Kamera – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Räuber https://blogs.dw.com/abenteuersport/rauber/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/rauber/#comments Sat, 24 Mar 2012 16:09:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=13821

Jogger mit dunkler Seite?

Bis heute war ich mir noch nicht über mein kriminelles Potential bewusst. Das hat sich nun geändert. Auf meiner Stamm-Joggingstrecke über einen Rheindeich und dann zurück am Flussufer entlang sah ich vor mir ein Pärchen. Er war schon leicht in die Jahre gekommen, sie deutlich jünger. Ehefrau, Tochter, Geliebte? Wie auch immer, er fotografierte sie. Inzwischen hatte ich die beiden erreicht und fragte freundlich: „Soll ich sie beide zusammen ablichten?“ Die Frau nickte spontan. Der Mann dagegen antwortete: „Und dann laufen sie mit meiner Kamera weg!“ Ich versuchte, das Ganze mit Humor zu nehmen: „In meinem Alter kann ich doch gar nicht mehr schnell weglaufen!“ Er schüttelte den Kopf: „Aber ich könnte nicht mehr hinterher kommen. Nun laufen Sie schon weiter!“ So vollendete ich meine Runde mit dem gefühlten Stempel „Potentieller Kamera-Räuber“ auf der Stirn. Hat mich deshalb jeder zweite Hund angeknurrt?

]]>
https://blogs.dw.com/abenteuersport/rauber/feed/ 5
Rätsel wohl ungelöst https://blogs.dw.com/abenteuersport/ratsel-wohl-ungelost/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/ratsel-wohl-ungelost/#comments Mon, 31 May 2010 16:33:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport2/2010/05/31/ratsel-wohl-ungelost/ “Es klingt seltsam, aber ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen, dass der Berg sich bemühte, sein Geheimnis für sich zu behalten.“ So beschrieb der Australier Duncan Chessell seinen gescheiterten Versuch, auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest die Leiche des seit 1924 verschollenen Briten Andrew Irvine ausfindig zu machen – und natürlich dessen Fotoapparat. Die wohl meistgesuchte Kamera der Welt soll das Rätsel lösen, über das sich Generationen von Alpinhistorikern den Kopf zermartert haben. Was geschah wirklich am 8. Juni 1924, nachdem Irvine und George Leigh Mallory zu ihrem Gipfelversuch aufgebrochen waren? Die beiden kehrten nicht zurück. Mallorys Leiche wurde 1999 gefunden, seine Kamera nicht. Seitdem konzentrieren sich die Hoffnungen der Spurensucher auf die Leiche Irvines, wo immer sie auch liegen mag.
Nach seiner Rückkehr ins Basislager sagte Duncan Chessell, wie aus dem Nichts habe es zu schneien begonnen. Anderthalb Meter Schnee hätten sich über den Berg gelegt. Eine Suche nach Irvine sei unmöglich gewesen.


Der Australier Duncan Chessell

Geheimniskrämerei

Chessell hatte aus seinem Anliegen kein Geheimnis gemacht – im Gegensatz zu Jochen Hemmleb, der sich in diesem Frühjahr ebenfalls wieder auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest aufhielt. Der Deutsche, der in Südtirol lebt, leitete eine Expedition, zu der auch ein Regisseur und zwei Kameramänner aus Österreich gehörten, die sich auf spektakuläre Bergfilme spezialisiert haben. Hemmleb hatte mit seinen Recherchen die letztlich erfolgreiche Suchexpedition 1999 nach Mallory angestoßen und hat sich in diese Geschichte regelrecht verbissen. Elf Jahre und zwei Bücher später wollte er offenbar einen weiteren Coup landen. Sollte sich der Berg wirklich rechtzeitig gewehrt haben? Dann darf weiter kräftig spekuliert – und auch verdient werden. Denn auch ein offenes Rätsel kann lukrativ sein.

]]>
https://blogs.dw.com/abenteuersport/ratsel-wohl-ungelost/feed/ 3