Soria – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Die magische 14 https://blogs.dw.com/abenteuersport/die-magische-14/ Fri, 21 Apr 2017 12:50:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35887

Drei 8000er auf einen Blick: Everest, Lhotse, Makalu (v.l.n.r.)

Es ist nur eine Zahl, aber eine, die in der Welt der Höhenbergsteiger eine wichtige Rolle spielt.  Wer alle 14 Achttausender bestiegen hat, zählt etwas in der Szene – umso mehr, wenn er oder sie es ohne Flaschensauerstoff geschafft hat. Der Kreis ist noch ziemlich exklusiv: Laut 8000ers.com, der Internetseite des deutschen Himalaya-Chronisten Eberhard Jurgalski, haben bisher 34 Bergsteiger die Sammlung vervollständigt, 15 von ihnen komplett ohne Atemmaske. In diesem Frühjahr könnte sich die Liste verlängern.

Nicht mit der Brechstange

Nives Meroi und Romano Benet

Nives Meroi und Romano Benet aus Italien versuchen, die Annapurna zu besteigen. Im Erfolgsfall wären die beiden 55-Jährigen das erste Ehepaar, das gemeinsam die Gipfel der 14 höchsten Berge der Welt erreicht hätte – ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Es ist ihr dritter Versuch an der Annapurna nach 2006 und 2009. „Beide Male brachen wir die Aufstiege ab, weil die Bedingungen zu gefährlich waren. Romano und ich sind Experten in der ‚Kunst der Flucht ohne Scham‘“, sagte mir Nives im vergangenen Jahr. „Und wir werden es erneut auf diese Weise angehen.“ Also nicht mit der Brechstange.

Latorres Mission

Ferran Latorre

Nur noch der Mount Everest fehlt dem Spanier Ferran Latorre in seiner Achttausender-Sammlung. Die anderen 13 hat er ohne Atemmaske bestiegen. Latorre wählt den Aufstieg über die nepalesische Südseite. „Der Everest ist meine Mission, der Everest ist mein Traum“, schrieb der 46 Jahre alte Katalane auf Facebook und zitierte aus dem Song „Mission“ seiner Lieblingsband „Rush“: „Jeder von uns zahlt einen sagenhaften Preis für unsere Visionen vom Paradies. Aber ein Geist mit einer Vision ist ein Traum mit einer Mission.“

Scharte auswetzen

Ralf Dujmovits am Cholatse

Einen Traum hat auch Ralf Dujmovits noch nicht aufgegeben. Der 55-Jährige hat zwar bereits als erster und bisher einziger Deutscher alle 14 Achttausender bestiegen, jedoch nur 13 von ihnen ohne Flaschensauerstoff. Am Everest griff Ralf 1992 oberhalb des Südsattels zur Atemmaske. Das empfindet er als Scharte, die es auszuwetzen gilt. Nach seiner erfolgreichen Akklimatisation am Sechstausender Cholatse im Khumbu-Gebiet fliegt Dujmovits am Samstag nach Lhasa, um von dort aus ins Basislager auf der tibetischen Nordseite weiterzureisen. Es ist sein nach eigenen Worten „definitiv letzter Versuch“, die Achttausender-Sammlung ohne Flaschensauerstoff zu komplettieren.

Starker Oldie

Carlos Soria (r.) am Dhaulagiri (mit Sito Carcavilla l.)

Ebenfalls nur noch einen Gipfel vom 14-Achttausender-Glück ohne zusätzlichen Sauerstoff ist Peter Hamor entfernt. Der 52 Jahre alte Slowake will in diesem Frühjahr den Dhaulagiri besteigen. Dort versucht sich auch der Spanier Carlos Soria, der sehr bald als ältester Bergsteiger im 14er-Club auftauchen könnte. Der Dhaulagiri wäre für den 78-Jährigen sein 13. Achttausender. Gelänge ihm das, würde ihm nur noch die Shishapangma fehlen. Carlos bestieg seinen ersten Achttausender, den Nanga Parbat, mit 51 Jahren. Der leistungsstarke Senior hält bereits die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) und an der Annapurna (77).  Soria ist inzwischen im Basislager zu Füßen des Dhaulagiri eingetroffen. Man erwarte einige Tage schlechtes Wetter „wie üblich in diesen Bergen“, twittert sein Team: „Jetzt heißt es warten und warten auf den richtigen Moment.“

Update 25. April: Es ist derzeit wirklich so viel im Himalaya los, dass mir doch glatt ein weiterer Bergsteiger, der in diesem Frühjahr die 14 Achttausender voll machen kann, durchgeflutscht ist. Der Iraner Azim Gheychisaz will den Lhotse besteigen, ohne Atemmaske. Die anderen 13 hat er bereits ohne Flaschensauerstoff bestiegen, zuletzt 2016 den Everest. Es war sein zweiter Gipfelerfolg auf dem höchsten Berg der Erde, nachdem er ihn beim ersten Mal 2005 noch mit Atemmaske bestiegen hatte.

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Gipfelerfolge an Kantsch und Co. https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolge-an-kantsch-und-co/ Mon, 19 May 2014 16:08:42 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26143 Denis Urubko am Kangchendzönga

Denis Urubko am Kangchendzönga

Der Mount Everest harrt noch der ersten Besteigung in diesem Frühjahr. Von anderen Achttausendern laufen dagegen Erfolgsmeldungen ein. So verkündete der russische Bergsteiger Denis Urubko, dass er heute morgen um 9.40 Uhr Ortszeit alleine von Norden her den 8586 Meter hohen Gipfel des Kangchendzönga, des dritthöchsten Bergs der Erde, erreicht habe. Seine Mitstreiter, der Pole Adam Bielecki, der Spanier Alex Txikon und die Russen Artjom Braun und Dmitri Sinev, sollen inzwischen wie Urubko den Abstieg angetreten haben. Bielecki, Txikon und Sinev waren zuvor auf 8350 Metern umgekehrt. Ursprünglich hatten Urubko und Co. angekündigt, eine neue Route durch die Nordwand eröffnen zu wollen. Offenkundig wurde daraus eher eine Variante der britischen Nordgrat-Route, die 1979 Doug Scott, Peter Boardman und Joe Tasker gewählt hatten.

Altersrekordler hat wieder zugeschlagen

Carlos Soria am Gipfel

Carlos Soria am Gipfel

Von der Normalroute auf der Südseite des Kangchendzönga wurden mehrere Gipfelerfolge vermeldet. Bemerkenswert war der Aufstieg des schon recht betagten, aber immer noch topfitten Spaniers Carlos Soria. Mit 75 Jahren ist er nun der älteste Bergsteiger, der jemals den Gipfel des „Kantsch“ erreicht hat. Soria hält bereits die Altersrekorde an den Achttausendern K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69), Gasherbrum I (70) und Manaslu (71). Und er will die 14 Achttausender voll machen. Dazu fehlen ihm jetzt nur noch Shishapangma, Annapurna und Dhaulagiri. Ebenfalls ganz oben auf dem  Kangchendzönga standen der Finne Samuli Mansikka und der Italiener Marco Camandona, beide offenbar ohne Flaschensauerstoff. Für Mansikka war es der achte, für Camandona der sechste Achttausender.

Zu spät dran

Alix (r.) und Luis am Makalu

Alix (r.) und Luis am Makalu

Am Makalu kehrte das deutsche Bergsteiger-Ehepaar Alix von Melle und Luis Stitzinger am Samstag auf 8250 Metern um. „Wie wir das Blatt auch drehten und wendeten, die Zeit erschien uns einfach zu knapp, um noch bei Helligkeit auf den Gipfel zu gelangen“, schreiben Alix und Luis in ihrem Expeditionstagebuch. Wenn alles passt, wollen sie um den 24. Mai herum einen zweiten Versuch wagen. Bereits im ersten Anlauf hat es ihr Begleiter Florian Hübschenberger geschafft. Der 27-Jährige erreichte am Samstag mit dem Schweizer Mike Horn den höchsten Punkt auf 8485 Metern.

Gipfelerfolge gab es am Wochenende auch am Cho Oyu und Dhaulagiri. Bereits am vergangenen Mittwoch erreichten vier Kletterer einer französischer Militärexpedition den Gipfel der Shishapangma, nachdem sie die Südwand durchklettert hatten.

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