Norbert Joos – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Norbert Joos ist tot https://blogs.dw.com/abenteuersport/norbert-joos-ist-tot/ Mon, 11 Jul 2016 11:36:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33175 Norbert Joos /1960-2016)

Norbert Joos (1960-2016)

Wieder ist einer der ganz Großen des Höhenbergsteigens aus dem Leben gerissen worden: Der 55 Jahre Schweizer Norbert Joos stürzte am 4049 Meter hohen Piz Bernina in Graubünden in den Tod. Nach Schweizer Medienberichten hatte Joos eine Gruppe auf den 4049 Meter hohen Gipfel geführt. Beim Abstieg stürzte die Dreierseilschaft, zu der Joos gehörte, 160 Meter tief ab. Joos konnte nur noch tot geborgen werden, die beiden anderen, eine Bergsteigerin und ein Bergsteiger aus Italien, überlebten schwer verletzt.

Hirnschlag am Kangchendzönga

Joos hatte 13 der 14 Achttausender bestiegen, allesamt ohne Flaschen-Sauerstoff. Lediglich der Mount Everest fehlte ihm noch. Nach seinem fünften gescheiterten Versuch am Everest sagte der Schweizer 2008 den Achttausendern endgültig Adieu. Zwei Jahre zuvor hatte er beim Abstieg vom Kangchendzönga einen Hirnschlag erlitten. Trotzdem versuchte er sich ein weiteres Mal am Everest. „Ich musste einfach noch mal hinfahren und spüren, was möglich war. Sonst hätte ich den Everest ständig im Kopf gehabt. So aber ist es okay für mich“, sagte Joos später in einem Interview. Das kommerzielle Bergsteigen am höchsten Berg der Erde sah er kritisch: „Als echter Bergsteiger sollte man den Everest meiden.“

„Das können nur junge Spinner“

Als das „Wichtigste, was ich als Bergsteiger erreicht habe“, bezeichnete Joos die Erstbegehung des Annapurna-Ostgrates mit der ersten Überschreitung des Achttausenders von Süden nach Norden im Herbst 1984, gemeinsam mit seinem Schweizer Landsmann Erhard Loretan (der 2011 tödlich abstürzte). „Klar waren wir damals sehr gute Bergsteiger, aber wir hatten auch Glück“, erinnerte sich Joos später. „Mit meiner heutigen Erfahrung würde ich das nicht mehr machen. Das können nur junge Spinner.“

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