grünling …

Grünling war ich nicht lange. (lacht)

… zum Mentor?

Natürlich auch. Ich habe eine Riesen-Kletterszene um mich herum und habe sie auch hinsichtlich der Ideologie und Einstellung sehr geprägt: Dass man ehrlich bleiben muss und sagt, was man getan hat und wie man es realisiert hat.

Glaubst du, dass sich das Problem der fehlenden Ehrlichkeit in Zeiten der Vermarktung verstärkt?

Klar. Man kann sich ja viele Kletterprojekte aus den Fingern saugen, die eigentlich nichts wert sind, aber für einen schlechten Report eine gute Schlagzeile ergeben. Du hast dann dein mediales Echo bekommen, und das wird auch nicht widerrufen. Aber du hast einen Imageverlust, mit dem du auch leben musst.

Beat Kammerlander: Nur für die Schlagzeile

Deine Routen hast du zum größten Teil in Europa eröffnet. Warum bist du nie zu den ganz hohen Bergen im Himalaya oder Karakorum gegangen?

Das hat sich einfach nicht ergeben. Meine Projekte, die stetig vorhanden waren, haben mich einfach hier gehalten. Ich hätte schon die Motivation und das Interesse gehabt, auch an den hohen Wänden des Karakorum zu klettern, aber mittlerweile ist das passé.

Lass‘ uns über das Risiko reden. Wieviel Risiko darf bei dir sein?

Ich glaube, dass meine Routen, so wie ich sie geklettert habe, relativ sicher sind. Bei einigen meiner früheren Routen war das Risiko natürlich viel höher, etwa wenn ich free solo beim Eisklettern war oder schwere Routen beim Sportklettern gemacht habe. Aber im alpinen Sportklettern geht es um das Bewusstsein, das man entwickelt hat. Ich bin keiner, der sich ganz schnell aus einer blöden Situation befreien will. Ich habe die nötige Geduld und auch die mentale Power. Immer wieder rauf und runter, bis ich es schaffe. Viele halten das nicht aus und machen dann den verhängnisvollen Fehler.

„Do what you love!“

Hast du auch mal Glück gehabt?

Natürlich. Des Öfteren.

Und was hat dich das gelehrt?

Vor allem, vorsichtig zu sein bei den Routineangelegenheiten. Oder wenn blöde Emotionen daherkommen. Dann machst du manchmal eine Dummheit. Und das ist nicht klug.

Hat sich in puncto Risikobereitschaft auch deine Vaterrolle ausgewirkt?

Wenn ich als Berg- und Skiführer beim Freeriden mit Gästem oder auch mal für mich selber unterwegs bin, sind es eigentlich die großen Gefahren, vor denen ich Schiss habe. Manchmal kannst du eine Flanke nicht ganz genau beurteilen. Dann stehst irgendwo da oben und musst runter. Du kannst die alpinen Sicherheitsregeln einhalten, aber ab und zu brauchst du eben auch deine Portion Glück. Da bin ich viel vorsichtiger geworden als früher.

Beat Kammerlander: Ich bin vorsichtiger geworden

Würdest du deine Kinder bestärken, wenn sie eines Tages kommen und sagen: Wir möchten das Gleiche wie du machen?

Natürlich. Tue, was du liebst! Aber ich will niemals jemanden in eine Richtung manipulieren. Das muss von selber kommen.

Und du hast das Gefühl, dass du dein ganzes Leben lang das gemacht hast, was du wolltest?

Ich glaube schon. (lacht)

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Robert Jasper: „Wie ein Juwel im Schatzkästchen“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/robert-jasper-wie-ein-juwel-im-schatzkaestchen/ Thu, 18 Oct 2018 18:49:37 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42407

Robert Jasper (beim IMS in Brixen)

Der gefährlichste Eisbär von Grönland war er selbst. Immer wenn der deutsche Extrembergsteiger Robert Jasper im vergangenen Sommer während seiner einmonatigen Solo-Expedition im ewigen Eis sein Zelt aufschlug, baute er einen Eisbär-Schutzzaun darum. Wenn eines der Raubtiere den Zaun berührt hätte, wäre eine Leuchtrakete losgegangen, um den Eisbär zu vertreiben – und natürlich auch, um Robert zu warnen. An einem Tag war der 50-Jährige jedoch so in Gedanken, dass er den Zaun berührte, als er darübersteigen wollte. „Da hätte ich mich fast selbst in die Luft gesprengt“, erzählt Jasper.

Sprung zwischen zwei Welten

Alleine in Grönland

Wir begegnen uns beim zehnten und letzten „International Mountain Summit“ in Brixen. Im April hatte Robert seinen 50. Geburtstag gefeiert. „Ich habe mir gedacht: Bevor ich jetzt eine Midlife-Crisis kriege, mache ich lieber eine Solo-Expedition“,  sagt Jasper und lacht. „Es war, als würde ich zwischen zwei Welten hin- und herspringen.“ Jasper paddelte mit einem Faltkajak durch die Fjorde Grönlands, wanderte bis zum Fuße des Bergs, den er sich ausgeguckt hatte, und schaffte in drei Tagen die erste Solobegehung des Molar Spire. Seine Route durch die 450 Meter hohe Felswand taufte er „Stonecircle“, weil „die beeindruckendsten Dinge im Leben meist steinig und schwer sind“.

Innere Ruhe und Nervenstärke

Mit dem Kajak durch die Fjorde

Die Mischung aus Alleine-unterwegs-sein, Kajakfahren und Bigwallklettern sei „sehr speziell gewesen“, sagt Robert. „Es war ein absolut geniales Abenteuer.“ Auch wenn er anfangs ein mulmiges Gefühl gehabt habe, sei er mit der Einsamkeit insgesamt gut klargekommen. „Es war sehr, sehr ruhig. Du hast nur die Geräusche der Natur. Über diese Stille findest du sehr schnell auch zu dir selbst. Ich war schnell mit mir im Reinen und habe die Stille in mich aufgenommen. Diese Einsamkeit, verbunden mit der Wildnis, war ein Wellnessurlaub für die Seele.“

Robert Jasper: Wellnessurlaub für die Seele

Als Jasper nach seiner Rückkehr in die Zivilisation von seinen Erlebnissen erzählte, waren seine Stimmbänder überfordert. „Ich habe ein paar Tage gebraucht, bis ich wieder richtig sprechen konnte.  Ich war es nach vier Wochen einfach nicht mehr gewöhnt.“ So lange „alleine in der Wildnis, das hätte ich mit 20 Jahren niemals gekonnt“, glaubt Robert. „Auch nicht mit 30, vielleicht auch nicht mit 40. Du musst dich gut kennen, die innere Ruhe haben und auch die Nerven.“ Alle diese Eigenschaften erfülle er nun mit 50. „Trotzdem war es ein Experiment. Es hätte auch schiefgehen können.“ Dennoch, so Jasper, habe er in der ganzen Zeit nie das Gefühl gehabt, „das Ruder aus der Hand zu geben“.

Robert Jasper: Es war trotzdem ein Experiment

Erlebte Geschichten bewahren

Während der Solobegehung

Expeditionen wie diese auf Grönland seien „wie Juwelen, die ich in ein Schatzkästchen lege. Das sind Erinnerungen die mich glücklich machen“, sagt Robert. „Ich kenne viele, speziell jüngere Kollegen, die von einer Tour zur nächsten jagen, die erlebnissüchtig sind und das einfach nur konsumieren. Da denke ich mir: ‚Seid vorsichtig!‘ Du kannst einen Unfall haben und am nächsten Tag vielleicht nicht mehr bergsteigen oder klettern. Wenn du dann nicht gelernt hast, Erlebnisse zu schätzen, wirst du daran vielleicht sogar zerbrechen. Es ist wichtig, erlebte Geschichten zu bewahren.“

Robert Jasper: Juwelen für das Schatzkästchen

Auch wenn es seine erste Solo-Expedition war, gab es neben Teamerfolgen auch schon zuvor einige Alleingänge in Jaspers langer Karriere. So durchstieg er 1991 solo die „klassischen“ Alpen-Nordwände von Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses. Mit seiner Ehefrau Daniela eröffnete Robert 1999 die erste Eiger-Route im zehnten Schwierigkeitsgrad („Symphonie de Liberté“). Seine 2015 mit dem Schweizer Roger Schaeli und dem Südtiroler Simon Gietl gemeisterte „Odyssee“ gilt als bisher schwierigste Route durch die Eiger-Nordwand.

Expeditionen führten ihn unter anderem an den 7804 Meter hohen Nuptse East im Himalaya, nach Baffin Island in der Arktis – und nach Patagonien: Für ihre neue Route durch die Nordwand des Cerro Murallon im Jahr 2005 wurden Jasper und sein Teampartner Stefan Glowacz für den Piolet d’Or nominiert, den „Oscar der Bergsteiger“.

Eher ein Zehnkämpfer

Auf dem Gipfel des Molar Spire

Robert ist nicht nur im extremen Fels unterwegs, sondern auch ein exzellenter Eiskletterer. „Ich war ja nie ein reiner Sportkletterer“, sagt Jasper. „Ich betreibe verschiedene Disziplinen des Alpinismus und bin damit eher wie ein Zehnkämpfer. Sportklettern ist meine Basis: Je sicherer du klettern kannst, desto mehr Luft hast du im alpinen Gelände.“ Als Vater einer Tochter und eines Sohns sei „der Rucksack, den ich trage, größer und schwerer geworden“, räumt Robert ein. „Ich habe mehr Verantwortung, aber die Erfahrung wiegt das auf.“ Sicherheit sei für ihn das oberste Gebot, nicht nur am Berg. „Du musst versuchen, das Risiko zu minimieren und trotzdem den Schritt hin zu deiner Leidenschaft, deinen Abenteuern wagen. Das ist meine Philosophie.“

Robert Jasper: Das ist meine Philosophie

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Tamara Lunger: „Ich bin zurzeit suchend“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/tamara-lunger-ich-bin-zurzeit-suchend/ Tue, 16 Oct 2018 14:42:00 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42375

Tamara Lunger während des IMS

„Ich wünsche mir oft: Wäre ich doch vor hundert Jahren auf die Welt gekommen!“, sagt Tamara Lunger. „Wenn ich die 90-Jährigen reden höre, denke ich mir: Oh, das waren noch Abenteurer! Dagegen sind wir heute nur noch Weicheier.“ Dabei stand die Profibergsteigerin aus Südtirol 2010 mit 23 Jahren als damals jüngste Frau auf dem Gipfel des Achttausenders Lhotse und bestieg 2014 ohne Flaschensauerstoff den K 2, den zweithöchsten Berg der Erde.

Tamara Lunger: Wir sind dagegen doch Weicheier

Während des „International Mountain Summit“ in Brixen wandere ich mit Tamara vom Latzfonserkreuz aus talwärts. Ihre Eltern führen die dortige Schutzhütte. Wir sprechen über Tamaras Abenteuer der vergangenen Jahre. Die 32-Jährige ist eine ehrliche Haut und nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die Leute sagen mir: ‚Du hast leicht reden, du kannst das leben, was dir Freude bereitet.‘ Dabei steckt auch in meiner Freude manchmal etwas Negatives, das ich annehmen und daraus lernen muss. Das ist eigentlich das Wichtige.“

Dem Tod nahe

Tamara (2.v.l.) mit den Wintererstbesteigern des Nanga Parbat, Alex Txikon, Simone Moro und Muhammad Ali „Sadpara“(v.l.)

Im Februar 2016 kehrte Tamara Lunger in Pakistan knapp unter dem Gipfel des Nanga Parbat um. Nur 70 Höhenmeter fehlten ihr zum Ruhm, als erste Frau zu den Wintererstbesteigern eines Achttausenders zu gehören. Während des gesamten Gipfeltags war es ihr schlecht gegangen, sie hatte sich den Berg regelrecht hinaufgeschleppt. Dann habe Gott zu ihr gesprochen, erzählt Tamara: „Normalerweise bekomme ich immer, was ich erbitte. Aber an dem Tag hat zehn Stunden Beten nichts geholfen. Da habe ich gewusst, da ist etwas faul.“ Sie drehte um. Im Abstieg geriet sie ins Rutschen. „Es war mein bisher todesnächstes Erlebnis. Auch beim Absturz habe ich mit dem Herrgott geredet: ‚Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt schon so schnell passiert. Aber wenn es so sein muss, bin ich eben bereit, und das passt.‘“ Nach 200 Metern blieb Tamara im lockeren Schnee liegen.

Tamara Lunger: Gespräche mit Gott

Viel gelernt

Sie überlebte, mit Verletzungen an der Schulter und am Sprunggelenk. Sie hatte Schmerzen, durfte keinen Sport treiben. Und die Medien überfielen sie mit Interviewanfragen. Es sei eine „schwierige Zeit“ gewesen, sagt die Bergsteigerin. „Erst mit der Zeit habe ich verstanden, was der Nanga Parbat mir geschenkt hat.“ Sie wisse jetzt, dass es nicht immer der Gipfel sein müsse. „Ich habe auch viel über mich gelernt. Zum Beispiel, wie ich mich in Todesangst verhalte. Werde ich panisch oder bin ich ruhig? Kann ich noch klar denken? Diese Erkenntnisse sind extrem wichtig, weil sie in unserem Beruf oder unserer Berufung zum Spiel mit dazugehören.“

Vielen fehlt der Respekt

Ein starkes Team: Tamara Lunger mit Simone Moro (r.)

Ihre nächste Achttausender-Expedition führte sie im Frühjahr 2017 zum Kangchendzönga, dem dritthöchsten Berg der Erde. Mit ihrem Teampartner und Mentor Simone Moro wollte sie alle Gipfel des Massivs überschreiten. Doch dazu kam es nicht, weil Moros Gesundheit nicht mitspielte. Die Erlebnisse im Basislager, das sich die beiden Profibergsteiger mit den Mitgliedern kommerzieller Expeditionen teilten, verleideten Lunger erst einmal das Achttausender-Bergsteigen. „Unglaublich, was einige Leute da so treiben“, sagt Tamara und schüttelt den Kopf. „Ich habe mich teilweise für sie geschämt. Denen ging es nur darum, irgendwie raufzukommen. Sie haben keinen Respekt mehr, weder vor dem Berg, noch vor den anderen Leuten. In den Hochlagern wird gestohlen.“

Nie mehr ein Basislager mit anderen

Einem Sherpa des nepalesischen Veranstalters „Seven Summit Treks“ sei es oben ziemlich schlecht gegangen, er sei unfähig gewesen abzusteigen. „Dem Chef der Sherpas war das total scheißegal. Er spielte unten lieber mit dem Handy auf Facebook herum anstatt zu helfen.“ Das, so Tamara, verstoße so sehr gegen ihre Prinzipien, dass sie ihre ganze Kraft verliere: „Ich habe mir zu der Zeit geschworen: Nie mehr in ein Basislager mit anderen Leuten! Ich hoffe, ich kann das durchziehen. Künftig gehe ich eben im Winter oder den Berg von einer anderen Seite an, mit einem Basislager, in dem ich meine Ruhe habe.“

Tamara Lunger: Die haben keinen Respekt mehr

Befreiung in der Kälte Ostsibiriens

Bei der Wintererstbesteigung des Gora Pobeda

Im vergangenen Februar gelang Lunger und Moro im eiskalten Osten Sibiriens bei Temperaturen um minus 50 Grad Celsius die erste Winterbesteigung des 3003 Meter hohen Gora Pobeda (auch Pik Pobeda genannt). Nach dem Scheitern im Winter 2015 am Manaslu, ihrer Umkehr im Winter 2016 am Nanga Parbat und dem erfolglosen Versuch am Kangchendzönga 2017 habe sie sich unter großem Druck gefühlt, erzählt Tamara. Sie habe versucht, jeden Schritt in der wunderschönen Natur Sibiriens zu genießen und nicht daran zu denken, was irgendwelche Leute von ihr erwarteten. „Das habe ich relativ gut geschafft und es hat mich richtig befreit. Als ich am Gipfel angekommen bin, habe ich aufgeatmet. Endlich!“

Das leben, was sie fühlt

Bei ihren künftigen Abenteuern wolle sie mehr auf ihre innere Stimme hören, verrät Tamara Lunger: „Ich versuche, das zu leben, was ich fühle. Ich kann nicht sagen, was morgen oder in einer Woche ist. Ich bin zurzeit suchend.“ Und dabei nicht nur auf die Berge fixiert. „Mir würde auch gefallen, mit einem Segelboot aufzubrechen.“

Tamara Lunger: Ich bin zurzeit suchend

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10 Jahre IMS: Die letzte Wanderung https://blogs.dw.com/abenteuersport/10-jahre-ims-die-letzte-wanderung/ Sun, 14 Oct 2018 14:16:44 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42347

IMS-Wanderung zum Latzfonserkreuz

Der IMS wird mir fehlen. Nach zehn Jahren „International Mountain Summit“ in Brixen ist Schluss. Die Macher, Alex Ploner und Markus Gaiser, die ehrenamtlich und mit sehr viel Berg-Herzblut alljährlich dieses außergewöhnliche Bergfestival auf die Beine gestellt hatten, werfen das Handtuch. Der Grund: Mangelnde Unterstützung von außen. Wirklich schade! Jahr für Jahr gaben sich beim IMS frühere und aktuelle Stars der Szene die Klinke in die Hand: Reinhold Messner, Sir Chris Bonington, Doug Scott, die Huberbuam, Steve House, Alex Honnold, Ueli Steck, Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits und, und, und. Sie hielten nicht nur Vorträge, sondern gingen auch, ganz uneitel, mit anderen Bergfreunden in den Bergen Südtirols wandern. Das machte den besonderen Reiz des IMS aus. Ich habe dieses „Walk and Talk“ immer sehr genossen.

Fremdschämen am Kangchendzönga

Tamara Lunger (im Hintergrund die Wallfahrtskirche Latzfonserkreuz)

Gestern zum Beispiel stiegen wir mit der Südtiroler Profibergsteigerin Tamara Lunger hinauf zum Latzfonserkreuz auf 2305 Metern. Die dortige Hütte wird (noch) von ihren Eltern betrieben. Ich sprach mit Tamara über ihre Erlebnisse bei der Wintererstbesteigung des Nanga Parbat im Februar 2016. Während ihre Teamkollegen Simone Moro, Alex Txikon und Muhammad Ali „Sadpara“ den Gipfel erreicht hatten, war Lunger 70 Meter unterhalb des Gipfels umgekehrt. Den ganzen Gipfeltag über war es ihr schlecht gegangen. Gott habe ihr ein Zeichen gegeben, erzählt mir Tamara: „An dem Tag hat zehn Stunden Beten nichts geholfen. Da habe ich gewusst, da ist etwas faul.“ Im Frühjahr 2017 war sie wieder an einem Achttausender: Mit Simone Moro wollte sie alle Gipfel des Kangchendzönga-Massivs überqueren. Dazu kam es nicht, diesmal hatte Moro gesundheitliche Probleme. Nach der Expedition hatte Tamara erst einmal die Nase voll von den Achttausendern. Was sie im Basislager, in dem auch kommerzielle Expeditionen ihre Zelte aufgeschlagen hatten, erlebte, hat Narben hinterlassen. „Unglaublich, was einige Leute da so treiben. Ich habe mich teilweise für sie geschämt“, sagt Tamara. „Mit tat dort das Herz weh.“

Wellnessurlaub für die Seele

IMS-Organisator Markus Gaiser, Tamara Lunger und Robert Jasper (v.l.)

Auch Robert Jasper wanderte gestern mit zum Latzfonserkreuz. Der 50 Jahre alte deutsche Top-Kletterer war in diesem Sommer auf einer Solo-Expedition auf Grönland. Mit dem Faltkajak fuhr er von der letzten bewohnten Siedlung durch einen Fjord in Richtung des Berges, den er sich für eine Erstbegehung ausgeguckt hatte. „Mit dem Faltboot unterwegs zu sein, dann eine neue Route in einer Bigwall zu eröffnen, das Ganze mit reduzierten Mitteln – das war ein absolut geniales Abenteuer“, schwärmt mir Robert vor. Auch wenn er vor dem Start ein mulmiges Gefühl gehabt habe, sei er mit dem Alleinsein gut zurechtgekommen. „Über die Stille gelangst du sehr schnell zu dir selber. Das war Wellnessurlaub für die Seele.“ Bei der Rückkehr in die Zivilisation nach vier Wochen, so Robert, habe er jedoch ein paar Tage gebraucht, bis er wieder richtig habe sprechen können.

Keine Zeit verschwenden

Beat Kammerlander

Beat Kammerlander sucht sich seine Kletterziele bevorzugt vor der eigenen Haustür, im Rätikon. Der 59 Jahre alte Österreicher aus Feldkirch ist eine lebende Kletterlegende. Seit Jahrzehnten betreibt er alpines Sportklettern auf Weltklasse-Niveau. Noch im vergangenen Jahr eröffnete er mit der „Kampfzone“ am Kleinen Turm eine extrem schwierige Route. Ich frage Beat auf der IMS-Wanderung, ob er heute mehr kämpfen müsse als früher. „Man kämpft immer so gut, wie man kann“, antwortet Kammerlander und lacht. „Aber ich habe heute wohl noch mehr Motivation als früher und mehr Konsequenz, um ein Ziel zu erreichen. Ich verschwende keine Zeit mehr.“ Ans Ende seiner Karriere als Extremkletterer denkt Beat noch nicht. „Do what you love! Warum sollte ich mit etwas aufhören, was ich am liebsten mache?“

Wenn das bei Veranstaltungen wie dem „International Mountain Summit“ doch auch immer so leicht wäre …

P.S.: Ausführliche Artikel über meine Gespräche mit Tamara Lunger, Robert Jasper und Beat Kammerlander lasse ich folgen. Der IMS wird also noch nachwirken.

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Alex Megos: „Ich lebe meinen Traum“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/alex-megos-ich-lebe-meinen-traum/ Fri, 12 Oct 2018 06:27:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42277

Alex Megos beim IMS in Brixen

Es gibt Menschen, die scheinen das Gravitationsgesetz aushebeln zu können. Alex Megos gehört dazu. Der 25 Jahre alte Franke aus der Stadt Erlangen gehört zu den besten Sportkletterern der Welt. Mit 19 meisterte er im spanischen Klettergebiet Siurana als Erster weltweit „onsight“ eine Route im französischen Klettergrad 9a, was nach der klassischen Schwierigkeitsskala dem elften Grad entspricht. Zum Vergleich: Reinhold Messner kletterte in seinen besten Tagen den siebten Grad. Onsight bedeutet, dass Alex einfach drauflos kletterte, ohne sich vorher irgendwelche Informationen über die Route besorgt zu haben. Dieser Coup öffnete ihm das Tor zum Profiklettern. In diesem Frühjahr ließ Megos ein weiteres Glanzlicht folgen: Ihm gelang im Klettergebiet Margalef im Nordosten Spaniens die Erstbegehung der Route „Perfecto Mundo“ (s. Video unten von einem seiner gescheiterten Versuche), seine erste 9b+ (nach alter Lesart im unteren zwölften Grad). Eine einzige Route weltweit wird derzeit überhaupt als noch schwieriger gewertet.

Ich habe Alex Megos beim 10. International Mountain Summit (IMS) in Brixen in Südtirol getroffen, wo sich seit Jahren die Großen der Bergszene die Klinke in die Hand geben.

Alex, du bist einer von erst drei Kletterern weltweit, die eine Route im Schwierigkeitskeitsgrad 9b+ geklettert sind. Du bist also ganz vorne mit dabei. Wie fühlt sich das an?

Es fühlt sich natürlich nicht so schlecht an. Aber eigentlich mache ich es ja nicht, um berühmt zu werden, sondern einfach, weil mir Klettern taugt und weil ich wissen möchte, wie schwer ich klettern kann, wie weit ich mein eigenes Limit nach oben schieben kann.

Erkläre doch bitte einmal einem Laien, was er sich unter einer 9b+-Route vorzustellen hat.

Das sind viele, viele schwere Kletterzüge hintereinander in sehr steilen, teilweise überhängenden Felswänden. Wenn jemand beispielsweise einen ganz normalen Türrahmen von zwei Zentimetern hat, dann kann ich daran ganz gemütlich einarmig hängen. Das ist nicht sonderlich schwer. 9b+ ist aber schwer. (lacht)

Strapazierte Finger

Wie sieht dein Training dafür aus?

Ich trainiere eigentlich täglich. Etwa fünf Tag pro Woche gehe ich an die Kletterwand, den Rest der Zeit mache ich Ausgleichstraining und andere Kräftigungsübungen an den Ringen, der Klimmzugstange, dem Fingerboard usw.

Der Tscheche Adam Ondra, der mit einer 9c die bisher wohl schwierigste Route weltweit geklettert hat, beschäftigt einen eigenen Physiotherapeuten, der ihm auch neue Bewegungen zeigt, die er in seine Kletterzüge einbauen kann. Hast du auch solche Berater?

Ich habe keinen eigenen Physio, aber ich habe zwei Trainer, Patrick Matros und Dicki (Ludwig) Korb, mit denen ich schon seit zwölf Jahren zusammenarbeite. Wir schauen gemeinsam, wo ich noch besser werden kann, feilen am Training, erfinden neue Übungen. Im Vergleich zu Laufen oder Fahrradfahren ist Klettern ja noch ein sehr junger, aber ein, wie ich finde, viel komplexerer Sport. Man hat sehr vielfältige Bewegungen, niemals dieselben. Deshalb gibt es auch so viele unterschiedliche Weltklasse-Kletterer. Der eine ist vielleicht 1,50 Meter groß und wiegt 50 Kilogramm, der andere misst 1,85 Meter und bringt 80 Kilo auf die Waage. Beide sind Weltklasse, aber in unterschiedlichen Kletterstilen. Deshalb ist das Klettern für mich so besonders. Man muss halt für sich herausfinden, wo seine Stärken und Schwächen liegen und dann daran arbeiten, sich ganzheitlich als Kletterer zu verbessern.

Im senkrechten Fels

Wenn du spektakuläre Routen kletterst, tauchen in deinem Umfeld immer dieselben Namen auf: Chris Sharma, Stefano Ghisolfi, Adam Ondra. Ist das eine kleine Clique in diesem High-End-Bereich des Kletterns?

Auf jeden Fall. Sowohl im Felsklettern, als auch im Wettkampfklettern kennt man sich. Nach den zwei Tagen hier beim IMS werde ich nach Arco fahren, um Stefano zu besuchen und mit ihm zu klettern. Man kennt sich, man besucht sich, man klettert gemeinsam, wenn es sich ergibt. Es ist wirklich eine kleine Clique.

Die angesprochene 9b+-Route, die du als Erster gemeistert hast, hatte ja eigentlich Chris Sharma vor Jahren eingebohrt, sie aber selbst nicht geschafft. Fuchst ihn das?

Ich glaube, aus dem Alter ist er heraus. (lacht) Er hat die Route vor neun oder zehn Jahren eingebohrt, es einige Jahre lang probiert und ist immer wieder gescheitert. Dann hat er sich einem anderen Projekt zugewandt, der Route „Dura Dura“, die vor vier Jahren zur ersten 9b+ weltweit wurde. Er hat sie dann auch geklettert. Da war er auch schon 33 Jahre alt. Er ist dann Vater geworden, hat eine Kletterhalle eröffnet und hatte einfach weniger Zeit. Als Stefano (Ghisolfi) und ich die Route in Margalef versucht haben, hat ihn das natürlich mega motiviert, und er hat es auch selbst wieder probiert.

Du bist jetzt 25 Jahre alt. Fühlst du dich schon auf dem Zenit deiner Leistungsfähigkeit?

Ich sehe mich auf jeden Fall noch nicht an meinem Limit. Ich habe noch so viele Schwächen gefunden, an denen ich arbeiten kann, damit ich noch schwerere Sachen klettern kann.

Im Überhang

Apropos schwerer. Es gibt ja eine 9c-Route, die von Adam Ondra 2017 erstbegangene „Silence“ in der Höhle „Hanshallaren“ bei Flatanger in Norwegen. Reizt dich diese extrem stark überhängende Route nicht?

Ich denke, für meinen Kletterstil ist diese Route nicht ideal. Es ist eine Kletterei, die mir nicht sonderlich entgegenkommt. Meine Stärken liegen in anderen Kletterbereichen. Wenn ich wirklich an meinem Limit klettern will, dann muss ich mir etwas suchen, was meine Stärken bedient. Nur dann werde ich es auch schaffen.

Wobei Adam Ondra ja gesagt hat: Wenn er es einem zutraut, dann dir.

Aber dafür müsste man sehr, sehr viel Zeit investieren. Es gibt ja gar nicht so viele Leute, die a) das Level hätten, so etwas zu klettern und b) auch noch den Willen, so viel Zeit zu investieren. Ich würde lieber die Zeit in etwas stecken, das mir mehr liegt.

Du kommst ja ursprünglich aus dem Wettkampfklettern.

Ich habe als Jugendlicher viele, viele Wettkämpfe gemacht, etwa bis ich 18 Jahre alt war. Dann habe ich für sechs Jahre komplett aufgehört. Ende 2017 bin ich dann wieder mit einigen Wettkämpfen eingestiegen und habe auch in Briancon in Frankreich wieder meinen ersten Weltcup-Wettbewerb gewonnen. Ich würde gerne wieder mehr in das Wettkampfgeschehen einsteigen.

Mit dem Fernziel Olympia 2020 in Tokio, wo Klettern erstmals olympische Sportart wird?

Natürlich ist das ein Thema. Allerdings muss ich mir das gut überlegen, weil ich in den letzten Jahren überhaupt keine Wettkämpfe bestritten habe. Dadurch habe ich etwas Rückstand. Das Format, das bei Olympia präsentiert wird – eine Kombination aus den drei Disziplinen Bouldern, Lead- und Speedklettern – kommt mir nicht entgegen, weil ich bis vor kurzem noch nie Speedklettern war. Und auch im Bouldern habe ich noch Defizite, da fehlt mir die Wettkampfpraxis. Ich muss mir also überlegen: Will ich die nächsten beiden Jahre nutzen, um diese Defizite abzubauen und mich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren? Oder ist mir das zu aufwendig, und ich verliere zu viel Zeit am Fels?

Der Schwerkraft zum Trotz

Es hat ja in der Kletterszene heftige Diskussionen über die Entscheidung gegeben, für Olympia die drei Kletterdisziplinen zu einem Wettbewerb zusammenzufassen. Wie stehst du dazu?

Ich sehe das Format sehr kritisch. Letztlich werden die 20 besten Kombinierer zu den Olympischen Spielen fahren. Es ist nicht gesagt, dass die besten Speedkletterer, die bester Boulderer und die besten Leadkletterer dabei sein werden. Von den Speedkletter-Assen hat – bis auf den Weltmeister, der automatisch qualifiziert ist – eigentlich keiner eine realistische Chance, in Tokio antreten zu dürfen, weil die Zeit zu kurz ist, um die Defizite in den anderen beiden Disziplinen aufzuholen. Die Besten im Bouldern und Leadklettern werden vielleicht dabei sein, aber dafür keine besonders gute Figur beim Speedklettern machen. Ich weiß nicht, wie das auf die Zuschauer wirkt. Es ist eigentlich nicht die Art, wie wir unsere Sportart präsentieren wollen.

In welcher Hinsicht kann das Wettkampfklettern von den Olympischen Spielen profitieren?

Es werden dann mehr Fördermittel zur Verfügung stehen, um den Klettersport populärer zu machen und mehr Kletterern zu ermöglichen, das Klettern zu ihrem Beruf zu machen. Das wäre natürlich wünschenswert. Heutzutage ist es ja eine Seltenheit, dass jemand sagt, ich bin Profikletterer und kann davon auch wirklich leben.

Körperspannung

Du hast ja schon als Kleinkind angefangen zu klettern. Ist es irgendwann zur Sucht geworden? Könntest du überhaupt noch ohne?

Nein. Ich könnte im Moment nicht ohne Klettern leben. Es hat sich wirklich zu einer Art Sucht entwickelt. Ich habe ja schon mit fünf, sechs Jahren angefangen. Es hat mir Riesenspaß gemacht. Dann wurde es mehr und mehr. Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen. Und das ist immer noch so. (lacht)

Wenn du in diesen Felsen hängst und diese für uns unmöglich erscheinenden Stellen bewältigst, was geht da in dir vor?

Ich denke, für mich ist es letztendlich ein Weg, meine Grenzen auszutesten. Jeder hat doch seine Sache, in der er gut ist und gucken will, wie gut er werden kann. Für mich ist das eben das Klettern. Es ist mein Weg, Energie herauszulassen und meinen Traum zu leben.

Bist du eigentlich ein Schönwetterkletterer?

Nein, ich mag es, wenn es kalt und bissig ist. (lacht)

Chris Sharma hat mir mal gesagt, er klettere am liebsten in der Sonne. Deshalb kämen die ganz hohen Berge für ihn nicht in Frage.

Die ganz hohen Berge kommen für mich auch nicht in Frage. Da hat es ja minus 20 Grad und Schnee, da macht es keinen Sinn zu klettern. Aber für mich muss es nicht schön sein. Ich gehe auch bei Regen klettern oder wenn es bewölkt ist.

Die „Huberbuam“, Thomas und Alexander Huber, kamen ja auch aus dem Sportklettern, sind aber dann irgendwann zu den großen Bergen gewechselt. Wäre das für dich auch eine Perspektive für die Zukunft?

Im Moment kann ich mir noch nicht vorstellen, auf Expedition zu gehen und in zehn oder fünfzehn Jahren irgendwelche Sieben- oder Achttausender zu besteigen. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht vielleicht irgendwann doch passiert. Im Augenblick, glaube ich, werde ich es mal beim Sportklettern belassen. (lacht)

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Honnold: „Die größte Inspiration meines Lebens“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/honnold-die-groesste-inspiration-meines-lebens/ Sat, 14 Oct 2017 22:27:57 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38159

Alex Honnold

Spätestens seit heute weiß Alex Honnold, was das Gegenteil von einem Free Solo ist: der „Press Walk“ des International Mountain Summit. Der 32-Jährige kann sich weder frei bewegen, noch ist er allein. Rund 60 Reporter, Kameraleute und Fotografen wuseln an der Plose, dem Hausberg von Brixen, um den Topkletterer aus den USA herum. „Crazy“, entfährt es dem 32-Jährigen. Spätestens seit dem 3. Juni ist der Name Honnold nicht mehr nur unter Insidern, sondern weltweit in aller Munde. An jenem Tag stieß er in eine neue Dimension vor: Alex kletterte als Erster free solo, also im Alleingang und ohne Seilsicherung, in nur vier Stunden durch die 900 Meter hohe Granitwand des legendären El Capitan im Yosemite-Nationalpark in den USA – auf der Route „Freerider“, die 1995 von Alexander Huber eröffnet und 1998 von ihm und seinem Bruder Thomas erstmals frei geklettert worden war. Zum Vergleich: Die Huberbuam hatten damals – mit Seilsicherung – mehr als 15 Stunden für ihren Aufstieg gebraucht.

Moderner Nomade

Immer für einen Spaß zu haben

Alex Honnold entspricht so gar nicht dem Klischee eines Extremkletterers. Er trägt die Haare kurz, trinkt keinen Alkohol, raucht nicht und ernährt sich vegetarisch. Seit vielen Jahren lebt er wie ein moderner Nomade, ganz bescheiden in einem Wohnmobil, mit dem er von Felswand zu Felswand fährt. Seit fünf Jahren unterstützt er mit seiner Stiftung Umweltschutzprojekte in aller Welt.

Schon während des Aufstiegs zur Rossalm, wo die Macher des IMS eine Pressekonferenz mit Honnold angesetzt haben, gelingt es mir, Alex ein paar Fragen zu stellen – getreu dem Motto „Walk and talk“. 😉

Alexander und Thomas Huber und auch Tommy Caldwell haben dein Free Solo am El Capitan mit der ersten Mondlandung verglichen. Wie hast du selbst deinen Erfolg empfunden?

Mir erging es ähnlich. Als ich jünger war, träumte ich davon, dass dies das Verrückteste sein würde, was ich jemals tun würde. Aber als ich es dann wirklich gemacht habe, empfand ich es als ziemlich normal, weil ich so viel Zeit in die Vorbereitung investiert hatte, dass es sich fast schon vernünftig anfühlte. Ich meine, es war schon etwas wirklich Besonderes für mich, aber doch irgendwie auch normal. Das ist echt kompliziert. Ich wäre ja gar nicht in der Lage gewesen, etwas derartiges zu tun, wenn ich es nicht geschafft hätte, dass es sich normal anfühlt. Gleichzeitig ist es aber auch ziemlich verrückt, ohne Seil den El Capitan zu klettern.

Alex Honnold: Pretty crazy

Gab es während des Kletterns einen Moment des Zweifels?

Nein, ich war zu 100 Prozent auf das Klettern fixiert. Ich wäre gar nicht erst losgeklettert, wenn ich nicht total darauf konzentriert gewesen wäre. Ich habe so lange daran gearbeitet. Neun Jahre lang habe ich davon geträumt.

Viele fragen sich, ob Free Solos überhaupt verantwortbar sind – besonders dieses in einer 900 Meter hohen, extrem steilen Wand. Was antwortest du ihnen?

Ich hatte das Gefühl, dass es verantwortbar war. Ich würde die richtigen Entscheidungen treffen und mein Bestes geben. Ich denke, ich bin mir der Risiken ziemlich bewusst, die ich eingehe.

Alex Honnold: Intentional about the risks

War es für dich so etwas wie das große Projekt deines Lebens?

Für mich hatte es wirklich viel von einem Lebenstraum, definitiv war es die größte Inspiration meines ganzen Lebens.

Kletterer am El Capitan

Musstest du, nachdem du dir diesen lange gehegten Traum erfüllt hattest, ein mentales Tal durchqueren?

Ich weiß nicht so recht. Sollte es wirklich so sein, bin ich genau jetzt in diesem Tal. Es ist schließlich erst ein paar Monate her, und ich verarbeitete es noch. Gleichzeitig suche ich aber schon nach meiner nächsten Inspiration, nach meinem nächsten Projekt. Im kommenden Jahr wird ein Film über das Ganze herauskommen. Derzeit tue ich nichts anderes, als über den El Cap zu reden. Es fühlt sich noch nicht wie Vergangenheit an.

Vor diesem Free Solo hast du bereits viele andere Aufsehen erregende Klettertouren gemacht. Ich denke zum Beispiel an die Fitz-Traverse mit Tommy Caldwell. Für dieses Projekt in Patagonien im Februar 2014 wurdet ihr später mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“. Wie stufst du das Free Solo am El Capitan ein, wenn du es mit der Fitz-Traverse vergleichst?

Die Fitz-Traverse war ein tolles Klettererlebnis, weil ich es mit Tommy geteilt habe. Er ist ein sehr guter Freund und Kletterpartner. Aber die Fitz-Traverse war niemals ein Lebenstraum wie die „Freerider“, an die ich jahrelang gedacht habe. Die „Freerider“ war mein ganz persönlicher Traum, die Fitz-Traverse eher Tommys Idee. Ich war ja vorher auch noch nie in Patagonien gewesen, deshalb hatte ich dort keine Pläne. Tommy sagte, wir sollten das machen. Wir haben es dann getan, und es war ein tolles Erlebnis. Aber ich habe es nicht mit vorbereitet.

Wie genau hast du dich denn auf dein Free Solo am El Capitan vorbereitet?

Viele Jahre im Vorfeld eher mental. Ich habe es mir vorgestellt, davon geträumt, darüber nachgedacht, ob es möglich ist. Im letzten Jahr davor habe ich mich dann körperlich vorbereitet. Ich habe mir die Moves eingeprägt, habe sie ausprobiert und dann mit dem eigentlichen Training begonnen, um fit genug zu werden.

Du hattest also jeden Kletterzug im Kopf, bevor du in die Wand eingestiegen bist?

Ich hatte definitiv die Stellen im Kopf, auf die es ankommt. Nicht die leichten, aber die harten hatte ich mir vollkommen eingeprägt.

Worin lag für dich die Hauptschwierigkeit im mentalen Bereich?

Der wahrscheinlich größte Schritt war, überhaupt daran zu glauben, dass es möglich ist. Jahrelang dachte ich, wie toll es wäre, es zu machen, aber so richtig glaubte ich nicht daran, dass ich es auch könnte. Deshalb war der größte mentale Schritt, wirklich daran zu glauben und dann mit der eigentlichen Arbeit zu beginnen.

Alex Honnold: The biggest step

Und als du losgelegt hast, konntest du alles hinter dir lassen?

Ich wäre nicht losgeklettert, wenn ich nicht bereit gewesen wäre. In dem Augenblick, als ich in die Wand einstieg, war alles in Ordnung.

„Verglichen mit dem El Cap sehen die Dolomiten wie Müll aus“, sagt Alex

Warum hast du dich für die „Freerider“ und nicht irgendeine andere Route entschieden?

Es ist die leichteste Route am El Cap. (lacht) Na ja, ganz so leicht ist sie dann doch nicht, aber die anderen wären noch härter gewesen.

Thomas Huber sagte mir, er hoffe, dass du rechtzeitig mit dem Free-Solo-Klettern aufhörst, weil du sonst wahrscheinlich stirbst, wenn du deine Grenzen immer weiter hinausschiebst.

Thomas Huber: Wie Everest ohne Sauerstoff oder Mondlandung

Ich stimme in dem Punkt zu, dass es immer gefährlicher wird, wenn du die Latte kontinuierlich höher legst. Aber Alex (Huber) zum Beispiel hat sich auf verschiedene Weise auch immer weiter gesteigert und ist dabei trotzdem sicher geblieben. Ich denke, es ist möglich, die Herausforderung zu erhöhen, ohne zu weit zu gehen.

Honnold: Not going too far

Es war also nicht dein letztes Free Solo?

Nein, ich habe vor ein paar Tagen ein paar in den Dolomiten gemacht (lacht), aber die waren sehr leicht. Für mich war das Free Solo am El Cap das Härteste, was ich jemals gemacht habe, und ich kann mir im Augenblick noch nichts vorstellen, was inspirierender wäre. Aber in der Vergangenheit, etwa in den letzten zehn Jahren, hat es immer zwischen sechs Monaten und einem Jahr gedauert, bis ich nach Projekten, die hart waren und auf die ich stolz war, wieder etwas Neues gefunden habe, was mich gepackt hat. Wir werden sehen.

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Der ewige Lausbub https://blogs.dw.com/abenteuersport/peter-habeler-der-ewige-lausbub/ Fri, 13 Oct 2017 17:30:49 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38135

Peter Habeler

Auch mit 75 wirkt er noch wie ein Lausbub. Gut gelaunt, immer einen Witz auf den Lippen, die Lachfalten im Gesicht – und dazu fit wie ein Turnschuh. „Das Klettern ist mein Jungbrunnen“, sagt Peter Habeler. Nach wie vor klettert der Tiroler aus dem Zillertal durch steile Felswände. Kurz vor seinem runden Geburtstag sogar durch die Eiger-Nordwand, gemeinsam mit David Lama, im Winter. „Das war für mich etwas ganz Besonderes,“ erzählt mir Peter, als wir unterhalb der Geislerspitzen im Südtiroler Villnösstal entlangwandern. „Ich habe David ja quasi entdeckt, als er als kleiner Junge seine ersten Kletterversuche in meiner Alpinschule im Zillertal machte. Da habe ich schon gesehen, das wird ein Großer.“ Heute gehört Lama zu den besten Bergsteigern der Welt. „Als ich in der Eiger-Nordwand hinter ihm hergeklettert bin und beobachtet habe, wie locker und flüssig er selbst die schwierigsten Passagen gemeistert hat, fühlte ich mich an die Zeit zurückerinnert, als ich selbst noch jung war“, sagt Peter.

„Ich wollte am Everest nicht sterben“

Villnößtal mit den Geislerspitzen

Die Wanderung mit Habeler gehört zum Programm des International Mountain Summit in Brixen. Dass wir ausgerechnet im Villnößtal unterwegs sind, passt irgendwie: Hier wuchs schließlich Reinhold Messner auf, an den Geislerspitzen sammelte der Südtiroler seine ersten Erfahrungen als Kletterer. Mit Messner feierte Habeler seine bekanntesten Erfolge: 1975 gelang den beiden am Gasherbrum I in Pakistan die erste Besteigung eines Achttausenders im Alpinstil – also ohne Flaschensauerstoff, ohne feste Hochlager, Fixseile und Sherpa-Unterstützung. 1978 folgte dann ihr größter gemeinsamer Coup, die erste Besteigung des Mount Everest ohne Atemmaske. 2018 jährt sich diese Pionierleistung zum 40. Mal. Er habe damals zeitweise durchaus Zweifel gehabt, verrät Habeler, vor allem als Messner und zwei Sherpas einen Sturm am Südsattel mit Mühe und Not überlebt hatten: „Ich wollte am Everest wirklich nicht sterben. Ich wollte gesund bleiben und heimkommen.“ Schließlich war sein erster Sohn Christian gerade geboren worden.

Unruhe vor dem Abstieg

Habeler (r.) und Messner (1975)

Als er schließlich am 8. Mai 1978 gemeinsam mit Messner den Gipfel auf 8850 Metern erreicht habe, sei das „ein sehr emotionaler Moment“ gewesen, erinnert sich Habeler, „auch wenn ich nicht mehr auf das i-Tüpfelchen genau weiß, was ich damals gefühlt habe. Ich weiß nur noch, dass ich Angst hatte. Ich bin sehr unruhig geworden, weil ich runterwollte. Ich habe mir gedacht: Hoppla, wie komme ich denn jetzt über den Hillary Step wieder runter, ohne Sicherung? Der Schnee war dort in einem schlechten Zustand, das hatten wir beim Aufstieg gemerkt. Ich dachte, jetzt bricht da ein Tritt raus, und dann fliegst du oabi. Aber irgendwie ist es gegangen.“

Höhepunkt Kangchenzdönga

„Da haben wir Glück gehabt“

Nach der Heimkehr sei er von dem gewaltigen Medienecho überrascht worden, erzählt Habeler: „Das war ein regelrechter Hype.“ Für ihn selbst sei der Everest ohne Atemmaske jedoch nicht das Glanzlicht seiner Achttausender-Karriere gewesen, sagt Peter, „weil ich dort zeitweise wirklich Bedenken hatte. Mein Höhepunkt war eindeutig 1988 die Besteigung des Kangchendzönga im Alpinstil mit Carlos Buhler und Martin Zabaleta. Damals war ich in Topform. Zum Gipfel bin ich alleine vorgestiegen, weil ich schneller als die beiden anderen war und das Wetter immer schlechter wurde.“ Der Abstieg sei dramatisch verlaufen. „Da haben wir richtig Glück gehabt, dass wir überlebten.“ Der dritthöchste Berg der Erde (8586 Meter) war Habelers fünfter und letzter Achttausender-Erfolg.

Wie ein Klettersteig

„Des wird a Gaudi“

Was sich aktuell an den höchsten Bergen der Welt abspielt, quittiert der 75-Jährige mit einem Kopfschütteln. „Zu viele Menschen verträgt kein Berg. Wenn ich tausend Leute im Basislager habe, von denen 540 bei einem Schönwetterfenster einsteigen wollen, ist mir das nicht geheuer. Das wäre nicht meine Art, Berge zu besteigen. Heute ist der Everest ein gefesselter Berg. Selbst beim K 2 ist das inzwischen so. Das mutet ja fast wie ein Klettersteig an.“ Im nächsten Frühjahr wird Habeler zum Jubiläum mit den noch lebenden Gefährten von 1978 zum Mount Everest zurückzukehren. „Da wird ein ziemlicher Trubel herrschen. Aber wir werden trotzdem unseren Spaß haben. Das wird auf jeden Fall eine Gaudi“, freut sich der ewige Lausbub und grinst über das ganze Gesicht.

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