Supreme Court of Nepal – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Oberstes Gericht Nepals kippt neue Everest-Regeln https://blogs.dw.com/abenteuersport/oberstes-gericht-nepals-kippt-neue-everest-regeln/ Thu, 08 Mar 2018 11:53:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39899

Everest-Südseite

Die Regierung Nepals muss die umstrittenen neuen Bergsteiger-Regeln für den Mount Everest und die anderen über 6500 Meter hohen Berge des Landes überarbeiten. Das Oberste Gericht des Landes gab mehreren Klägern Recht, die in den neuen Vorschriften eine Diskriminierung Behinderter sahen. Die Regierung hatte Ende Dezember unter anderem beschlossen, keine Permits mehr an doppelt beinamputierte Bergsteiger sowie Blinde zu vergeben. Die Beschwerdeführer hatte unter anderem darauf hingewiesen, dass Nepal die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung unterzeichnet habe und dass die neuen Regeln eindeutig diesen Rechten widersprächen. Dieser Auffassung schlossen sich die fünf Richter des Supreme Court an.

„Bürokratischen Everest bestiegen“

Der doppelt Beinamputierte Hari Budha Magar will auf den Everest

Hari Budha Magar war einer der Bergsteiger, die nach den neuen Vorschriften in diesem Frühjahr kein Permit hätten erhalten sollen. Der 38 Jahre alte Nepalese, der als Soldat des britischen Gurkha-Regiments bei einer Bombenexplosion 2010 in Afghanistan beide Beine oberhalb der Knie verloren hatte, wollte eigentlich 2018 von der Südseite aus den Everest besteigen. Nach der Entscheidung der Regierung, die er scharf kritisierte, hatte er seinen Plan zunächst ausgesetzt. „Jetzt haben wir einen bürokratischen Mount Everest bestiegen“, freute sich Hari auf Facebook über die Entscheidung der Obersten Richter in Kathmandu. „Danke, Supreme Court, ihr seid unsere Hoffnung darauf, Gerechtigkeit zu erhalten. Ich hoffe, dass das Tourismusministerium die Anweisung jetzt auch umsetzt. Lasst uns zusammen den echten Mount Everest besteigen!“

Teil eins der neuen Regeln ist gekippt, Teil zwei besteht vorerst weiter. Die Regierung hatte außerdem Solobesteigungen der höchsten Berge künftig untersagt. Gegen diese Vorschrift hat noch niemand geklagt.

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Oberstes Gericht Nepals kassiert Everest-Rekord https://blogs.dw.com/abenteuersport/oberstes-gericht-nepals-kassiert-everest-rekord/ Wed, 29 Nov 2017 11:42:47 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38689

Mount Everest

Der Supreme Court of Nepal, das höchste Gericht des Himalaya-Staates, erkennt die vermeintlich schnellste Besteigung des Mount Everest nicht an. Es gebe keinen Beleg dafür, dass Pemba Dorje Sherpa am 21. Mai 2004 in nur acht Stunden und 10 Minuten vom Basislager auf der Südseite des höchsten Bergs der Erde bis zum Gipfel auf 8850 Metern aufgestiegen sei, teilte das Gericht mit. Es gebe weder ein Gipfelfoto, noch könne ein anderer Bergsteiger bestätigen, dass Pemba Dorje an jenem Tag ganz oben gewesen sei. Deshalb gehöre der Rekord jetzt wieder Lakpa Gelu Sherpa, der am 26. Mai 2003 in zehn Stunden und 56 Minuten den Gipfel erreicht habe.

Hin und her

Pemba Dorje Sherpa mit Rekord-Urkunde

Die beiden Sherpas streiten sich seit 14 Jahren über den Rekord. Zunächst hatte Pemba Dorje am 23. Mai 2003 mit einer Zeit von 12 Stunden und 45 Minuten eine neue Bestzeit aufgestellt, die Lakpa Gelu nur drei Tage später nach eigenen Angaben um knapp zwei Stunden unterboten hatte. Pemba zweifelte Lakpas Zeit an und forderte eine offizielle Untersuchung. Das Tourismusministerium befasste sich mit dem Fall und erkannte Lakpa Gelus Zeit an. Ein Jahr später präsentierte Pemba Dorje seine neue Fabelzeit, die auch ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde.

„Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich“

Nun war es Lakpa, der Pemba vorwarf, gelogen zu haben  – und der jetzt vor dem Obersten Gericht mit seinem Einspruch einen späten juristischen Erfolg feierte. Auch Elisabeth Hawley, die inzwischen 94 Jahre alte legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens, hatte sich 2004 skeptisch über die Rekordzeit von acht Stunden und zehn Minuten geäußert. „Pemba Dorje hat keinerlei Nachweis. Er sagt, er habe um zwei Uhr nachts den Gipfel erreicht, und keine Menschenseele sei dort gewesen“, sagte die US-Amerikanerin damals. „Die Wetterbedingungen waren entsetzlich, was das Ganze zwar nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich macht.

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