Kim Hong Bin – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Everest und Co.: Gipfelerfolge und eine traurige Nachricht https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-und-co-gipfelerfolge-und-eine-traurige-nachricht/ Sun, 13 May 2018 11:31:58 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40679

Südseite des Mount Everest

Der Mount Everest ist erstmals in dieser Frühjahrssaison bestiegen worden. Heute erreichten acht nepalesische Bergsteiger von der Südseite des Bergs aus den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Pasang Tenjing Sherpa, Pasdawa Sherpa, Lakpa Dendi Sherpa, Jen Jen Lama, Siddi Bahadur Tamang, Pemba Chhiri Sherpa, Tenzing Gyaljen Sherpa und Datuk Bhote legten Fixseile bis zum Gipfel und bereiteten damit den Weg für die Kunden der kommerziellen Expeditionsteams.

 

„Mann ohne Finger“ am Gipfel

Kim Hong-bin

Von der Annapurna wird der Gipfelerfolg des Südkoreaners Kim Hong-bin gemeldet. Für den 53-Jährigen ist es der zwölfte Achttausender. Kim hatte sich 1991 am 6190 Meter hohen Denali in Alaska, dem höchsten Berg Nordamerikas, so schwere Erfrierungen zugezogen, dass alle zehn Finger hatten amputiert werden müssen. Er wurde an der Annapurna von vier Sherpas begleitet.

 

Keine Spur von Petrov 

R.I.P.!

Derweil hat die Lebensgefährtin des seit zehn Tagen am Achttausender Shishapangma vermissten bulgarischen Bergsteigers Boyan Petrov darum gebeten, die Suche nach dem 45-Jährigen oberhalb von Lager 3 zu beenden. Das sei zu gefährlich für die Retter, schrieb Radoslava Nenova auf Facebook. Angeblich will das Sherpa-Team am Montag dennoch zum Gipfel aufsteigen, wenn es das Wetter zulässt. Petrov war am 29. April zu einem Gipfelversuch aufgebrochen, allein und ohne Flaschensauerstoff. Er hatte bereits zehn der 14 Achttausender ohne Atemmaske bestiegen. Damit ist er der erfolgreichste Höhenbergsteiger Bulgariens.

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Fingerlos auf die Annapurna? https://blogs.dw.com/abenteuersport/fingerlos-auf-die-annapurna/ Wed, 25 Apr 2018 14:49:28 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40331

Kim und Co., im Hintergrund die Annapurna

„Der Mann ohne Finger“ will sich seinen zwölften Achttausender holen. Kim Hong-bin ist der einzige ausländische Bergsteiger, dem die Regierung Nepals in diesem Frühjahr ein Permit für den Achttausender Annapurna erteilt hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass der 53-jährige Koreaner alleine unterwegs sein wird. Auf dem Bild von der Nordseite des 8091 Meter hohen Bergs, das die südkoreanische Zeitung No Cut News veröffentlichte, zähle ich neben Hong-bin 20 weitere Personen. „Er hat wohl ein großes Basislager-Unterstützungsteam dabei“, schreibt mir Billi Bierling von der Bergsteiger-Chronik Himalayan Database. Am Berg werde der Koreaner von vier Sherpas begleitet.

Unfall am Denali    

Kim Hong-Bin

Kim Hong-bin hatte sich 1991 am 6190 Meter hohen Denali in Alaska, dem höchsten Berg Nordamerikas, so schwere Erfrierungen zugezogen, dass alle zehn Finger hatten amputiert werden müssen. 2017 bestieg er im Frühjahr den Lhotse und im Sommer den Nanga Parbat. Es waren seine Achttausender Nummer zehn und elf. Neben der Annapurna fehlen Kim in seiner Sammlung nur noch der Gasherbrum I und der Broad Peak, beide in Pakistan gelegen. Bei optimalem Verlauf könnte er alle drei Berge noch in diesem Jahr besteigen.

Paralympics-Starter

Der 1,76 Meter große Südkoreaner, der in der Stadt Gwanju im Süden des Landes lebt, hat sich von seiner Behinderung nie bremsen lassen. Kim fährt auch Skirennen. So startete er 2002 für Südkorea bei den Paralympischen Spielen in Salt Lake City und belegte in Slalom und Super G jeweils den neunten Platz. Noch im Winter 2017 gewann er – mit 52 Jahren – bei den koreanischen alpinen Ski-Meisterschaften der Behindertensportler Gold im Slalom.

Auf den Seven Summits

2012 auf dem Gipfel des K 2

Den Mount Everest bestieg Kim Hong-bin im Frühjahr 2007. Knapp zwei Jahre später, Anfang 2009, komplettierte er mit dem Mount Vinson in der Antarktis seine Sammlung der „Seven Summits“, der höchsten Berge aller Kontinente. „Wenn der Unfall am Denali nicht passiert wäre, wäre ich ein ganz normaler Bergsteiger geblieben“, sagte Hong-bin einmal. „Die Not ließ mich das scheinbar Unmögliche versuchen. Ich habe die Behinderung, die mir ein Berg beibrachte, dadurch überwunden, dass ich Berge bestieg.“

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Gipfelerfolge am Broad Peak und Nanga Parbat https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolge-am-broad-peak-und-nanga-parbat/ Tue, 11 Jul 2017 12:51:04 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36977

Broad Peak

Aus Pakistan werden heute die ersten Besteigungen des 8051 Meter hohen Broad Peak in dieser Sommersaison gemeldet. Sieben Mitglieder aus dem Team des österreichischen Expeditionsveranstalters Furtenbach Adventures und vier Bergsteiger aus dem Team des Schweizer Anbieters Kobler@Partner hätten den Gipfel des zwölfthöchsten Bergs der Erde erreicht, hieß es. Furtenbach Adventures teilte mit, Expeditionsleiter Rupert Hauer sei gemeinsam mit drei Sherpas und drei Kunden der ersten Gipfelerfolg der Saison am Broad Peak gelungen – und das, obwohl oberhalb des letzten Hochlagers ein Meter Neuschnee gelegen habe: „Die Sherpas haben einen unglaublichen Job erledigt und wirklich hart gearbeitet.“

Cadiach drehte um

Laut Kobler@Partner erreichte auch deren Expeditionsleiter Herbert Rainer mit zwei Kunden und einem pakistanischen Bergsteiger den höchsten Punkt. Am Wochenende hatte der Spanier Oscar Cadiach mit seiner Gruppe seinen ersten Gipfelversuch wegen der großen Neuschneemengen im oberen Bereich des Bergs abgebrochen und war ins Basislager zurückgekehrt. Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen Cadiach noch in seiner Sammlung fehlt.

Ohne Finger auf den Nanga Parbat

Kim Hong Bin

Bereits am Samstag ereichten nach Angaben des pakistanischen Bergsteigerverbands ACP acht Bergsteiger den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat. Unter ihnen waren auch der Koreaner Kim Hong Bin und sein nepalesischer Climbing Sherpa Lakpa. Kim hatte sich 1991 am Denali, dem höchsten Berg Nordamerikas, so schwere Erfrierungen zugezogen, dass alle zehn Finger hatten amputiert werden müssen. Für den 53-Jährigen war der Nanga Parbat der elfte Achttausender. Im vergangenen Mai hatte er in Nepal den Lhotse bestiegen, den vierthöchsten Berg der Erde. Neben Kim und Lakpa Sherpa erreichten laut ACP vier weitere Bergsteiger aus Nepal, ein Chinese und ein Japaner am Samstag den Gipfel des Nanga Parbat.

Spur endet an der Abrisskante

Tragische Gewissheit

Derweil gab der rumänische Bergsteiger Alex Gavan nach Informationen der Internetseite „Altitude Pakistan“ Einzelheiten der Suchaktion nach dem Spanier Alberto Zerain und dem Argentinier Mariano Galvan bekannt. Die beiden waren  – wie berichtet – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei einem Lawinenunglück am Mazeno Grat ums Leben gekommen waren.  Gavan hatte die Suche nach den beiden Vermissten vom Basislager am Nanga Parbat aus koordiniert und war auch in einem der beiden pakistanischen Rettungshubschrauber mitgeflogen. „Wir haben das Gebiet intensiv abgesucht, wir blickten in offene Gletscherspalten, suchten die nahegelegenen Täler ab“, schreibt Alex. „Wir suchten den Mazeno Grat ab, bis fast hinauf auf 7400 Meter, viel weiter als sie, realistisch betrachtet, hätten hinaufgeklettert sein können.“ Ohne Erfolg. Gavan präsentierte Fotos, auf denen eine Spur im Schnee zu sehen ist. Sie endet an der Abrisskante einer Lawine. Der Ort des letzten Signals, das der GPS-Tracker Zerains und Galvans gesendet hatte, liegt im Auslauf der Lawine. „Dieser Beweis war viel zu hart, viel zu schwer, um ihn zu verdauen“, schreibt Alex. „Aber nun war alles klar.“

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