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Treffpunkt - Buluşma Noktası

Türkische und deutsche Kultur im Dialog

Yakalarsam, muah muah!

Schauspieler Atilla Oener

Schauspieler Atilla Oener

„Wenn ich dich kriege, dann knutsche ich dich!“, so könnte man den Titel des bekannten Songs „Yakalarsam, muah muah!“ des türkischen Superstars ‚Tarkan‘ übersetzen. Ein Song, der sogar deutschen Ohren geläufig ist. Genau wie dieses Lied bei Zeiten ein Ohrwurm war und ist, verhält es sich auch mit dem Thema Liebe. Immer wieder im Leben – ganz egal in welchem Alter man ist oder in welcher Lebensphase man sich gerade befindet – hat Amors Pfeil getroffen, drehen sich die Gedanken im Kreis und das Herz rutscht in die Hose. „Über was soll ich mich unterhalten?“, „Wie findet er/sie mich?“ und „Wodurch kann ich mich interessant machen?“ sind Fragen, die sich Schwärmende besonders vor dem ersten Date stellen.

„Yakalarsam, muah muah!“ … Ja, aber wie gewinnt man das Herz eines anderen? Wie funkt es wirklich? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, widme ich meinen Blogbeitrag in dieser Woche, dem wohl schönsten und gleichzeitig unergründlichsten Thema, das es gibt: die Liebe.

Ich selbst nehme mir und Ihnen gleich im Vorfeld die Hoffnung auf ein allgemeingültiges Rezept für das erfolgreiche Anbändeln. Leider werden Sie auch in den nachfolgenden Zeilen vergeblich danach suchen. Trotzdem verspreche ich, Ihnen einige ganz neue Einblicke in die Kunst des Flirtens zu gewähren. Und zwar durch jemanden, der selbst „unwiderstehlich“ ist. Atilla Oener hat ein Händchen für das Flirten und ist selbst ernannter Frauenschwarm.

Atilla Oener, Schauspieler, kann ein Lied von heißen Verführungen und süßen Leidenschaften singen. Doch statt zu trällern, schrieb er lieber ein Buch: Sein Debüt „Unwiderstehlich“ erschien kürzlich im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag und ist in Kapitel wie „Vulgäre Würde“ und „(K)ein erstes Mal“ unterteilt.

Aufschlussreich beschreibt Oener in seinem Buch die Welt eines Charmeurs, der ganz genau weiß was Frauen wollen: „Ein Lächeln ist doch der Schlüssel zu jedem guten Flirt“, findet Atilla. „Die optische Erscheinung eines Menschen ist Geschmackssache, aber mit Freundlichkeit und einem Strahlen im Gesicht kann man eigentlich immer punkten. So wird angefangen zu baggern.“

Wie viele Mädels der Deutschtürke in seiner „Highscore-Zeit“ tatsächlich um den Verstand gebracht hat, hat er eigenen Aussagen zu Folge nicht mitgezählt. „Es geht schließlich nicht um Quantität sondern um Qualität!“ schmunzelt Atilla während unseres Gesprächs.

Komischerweise scheint jeder Kulturkreis eigenen Flirtcodices zu folgen. So stellt der junge Autor fest: „Bei deutschen Frauen habe ich in meiner wilden Zeit eine ganz andere Taktik angewendet als bei türkischen. Irgendwie muss man darauf eingehen. Dabei muss ich zugeben, dass ich rückblickend wohl mehr deutsche Freundinnen hatte als türkische.“ Atilla begründet seine kulturell differenzierten Flirterfolge mit seiner persönlichen Veranlagung. „Ich bin eher ein offener und direkter Mensch und gehe auch beim Flirten in die Offensive. Meiner Erfahrung nach kommt das bei deutschen Frauen super an.“ Türkische Frauen lassen sich nach Auffassung des Autors eher abschrecken, wenn der Mann mit der Tür ins Haus fällt.

Eins ist aber bei allen Frauen gleich: „Besonders bei schönen Frauen darf man am Anfang bloß nicht demonstrieren, wie sehr man ihr in Wirklichkeit schon verfallen ist. Attraktive Frauen ernten Tag für Tag Blicke und Komplimente von Männern. Davon muss man sich unterscheiden, wenn man der Traumfrau auffallen will“, weiß der Unwiderstehliche, zu berichten, der übrigens in festen Händen ist.

„Als ich meine Frau erobern wollte, habe ich erstmal gespielt. Dabei darf man sich natürlich nicht in die Karten schauen lassen und versuchen ein cooles ‚Pokerface‘ aufzusetzen. Etwas geduldig muss man schon sein, um beim Flirten Erfolg zu haben – das gilt für Männer und Frauen“, sagt er.

Und dann? Ja, dann… muah muah!

Datum

Sonntag, 21.10.2012 | 18:09

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