Justice for all – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Auf ein Neues am Nanga Parbat https://blogs.dw.com/abenteuersport/auf-ein-neues-am-nanga-parbat/ Fri, 07 Mar 2014 23:31:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=25465 Mackiewicz auf etwa 7200 Metern (© The North Face)

Tomek auf 7200 Metern (© The North Face)

Würde es einen Oscar für Hartnäckigkeit geben, die polnischen Bergsteiger am Nanga Parbat hätten ihn verdient. Seit über 80 Tagen harren Tomasz, genannt „Tomek“ Mackiewicz und seine Freunde bereits an dem Achttausender in Pakistan aus, immer noch fixiert auf ihr großes Ziel: die erste Winterbesteigung des 8125 Meter hohen Bergs. An diesem Wochenende steigen sie wieder auf. Am heutigen Samstag machen Pawel Dunaj und Michal Obrycki den Anfang – „um zu spuren und das Lager für Tomek auszugraben, der am Sonntag mit Jacek losgeht“, heißt es auf der Facebook-Seite der Expedition „Justice for all“. Tomek Mackiewicz und Jacek Teler sollen also offenbar beim vierten Versuch das Gipfelteam bilden.

„Wir bleiben!“

David am Mazeno-Grat (© The North Face)

David am Mazeno-Grat (© The North Face)

Die ersten drei waren erfolglos geblieben. Beim letzten hatte Tomek gemeinsam mit David Göttler – wie berichtet – immerhin den Mazeno-Grat erreicht und damit eine Höhe von 7200 Meter. David und seine italienischen Partner Simone Moro und Emilio Previtali hatten anschließend ihre Expedition beendet – und wie selbstverständlich gingen alle davon aus, dass auch Mackiewicz und Co. ihre Zelte abbrechen würden.  Doch weit gefehlt: „Wir bleiben!“, verkündeten die Polen. „Wir haben jede Menge Essen und Ausrüstung. Die Seile sind fixiert. Simone hat uns eine Menge toller Sachen zurückgelassen: Parmesan, Würstchen, Schlafsäcke. Wir haben ein Depot und ein Zelt in Lager drei, viel Kraft, ein weiteres Depot in Lager vier. Wir versuchen es weiter.“

Noch knapp zwei Wochen

Zäh sind sie – und stehen damit in der Tradition polnischer Höhenbergsteiger. Winterbergsteigen ist einfach ihr Ding. Neun der zwölf  Winter-Erstbesteigungen von Achttausendern gingen auf das Konto polnischer Expeditionen. An einer weiteren (Shishapangma) war mit Piotr Morawski ein Pole beteiligt. Er bildete 2005 ein Team mit Simone Moro. Lediglich am Makalu (Moro und Denis Urubko) und am Gasherbrum II (Moro, Urubko, Cory Richards) waren Teams ohne polnische Bergsteiger erfolgreich.  Viel Zeit bleibt Tomek und seinen Freunden am Nanga Parbat nicht mehr. In knapp zwei Wochen endet der Winter.

]]>
Glück gehabt https://blogs.dw.com/abenteuersport/nanga-parbat-diamir-rupal/ Mon, 06 Jan 2014 15:49:36 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=25023 Abstieg Richtung Basislager

Abstieg Richtung Basislager

Sein ungutes Gefühl hat Ralf Dujmovits nicht getrogen. Einen Tag nachdem er und sein polnischer Gefährte Darek Zaluski sich entschlossen hatten, ihre Winterexpedition auf der Diamir-Seite des Nanga Parbat abzubrechen, entkamen sie nur knapp einer Eislawine. Die beiden Bergsteiger hatten gerade ihr Lager 1 auf 4900 Metern unterhalb der Kinshofer-Route geräumt und befanden sich im Abstieg, als sich die Lawine löste. „Wir hatten solches Schwein!“, schreibt mir Ralf. Der 52-Jährige und Darek erreichten unversehrt das Basislager. Dujmovits hatte – wie berichtet – seinen Plan aufgegeben, den Nanga Parbat über die Messner-Route zu besteigen, weil ihm das Eisschlag-Risiko zu groß erschien.

Nardis weiter Versuch

Das Basislager auf der Diamir-Seite wird wohl nur etwa zwei Wochen lang verwaist bleiben. Dann will dort der Italiener Daniele Nardi einziehen. Der 37-Jährige aus der nahe Rom gelegenen Stadt Sezze will nach eigenen Worten versuchen, den Nanga Parbat solo und im Alpinstil über die Mummery-Rippe zu besteigen. Er habe den Expeditionsbeginn extra so spät gelegt, um nicht in eine Konkurrenzsituation mit den anderen Gruppen am Berg zu geraten, sagt Daniele: „Ich möchte nicht mit dem Hintergedanken klettern, den Berg hinaufzurennen. Das Wichtigste ist der Stil.“ Nardi hatte im vergangenen Winter mit der Französin Elisabeth Revol ein Zweierteam am Nanga Parbat gebildet. Sie waren bis auf eine Höhe von 6000 Metern gelangt.

Erste Nacht in Lager 1

Simone beim Anstieg zu Lager 1

Simone beim Anstieg zu Lager 1

Auf der Rupal-Seite sind der Italiener Simone Moro und der Deutsche David Göttler dabei, sich zu akklimatisieren. Die beiden stiegen nach Lager 1 auf, um dort erstmals auf 5100 Metern zu übernachten. Das polnische Team „Justice for all“, das als erste Expeditionsmannschaft in Pakistan eingetroffen war, hatte bereits am zweiten Weihnachtstag eine Höhe von 5500 Metern erreicht.

]]>