Chogori – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Polnische Winterexpedition zum K 2 offenbar verschoben https://blogs.dw.com/abenteuersport/polnische-winterexpedition-zum-k-2-offenbar-verschoben/ Tue, 20 Sep 2016 18:10:19 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33623 K 2

K 2

Der K 2 wird wohl ein weiteres Jahr lang der einzige im Winter noch unbestiegene Achttausender bleiben. Die ursprünglich für nächsten Winter geplante polnische Expedition zum zweithöchsten Berg der Erde werde erst 2017/2018 über die Bühne gehen, berichtet „Taternik“, die Zeitschrift des Polnischen Bergsteigerverbands PZA. Die Zeit, um die Expedition logistisch vorzubereiten, sei zu knapp geworden. Immerhin, so „Taternik“, stehe jetzt die Finanzierung durch zwei staatliche Unternehmen. Anfang September hatte der designierte Expeditionsleiter Krzysztof Wielicki in einem Interview mit dem polnischen Rundfunk noch beklagt, dass ein Loch von 700.000 polnischen Zloty (gut 160.000 Euro) im Etat klaffe und dass die Zeit davonlaufe.

Winter-Legende Wielicki

Krzysztof Wielicki

Krzysztof Wielicki

Wielicki hatte Ende Januar gegenüber dem spanischen Bergsteiger-Internetportal desnivel.com angekündigt, er wolle eine polnische Winterexpedition auf die pakistanische Seite des 8611 Meter hohen K 2 führen. Der 66-Jährige gehört zur großen Generation der polnischen Winterbergsteiger. Wielicki gelang mit seinem Landsmann Leszek Cichy 1980 die erste Winterbesteigung des Mount Everest. Er ließ zwei weitere Winter-Premieren an Achttausendern folgen: 1986 mit Jerzy Kukuczka am Kangchendzönga und 1988 solo am Lhotse.

Bisher sind alle Versuche gescheitert, den K 2 im Winter zu besteigen – zuletzt im Winter 2011/2012, als sich eine russische Expedition am „Chogori“ (wie die pakistanischen Balti den Berg nenen) die Zähne ausbiss. Im Winter 2003 hatte Wielicki eine polnische Winterexpedition geleitet, die es auf der chinesischen Nordseite des K 2 bis auf eine Höhe von etwa 7650 Metern geschafft hatte.

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Viel Andrang am König der Achttausender https://blogs.dw.com/abenteuersport/viel-andrang-am-koenig-der-achttausender/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/viel-andrang-am-koenig-der-achttausender/#comments Thu, 16 Jun 2016 10:14:17 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=32957 K 2, von den Einheimischen "Chogori" genannt

K 2, von den Einheimischen „Chogori“ genannt

Wäre ich ein Straßenverkehrsplaner, würde ich sagen: Das riecht nach Stau. Mehr als 100 Bergsteiger aus acht Expeditionen haben sich in diesem Sommer für den K 2 angemeldet, den mit 8611 Metern zweithöchsten Berg der Erde. Es dürfte also ziemlich voll werden, nicht nur im Basislager zu Füßen des „Königs der Achttausender“, sondern auch am Berg. Allein der nepalesische Veranstalter Seven Summit Treks ist mit 44 (!) Bergsteigern unterwegs.

Absprachen nötig

Serac oberhalb des "Flaschenhalses"

Serac oberhalb des „Flaschenhalses“

Ähnlich wie am Everest werden die Teams nicht umhin kommen, den Berg zu „managen“, sprich ihre Aufstiege zu koordinieren, um an den gefährlichen Engpässen der Route Staus zu vermeiden. Das Unglück 2008 sollte Warnung genug sein. Damals waren innerhalb von zwei Tagen elf Bergsteiger im Gipfelbereich des K 2 ums Leben gekommen, sechs von ihnen starben in Eislawinen. Als eine der Unglücksursachen wurde damals ausgemacht, dass zu viele Bergsteiger gleichzeitig an Schlüsselstellen wie dem „Flaschenhals“ , einer extrem lawinengefährdeten Rinne auf etwa 8300 Meter Höhe, gleichzeitig unterwegs waren. In jener Saison hatten sich „nur“ rund 70 Bergsteiger am K 2 versucht, also deutlich weniger als in diesem Jahr. Bisher erreichten etwa 350 Bergsteiger den Gipfel des K 2, der als einer der schönsten, aber auch anspruchsvollsten und gefährlichsten Achttausender gilt. Rund 80 Bergsteiger ließen am „Chogori“, wie ihn die einheimischen Balti nennen, ihr Leben.

Rekordjahr 2004

Im Basislager

Im Basislager

Gemessen an der Zahl der Gipfelerfolge führt bisher der Sommer 2004 (in dem auch ich das Basislager besuchte) die Rangliste an. Damals jährte sich die Erstbesteigung des K 2, zum 50. Mal. Im Jubiläumsjahr erreichten 51 Bergsteiger erreichten damals den höchsten Punkt. 2014 wurde der Rekord mit 48 Gipfelerfolgen knapp verfehlt. Bemerkenswert war in jener Saison, dass an einem einzigen Tag (26. Juli) 32 Bergsteiger auf dem Gipfel standen. 2015 war wieder einmal ein Jahr ganz ohne Gipfelerfolge am K 2.

Immer mehr Sherpas aus Nepal

Viele der Expeditionen in diesem Sommer werden mit Climbing Sherpas aus Nepal arbeiten. Der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“, Ende Februar einer der Winter-Erstbesteiger des Nanga Parbat, beklagt, die nepalesischen Sherpa hätten „schon jetzt 80 Prozent der Jobs in Pakistan, und bald werden es hundert Prozent sein. Zur gleichen Zeit sitzen viele meiner Freunde zu Hause, essen nichts als Reis und waren auf einen Anruf, der nicht kommen wird.“

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