Yak – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Wo sind die Yaks? https://blogs.dw.com/abenteuersport/wo-sind-die-yaks/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/wo-sind-die-yaks/#comments Mon, 24 Oct 2011 15:07:59 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=10931

Gemütlich, aber eng

Eigentlich dachten wir, unser Abenteuer neige sich dem Ende zu, nur noch der Rückweg stünde an. Doch plötzlich finden wir uns in einem fünf mal fünf Meter großen Zelt vor der Gompa, dem kleinen Kloster von Kakkot wieder, in dem normalerweise eine nepalesische Familie lebt. Sie hat uns Platz gemacht, weil die Yaks, die unser Gepäck inklusive Zelte vom Basislager nach Kakkot bringen sollten, bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht eingetroffen sind. Wir haben keine Ahnung warum.

Bestaunte Langnasen

Als Herbert um zehn Uhr das Basislager verließ, verhandelte Pemba noch mit den Yaktreibern. Heute werden die Tiere, die auch unsere Zelte transportieren, nicht mehr eintrudeln. Wir sind der Familie in Kakkot für ihre Gastfreundschaft dankbar. In Windeseile richtete sie mit Decken und Matten 13 Schlafstellen her. Auch ein Huhn wurde flugs aus dem Zelt entfernt. Von den Kindern bis zur Oma bestaunten alle die „Langnasen“, die mit ihren Rucksäcken in ihr bescheidenes Domizil einzogen. „Endlich mal authentisch“, sagte Michael.

Rückweg über den Grat

Wie es weitergeht, kann ich euch nicht sagen. Zunächst müssen wir morgen auf die Ankunft der Yaks warten. Mein Versprechen, Bilder in die Blogartikel einzufügen, kann ich wegen der unerwarteten Wendung noch nicht erfüllen. Geduld, Geduld.

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Durchbeißen auf der Königsetappe https://blogs.dw.com/abenteuersport/durchbeisen-auf-der-konigsetappe/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/durchbeisen-auf-der-konigsetappe/#comments Sun, 09 Oct 2011 15:07:00 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=10705

Rast mit Fernblick

„Vergesst nicht, dass wir einen Siebentausender besteigen wollen. So ein Berg zeigt eben ab und zu seine Zähne.“ So stimmt uns Expeditionsleiter Herbert nach dem Frühstück ein. „Am Ende aber haben hoffentlich wir das letzte Wort.“ Die heutige Etappe hat es in sich: 1300 Höhenmeter netto, acht bis neun Stunden werden wir unterwegs sein.

Schneller atmen   

Um sieben Uhr verlassen wir Kakkot. Wenig später überqueren wir den Fluss und beginnen unseren Aufstieg. Auf Yak-Pfaden gewinnen wie rasch an Höhe. Auf etwa 4000 Metern spüre ich erstmals, dass mein Körper auf die immer dünnere Luft reagiert. Der Atem geht schneller, die Oberschenkel werden schwer. Kopfschmerzen bleiben Gott sei Dank zunächst aus. Offenbar hat sich das Hypoxietraining vor der Expedition gelohnt. Gegen elf Uhr erreichen wir auf 4300 Metern einen Sattel unter einer Felsformation. Eigentlich hatte ich gedacht, wir würden dort ins Nachbartal wechseln und zu unserem Lagerplatz absteigen. Weit gefehlt.

Hinauf zum Pass, wo Brigitte schon wartet

Mit dem Mountainbike über den Grat?   

Gratwanderung

Wir klettern einen Felsgrat empor. Vor zehn Jahren – damals noch mit Höhenangst – hätten mich da keine zehn Yaks hinaufgebracht. Rechts und links geht es Hunderte von Metern steil bergab. Der Pfad ist allerdings breit genug, so dass ich mich, an die Stöcke geklammert und mit wackligen Knien, hinaufschwindeln kann. Oben angelangt, räume ich ein, dass der Grat nicht gerade mein bevorzugtes Terrain gewesen sei. Norbert winkt ab: „ Ach, da hätte man doch mit dem Mountainbike herauf fahren können.“ Das unterscheidet halt Österreicher und Rheinländer.

Auf dem Zahnfleisch 

Alpe Pangzi

Nach acht Stunden erreichen wir die Alpe Pangzi – zeitgleich mit der Yakherde, die unser Gepäck herauftransportiert hat. Treiber und Tiere sind drei Stunden nach uns aufgebrochen, haben allerdings einen anderen Weg gewählt. Wir haben den Grat überschritten, um uns besser zu akklimatisieren. Als wir unsere schweren Taschen zu den Zelten schleppen, macht sich die ungewohnte Höhe von 4600 Metern bemerkbar: Wir schnaufen wie alte Lokomotiven.

Ich ziehe den Hut vor den Expeditionsteilnehmern, die trotz Schnupfen oder Husten die heutige Etappe geschafft haben. Die Berge haben wirklich ihre Zähne gebleckt. Ich musste ganz schön beißen, um dagegen zu halten. Aber jetzt gehe ich auf dem Zahnfleisch. Zeit alle Viere von mir zu strecken.

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