Rhön – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Rhön-Radfahren bis zum Anschlag https://blogs.dw.com/abenteuersport/rhon-radfahren-bis-zum-anschlag/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/rhon-radfahren-bis-zum-anschlag/#comments Sat, 15 Sep 2012 10:00:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16899

Vor dem Fuldaer Dom

„Hier hat man eigentlich immer Gegenwind“, sagt der ältere einheimische Mountainbiker, der angehalten hat, als ich auf einer Brücke über die Fulda die Aussicht genieße. „Du denkst, dann bläst er dir wenigstens auf der Rückfahrt in den Rücken. Aber nein, dann hat er wieder gedreht.“ Der Radweg entlang des kleinen Flusses bis zur gleichnamigen Stadt gehört zu den schönsten Strecken, die ich in den vergangenen Tagen entlang geradelt bin.Wenn bloß nicht dieser vermaledeite Gegenwind wäre. Trotzdem erreiche ich pünktlich zur Mittagspause die Bischofsstadt Fulda. Im Bistro „Mediteran“ fülle ich meinen Kohlehydratspeicher, mit Penne, Auberginen und Schafskäse. Ich ahne, dass ich noch einiges an „Brennmaterial“ brauche. Schließlich geht es hinter Fulda in die Röhn.

Und dann noch verfahren

Hoch hinauf: Wasserscheide in der Rhön

Meine Befürchtungen werden übertroffen. Ein Anstieg nach dem anderen, dazwischen steile Abfahrten, die zu kurz sind, um mich zu erholen. Ich passiere auch die Wasserscheide Rhein/Weser, 498 Meter hoch. Zehn Stunden nach meinem Aufbruch in Kirchheim erreiche ich endlich die Stadt Hammelburg – auf dem Zahnfleisch. Der Campingplatz liegt noch einmal sieben Kilometer weiter westlich. Im Dunkeln verpasse ich das entscheidende Straßenschild und werde mit einem weiteren, drei Kilometer langen Anstieg bestraft. Oben angekommen realisiere ich, dass ich mich verfahren habe. Shit happens. Ich rase also den Hügel wieder herunter und finde im zweiten Anlauf den richtigen Abzweig. Inzwischen bin ich so ausgelaugt, dass ich im Dorf Morlesau, zwei Kilometer vor dem Campingplatz, in einem Gasthof frage, ob noch ein Zimmer frei sei. „Tut mir leid, wir sind ausgebucht“, enttäuscht mich die Wirtin. Also weiter. Um 21.30 Uhr gelange ich endlich an mein Tagesziel. Allerhöchste Zeit, zur Ruhe zu kommen. Die Rhön hat mir den Rest gegeben. Uff!

P.S. Gestern wieder keine Internetverbindung, daher mit Verspätung 🙁

 

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