Alaska – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Shutdown stoppt Kobusch am Denali https://blogs.dw.com/abenteuersport/shutdown-stoppt-kobusch-am-denali/ Wed, 16 Jan 2019 14:45:37 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43277

Jost Kobusch in Alaska

US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Shutdown, der Stilllegung der Bundesverwaltung, auch Jost Kobusch ausgebremst. Der deutsche Bergsteiger stand im Ort Talkeetna in Alaska plötzlich vor einer verschlossenen Tür. Das Büro der Ranger sei geschlossen, „weil die Finanzierung des Regierungshaushalts aussteht“, las Jost auf einem Schild hinter der Glasscheibe. Per Email informierte die Denali-Nationalparkverwaltung den 26-Jährigen außerdem darüber, dass er wegen des Shutdowns wohl vorerst keine Nachricht mehr erhalten werde. „Schau einfach die Nachrichten“, lautete die Empfehlung.

„Regierungsscheiß“

Kobusch hatte sich vorgenommen, in diesem Winter den 6190 Meter hohen Denali im Alleingang zu besteigen, den höchsten Berg Nordamerikas. Alle Formalitäten hatte er erledigt – bis auf den Besuch in der Ranger-Station in Talkeetna. Anderthalb Jahre Vorbereitung für die Katz. „Es hat schon etwas von einem sehr großen Fehlschlag“, sagte Jost im kanadischen Fernsehsender KTVA (s. Video unten). „Es ist eine Sache, wenn du dich bei starkem Wind auf einem Berg befindest und gezwungen bist, im Sturm umzudrehen.  Aber es ist eine ganz andere Sache, wenn dich so ein Regierungsscheiß zur Umkehr zwingt.“ Um nicht mit ganz leeren Händen nach Deutschland heimreisen zu müssen, wollte Kobusch wenigstens den 3773 Meter hohen Berg Kahiltna Queen besteigen. Doch auch daraus wurde nichts, die Lawinengefahr war zu groß. „Im nächsten Jahr komme ich wieder“, kündigte Jost an.

2015 war Kobusch auf einen Schlag weltweit bekannt geworden. Der junge Deutsche hatte ein Video der Riesenlawine gedreht, die – ausgelöst durch das verheerende Erdbeben am 25. April 2015 – das Basislager auf der nepalesischen Seite des Mount Everest verwüstet hatte. 19 Menschen waren damals zu Füßen des Everest ums Leben gekommen. Im Frühjahr 2016 bestieg Kobusch mit der Annapurna seinen ersten Achttausender – ohne Flaschensauerstoff. Im Herbst 2017 gelang ihm im Alleingang die Erstbesteigung des 7296 Meter hohen Nangpai Gosum II im Osten Nepals. Im vergangenen Herbst eröffnete Jost nach eigenen Angaben solo eine neue Route auf die 4884 Meter hohen Carstensz-Pyramide, den höchsten Berg Ozeaniens. Der Denali sollte sein nächster Alleingang an einem der „Seven Summits“, der höchsten Gipfel aller Kontinente, werden. Doch Bergsteiger sind Trump so was von schnuppe. Aber wer eigentlich nicht?

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Ab sofort nur noch Denali https://blogs.dw.com/abenteuersport/ab-sofort-nur-noch-denali/ Sun, 30 Aug 2015 23:34:24 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30469 Der Denali

Der Denali

Der höchste Berg Nordamerikas heißt nicht länger Mount McKinley, sondern ausschließlich Denali. Das ließ US-Präsident Barack Obama bekanntgeben, bevor er zu einer dreitägigen Reise nach Alaska aufbrach. In der Sprache der dortigen Ureinwohner bedeutet Denali „der Große“ oder „der Hohe“. Obama ermächtigte Innenministerin Sally Jewell, den Namen zu ändern. „Ich denke für Leute wie mich, die den Berg seit Jahren als Denali kennen und ganz sicher auch für die Bewohner Alaska, ist das etwas, das sich seit geraumer Zeit anbahnte“, sagte Jewell.

Goldgräber gab den Anstoß

William McKinley

William McKinley

Der 6168 Meter hohe Berg war bisher nach dem 25. Präsidenten der USA, William McKinley (1843-1901), benannt. Dafür verantwortlich soll 1896 ein Goldgräber gewesen sein, der damit den damaligen Präsidentschaftskandidaten unterstützen wollte. McKinley selbst besuchte zu Lebzeiten weder „seinen“ Berg noch Alaska. Die Einheimischen hatten seit 40 Jahren immer wieder Vorstöße gestartet, den ursprünglichen Namen „Denali“ durchzusetzen, waren aber vor allem am Widerstand des Bundesstaates Ohio gescheitert, aus dem McKinley stammte. Unter Bergsteigern ist der Name „Denali“ seit langem geläufig und auch gebräuchlich. Sie werden sich kaum umstellen müssen.

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