Kommentare zu: Astrid: Fasten für Gott? Nein danke! https://blogs.dw.com/ohne/2014/03/17/astrid-fasten-fuer-gott-nein-danke/ Fasten - drei DW-Reporter im Selbstversuch Wed, 02 Apr 2014 18:57:02 +0000 hourly 1 Von: Über Pragmatismus und Ernsthaftigkeit beim Fasten https://blogs.dw.com/ohne/2014/03/17/astrid-fasten-fuer-gott-nein-danke/#comment-15 Mon, 17 Mar 2014 11:01:17 +0000 http://blogs.dw.com/ohne/?p=483#comment-15 Als Agnostiker glaube ich, dass das, was religiöse Menschen Gott nennen, in uns selbst steckt. Wenn das Ziel des religiösen Fastens ist, Gott zu huldigen, ihm ein Opfer zu bringen und ihm dadurch näher zu kommen, so findet er in meinem Verständnis zu sich selbst.
Das Fasten ist nur ein Weg, diesem Ziel näher zu kommen. Andere sind Meditation, Gebet – und Selbst-Reflexion. Genau damit, finde ich, muss ernsthaftes Fasten auch beginnen: Man muss prüfen, worauf man nicht verzichten möchte, aber verzichten kann. Allein diese Erkenntnis führt einen an sich selbst heran. Natürlich kann das Fasten hier nicht enden; man muss es umsetzen, um nicht zu riskieren, sich unrealistische Fasten-Ziele zu setzen und so an sich selbst vorbei zu suchen. Das Fasten selbst erfüllt nach dieser Auffassung also ex post eine Kontrollfunktion. Ex ante ist es die Motivation, die Selbst-Reflexion mit dem gebotenen Ernst zu betrieben.
Wer sich dann sicher ist, das Fasten-Ziel erreicht zu haben, wer also weiß, dass er sich das Richtige zugemutet und zu sich selbst gefunden hat, der darf dann auch mit einem Freund zu dessen Freude anstoßen, der kann also ex post einen pragmatischen Kurs einschlagen, ohne das Ziel der Selbst- beziehungsweise Gottfindung zu gefährden.
Die Gefahr dabei ist allerdings, dass man bei der Vorbereitung zum nächsten Fasten auf diesen Pragmatismus spekuliert und dann eben doch an sich selbst vorbei reflektiert.

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