Internationaler Tag der Berge – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Wenn der Wasserturm leer ist https://blogs.dw.com/abenteuersport/wenn-der-wasserturm-leer-ist/ Thu, 10 Dec 2015 15:24:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=31467 Gletscherschmelze am Mount Stanley in Uganda (© www.25zero.com)

Gletscherschmelze am Mount Stanley in Uganda (© www.25zero.com)

Es ist nicht mehr als ein Zufall, aber ein passender. In diesem Jahr fällt der seit 2002 alljährlich am 11. Dezember wiederkehrende „Internationale Tag der Berge“ genau mit dem Abschlusstag der Weltklimakonferenz in Paris zusammen – bei der morgen hoffentlich endlich einmal mehr herauskommt als nur heiße Luft. Die Berge gelten als Frühwarnsystem für den Klimawandel (s. Video unten). Wer viel in den Bergen unterwegs ist, müsste schon blind sein, um die Veränderungen nicht wahrzunehmen. Die Gletscher schmelzen fast überall im Rekordtempo. So werden mehr als zwei Dutzend Berge in Asien, Afrika und Südamerika, die in Äquatornähe liegen und einst vergletschert waren, wohl innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte komplett eisfrei sein. Auch der Permafrost ist in den Bergen auf dem Rückzug: Böden, die sonst dauerhaft gefroren waren, tauen auf. Vermehrter Steinschlag, häufigere Erdrutsche oder Schlammlawinen sind die Folge – nicht nur im Himalaya.

Mehr als nur Umweltprobleme

„Den Himalaya zu schützen, bedeutet, uns selbst und auch künftige Generationen zu schützen“, sagte Ang Tshering Sherpa, der Präsident des Nepalesischen Bergsteiger-Verbands (NMA), dieser Tage bei einem Besuch der Klimakonferenz in Paris.  „Der Himalaya ist wie ein Wasserturm für drei Milliarden Menschen in Asien, also fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Wenn er leer ist, wird es nicht nur Umweltprobleme geben, sondern eine humanitäre und politische Krise.“

DAV fordert neue Ideen im Tourismus

Der Deutsche Alpenverein (DAV) weist anlässlich des „Internationalen Tags der Berge“ auf die Folgen des Klimawandels für die Alpen hin. Selbst bei einem erfolgreichen Abschluss des Gipfels in Paris könnten diese „allenfalls abgemildert, aber nicht mehr aufgehalten werden“. Neben Gletscherschmelze und weniger Permafrost müsse mit mehr extremen Wettereignissen und Schneemangel gerechnet werden. „Wir brauchen neue Ideen im Tourismus“, sagt DAV-Vizepräsident Rudolf Erlacher. „Leider reicht die Fantasie vielerorts nur bis zum Bau von Beschneiungsanlagen.“ Die Urlauborte müssten ihre Angebote nachhaltiger und vielfältiger gestalten, so Erlacher: „Die Alpen bieten einzigartige Wintererlebnisse auch abseits der Piste.“

Update 11.12.: Nun fallen die beiden Termine doch nicht zusammen. Die UN-Konferenz in Paris ist bis Samstag verlängert worden. Das klingt nicht gerade nach einem guten Omen.

]]>
Alles eine Frage des (Berg-)Hinterns https://blogs.dw.com/abenteuersport/tag-der-berge/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/tag-der-berge/#comments Thu, 12 Dec 2013 16:11:45 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=24709 Everest: Seine Höhe ist kein Zufall

Everest: Seine Höhe ist kein Zufall

Ich habe ihn ignoriert, den gestrigen Internationalen Tag der Berge. Für mich gibt es davon schließlich 365 und nicht nur einen. Und so richtig erschließt es sich mir auch nicht, warum ich nun ausgerechnet am 11. Dezember an die Berge denken soll. In diesem Jahr sah der Termin schick aus: 11.12.13. Geschenkt, aber sonst? Das Bundesumweltamt konnte mit dem Tag der Berge offenbar auch nicht viel anfangen. Dort erfahre ich zunächst, dass ich auch „Welttag der Berge“ sagen darf. Wow! Und dann: „Ein Berg ist eine Geländeform, die sich über die Umgebung erhebt. Er ist meist höher und steiler als ein Hügel.“ Pisa-Alarm! Zur Entschuldigung der Ämtler sei angemerkt, dass sie einfach nur ein bisschen von der Wikipedia-Seite über Berge abgeschrieben, (immerhin) korrekt zitiert und mich am Ende sogar noch neugierig gemacht haben: mit der Feststellung, dass Berge auf der Erde kaum höher als 9000 Meter werden können. Ist das wirklich so?

Olympus Mons, Mars-Bergriese

Gestatten, Olympus Mons, Mars-Bergriese!

Heiß von unten, nass von oben

Nachdem ich meine Nase ein wenig in den Berg gesteckt habe, würde ich sagen, es spricht einiges dafür. Der Vulkan Mauna Kea auf Hawaii misst zwar knapp über 10.000 Meter, allerdings liegen 6000 Meter davon unter Wasser. Klammern wir die Tauchberge aus, ist es laut Wissenschaftlern kein Zufall, dass der Everest mit seinen 8850 Metern knapp an der 9000er-Grenze kratzt. Wäre er höher, würde ihn sein hohes Gewicht wohl so tief in die Erdkruste drücken, dass ihm, mit Verlaub, der Hintern wegschmölze. Zudem wird der Arme auch noch ständig von oben drangsaliert. Schnee, Eis und Wasser setzen ihm zu. (siehe auch das gelungene Erklär-Video unten) Und wenn er kein Glücks-, sondern ein Pechberg ist, wird er auch noch durch Erdbeben gezwergelt.

Dass es auf dem Mars mit dem gut 20 Kilometer hohen Olympus Mons einen mehr als doppelt so hohen Berg gibt wie den guten alten Everest, liegt auch an der Schwerkraft. Die ist auf dem Roten Planeten nur etwa ein Drittel so hoch wie auf der Erde und sorgt dafür, dass der Berg deutlich lockerer auf seinem Hintern sitzt – mit Verlaub.

]]>
https://blogs.dw.com/abenteuersport/tag-der-berge/feed/ 4