Zhang Liang – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Doch noch keine Chinesen im 14-Achttausender-Klub https://blogs.dw.com/abenteuersport/doch-noch-keine-chinesen-im-14-achttausender-klub/ Thu, 11 Oct 2018 11:06:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42261

Shishapangma

Der Mittelgipfel ist nicht der Hauptgipfel der Shishapangma. Das sollten Bergsteiger und Expeditionsveranstalter eigentlich wissen, die diesen Achttausender in Tibet angehen. Der Mittelgipfel misst 8008 Meter. Von dort führt der Normalweg weiter über einen Grat zum 19 Meter höheren Hauptgipfel auf 8027 Metern. Erst wenn dieser erreicht ist, gilt die Shishapangma offiziell als bestiegen. Viele nehmen es da nicht so genau. Und so war auch die Meldung voreilig, dass eine chinesische Expedition am 29. September die Shishapangma bestiegen und Luo Jing als erste Frau aus dem „Reich der Mitte“ die 14 Achttausender komplettiert habe. Bereits wenige Tage später meldete sich ein baskischer Bergsteiger zu Wort, der am selben Tag aufgestiegen war und erklärte, dass an diesem Tag wegen schlechten Wetters niemand über den Grat zum Hauptgipfel gestiegen sei. „Sie waren ganz eindeutig nur auf dem Mittelgipfel“, bestätigt mir Eberhard Jurgalski, deutscher Chronist des Bergsteigens im Himalaya und Karakorum, der ein Video der chinesischen Gruppe von deren Umkehrpunkt erhalten hatte. „Luo Jing hat das auch schon öffentlich eingeräumt.“

„True Explorers Grand Slam“ ebenfalls nicht vollständig

Hong-Juan Dong (l.), Luo Jing (2.v.l.), Zhang Liang (3.v.l.), Liu Yongzong (r.)

Auch die Meldung, dass mit Zhang Liang, Hong-Juan Dong und Liu Yongzong drei weitere Chinesen, die zu Luos Team gehört hatten, die 14 voll gemacht hätten, stimmt also nicht. „Bei Dong fehlt nicht nur die Shishapangma, auch bei anderen der von ihr reklamierten Achttausender stand sie nachweislich nicht auf dem höchsten Punkt“, sagt Jurgalski.

Zhang Liang hatte sich bereits 2017 dafür feiern lassen, dass er als erster Chinese die Achttausender-Sammlung komplettiert habe. Doch in seiner Liste stand auch damals schon „nur“ der Mittelgipfel der Shishapangma – den er jetzt zum zweiten Mal erreicht hat. Auch die Meldung von diesem Sommer, der 54-Jährige habe als Zweiter nach dem Südkoreaner Park Young-Seok den „True Explorers Grand Slam“ (die 14 Achttausender, die Seven Summits sowie Nord- und Südpol) geschafft, erwies sich damit als voreilig. „Seine Leistung kann man ohnehin nicht mit der des Südkoreaners Park vergleichen“, sagt Eberhard Jurgalski. „Zhang Liang hat am Südpol nur eine Last-Degree-Expedition gemacht, während Park Young-Seok den gesamten Weg vom Rand des Kontinents bis zum Pol gelaufen ist.“ Park starb im Herbst 2011 in einer Lawine an der Annapurna.

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Gipfelerfolge am K 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolge-am-k-2/ Fri, 28 Jul 2017 12:54:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37135

K 2, vom Basislager aus gesehen

Das war ein hartes Stück Arbeit. „Schlussendlich stehen wir auf dem Gipfel des K 2“, schrieb Mingma Gyalje Sherpa, Chef des nepalesischen Expeditionsveranstalters Dreamers Destination auf Facebook. Außer ihm hätten elf weitere Bergsteiger den höchsten Punkt auf 8611 Metern erreicht, darunter sechs Sherpas. Für den Aufstieg vom letzten Hochlager an der Schulter des K 2 auf rund 7650 Metern bis zum Gipfel benötigten sie offenbar rund 16 Stunden – kein Wunder angesichts der Neuschneemengen im Gipfelbereich, die zuvor einige Teams dazu bewogen hatten, wegen Lawinengefahr ihre Versuche abzubrechen und wieder abzusteigen.

O’Briens fünfter Streich, Zhangs 13.

Vanessa O’Brien

Zu den Glücklichen, die heute den Gipfel des zweithöchsten Bergs der Erde erreichten, gehörte auch die amerikanisch-britische Bergsteigerin Vanessa O’Brien. Für die 52-Jährige ist es nach Mount Everest (2010), Shishapangma, Cho Oyu (beide 2011) und Manaslu (2014) der fünfte Achttausender-Erfolg. O’Brien war in den vergangenen beiden Jahren jeweils mit leeren Händen vom K 2 zurückgekehrt. Am Gipfel stand auch der Chinese Zhang Liang. Für den 53-Jährigen war es laut Mingma der 13. Achttausender. John Snorri Sigurjónsson darf sich seit heute „erster Isländer auf dem K 2“ nennen. Der 44-Jährige hatte im vergangenen Mai bereits den Achttausender Lhotse bestiegen, ebenfalls als erster Bergsteiger seines Landes.

Sherpa-Power

Mingma hatte ein äußerst starkes und erfahrenes Sherpa-Team um sich geschart. Dawa Gyalje Sherpa, Tsering Pemba Sherpa, Nima Tshering Sherpa, Lhakpa Nuru Sherpa, Nima Nuru Sherpa und Ang Tsering Sherpa haben allesamt den Everest bestiegen, die meisten sogar mehrmals, darüber hinaus auch weitere Achttausender. So viel Sherpa-Power war sicher auch nötig, um die Spur auf den Gipfel des K 2 zu legen. John Snorri  Sigurjónsson hatte gestern über eine Neuschneeauflage von bis zu einem Meter berichtet.

Bravo, Mingma!

Mingma Gyalje Sherpa

Gälte es, den „Achttausender-Bergsteiger der Saison“ zu küren, würde diese Ehre Mingma Gyalje Sherpa gebühren. Der 31-Jährige hatte im Frühjahr bereits Kunden auf die Gipfel von Dhaulagiri und Makalu geführt.  Zu Beginn des Sommers erreichte Mingma am Nanga Parbat mit einem Team den Gipfelgrat, war sich aber nicht sicher, ob sie wirklich den höchsten Punkt betreten hatten. Trotz Erfrierungen an einem Zeh, die sich Mingma bei diesem Aufstieg zugezogen hatte, führte er jetzt sein Team auf den K 2, den er 2014 – ohne Flaschensauerstoff – erstmals bestiegen hatte. Hut ab vor Mingmas Leistungsstärke! Eine Besteigung ist aber erst dann wirklich erfolgreich, wenn alle Teilnehmer wieder sicher im Basislager zurück sind. Das gilt erst recht am gefährlichen K 2. Also, weiter Daumen drücken!

Update 29. Juli: Alle Bergsteiger sind wohlbehalten im Basislager eingetroffen. Das berichtet Mingma auf Facebook.

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