Lachenal – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Berge für Hillary und Tenzing https://blogs.dw.com/abenteuersport/mount-hillary-mount-tenzing/ Sat, 07 Sep 2013 20:20:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=23077

Edmund Hillary (l.) und Tenzing Norgay

Nepal hat eine große Tourismus-Offensive gestartet. Erst die Ankündigung, dass bald sechs neue Achttausender als eigenständige Berge anerkannt würden, fünf davon in Nepal. Und jetzt das: Zwei noch unbestiegene Berge in Nepal sollen nach den Erstbesteigern des Mount Everest benannt werden, also nach Sir Edmund Hillary (1919-2008) und Tenzing Sherpa (1914-1986). „Damit soll ihr Beitrag zur Entwicklung des Bergsteigens in Nepal gewürdigt werden“, sagte Ang Tshering Sherpa der frühere Präsident des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA). Der 59-Jährige leitete eine Regierungskommission, die jetzt diesen Vorschlag machte. Der Berg, der künftig Peak Hillary heißen solle, sei 7681 Meter hoch, der Peak Tenzing sogar 7916 Meter. Dabei kann es sich eigentlich nur um Berge handeln, die bisher unter die Kategorie Nebengipfel fielen.

Freigabe von 165 neuen Gipfeln

Laut Ang Tshering sollen außerdem zwei Berge im Westen Nepals nach Maurice Herzog  (1919-2012) und Louis Lachenal (1921-1955) benannt werden. Die beiden Franzosen hatten 1950 den Gipfel der Annapurna erreicht. Es war die erste Besteigung eines Achttausenders. Vom nächsten Frühjahr an sollten etwa 165 neue Gipfel für Bergsteiger freigegeben werden, kündigte Ang Tshering an. Bisher darf nur etwa ein Viertel der 1300 Gipfel in Nepal bestiegen werden. Was hinter der neuen Kampagne steckt, liegt auf der Hand: Das arme Land will weitere Einnahmequellen erschließen. Der Bergtourismus in Nepal ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 2012 kamen über 800.000 Touristen in den Himalaya-Staat, mehr als 100.000 davon wollten wandern oder bergsteigen.

Tourismus-Mann des Jahres

Ang Tshering Sherpa

Wieder war Ang Tshering Sherpa der Nachrichtenbote.  Er hatte auch die Meldung der „neuen“ Achttausender lanciert. Der Mann weiß einfach, wie Medien funktionieren und wie er den Tourismus in seinem Land ankurbeln kann. Nicht umsonst hat die Regierung Nepals Ang Tshering Sherpa gerade zum „Tourismus-Mann des Jahres 2013“ gekürt. Vielleicht wird eines Tages auch ein Berg nach ihm benannt.

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Maurice Herzog ist tot https://blogs.dw.com/abenteuersport/maurice-herzog-ist-tot/ Fri, 14 Dec 2012 16:51:39 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=18669

Maurice Herzog (1919-2012)

Einer der Pioniere des Himalaya-Bergsteigens ist tot. Der Franzose Maurice Herzog starb im Alter von 93 Jahren. Am 3. Juni 1950 hatte er mit seinem Landsmann Louis Lachenal den 8091 Meter hohen Gipfel der Annapurna erreicht – es war die erste Besteigung eines Achttausenders. Beide verzichteten auf Flaschensauerstoff. „Ich war zutiefst gerührt. Noch nie hatte ich ein solches Glücksgefühl empfunden“, schrieb Herzog später in seinem Bestseller „Annapurna“.  Der Rückweg vom Gipfel verlief dramatisch.

Am Rande des Wahnsinns

Das Wetter schlug um, Lawinen stürzten talwärts. Herzog und Lachenal konnten sich mit erfrorenen Gliedmaßen kaum noch fortbewergen. Ihre Helfer waren hilflos, weil schneeblind – eine Seilschaft am Rande des Wahnsinn. „Dass es trotzdem gut ausging, ist ein Wunder“, hat mir einmal Reinhold Messner gesagt, als wir über die Annapurna-Expedition 1950 sprachen. „Sie waren nicht nur mit mentalen Kräften gedopt, mit Gipfelwahn, sondern auch mit Antibiotika und anderen Mitteln.“ Die Erstbesteiger überlebten, bezahlten ihren Gipfelerfolg aber mit Fingern und Zehen, die amputiert werden mussten.

Held mit Schönheitsfehlern

In Frankreich wurde Herzog als Volksheld gefeiert. In Chamonix war er Bürgermeister, unter Präsident Charles de Gaulle sogar Sportminister. Und Herzog saß auch im Internationalen Olympischen Komitee. In letzter Zeit erhielt sein Ruf einige Kratzer. Herzog wurde vorgeworfen, die Leistung seiner Mitstreiter an der Annapurna heruntergespielt zu haben. Seine Tochter Félicité bezeichnete ihn in einem Buch als Lügner und Frauenhelden, der seine Kinder vernachlässigte.

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