Boyan Petrov – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Todesfall am Cho Oyu https://blogs.dw.com/abenteuersport/todesfall-am-cho-oyu/ Thu, 07 Jun 2018 14:22:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41099

Gipfelregion des Cho Oyu

Die gute Nachricht zuerst: Die zu Ende gegangene Frühjahrssaison im Himalaya hat gezeigt, dass auch in Tibet koordinierte Rettungsaktionen für in Not geratene Bergsteiger möglich sind. So gestatteten die chinesischen Behörden im Falle des am Achttausender Shishapangma vermissten Bulgaren Boyan Petrov sogar, dass nepalesische Rettungshubschrauber eingesetzt wurden. Parallel dazu suchte ein Team, bestehend aus drei Sherpas und drei chinesischen Bergsteigern, direkt am Berg nach Boyan. Leider vergeblich. Doch die Zusammenarbeit zwischen nepalesischen und tibetischen Rettern könnte Maßstäbe für die Zukunft gesetzt haben. Auch am 8188 Meter hohen Cho Oyu war ein dreiköpfiges chinesisch-tibetisches Rettungsteam unmittelbar nach einem Notruf im Einsatz. Nun zur schlechten Nachricht: Wie schon bei Petrov gab es auch in diesem Fall kein Happy End. Und die Welt erfuhr nichts davon – bis heute.

„Sein Körper ist immer noch da“

Atanas Skatov am Cho Oyu

Der bulgarische Bergsteiger Atanas Skatov informierte mich darüber, dass am 15. Mai ein südkoreanisches Mitglied seines Teams in Lager 1 gestorben sei. Skatov hatte den Cho Oyu am 13. Mai ohne Flaschensauerstoff bestiegen – für den 40-Jährigen war es sein sechster der 14 Achttausender. Wie er habe auch der junge Koreaner zum Team des nepalesischen Veranstalters „Satori“ gehört, schreibt mir Atanas. „Ich war der letzte, der mit ihm am 14. Mai um 13 Uhr im Lager 2 auf 7150 Metern gesprochen hat.“ Zu diesem Zeitpunkt sei der Koreaner in guter Verfassung gewesen und habe gesagt, dass er Skatov später nach Lager 1 folgen wolle. Dort, so Atanas, sei er aber nicht eingetroffen. Daraufhin habe der Expeditionskoch des Teams den Chinesisch-Tibetischen Bergsteigerverband CTMA alarmiert. Noch am selben Abend seien drei Retter eingetroffen und am 15. Mai nach Lager 2 aufgestiegen. Skatov war zu diesem Zeitpunkt schon in die tibetische Stadt Tingri gefahren. „Am Abend erfuhr ich, dass die Retter den Koreaner in Lager 2 gefunden und ihm geholfen hätten, nach Lager 1 abzusteigen. Dort ist er gestorben. Und sein Körper ist immer noch da“, schreibt Skatov.

Expeditionsveranstalter bestätigt Berichte

R.I.P.

Auch ein französischer Bergsteiger bestätigte gegenüber Billi Bierling von der Chronik „Himalayan Database“ diese Angaben weitgehend: Dem Koreaner sei es „sehr schlecht gegangen“, und „offenbar“ sei er am 15. Mai in Lager 1 gestorben. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der deutsche Expeditionsleiter Felix Berg vom Veranstalter „Summit Climb“ nach seinem Gipfelerfolg (ebenfalls ohne Atemmaske) bereits auf der Rückreise. Doch auch seine Gruppe hatte den Koreaner noch am Berg getroffen. „Als wir vom Gipfel herunterkamen, hat er auf ca. 7850 Metern umgedreht“, schreibt mir Felix. Später habe es dann geheißen, der Koreaner sei noch immer in Lager 2. Es hätten zwei Versionen kursiert: Ihm sei die Kraft ausgegangen und er habe Probleme abzusteigen. Die andere, so Felix, habe gelautet: „Er möchte nochmal zum Gipfel – ohne Abstieg!“ Ich habe mehrfach den Expeditionsveranstalter Satori um eine Stellungnahme gebeten und erhielt heute endlich eine Antwort. Der 28 Jahre alte Koreaner Park Shin-yong sei am 16. Mai am Cho Oyu gestorben, schreibt Rishi Bhandari, Chef des Unternehmens: “Wir konnten ihn nicht retten, weil er so schwach und müde war.”

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Everest und Co.: Gipfelerfolge und eine traurige Nachricht https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-und-co-gipfelerfolge-und-eine-traurige-nachricht/ Sun, 13 May 2018 11:31:58 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40679

Südseite des Mount Everest

Der Mount Everest ist erstmals in dieser Frühjahrssaison bestiegen worden. Heute erreichten acht nepalesische Bergsteiger von der Südseite des Bergs aus den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Pasang Tenjing Sherpa, Pasdawa Sherpa, Lakpa Dendi Sherpa, Jen Jen Lama, Siddi Bahadur Tamang, Pemba Chhiri Sherpa, Tenzing Gyaljen Sherpa und Datuk Bhote legten Fixseile bis zum Gipfel und bereiteten damit den Weg für die Kunden der kommerziellen Expeditionsteams.

 

„Mann ohne Finger“ am Gipfel

Kim Hong-bin

Von der Annapurna wird der Gipfelerfolg des Südkoreaners Kim Hong-bin gemeldet. Für den 53-Jährigen ist es der zwölfte Achttausender. Kim hatte sich 1991 am 6190 Meter hohen Denali in Alaska, dem höchsten Berg Nordamerikas, so schwere Erfrierungen zugezogen, dass alle zehn Finger hatten amputiert werden müssen. Er wurde an der Annapurna von vier Sherpas begleitet.

 

Keine Spur von Petrov 

R.I.P.!

Derweil hat die Lebensgefährtin des seit zehn Tagen am Achttausender Shishapangma vermissten bulgarischen Bergsteigers Boyan Petrov darum gebeten, die Suche nach dem 45-Jährigen oberhalb von Lager 3 zu beenden. Das sei zu gefährlich für die Retter, schrieb Radoslava Nenova auf Facebook. Angeblich will das Sherpa-Team am Montag dennoch zum Gipfel aufsteigen, wenn es das Wetter zulässt. Petrov war am 29. April zu einem Gipfelversuch aufgebrochen, allein und ohne Flaschensauerstoff. Er hatte bereits zehn der 14 Achttausender ohne Atemmaske bestiegen. Damit ist er der erfolgreichste Höhenbergsteiger Bulgariens.

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Immer noch keine Spur von Boyan Petrov https://blogs.dw.com/abenteuersport/immer-noch-keine-spur-von-boyan-petrov/ Sat, 12 May 2018 19:52:48 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40669

Rettungshubschrauber aus Nepal an der Shishapangma

Niemand sagt es offen. Aber wenn man ehrlich ist, schwindet allmählich die Hoffnung, den erfolgreichsten bulgarischen Höhenbergsteiger, Boyan Petrov, am Achttausender Shishapangma in Tibet noch lebend zu finden. Am 3. Mai, also vor neun Tagen, war der 45-Jährige zuletzt per Teleskop vom Basislager aus gesichtet worden. Seitdem fehlt von Boyan jede Spur. Schlechtes Wetter hatte tagelang die Rettungsaktion verzögert. Am heutigen Samstag stiegen zwei Hubschrauber des auf Rettungseinsätze spezialisierten nepalesischen Unternehmens Simrik Air auf, um nach Petrov zu suchen. Ohne Erfolg. Was die Crewmitglieder zunächst nahe Lager 3 auf rund 7300 Meter Höhe als „verdächtige Objekte“ ausgemacht, fotografiert und gefilmt hatten, entpuppte sich bei anschließender Sichtung des Materials als Steine und Felsen. Die Hubschrauber-Teams waren wegen Treibstoffmangels gezwungen, in die nepalesische Hauptstadt zurückzukehren. „Wir stehen in Kathmandu für dieselbe Mission bereit“, teilte Simrik Air mit. Auch das Rettungsteam direkt am Berg, bestehend aus drei Sherpas und drei chinesischen Bergsteigern, hat Petrov noch nicht gefunden. Die Retter verbrachten die Nacht in Lager 2. Am Sonntag soll die Suche fortgesetzt werden.

Zehn Achttausender bestiegen

Boyan war am 29. April zu einem Gipfelversuch aufgebrochen, alleine und ohne Flaschensauerstoff. Petrov hat bereits zehn der 14 Achttausender ohne Atemmaske bestiegen. Allein in den vergangenen beiden Jahren hatte er fünf Gipfelerfolge an den höchsten Bergen der Welt gefeiert: 2016 an der Annapurna, am Makalu und Nanga Parbat, 2017 am Gasherbrum II und Dhaulagiri. Petrov arbeitet als Zoologe am Nationalmuseum für Naturgeschichte in der bulgarischen Hauptstadt Sofia und ist ein Spezialist für die Tierwelt in Höhlen. Der Bergsteiger hat zwei Krebserkrankungen überlebt. Seit 18 Jahren leidet Boyan als Folge einer damaligen Chemotherapie an Diabetes.

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Suche nach Boyan Petrov geht weiter https://blogs.dw.com/abenteuersport/suche-nach-boyan-petrov-geht-weiter/ Wed, 09 May 2018 14:43:30 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40617

Shishapangma

Noch fehlt jede Spur von Boyan Petrov. Der erfolgreichste bulgarische Höhenbergsteiger wird – wie berichtet – seit Tagen am Achttausender Shishapangma in Tibet vermisst. Auch die bulgarische Regierung hat sich in die Rettungsaktion eingeschaltet. Ministerpräsident Bojko Borissov sagte, man stehe in ständigem Austausch mit den Behörden in Nepal und in China sowie mit der Familie Petrovs. Nach Angaben von Außenministerin Ekaterina Zaharieva steht inzwischen auch ein für große Höhen geeigneter Hubschrauber für die Suche nach dem 45-Jährigen zur Verfügung. Direkt am Berg ist ein Rettungsteam aus drei chinesischen Bergsteigern und drei Sherpas im Einsatz. Trotz schlechten Wetters seien die Retter bereits bis Lager 2 auf 6900 Metern aufgestiegen, hieß es.

Nichts ist unmöglich

Boyan Petrov vor gut drei Wochen

Petrov war am 29. April zu einem Solo-Gipfelversuch ohne Flaschensauerstoff aufgebrochen. Am 3. Mai, also vor sechs Tagen, wurde er zuletzt per Teleskop vom Basislager aus gesichtet, etwa in Höhe von Lager 3 auf rund 7300 Metern. Am vergangenen Samstag erreichte ein anderes Team das Lager und fand dort Boyans halb geöffnetes Zelt vor, mit seinem Schlafsack darin. Petrov hat bereits zehn der 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Seine Lebensgefährtin Radoslava Nenova hofft weiter, dass Boyan lebt und gerettet werden kann: „Wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten. Sagt mir nicht, etwas sei unmöglich!“, schreibt sie auf Facebook. Also weiter Daumen drücken für Boyan!

Update 11. Mai: Zwei Hubschrauber des auf Bergrettungen spezialisierten nepalesischen Unternehmens Simrik Air sind heute nach Tibet ins Shishapangma-Basislager geflogen. Sie sollen bei der Suche nach Petrov eingesetzt werden.

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Sorge um Boyan Petrov https://blogs.dw.com/abenteuersport/sorge-um-boyan-petrov/ Mon, 07 May 2018 09:03:58 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40559

Boyan Petrov vor einigen Wochen in Kathmandu

Der erfolgreichste bulgarische Höhenbergsteiger, Boyan Petrov, wird seit einigen Tagen am Achttausender Shishapangma in Tibet vermisst. Das bestätigte heute auch seine Lebensgefährtin Radoslava Nenova auf Facebook. Nach ihren Angaben soll am morgigen Dienstag eine Suchaktion nach Petrov beginnen. Zuvor hatte das Team des ungarischen Bergsteigers David Klein berichtet, dass der 45 Jahre alte Bulgare am 29. April zu einem Soloversuch ohne Flaschensauerstoff aufgebrochen sei. Am 3. Mai, also am vergangenen Donnerstag, sei Petrov noch vom Basislager aus per Teleskop auf Höhe von Lager 3 gesichtet worden. Am Samstag hätten dann ein Ukrainer und drei Sherpas Lager 3 auf rund 7400 Metern erreicht und dort Boyans halboffenes Zelt mit seinem Schlafsack vorgefunden, mit hereingewehtem Schnee bedeckt. Offenkundig war Petrov Richtung Gipfel aufgebrochen.

Zehn Achttausender ohne Atemmaske

Shishapangma

Petrov hatte sich vorgenommen, mit der 8027 Meter hohen Shishapangma seinen elften Achttausender zu besteigen, wie die zehn anderen zuvor wieder ohne Atemmaske. Anschließend wollte er zum Everest weiterziehen. Allein in den vergangenen beiden Jahren hatte Boyan fünf Gipfelerfolge an den höchsten Bergen der Welt gefeiert: 2016 an der Annapurna, am Makalu und Nanga Parbat, 2017 am Gasherbrum II und Dhaulagiri. Petrov arbeitet als Zoologe am Nationalmuseum für Naturgeschichte in der bulgarischen Hauptstadt Sofia und ist ein Spezialist für die Tierwelt in Höhlen. Der Bergsteiger hat zwei Krebserkrankungen überlebt. Seit 18 Jahren leidet Boyan als Folge einer damaligen Chemotherapie an Diabetes.

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