Zahmer Kaiser – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Impressionen aus dem Kaiserwinkl https://blogs.dw.com/abenteuersport/impressionen-aus-dem-kaiserwinkl/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/impressionen-aus-dem-kaiserwinkl/#comments Wed, 22 Aug 2018 16:18:38 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41795 Ich werde den Kaiserwinkl einfach nicht satt. Zum x-ten Mal war ich in der Region in Nordtirol – am Zahmen und Wilden Kaiser gelegen –  unterwegs, um die Seele aktiv baumeln zu lassen und dabei Kraft zu sammeln. Nach zwei Wochen in den Bergen fiel es mir schwer, wieder ins Flachland zurückzukehren. Warum? Seht selbst!

[See image gallery at blogs.dw.com] ]]>
https://blogs.dw.com/abenteuersport/impressionen-aus-dem-kaiserwinkl/feed/ 2
Fest für die Sinne https://blogs.dw.com/abenteuersport/fest-fur-die-sinne/ Sat, 24 Aug 2013 16:26:26 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=22919 Zeit ist relativ, auch ohne Einstein. Die zwei Wochen in Walchsee in Tirol sind jedenfalls – gefühlt – vergangen wie im Flug. Jeden Tag waren wir an der frischen Luft, sind gestiegen, auf und ab, haben geschwitzt und genossen. Ein Fest für die Sinne. Hier einige Impressionen:

[See image gallery at blogs.dw.com]

 

]]>
Steinschlag https://blogs.dw.com/abenteuersport/steinschlag/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/steinschlag/#comments Thu, 22 Aug 2013 19:50:34 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=22903

Pyramidenspitze

„Deppen!“ Unsere Wirtin Maria sprach aus, was ich gedacht hatte. Als wir gestern über den Winkelkar-Steig zur 1997 Meter hohen Pyramidenspitze im Zahmen Kaiser aufstiegen, hagelte es Steine. Schon vor dem Einstieg ging die erste Salve nieder. Von weiter oben rief eine Frau herunter: „Alles in Ordnung, ich lebe noch! Aber es war knapp!“ Direkt vor uns kramte daraufhin ein älterer Bergwanderer aus seinem Rucksack einen violettfarbenen Helm aus, der zwar eher wie der Fahrradhelm seiner Enkelin aussah, aber immerhin ein wenig Schutz versprach. „Da müssen wir wohl aufpassen“, sagte mein Sohn. „Auf die da oben kannst du leider nicht aufpassen“, antwortete der Senior. Zum fünften Mal stieg ich auf diesem Weg zur „Pyramide“ auf, bisher hatte ich eigentlich nie das Gefühl, dort besonders gefährdet zu sein. Und so dachte ich mir, zweimal wird es schon nicht passieren.

Im Kanonenrohr

Kaum waren wir im gesicherten Steig, prasselten die nächsten Steine herunter. Weit genug entfernt, dass wir uns ernsthaft Sorgen machten. Schließlich müssten doch die da oben irgendwann einmal nach links Richtung Gipfel queren. Wir stiegen weiter. Ich konzentrierte mich auf den Steig und machte mir, ehrlich gesagt, keine großen Gedanken darüber, dass sich der Steinschlag erneut wiederholen könnte. Dass einmal ein Stein fliegt, mag vorkommen, zweimal vielleicht auch noch, aber doch nicht dreimal. Wir erreichten das „Kanonenrohr“, eine Rinne, in der wir Fluggeschossen relativ schutzlos ausgeliefert wären. Plötzlich hörte ich dieses unheilvolle Knirschen, ich starrte nach oben. Und da kamen sie schon geflogen, zwei faustgroße Steine. Rasend schnell ging das, und doch hatte ich das Gefühl, die Situation wie in Zeitlupe zu erleben. Stehen bleiben? Einen Schritt zur Seite springen? Ich entschied mich dafür zu verharren. Etwa einen Meter von mir entfernt sausten die Geschosse talwärts.

Mit zitternden Knien

Gut ausgegangen

Zum Durchatmen blieb keine Zeit, denn ein dritter Stein kam geflogen. Er raste in Richtung meines Sohns, der relativ gut schützt an einem Felsen stand. „Achtung!“, konnte ich gerade noch brüllen. Mein Sohn lehnte sich nahe an den Felsen. Der Stein sprang in hohem Bogen über ihn hinweg. Das war knapp! Unsere Schutzengel hatten ganze Arbeit geleistet, uns beiden zitterten die Knie. Erst als wir eine halbe Stunde später den Gipfel erreichten, ließ die Anspannung nach. Wir vermuten, dass drei Bergsteiger, die oberhalb des Steigs in Richtung der nahe gelegenen Jofenspitze unterwegs waren, die Steine losgetreten haben. Sie wirkten auf uns ziemlich orientierungslos und unsicher im steilen Gelände. Aber waren sie wirklich die Schuldigen? Wer wirft den ersten Stein auf die, die vermeintlich für den Steinschlag verantwortlich waren?

Mein Sohn und ich sind uns einig: Sollten wir noch einmal diesen Steig in Angriff nehmen, werden wir früher starten und einen Kletterhelm tragen. Wir hatten die „alpinen Gefahren“ unterschätzt, vor denen weiter unten gewarnt worden war. Zu denen gehören eben auch Bergsteiger, die nicht nur einmal, sondern vielleicht auch innerhalb kürzester Zeit dreimal Steine lostreten. Deppen eben.

]]>
https://blogs.dw.com/abenteuersport/steinschlag/feed/ 1
Folgenlos https://blogs.dw.com/abenteuersport/folgenlos/ Wed, 25 Jul 2012 15:04:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=15923

Pyramidenspitze (Bildmitte)

„Es können sich über den Bergen einige Quellwolken bilden. Sie bleiben aber folgenlos.“ Der Wetterbericht verspricht einen fast idealen Tag für Bergtouren. Nach einer sehr wechselhaften Periode sollen der Himmel aufklaren und die Temperaturen in fast sommerliche Höhen steigen: „Im Norden Tirols können sich einige Nebelfelder halten, die sich aber im Laufe des Vormittags auflösen.“ Wir beschließen, die 1997 Meter hohe Pyramidenspitze im Zahmen Kaiser zu besteigen und – was unserem Urlaubs-Biorhythmus entgegenkommt – nicht allzu früh aufzustehen. Schließlich wollen wir die Aussicht genießen und nicht im Frühnebel den Gipfel erreichen. Der Aufstieg „nur für Geübte“ auf einem gesicherten Steig durch die Felsen dauert rund vier Stunden, verkündet der Wegweiser im Tal.

Petrus’ schlechter Witz

Himmelsleiter

Wir brechen um acht Uhr auf. Von Nebelschwaden keine Spur, hellblauer Himmel, Kaiserwetter am Zahmen Kaiser. Schnell gewinnen wir an Höhe. Beim Einstieg in die Felspassagen lugt eine Miniwolke über den Gipfelgrat. Hey Petrus, toller Witz! Sorgen machen wir uns nicht. Bis wir den höchsten Punkt erreichen, hat die Sonne diesem Wölklein sicher den Garaus gemacht. Wir konzentrieren uns auf den an einigen Stellen ausgesetzten Steig und vergessen für eine Weile den kleinen Störenfried am Himmel.

Getrübte Freude

Gipfel in Nebelbox

Der wird jedoch umso größer und aufdringlicher, je näher wir dem Grat kommen. Als wir die Felsschneide schließlich erreichen, hat uns die Wolke umfangen. Der Blick in den Abgrund auf der Gegenseite endet nach wenigen Metern im dichten Nebel. Auch die letzten Meter legen wir im Wolkenpuffer zurück. Die Freude am Gipfelkreuz ist im wahrsten Sinne des Wortes getrübt. Statt ein beeindruckendes 360-Grad-Panorama genießen zu können, jausen wir in der Nebelbox, bei hochsommerlichen acht Grad Celsius. Als wir nach dem Abstieg auf der Gegenseite Stunden später mit müden Beinen zum Ausgangspunkt unserer Tour zurückkehren, haben sich auch die letzten Quellwolken verzogen. Folgenlos.

]]>