Sollte in keinem Rucksack fehlen
Ohne Schokolade ist das Leben nicht nur ärmer, sondern unter Umständen auch arm dran, weil kürzer als mit Schokolade. Der 70 Jahre alte Bergsteiger aus Schmidmühlen in Bayern, der – wie hier berichtet – gestern nach sechs Tagen aus einer Gletscherspalte in den Stubaier Alpen befreit worden war, hat jedenfalls auch deshalb überlebt, weil er eine Tafel Schokolade im Gepäck hatte. Die habe er nach seinem Missgeschick sofort rationiert, erzählte der rüstige Senior den Ärzten in der Innsbrucker Klinik. Sein Überlebensrezept: Jeden Tag ein Stückchen Schokolade, dazu ab und zu ein Schluck Gletscherwasser und eine große Portion Hoffnung.
34 Grad Körpertemperatur
Er habe gewartet und gedöst, sagte der Mann. Bloß nicht einschlafen und dann im Jenseits aufwachen! Der Mann war auf dem Längentalferner durch eine Schneebrücke gebrochen und in eine gut 15 Meter tiefe Spalte gestürzt. Auf einem kleinen Plateau kam er zum Liegen – mit leichten Hüftverletzungen. Drei deutsche Bergsteiger hörten schließlich seine Hilfeschreie und alarmierten die Rettungskräfte. Als sie den Bergwanderer ans Tageslicht zogen, hatte er eine Körpertemperatur von 34 Grad. „Dem geht’s gut“, fasste ein Sprecher des Innsbrucker Krankenhauses den Zustand des 70-Jährigen zusammen. Sicher kam ihm in der Notsituation auch seine große Erfahrung zugute. Er gehe seit Jahrzehnten in die Berge, meist allein, sagte der Mann, der deshalb auch sicher wusste, dass Schokolade im Rucksack nicht fehlen sollte.
Bitte eine Halbe Radler!
Denn diese köstliche Süßigkeit spendet nicht nur Kalorien und Zucker, sondern hellt auch die Stimmung auf und schützt Herz und Kreislauf. Natürlich gilt das nur, wenn die Schokolade in Maßen genossen wird. Das Haar in der Schoko-Suppe ist ihre Qualität als Zahnkiller. Aber die vernachlässigen wir in dieser Stunde, da die Schokolade wieder einmal ein Leben gerettet hat. Der 70-Jährige erwies sich auch in anderer Sicht nicht gerade als Kostverächter. Auf die Frage nach seinem ersten Wunsch antwortete der Bayer: „Am liebsten wäre mir jetzt eine Halbe Radler.“ Prost!
]]>Routensicher ohne Navi
Ameisen sind Mannschaftssportler, im Kollektiv kaum schlagbar. Ein Ameisenhaufen ist geradezu Sinnbild für Teamwork. Was wie ein gigantisches Chaos anmutet, ist durch und durch strukturiert, hat System. Eine Ameise kommt nie von der Route ab, ganz ohne Navi. Ihre toten oder verletzten Kameraden lässt sie nicht im Stich, sondern transportiert sie ab. Bergrettung im klassischen Stil.
Gestern auf dem Gipfel des Scheibenkogel machte sich eine Ameise über mein Stück weiße Schokolade her. Ich ließ sie gewähren, nachdem ich beobachtet hatte, wie elegant sie diesen süßen Gipfel erklomm. Irgendwann habe ich den kleinen perfekten Bergsteiger dann aber doch ins Gras gepustet. Auch wenn ich ein lausiger Bergsteiger bin, Schokolade verzehre ich meisterlich.