Oberalppass – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Bilderreise „School up! River down!“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/bilderreise-school-up-river-down/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/bilderreise-school-up-river-down/#comments Sun, 24 Sep 2017 14:32:12 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37947 Noch erinnern mich meine müden Beine an die 1494 Kilometer, die ich mit meinem Faltrad in zwölf Tagen von der Quelle des Rheins nahe dem Oberalppass in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bei Hoek van Holland geradelt bin – um Geld für unsere Spendenaktion „School up!“ zum Wiederaufbau der Schule im nepalesischen Bergdorf Thulosirubari zu sammen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die – inspiriert durch meine Tour – für das Projekt gespendet haben oder in den nächsten Tagen noch spenden wollen (s. Bankverbindung unten). Hier noch einmal eine kleine Bilderreise den Rhein hinunter:

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Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

 

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„School up! River down!“ erfolgreich beendet https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-river-down-erfolgreich-beendet/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-river-down-erfolgreich-beendet/#comments Fri, 22 Sep 2017 19:09:31 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37833

Ziel erreicht: An der Rheinmündung

Mein Gipfel war das Ende der Mole. Dort wo ein roter Turm mit Leuchtfeuer den Schiffen auf der Nordsee signalisiert, dass sie die Mündung des Rheins erreicht haben und der Hafen von Rotterdam nahe ist. Ich erreichte diesen Punkt mit meinem Faltrad heute um 15.30 Uhr, am zwölften Tag nach meinem Aufbruch am Oberalppass in der Schweiz, nahe der Quelle des Rheins. 1494 Kilometer liegen hinter mir, im Schnitt radelte ich pro Tag rund 125 Kilometer. Die letzten Meter auf der Mole fühlten sich toll an. Vergessen waren alle Tiefpunkte. Ich genoss es, langsam dem Ziel meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ entgegen zu rollen.

Kleine Expedition

Der Beweis: 1494 Kilometer

Für mich war es ein echtes Abenteuer, fast eine kleine Expedition. Der Ausgang war völlig ungewiss. Würde mein Faltrad – dieses Modell ist eigentlich für Pendler auf kurzen Strecken gedacht – die Dauerbelastung überstehen? Würde mein Körper die Strapazen verkraften, obwohl ich ihn nicht gezielt darauf vorbereitet hatte, dass er neun Stunden am Tag auf dem Sattel sitzen und permanent kurbeln musste? Würde mein Wille ausreichen, wäre ich, wenn nötig, fähig, mich durch schwierige Situationen hindurch zu quälen? Würde das Wetter mitspielen? War es unter allen diesen Umständen überhaupt realistisch, eine Strecke von rund 1500 Kilometern in zwölf Tagen anzugehen?

Mehrfach am Limit

Irgendwo zwischen Dordrecht und Rotterdam

Alle diese Fragen kann ich nun – mit einem breiten Dauergrinsen im Gesicht – mit Ja beantworten. Die Euphorie, mein ersehntes Ziel tatsächlich erreicht zu haben, verdrängt die Tatsache, dass Körper und Geist mehrfach am Limit waren und jetzt dringend eine Erholungsphase benötigen. Wie nach einer Expedition in den Bergen, wird es sicher auch eine Weile dauern, bis ich alle Eindrücke verarbeitet habe. Mein Verhältnis zum Rhein, an dem ich mein ganzes Leben verbracht habe, wird ein neues sein, nachdem ich ihn nun von der Quelle bis zur Mündung – im doppelten Wortsinn – erfahren habe.

Falsche Fähre genommen

Die Mühlen von Kinderdijk

Die Schlussetappe über rund 75 Kilometer von Dordrecht über Rotterdam nach Hoek van Holland verlief unspektakulär. Ich bewunderte die berühmten 19 Mühlen von Kinderdijk, die wie Zinnsoldaten in einer Reihe an der Gracht stehen. Dass ich dabei Slalom durch mehrere Gruppen wild fotografierender Japaner fahren musste, quittierte ich mit einem milden Lächeln. Im Ort angekommen, erreichte ich mit wehenden Fahnen so eben noch als letzter Passagier die Fähre. Allerdings musste ich auf dem Wasser feststellen, dass sie nicht, wie gedacht, nach Ridderkerk übersetzte, sondern nach Krimpen aan de Lek. Ich musste mir eine Alternativroute zusammenstricken, um schließlich im Zentrum von Rotterdam wieder auf die Haupt-Rheinroute zu stoßen. Die wuselige Stadt mit ihrem riesigen Hafen machte mich nervös. Ich war froh, als es rund 20 Kilometer vor Hoek van Holland wieder ruhiger und einsamer wurde.

Für die Kinder von Thulosirubari

In Rotterdam

Ich habe nicht nur heute, sondern immer wieder während dieser zwölf Tage am Rhein an die Kinder von Thulosirubari gedacht. Für sie habe ich mich schließlich auf die Reise gemacht. Ich hoffe, ich habe euch gut unterhalten – und würde mich freuen, wenn ich möglichst viele von euch dazu animiert habe, mit eurer Spende den Weiterbau der Schule in dem kleinen nepalesischen Bergdorf, rund 70 Kilometer östlich von Kathmandu, zu unterstützen. Solltet ihr euch entschlossen haben, mich mit z.B. einem Cent pro gefahrenen Kilometer zu sponsorn, ergäbe sich nun eine Summe von 14,94 Euro für das Projekt „School up!“, bei zwei Cent 29,88 Euro, bei fünf Cent 74,70 Euro, bei zehn Cent 149,40 Euro … Ihr könnt aber auch jeden anderen Betrag überweisen, ich freue mich über jeden Euro.

Bitte schickt das Geld direkt auf das Konto von „School up!“ bei der Nepalhilfe Beilngries. Hier ist noch einmal die Bankverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Mit dem Faltrad zur Nordsee

Vielen Dank für eure Unterstützung, auch für die vielen aufmunternden Kommentare während meiner Tour. Bedanken möchte ich mich bei den Mitradlern auf der Strecke für die netten Gespräche. Außerdem bei allen, die mir freundlich den Weg gewiesen haben, wenn ich wieder mal unkonzentriert war und ein Schild verpasst habe. Und nicht zuletzt bei meinem lieben und treuen Faltrad, das mich ohne Panne so weit getragen hat. Wir beide waren übrigens deutlich schneller als das Wasser, das sich am Montag vergangener Woche mit uns auf den Weg von der Quelle zur Mündung des Rheins gemacht hat. Es benötigt dafür 31 Tage, wobei allein die Reise durch den Bodensee drei Wochen dauert.

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Eine Nacht in Heidiland https://blogs.dw.com/abenteuersport/eine-nacht-in-heideland/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/eine-nacht-in-heideland/#comments Mon, 11 Sep 2017 18:56:21 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37479

Mein Schlafplatz

„Heidi, Heidi, deine Welt sind die Be-erge …“ Ich zelte in Heidiland. So hat Bad Ragaz sogar seine Internetseite getauft. In dem Ort am Rhein schrieb Ende des 19. Jahrhundert Johanna Spyri ihre berühmten Heidi-Romane über das Waisenkind, das bei ihrem in den Bergen lebenden Großvater aufwächst, dem „Almöhi“. Spyris Romane mit ihrem leicht verklärten Blick auf das Leben in den Bergen wurden zu einem der großen Exportschlager der Schweiz. Theoretisch hätte Heidi auch ein Faltrad (manche sagen auch Klapprad) besitzen können. Das erste Patent wurde 1878 angemeldet, zwei Jahre, bevor der erste Heidi-Roman erschien. Mit meinem Faltrad, mit dem ich heute die erste Etappe von „School up! River down“ in Angriff genommen habe, hatte die Urversion allerdings wenig gemeinsam. Meines hat 20-Zoll-Räder, eine Acht-Gang-Kettenschaltung und wiegt rund 14 Kilogramm. Ich muss ihm auf den Sattel klopfen, heute hat es sich wirklich bewährt.

Alpenpass-tauglich

Vor dem Start

Als ich morgens – bei immer noch geschlossener Schneedecke neben der Straße und ziemlich kühlen Temperaturen, am Oberalppass auf gut 2000 Metern startete, erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass eine steile Passabfahrt das kleine Rad überfordern könnte. Dementsprechend vorsichtig ließ ich es an. Mit der Zeit aber fühlte ich mich immer sicherer. Die Bremsen griffen, und auch bei schnellerem Tempo ließ sich das Rad gut steuern. Bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h kam ich laut meinem Tacho. Auch mit einem „normalen“ Rad wäre ich wohl kaum schneller gefahren. Schließlich bin ich nicht der geborene Abfahrer. Ich will immer die Kontrolle über meinen fahrbaren Untersatz behalten, deshalb lautet meine Devise: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig bremsen.

Nein, kein E-Bike!

Leicht unterkühlt erreichte ich den Ort Disentis. Immerhin war es hier grün. Die Sonne wärmte zunehmend, und nach einer Weile konnte ich die Jacke, das langärmelige Shirt und die Beinlinge wegpacken. Da noch kaum Autos unterwegs waren, blieb ich auf der Hauptstraße, so dass ich recht schnell vorankam. Die ersten 50 Kilometer – zugegeben, meist bergab – schaffte ich in etwas mehr als zwei Stunden, ein guter Schnitt. Doch die eigentlich Herausforderung sollte erst noch kommen. Hinter Ilanz warteten ein paar deftige Anstiege, um die Rheinschlucht zu umfahren. Nun schwitzte ich, mein Atem wurde kürzer, und meine Waden signalisierten mir, dass sie alles andere als begeistert waren. Doch mit Geduld und Ausdauer schaffte ich auch diese Steigungen. Auf der Höhe wurde ich jeweils mit tollen Tiefblicken in die Schlucht belohnt. Als ich an einem Aussichtspunkt drei Touristen – unüberhörbar aus dem Rheinland – traf und ihnen von meiner Radfahrt den Fluss hinunter erzählte, kam prompt die Frage: „Mit ’nem E-Bike?“

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Zum Abschluss Gegenwind

Der Siegeszug der motor-getriebenen Fahrräder ist auch hier nicht zu übersehen. Ich komme mir fast schon wie ein Exot vor, weil ich mein kleines Rad noch ausschließlich mit Muskelkraft antreibe. Die brauchte ich auch auf dem letzten Drittel der Etappe. Zwar wurde es vor der Stadt Chur wieder flacher, und ich konnte immer am Rhein entlangradeln. Aber der Wind hatte aufgefrischt und wehte mir – wie auch sonst? – frontal ins Gesicht. Nach 111 Kilometern auf dem Rad hatte ich die Nase erst einmal voll. Morgen ist auch noch ein Tag. Und wann kann man schon mal in Heidiland schlafen?

P.S.: Heute habe ich einen Zeltplatz mit schnellem WLAN gefunden. Ob mir das morgen wieder gelingt? Wundert euch also nicht, wenn der nächste Bericht mit etwas Verzögerung kommen sollte.

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Ein Gasthof für mich alleine https://blogs.dw.com/abenteuersport/ein-gasthof-fuer-mich-alleine/ Sun, 10 Sep 2017 17:59:57 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37453

Ankunft am Oberalppass

Gruezi vom Oberalppass auf 2044 Meter Höhe in Graubünden in der Schweiz. Nach zehn Stunden Zugfahrt, während der ich mit rund 40 Kilogramm Gepäck (inklusive Faltrad) viermal umsteigen musste, habe ich den Ausgangspunkt meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ erreicht. Drei Kilometer von hier liegt eine der Rheinquellen. Als ich am späten Nachmittag hier oben eintraf, staunte ich nicht schlecht: Anfang September und schon winterliche Verhältnisse.

Warmduscher

Hier geht’s morgen los

Gestern hat es 40 Zentimeter hoch geschneit. Eine schnelle Wanderung zur Quelle, mit der ich geliebäugelt hatte, war damit nicht möglich. Meine leichten Wanderschuhe wären bei dem Schneematsch im Nu durchnässt gewesen. Immerhin, die Passstraße ist schneefrei, sodass ich morgen früh mit meinem kleinen Rad starten kann. Den Gasthof auf dem Pass, in dem ich die Nacht verbringe, habe ich für mich alleine. Die anderen Gäste haben wegen des Wintereinbruchs im Spätsommer ihre Buchungen storniert. Warmduscher!

Wild und schön

Rheinschlucht

Heute konnte ich schon einmal einen Blick auf die morgige erste Etappe werfen. Der Zug fuhr durch die Rheinschlucht zwischen Chur und Disentis. Ganz schön wild, zumal der Fluss aufgrund der Niederschläge der letzten Tage richtig viel Wasser führt. Die Radroute führt irgendwo rechts des Rheins über die Hügel. Ich bin gespannt. Nicht nur auf die Strecke entlang des Flusses, sondern auch auf die Erfahrung, mit meinem Faltrad, das nur acht Gänge hat, eine Radfernroute in Angriff zu nehmen. Gedacht ist dieses Modell dafür eigentlich nicht, sondern eher für Berufspendler auf Kurzstrecken. Aber genau das sorgt doch auch für eine Spur Ungewissheit, die zu einem echten Abenteuer dazugehört.

Wo endet für mich der EuroVelo 15?

Wie weit komme ich im vorgegebenen Zeitfenster von maximal zwölf Tagen auf dem mehr als 1200 Kilometer langen Weg „EuroVelo 15“ von der Quelle bis zur Mündung des Rheins in den Niederlanden? Ich möchte euch noch einmal einladen, die Aktion „School up! River down!“ zu sponsern – mit einem von euch selbst festgelegten Betrag je Kilometer, den ich schaffe. Ein Einsatz von zwei Cent etwa würde bei 1200 Kilometern 24 Euro machen. Die Gesamtsumme bitte ich euch dann anschließend direkt auf das Konto von „School up!“ zu überweisen. Ihr könnt natürlich auch einen festen Geldbetrag beisteuern. Ich bin für jeden Euro dankbar.

Alles ins Projekt

Baustelle in Thulosirubari

Das Geld fließt zu hundert Prozent in den laufenden Bau der neuen Schule im Bergdorf Thulosirubari, rund 70 Kilometer östlich von Kathmandu. Die alte Schule war durch das verheerende Erdbeben in Nepal am 25. April 2015 so schwer beschädigt worden, das sie hatte abgerissen werden müssen. Mit den Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits hatte ich im Juni 2015 „School up!“ ins Leben gerufen, um die Schule so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Unter dem Stichwort „School up!“ in der oberen Blog-Leiste könnt ihr noch einmal nachlesen, wie sich das Projekt seitdem entwickelt hat. Ende Oktober sollen die ersten beiden Gebäudeteile ihren Anstrich erhalten.

Hier noch einmal die Kontoverbindung von „School up!“ bei der Nepalhilfe Beilngries, die das Bauprojekt koordiniert:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Stichwort: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Schon jetzt tausend Dank an alle, die mich bei „School up! River down!“ – und damit die Kinder von Thulosirubari – unterstützen! Ihr seid großartig.

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