Stupa – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Hillarys Ruhestätte mit Everest-Blick https://blogs.dw.com/abenteuersport/hillarys-ruhestaette-mit-everest-blick/ Fri, 12 Jan 2018 14:55:32 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39131

Hillary-Stupa oberhalb von Khumjung

Es ist ein schöner Platz. Auf einem Hügel über Khumjung gelegen, abseits des kleinen Pfades, der hinunter ins Dorf führt. Mit Blick auf Mount Everest, Lhotse und Ama Dablam. Die Stelle hätte Sir Edmund Hillary sicher gefallen. Seit gut fünf Jahren ruht dort ein kleiner Teil seiner Asche – in einem Stupa, der zu Ehren des Everest-Erstbesteigers errichtet wurde. Gestern jährte sich zum zehnten Mal der Todestag des Neuseeländers. Im Alter von 88 Jahren war Hillary am 11. Januar 2008 in Auckland gestorben. Im Hafen seiner Heimatstadt wurde später der größte Teil seiner Asche verstreut, auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen, wie mir sein Sohn Peter Hillary einmal erzählte: „Die Stadt war das Basislager für seine Expeditionen. Er war definitiv ein Aucklander.“

Sir Eds Worte sind immer noch aktuell

Sir Edmund Hillary (2004)

Ich hatte das Glück, Sir Ed zweimal zu begegnen: anlässlich der Eröffnung einer Bergsteiger-Ausstellung im Jahr 2000 in Österreich und drei Jahre später bei den Feiern in Kathmandu zum 50. Jahrestag der Everest-Erstbesteigung durch Hillary und den Sherpa Tenzing Norgay. „Ich denke, wir waren die wirklich Glücklichen, als wir den Everest bestiegen. Wir waren Pioniere bei allem, was wir taten, und traten niemals in die Fußstapfen anderer Leute“, sagte Sir Ed bei unserem ersten Treffen und kritisierte die Kommerzialisierung des Everest. „Da sind Leute, die vom Bergsteigen kaum etwas verstehen. Denen ist der Berg egal. Sie haben 65.000 Dollar bezahlt und alles, was sie wollen, ist: den Fuß auf den Gipfel setzen, nach Hause zurückkehren und damit angeben.“ Seine Worte von damals könnten – bei angepasster Geldsumme –auch die aktuelle Situation am höchsten Berg der Erde beschreiben.

Auszüge aus Interview mit Sir Edmund Hillary im Jahr 2000

Himalayan Trust wichtiger als Everest-Erfolg

Von Sir Ed signierter neuseeländischer Geldschein mit seinem Konterfei

Hillary zog damals auch schon so etwas wie eine kleine Lebensbilanz: „Die Besteigung des Everest ist im Laufe der Jahre  in den Köpfen der Menschen weniger wichtig geworden als das, was wir mit unseren Sherpa-Freunden in den Schulen und medizinischen Einrichtungen leisten. Und genauso empfinde ich das selbst auch.“ Der Hillary-Stupa steht nicht von ungefähr oberhalb von Khumjung. In dem Dorf hatte Sir Eds auch heute noch aktive Hilfsorganisation „Himalayan Trust“ 1961 ihre erste Schule im Khumbu gegründet.

Veto der Lamas

Viel fehlte nicht und Hillarys Asche wäre auf dem Gipfel des Mount Everest gelandet. 2010 wollte Apa Sherpa – der noch heute (gemeinsam mit Phurba Tashi) mit 21 Besteigungen Everest-Rekordhalter ist – die Asche auf den 8850 Meter hohen Gipfel tragen. Der Plan scheiterte am Veto der Lamas. Die spirituellen buddhistischen Lehrer warnten, es sei „unheilvoll“, Asche an einem heiligen Ort zu verstreuen. So viel steht jedenfalls fest: Der Stupa oberhalb von Khumjung ist ganz sicher ein ruhigerer Ort als der Gipfel des Mount Everest.

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Aller Anfang ist schwer https://blogs.dw.com/abenteuersport/aller-anfang-ist-schwer/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/aller-anfang-ist-schwer/#comments Sun, 02 Oct 2011 17:21:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=10585

Stupa von Boudhanath

Vier Jahre lang haben wir uns nicht mehr gesehen. In dieser Zeit ist viel im Leben des Mahesh Kumar Budha geschehen. Er ist zum vierten Mal Vater geworden – und sein eigener Chef. Im Frühjahr eröffnete er mit einem Partner eine Trekkingagentur. „Ich habe lange überlegt, ob ich in einen der Golfstaaten auswandern sollte, um meine Familie über Wasser zu halten“, erzählt Mahesh. Er entschied sich gegen den Abschied aus Nepal und für das Wagnis, ein eigenes Unternehmen zu gründen. „Ich bin seit 20 Jahren im Tourismusgeschäft. So viel Erfahrung sollte sich doch auszahlen.“

Riesige Konkurrenz

Wir kennen uns seit 2003, als Mahesh mich bei einem Kurztrekking durch das Annapurna-Gebiet führte. Wir sitzen in seinem Büro im Touristenviertel Thamel. Zwei in die Jahre gekommene Schreibtische stehen darin, dazu zwei Ledersessel, die auch nicht neuer sind. An die Wand haben Mahesh und sein Geschäftspartner die Lizenzen und Urkunden gehängt, mit denen sie nachweisen können, dass sie ein seriöses Unternehmen der Trekkingbranche führen. „Die Konkurrenz ist riesig“, sagt Mahesh. „Allein hier in Kathmandu gibt es 800 Agenturen.“

Full-Time-Job

Mahesh vor dem Büro seiner Trekkingagentur

Aller Anfang ist schwer. Zehn bis zwölf Stunden sitzt Mahesh täglich in seinem Büro und hofft auf Kundschaft. Ein paar Trekkinggruppen hat seine neue Firma bereits betreut. „Alle waren mit unserem Service sehr zufrieden“, versichert der Nepalese. Freunde aus der Schweiz haben Mahesh versprochen, ihm in der Alpenrepublik  Kontakte zu verschaffen. „Vielleicht spricht sich das ja dann auch bis nach Deutschland herum.“ Als wir uns verabschieden, drückt mir Mahesh noch einen Stapel Visitenkarten in die Hand. „Erzähle den Leuten, dass sie Nepalreisen bei uns viel billiger haben können und doch auf nichts verzichten müssen!“

Begegnung im Gebetsraum

Mönch betet Mantras (höre das Audio!)

Nach meinem Besuch bei Mahesh zieht es mich wieder einmal nach Boudhanath. Dieser Stupa, in dem angeblich auch Asche von Buddha liegt, ist für die Sherpas der wichtigste religiöse Ort in Kathmandu. Auch wenn sich rund um den Stupa ein Souvenirladen an den anderen reiht, verbreitet Boudhanath eine mystische Stimmung. Dreimal umrunde ich den Stupa im Uhrzeigersinn.

Buddhistischer Mönch betet Mantras

Anschließend besuche ich ein kleines buddhistisches Kloster an der Nordseite des Areals. Ich ziehe meine Schuhe aus und betrete den Gebetsraum. Ein junger Sherpa spricht mich an. Woher ich komme, was ich hier suche? Ich erzähle ihm, dass wir morgen in Richtung Dolpo starten, um den Siebentausender Putha Hiunchuli zu besteigen – und dass ich diesen religiösen Ort aufgesucht habe, um mich noch einmal innerlich zu sammeln. „Du machst es genau richtig“, sagt der Sherpa und klopft mir auf die Schultern. „Nur wenn du mit dir im Reinen bist, wirst du Erfolg haben.“

Kein Zufall, sagt der Sherpa

Butterlampen

Der Sherpa, der aus der Khumbu-Region, dem Gebiet um den Mount Everest, kommt, lädt mich ein, eine Räucherkerze an einer Butterlampe zu entzünden. Ein Mönch hängt mir einen gelben Schal um den Hals und beginnt, Gebete vor sich hin zu murmeln. Er schüttet mir gelb gefärbtes Wasser in die Hand, von dem ich einen Teil trinken und den Rest in die Haare schmieren soll. Dann streicht mir der Mönch mit einem kleinen Wedel über den Kopf und beendet den Segen. Gegen eine kleine Spende schreibt er meinen Namen in ein Notizbuch. Bei der nächsten Puja, einer buddhistischen Zeremonie, wollen mich die Mönche in ihr Gebet einschließen. „Du wirst bestimmt Erfolg haben“, sagt der junge Sherpa beim Abschied. „Es war kein Zufall, dass du hier warst. Die Götter haben dich hergeleitet.“

P.S: Morgen fliegen wir erst am Nachmittag von Kathmandu nach Nepalgunj. Wundert euch nicht, wenn der nächste Beitrag auf sich warten lässt. Von Montag an wird alles nur noch per Satellitentechnik übermittelt. Da müsst ihr schon einmal Geduld haben! 😉

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