neue Achttausender – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Betreutes 8000er-Bergsteigen? https://blogs.dw.com/abenteuersport/betreutes-8000er-bergsteigen/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/betreutes-8000er-bergsteigen/#comments Wed, 09 Apr 2014 19:22:36 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=25753 Mount Everest und Lhotse (Bildmitte)

Mount Everest und Lhotse (Bildmitte)

Karfreitag wird es spannend in Kathmandu. An diesem Tag treffen sich in der nepalesischen Hauptstadt Vertreter der Himalaya-Staaten China, Pakistan, Indien und Nepal. Sie diskutieren einige Vorschläge, die Nepal auf den Tisch gelegt hat. So soll künftig jedem Achttausender-Bergsteiger verpflichtend ein einheimischer Bergführer zur Seite gestellt werden. An 7000ern würde nach den Vorstellungen Nepals ein lokaler Führer für je drei Bergsteiger vorgeschrieben, an niedrigeren Bergen einer pro Expedition. Geplant sei das Ganze, „um die Risiken zu senken und Unfälle zu verhindern“, sagt Ang Tshering Sherpa, Präsident des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA).  In die meisten Unfälle am Mount Everest seien ausländische Bergsteiger verwickelt, die ohne lokale Bergführer unterwegs seien.

Neue Jobs

Ang Tshering Sherpa

Ang Tshering Sherpa

Außerdem, so der 60-Jährige, würde man so noch zwei andere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen könnten die Führer den Bergsteigern dabei helfen, die vorgeschriebenen acht Kilogramm Müll vom Everest herunterzubringen: „Einzelne Bergsteiger sind mit der Zeit erschöpft, wenn sie dort oben sind. Sie haben keine Kraft mehr, auch noch Müll herunterzubringen, und am Ende vermehren sie sogar den Unrat auf dem Everest.“ Zum anderen brächte die neue Regel neue Jobs für Nepal.

Weder Messner noch Steck

Ueli Steck In der Annapurna-Südwand

Ueli Steck In der Annapurna-Südwand

Sollte der Plan Realität werden, wäre dies ein bedeutender Eingriff in die Freiheit der Bergsteiger und würde besonders die Topbergsteiger treffen. Reinhold Messners Alleingang am Everest im Jahr 1980 wäre unter einer solchen Regelung ebenso unmöglich gewesen wie Ueli Stecks beeindruckendes Solo in der Annapurna-Südwand im vergangenen Oktober. Für diese Pioniertat war der Schweizer vor anderthalb Wochen mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet worden, dem Oscar der Bergsteiger.

„Neue“ Achttausender

Bei dem Treffen am Karfreitag in Kathmandu will Nepal auch einen anderen Vorstoß zur gemeinsamen Sache aller Himalaya-Staaten machen. Sechs bisherige Achttausender-Nebengipfel sollen zu eigenständigen Bergen erklärt werden: der Westgipfel des Kangchendzönga (alias Yalung Kang, 8505 m), der Mittel- (8473 m) und der Südgipfel (8476 m) desselben Massivs, der Lhotse-Mittelgipfel (8410 m) und der Lhotse Shar (8382 m) sowie der Broad Peak-Mittelgipfel (8011 m). Der Weltverband der Bergsteiger und Kletterer (UIAA) hatte bei seiner Generalversammlung im Oktober 2013 in Pontresina in der Schweiz die Entscheidung darüber vertagt, ob er zusätzliche Achttausender anerkennt oder nicht. Die nächste Chance böte sich vom 16. bis 18. Oktober dieses Jahres. Dann kommt die UIAA in Flagstaff in den USA zu ihrer nächsten Generalversammlung zusammen.

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Noch keine Entscheidung über „neue” Achttausender https://blogs.dw.com/abenteuersport/noch-keine-entscheidung-uber-neue-achttausender/ Sun, 13 Oct 2013 16:11:58 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=23727

Bald drei Lhotse-Achttausender?

Nepal muss sich noch mindestens ein weiteres Jahr lang gedulden. Der Weltverband der Bergsteiger und Kletterer (UIAA) hat bei seiner Generalversammlung in Pontresina in der Schweiz die Entscheidung darüber vertagt, ob er zusätzliche Achttausender anerkennt oder nicht. Nach Informationen des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA) hatte eine Kommission der UIAA vorgeschlagen, sechs Nebengipfel zu eigenständigen Achttausendern zu erklären: den Kangchendzönga-Westgipfel (alias Yalung Kang, 8505 m), Mittel-  (8473 m) und Südgipfel (8476 m), den Lhotse-Mittelgipfel (8410 m) und den Lhotse Shar (8382 m) sowie den Broad Peak-Mittelgipfel (8011 m). „Die Delegierten des nepalesischen und des chinesischen Bergsteigerverband begrüßen und unterstützen den Vorstoß der UIAA“, schreibt mir der Nepalese Ang Tshering Sherpa, Ehrenmitglied der UIAA, nach seiner Rückkehr aus der Schweiz. „Auch die Gesandten des pakistanischen und indischen Verbands standen der Initiative sehr positiv gegenüber, benötigen aber mehr Zeit, um die Zustimmung ihrer Verbände bei ihren anstehenden Mitgliederversammlungen im Dezember 2013 bzw. Januar 2014 einzuholen.“

Nepal hofft auf mehr Expeditionen

Laut Ang Tshering soll die Frage neuer Achttausender bei der nächsten Sitzung des UIAA Management-Komitees im Mai 2014 in Istanbul in der Türkei und dann bei der UIAA- Generalversammlung in Flagstaff in den USA weiter diskutiert werden. In Pontresina hatte sich Ang Tshering für die Anerkennung zusätzlicher Achttausender stark gemacht. „Es ist unsere Pflicht, das Bergsteigen auch für die nächste Generation aufregend zu gestalten und sie spüren zu lassen, dass auch sie in der Lage ist, neue Erfolge zu erreichen“, sagte der 59 Jahre alte Nepalese zu den Delegierten. „Neue Gipfel anzuerkennen bedeutet außerdem, dass eine größere Zahl von Expeditionen unsere Berge besuchen wird, um sie zu besteigen.“

Schlägerei am Everest ein einmaliger Zwischenfall”

In einer weiteren Rede vor der UIAA-Generalversammlung ging Ang Tshering auch auf die aktuellen Diskussionen über den Mount Everest ein. Der Sherpa-Angriff gegen Ueli Steck, Simone Moro und Jonathan Griffith Ende April sei ein „unglückliches Ereignis” gewesen, sagte er: „Wir hoffen, dass dieser einmalige Zwischenfall nicht das Image unseres Landes ruiniert oder befleckt sowie den jahrzehntelangen Ruf aller Sherpas, dass sie hart arbeiten, sich engagieren, dass sie ehrlich und mutig sind und alles tun, um so viele Bergsteiger wie möglich auf den Gipfel des Mount Everest und anderer Himalaya-Berge zu bringen.“

Leiter am Hillary Step nur einer von vielen Vorschlägen

Ang Tshering Sherpa

Ang Tshering verwies auch darauf, dass Nepal einige Fortschritte erreicht habe, um die große Zahl von Bergsteigern am Everest im Frühjahr 2013 besser zu managen, etwa indem Sherpas an den Engpässen zwei Fixseile gelegt hätten. Diese Maßnahmen hätten „zu einer sichereren Klettersaison geführt, ohne Berichte über Staus an den Schlüsselstellen“, sagte er. Ang Tshering bestritt, dass Nepal beschlossen habe, dauerhaft eine Leiter am Hillary Step anzubringen. Die Delegierten seines Landes seien „sehr verärgert“ darüber gewesen, dass während der Konferenz in Pontresina Gerüchte kursierten und Kritik geäußert wurde, ohne den Nepalesen Gelegenheit zu geben, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Nach seinen Worten war die Leiter nur einer von vielen Vorschlägen und Ideen, die die nepalesischen Behörden erreicht hätten: „Wir haben die Absicht, unsere Berge zu schützen und das bedeutet, dass wir auf neue Ideen hören, über deren Folgen beraten und auf der Grundlage von Informationen demokratische Entscheidungen treffen.“

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