Triple Seven Summits – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Mr. Triple https://blogs.dw.com/abenteuersport/stangl-triple-seven-summits/ Wed, 28 Aug 2013 16:03:08 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=22969

Christian Stangl am Ziel

Dreimal hoch auf Christian Stangl! Wer hätte das vor drei Jahren für möglich gehalten? Der 47 Jahre alte Österreicher vervollständigte nach eigenen Angaben als erster Bergsteiger weltweit die „Triple Seven Summits“:  Er stand auf den Gipfeln der jeweils drei höchsten Bergen aller Kontinente. Am vergangenen Freitag bestieg er im Kaukasus den letzten in seiner Sammlung noch fehlenden Berg, den Shkhara an der Grenze zwischen Russland und Georgien. Mit 5193 Metern ist er der dritthöchste Berg Europas.

Im Sturm festgesessen

Ganz glatt lief die Tour im Kaukasus nach Stangls Worten nicht. Beim Abstieg vom Gipfel gerieten er und seine Begleiter, der Georgier Archil Badriashvili und der Österreicher Michael Haidn in einen Sturm, der sie auf einer Höhe von 4200 Metern ins Zelt zwang. „Nach drei Tagen des Wartens – Lebensmittel und Brennstoff waren bereits zu Ende – forderte Stangl via Satellitentelefon Hilfe aus der Luft an“, heißt es auf Christians Homepage.

2012 wirklich auf dem K 2 

K 2

2010 hatte Stangl mit seiner Gipfellüge vom K 2 noch weltweit für Negativschlagzeilen gesorgt. Nachdem Zweifel am vermeintlichen Gipfelfoto aufgekommen waren, hatte Christian einräumen müssen, dass er den höchsten Punkt des zweithöchsten Bergs der Erde gar nicht erreicht hatte. Stangl war der Buhmann der Szene, sein Ruf schien auf ewig ruiniert. Doch der Österreicher rappelte sich wieder auf. Eher im Stillen, aber nun zweifelsfrei belegt, bestieg Christian 2011 den Achttausender Kangchendzönga und 2012 auch den K 2 – ohne Flaschensauerstoff. Und er sammelte weiter fleißig Gipfel für die „Triple Seven Summits“.

30 statt 21 Gipfel

Dabei überließ Stangl nichts dem Zufall. Weil es zwischen Experten Meinungsverschiedenheiten darüber gab, welche Gipfel denn nun wirklich die zweit- und dritthöchsten einiger Kontinente sind, bestieg Christian insgesamt gleich 30 Berge, „um am Ende auch tatsächlich auf den richtigen 21 Gipfeln gestanden zu haben“. Stangl half dabei mit, die Höhe strittiger Gipfel neu zu vermessen. Seine Hartnäckigkeit und Geduld hat sich nun ausgezahlt.

Die „Triple Seven Summits“ (nach Eberhard Jurgalski/8000ers.com)

Asien: Mt. Everest 8848 m (Nepal/China), K2 8611 m (Pakistan/China), Kangchendzönga 8586 m (Nepal/Indien)

Südamerika: Aconcagua 6962 m (Argentinien), Ojos del Salado 6893 m (Argentinien/Chile), Monte Pissis 6795 m (Argentinien)

Nordamerika: Denali 6194 m (Alaska, USA), Mt. Logan 5959 m (Kanada), Pico de Orizaba 5636 m (Mexiko)

Europa: Elbrus 5642 m (Russland), Dykh Tau 5205 m (Russland), Shkhara 5193 m (Russland/Georgien)

Afrika: Kilimandscharo 5895 m (Tansania), Batian 5199 m (Kenia), Mawenzi 5149 m (Tansania)

Ozeanien: Carstensz Pyramide 4884 m (Papua,Indonesien), Sumantri 4870 m (Papua, Indonesien), Puncak Mandala 4758 m (Papua, Indonesien)

Antarktis: Mt. Vinson 4892 m, Mt. Tyree 4852 m, Mt. Shinn 4660 m

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Das ewige Fragezeichen https://blogs.dw.com/abenteuersport/das-ewige-fragezeichen/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/das-ewige-fragezeichen/#comments Thu, 02 Aug 2012 15:28:11 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16025

Christian Stangl

Diesmal dürften genügend Zeugen vor Ort gewesen sein. Christian Stangl vermeldet auf seiner Homepage, dass er den 8611 Meter hohen Gipfel des K 2 erreicht hat. Als Beleg fügt der Österreicher die während seines Aufstiegs übermittelten GPS-Positionsdaten bei. Wie Stangl standen mehr als 20 weitere Bergsteiger auf dem zweithöchsten Berg der Erde, darunter auch Pavel Bém, der frühere Oberbürgermeister der tschechischen Hauptstadt Prag. Da dürfte sich doch wohl einer gefunden haben, der ein sauberes Gipfelfoto von dem Österreicher geschossen hat. Wie kein zweiter Bergsteiger ist Stangl nämlich gezwungen, seine Gipfelerfolge wasserdicht zu dokumentieren. Denn: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.

Geschwindelt

Vermeintliches Gipfelfoto von 2010

2010 hatte Stangl am K 2 mit seiner Gipfellüge weltweit für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt. Nachdem Experten darauf hingewiesen hatten, dass sein vermeintliches Gipfelfoto unmöglich am höchsten Punkt entstanden sein konnte, hatte der Österreicher kleinlaut zugegeben, dass es rund 1000 Meter unterhalb des Gipfels geschossen worden war und der angebliche Solo-Aufstieg nur in seinem Kopf existierte. Die Karriere des „Skyrunners“, der mit seinen Hochgeschwindigkeitsaufstiegen an den höchsten Bergen der Welt für Furore gesorgt hatte, schien ruiniert. Doch Stangl kehrte zurück.

Die drei höchsten aller Kontinente

2011 bestieg er, ohne viel Aufhebens darum zu machen, den Kangchendzönga, den mit 8586 Metern dritthöchsten Berg der Erde – und verkündete sein nächstes Projekt: die Besteigung der „Triple Seven Summits“, der jeweils drei höchsten Berge aller Kontinente. Sollte er nun den K 2 zweifelsfrei abgehakt haben, fehlt ihm in der Sammlung nur noch der Gora Shkhara im Kaukasus, mit 5193 Metern der dritthöchste Berg Europas. Doch egal was er macht, wohl immer wird hinter seine Erfolgsmeldungen zunächst ein Fragezeichen gesetzt.

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