Nobukazu Kuriki – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Hat Nobukazu Kuriki die Schraube überdreht? https://blogs.dw.com/abenteuersport/hat-nobukazu-kuriki-die-schraube-ueberdreht/ Mon, 25 Jun 2018 14:54:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41215

Everest-Südwestwand

Was hatte Nobukazu Kuriki am Everest wirklich vor? Diese Frage treibt mich um, seitdem der 35 Jahre alte Japaner am 21. Mai auf einer Höhe von rund 6600 Metern tot aufgefunden wurde.  Aus seinem exakten Plan hatte Nobukazu in den Wochen zuvor ein Rätsel gemacht. Er habe durch die Südwestwand klettern wollen, teilte sein Büro nach Kurikis Tod mit. Im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff, wie er es sich auf die Fahne geschrieben hatte? Hätte Nobukazu nur eine von beiden Bedingungen erfüllt, hätte er schon Everest-Geschichte geschrieben.

Nur ein Südwestwand-Erfolg ohne Atemmaske

Nobukazu Kuriki (1982-2018)

Seit der Erstbegehung durch die Briten Doug Scott und Dougal Haston im Herbst 1975 haben insgesamt erst rund 30 Bergsteiger die Südwestwand erfolgreich durchklettert – nur einmal ohne Flaschensauerstoff: Jozef Just erreichte im Herbst 1988 als einziger Bergsteiger eines vierköpfigen slowakischen Teams den Gipfel. Beim Abstieg kamen er und drei weitere Teamkollegen ums Leben. Einen ernsthaften Soloversuch durch die steile und gefährliche Südwestwand hatte es vor Kurikis Einstieg noch niemals zuvor gegeben. Der Slowake Vladimir Strba hatte zwar für das Frühjahr 2017 einen Alleingang angekündigt, nachdem er im Vorjahr mit seinem Landsmann Zoltan Pal in der Wand auf 7200 Metern hatte umkehren müssen. Strba schwenkte dann jedoch auf die Normalroute um. Der 48-Jährige starb am Südsattel an Höhenkrankheit, nachdem er zuvor ohne Atemmaske bis zum Südgipfel auf 8750 Metern aufgestiegen war.

Wie krank war Kuriki wirklich?

Allein vor diesem Hintergrund musste Kurikis Erfolgschance als extrem niedrig eingestuft werden – selbst wenn er topfit gewesen wäre. Doch das war der Japaner nicht. Nachdem er im Basislager eingetroffen war, hatten ihn starker Husten und Fieber gebremst. Zwei Tage vor seinem Tod sagte Kuriki, er habe noch immer leichten Husten. Der sei aber fast weg. Kuriki stieg in die Wand ein und schlug auf 7400 Metern sein Lager auf. Dort versicherte er per Funk, dass er vorsichtig sein werde. In der Nacht muss sich sein Zustand jedoch verschlechtert haben. Am nächsten Morgen teilte sein Team mit, Kuriki sei krank und steige deshalb ab. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Mitglieder des Kamerateams, das seinen Aufstieg von den Hängen des Nuptse aus filmen sollte, stiegen ihm entgegen und fanden schließlich Nobukazu. „Aufgrund des Zustands seines Körpers ist davon auszugehen, dass er wahrscheinlich 100 bis 200 Metern abgerutscht ist“, teilte Kurikis Büro mit.

Latte eher höher als niedriger gelegt

Kuriki im Herbst 2016 auf 6800 Metern in der Everest-Nordwand

Hatte Kuriki wirklich daran geglaubt, dass er die Südwestwand meistern könnte? Das könne er sich nicht vorstellen, sagte der japanische Bergsteiger Ken Noguchi der Zeitung „Asahi Shimbun“: „Mir erscheint es, als sei sein Ziel irgendwann nicht mehr gewesen, den Gipfel zu erreichen, sondern sich den härtesten Bedingungen auszusetzen, die man sich vorstellen kann, und diese Erfahrung mit den Menschen zu teilen.“ Auch Kurikis sieben vorhergehenden Versuche am Everest, sechs davon im Herbst, wirkten häufig, als überschätze er seine Fähigkeiten. 2012 zog er sich bei einem Versuch über den Westgrat schwere Erfrierungen zu. Neun seiner zehn Finger mussten amputiert werden.  Trotzdem kehrte er zum Everest zurück, erst auf die Normalroute auf der Südseite, wo er 2015 alleine war, dann zur Nordwand, schließlich zur Südwestwand. Statt die Latte niedriger zu legen, steigerte Kuriki seine Ambitionen eher noch.

Unrealistische Ziele

„Er hätte eine gute Gipfelchance ohne Flaschensauerstoff gehabt, wenn er die Route über den Südostgrat (die Normalroute) genommen hätte“, sagte der mit Nobukazu befreundete Bergsteiger Yasuhiro Hanatani. „Aber das hätte den Verzicht auf einen Alleingang bedeutet.“ Offenkundig stand Kuriki auch unter Druck. Ein japanischer Freund erzählte mir, dass die einheimischen Medien mit der Zeit das Interesse an dem 35-Jährigen verloren hätten, weil er stets große Pläne schmiedete, die realistisch betrachtet keinen Erfolg versprachen. Möglicherweise hat Nobukazu Kuriki am Ende die Schraube einfach überdreht – was an den höchsten Bergen der Erde häufig tödlich endet.

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Nobukazu Kuriki stirbt am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/nobukazu-kuriki-stirbt-am-everest/ Mon, 21 May 2018 15:29:10 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40861

Nobukazu Kuriki (1982-2018)

Der japanische Bergsteiger Nobukazu Kuriki ist heute am Mount Everest tot aufgefunden worden. Der 35-Jährige hatte sich gestern aus Lager 3 auf 7400 Metern via Facebook gemeldet. Es sei hart, sagte Kuriki und versicherte, er werde vorsichtig sein. Heute früh informierte sein Team, dass es Nobukazu schlecht gehe und er deshalb absteige. Später reagierte er nicht mehr auf Funkrufe. Sein Kamerateam stieg Kuriki entgegen und fand den Bergsteiger leblos nahe Lager 2.

Fieber im Basislager

Kuriki im April auf dem Weg zum Everest

Der Japaner hatte sich in seiner Heimat per Hypoxietraining vorakklimatisiert, dann in Nepal im Eiltempo den 6038 Meter hohen Chulu Far East im Annapurna-Gebiet bestiegen und war anschließend durch das Khumbu-Gebiet zum Basislager gewandert. Dort angekommen, hatte ihn starker Husten und Fieber gebremst. Er habe noch immer leichten Husten, er sei aber fast weg, hatte Kuriki noch vor zwei Tagen auf Facebook gesagt.

Alleine und ohne Flaschensauerstoff

Kuriki im Herbst 2016 auf 6800 Metern in der Everest-Nordwand

Es war bereits Nobukazus achter Versuch am Everest. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff und im Alleingang zu besteigen. 2017 hatte der Japaner erst durch die Nordwand klettern wollen. Wegen der schlechten Verhältnisse in der Wand wechselte er spät in der Frühjahrssaison von der Nord- auf die Südseite – mit dem Ziel, über den Westgrat und das Hornbein-Couloir im oberen Bereich der Nordwand zum höchsten Punkt auf 8850 Metern aufzusteigen. Schlechtes Wetter verhinderte sein Vorhaben. Zuvor hatte Kuriki sechsmal vergeblich versucht, den Everest im Herbst zu besteigen: fünfmal von der nepalesischen, einmal (2016) von der tibetischen Seite aus.

Nur noch ein kompletter Finger

Kuriki nach seinem gescheiterten Versuch 2012

Im Oktober 2012 hatte der Japaner weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als er über den Westgrat aufgestiegen war. Der damals 30-Jährige hatte wegen Sturms nach eigenen Angaben auf einer Höhe von etwa 8000 Metern umkehren müssen. Beim Abstieg sandte Kuriki per Funk einen Notruf. Sherpas stiegen ihm entgegen, von Lager 2 auf 6400 Metern wurde er mit einem Rettungshubschrauber ausgeflogen. Kuriki bezahlte dieses Abenteuer mit schweren Erfrierungen. Neun Finger mussten fast auf ganzer Länge amputiert werden, Nobukazu blieben nur Stummel – und lediglich ein kompletter Daumen. Seinen Ehrgeiz, den Everest zu besteigen, stoppte dieses Handicap nicht. Ganz im Gegenteil.

Dujmovits: „Kein Harakiri-Typ“

Kuriki (l.) und Dujmovits (r.) im Frühjahr 2017

„Ich habe ihn nicht als einen Harakiri-Typen erlebt oder als Draufgänger“, sagt mir Ralf Dujmovits, der derzeit – wie berichtet – mit seiner Lebensgefährtin, der kanadischen Bergsteigerin Nancy Hansen für eine wissenschaftliche Studie einen Monat in einer Hypoxiekammer des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln verbringt. Ralf hatte Kuriki im Frühjahr 2017 auf der  Everest-Nordseite getroffen. „Er war sympathisch, sehr offen und zugänglich, gut organisiert. Er hat mir auch zugehört.“ Auf Dujmovits‘ Rat hin hatte der Japaner schließlich seinen Plan aufgegeben, durch die Nordwand aufzusteigen.  Ich frage Ralf, ob Kuriki vom Everest besessen gewesen sei. „Wenn du solche Dinge machst, musst du leicht besessen von einer Idee sein“, antwortet Dujmovits. „Dass er immer allein unterwegs sein wollte, sagt auch einiges über ihn aus.“

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Everest-Dauerbrenner Kuriki: Achter Versuch https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-dauerbrenner-kuriki-achter-versuch/ Tue, 24 Apr 2018 14:11:30 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40305

Kuriki auf dem Weg zum Everest

Er hat Wort gehalten. Am Ende der Frühjahrssaison 2017  hatte Nobukazu Kuriki nach seinem siebten gescheiterten Versuch am Mount Everest versprochen: „Ich komme wieder.“ Jetzt ist der 35 Jahre alte Japaner erneut auf dem Weg zum Basislager auf der nepalesischen Südseite, wo er am Donnerstag erwartet wird. Um sich vorzuakklimatisieren, war Nobukazu Ende März in vier Tagen auf den 6038 Meter hohen Chulu Far East im Annapurna-Gebiet gestiegen. Wie von ihm gewohnt, will Nobukazu auch diesmal am höchsten aller Berge alleine und ohne Flaschensauerstoff unterwegs sein. Zunächst wolle er auf den 8516 Metern hohen Lhotse steigen, den vierthöchsten Berg der Erde, schreibt Kuriki auf Facebook. Danach werde er ins Basislager zurückkehren und von dort aus den Everest angehen. Auf welcher Route, will Nobukazu erst unmittelbar vor seinem Aufbruch verraten. „Ich gebe nicht auf“, verkündete er schon fast trotzig.

Sechsmal im Herbst, einmal im Frühjahr

Auf dem Chulu Far East

Im vergangenen Jahr hatte der Japaner erst solo durch die Nordwand klettern wollen. Wegen der schlechten Verhältnisse in der Wand wechselte er spät in der Frühjahrssaison von der Nord- auf die Südseite – mit dem Ziel, über den Westgrat und das Hornbein-Couloir im oberen Bereich der Nordwand zum höchsten Punkt auf 8850 Metern aufzusteigen. Schlechtes Wetter verhinderte sein Vorhaben. Zuvor hatte Kuriki sechsmal vergeblich versucht, den Everest im Herbst zu besteigen: fünfmal von der nepalesischen, einmal (2016) von der tibetischen Seite aus.

Nur noch ein kompletter Finger

Kuriki nach seinem gescheiterten Versuch 2012

Im Oktober 2012 hatte der Japaner weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als er über den Westgrat aufgestiegen war. Der damals 30-Jährige hatte wegen Sturms nach eigenen Angaben auf einer Höhe von etwa 8000 Metern umkehren müssen. Beim Abstieg sandte Kuriki per Funk einen Notruf. Sherpas stiegen ihm entgegen, von Lager 2 auf 6400 Metern wurde er mit einem Rettungshubschrauber ausgeflogen. Kuriki bezahlte dieses Abenteuer mit schweren Erfrierungen. Neun Finger mussten fast auf ganzer Länge amputiert werden, Nobukazu blieben nur Stummel – und lediglich ein kompletter Daumen. Seinen Ehrgeiz, den Everest zu besteigen, stoppte dieses Handicap nicht. Ganz im Gegenteil.

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China sagt Herbstsaison an Tibets Achttausendern ab https://blogs.dw.com/abenteuersport/china-sagt-herbstsaison-an-tibets-achttausendern-ab/ Thu, 08 Jun 2017 19:19:34 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36615

Janusz Adamski

Das war keine gute Woche für Janusz Adamski. Erst kassierte die nepalesische Regierung seinen Pass ein und eröffnete dem Polen schließlich, dass er zehn Jahre lang nicht zum Bergsteigen in den Himalaya-Staat kommen dürfe. Und jetzt machten auch noch die chinesischen Behörden den 48-Jährigen zum Sündenbock dafür, dass sie im kommenden Herbst keine Bergsteiger zu den drei Achttausendern in Tibet lassen werden. Adamski, der „illegal“ den Everest am 21. Mai über die Nordseite bestiegen und dann auf die Südseite gewechselt sei, sei schuld daran, dass die Vorschriften „angepasst und verbessert“ werden müssten, heißt es in einer Erklärung des Chinesisch-Tibetischen Bergsteigerverbands CTMA. Damit die Probleme rechtzeitig bis 2018 gelöst seien, werde es im Herbst 2017 keine Besteigungsgenehmigungen geben.

Auch Moro hatte kein Permit für die Everest-Traverse

Janusz und der Everest

Adamski hatte kein Everest-Genehmigung des nepalesischen Tourismusministeriums, sondern lediglich ein Permit der CTMA, das ihm Auf- und Abstieg über die tibetische Nordroute erlaubte. Nach seinem Abstieg vom Gipfel hinunter auf die nepalesische Südseite hatte der Pole erklärt, dass weder die Behörden in China noch jene in Nepal Genehmigungen für eine grenzüberschreitende Gipfeltraverse ausgäben. „Es ist nicht die Schuld der Bergsteiger, dass die Beamten nicht daran interessiert sind, solche Lizenzen zu erteilen“, schrieb Adamski auf Facebook und verwies auf die Everest-Überschreitung Simone Moros im Jahr 2006, der ebenfalls dafür kein Permit gehabt habe.

In der Tat hatte der Italiener damals über Jahre vergeblich versucht, eine Genehmigung der chinesischen Behörden für sein Projekt zu erhalten. Simone war dann mit einem nepalesischen Permit auf der Südseite auf- und nach Tibet abgestiegen. Den chinesischen Behörden erklärte er anschließend, er habe sich im Gipfelbereich verirrt. Dann sei ihm der Flaschensauerstoff ausgegangen. Als er registriert habe, dass er den falschen Weg gewählt habe, so Simone, sei er schon zu weit unten gewesen, um umzukehren. Moro kam mit einer Geldstrafe wegen einer illegalen Besteigung davon.

Verhandlungen möglich

Nobukazu Kuriki

Doch es gab durchaus auch schon „legale“ Everest-Traversen mit Permits, etwa 2007 durch den Briten David Tait und den Sherpa Phurba Tashi. Und auch der Japaner Nobukazu Kuriki bewies in der gerade zu Ende gegangenen Everest-Frühjahrssaison, dass es möglich ist, mit den Behörden zu verhandeln. Ursprünglich hatte der 34-Jährige vorgehabt, von Tibet aus durch die Nordwand zum Gipfel zu klettern. Dann jedoch änderte er seinen Plan: Nobukazu stieg von der nepalesischen Südseite aus bis zum Westgrat auf, von wo er in die Nordwand queren wollte. Daraus wurde am Ende nichts. Doch der Japaner kehrte in seine Heimat zurück, ohne Probleme mit den chinesischen oder nepalesischen Behörden bekommen zu haben.

Entscheidung deutete sich schon im März an

Aber ist Adamskis illegale Überschreitung wirklich der Grund für die Absage der Herbstsaison an den tibetischen Achttausendern? Ich halte es eher für einen Vorwand der chinesischen Behörden. Schon Mitte März stand fest, dass sie keine Permits für Everest und Shishapangma erteilen würden, und wohl nur etwa 50 für den Cho Oyu. „Anscheinend soll es im Herbst eine Veranstaltung in Tibet geben. Da haben die Chinesen wohl Angst, dass es zu Unruhen kommen könnte und wollen deshalb so wenig Ausländer wie möglich in Tibet haben“, mutmaßte damals Dominik Müller, Chef des deutschen Expeditionsveranstalters Amical alpin. Zu dieser Zeit war kaum jemandem außerhalb Polens bekannt, dass die erste polnische Everest-Traverse geplant war. Janusz Adamski ließ übrigens heute via Facebook wissen, dass er sich einverstanden erklärt habe, sich bis zu seiner Ausreise aus Nepal nicht mehr öffentlich zu den Vorwürfen gegen ihn zu äußern.

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Gemischte Bilanz https://blogs.dw.com/abenteuersport/gemischte-bilanz/ Mon, 29 May 2017 10:36:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36477

Nordroute am Mount Everest

Der Everest hat am Wochenende noch einmal seine Zähne gezeigt – und das ausgerechnet an jenem Tag, als gleich acht Bergsteiger ohne Flaschensauerstoff den Aufstieg zum höchsten Punkt in Angriff nahmen. Anders als erwartet, erschwerten am Samstag starke Windböen und Schneefall im Gipfelbereich den Aufstieg. Die Bilanz: zwei Gipfelerfolge ohne Atemmaske auf der Nordseite, einer auf der Südseite. Zwei Bergsteiger, die doch noch zu Flaschensauerstoff griffen und ebenfalls den höchsten Punkt auf 8850 Metern erreichten. Und drei Gipfelaspiranten, die aus Sorge um ihre Gesundheit umkehrten.

Achter Achttausender für Wenzl

Latorre, Wenzl und Graziani (v.l.)

Alle diese Bergsteiger sind wohlbehalten in den Basislagern angekommen – was die wichtigste aller Nachrichten ist. Der einzige, der am Samstag von Süden her den Gipfel ohne zusätzlichen Sauerstoff erreichte, war der Österreicher Hans Wenzl. Für den 46 Jahre alten Kärntner war der Everest der achte Achttausender nach Broad Peak, Nanga Parbat, Gasherbrum I und II, Manaslu, Cho Oyu und Makalu. Allesamt hat er sie ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Wenzl erreichte den Gipfel nach spanischen Medienberichten gegen Samstagmittag, einige Stunden nach Ferran Latorre, der wegen der widrigen Wetterverhältnisse – wie berichtet – doch noch zur Atemmaske gegriffen hatte. Der 46-Jährige Katalane komplettierte am Everest seine Achttausender-Sammlung. Die anderen 13 Achttausender hatte Ferran ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Der Franzose Yannick Graziani kehrte auf 8500 Metern um – seine Landsfrau Elisabeth Revol „auf halbem Weg“ auf der Gipfeletappe, wie sie heute auf Facebook schreibt: „Aber es war ein unglaublich schönes und intensives Abenteuer.“

Doppelbesteigung ohne Atemmaske

Kilian Jornet am Everest

Auf der Nordseite stieg der Spanier Kilian Jornet am Samstag zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ohne Flaschensauerstoff zum Gipfel auf: in einem Zug vom vorgeschobenen Basislager auf 6400 Metern aus. Nach 17 Stunden erreichte er den Gipfel. Es sei hart gewesen, sich bei dem Wind schnell zu bewegen, sagte der 29-Jährige: „Ich denke, den Everest zweimal innerhalb einer Woche ohne Sauerstoff bestiegen zu haben, eröffnet eine neuen Raum der Möglichkeiten im Alpinismus, und ich bin wirklich glücklich, es geschafft zu haben.“ Ohne Kilians großartige Leistung schmälern zu wollen – aber das Kunststück der Doppelbesteigung des Everest innerhalb einer Woche war 2007 auch schon Pemba Dorje Sherpa gelungen, damals ebenfalls von Norden aufsteigend.

„Nur Schmerz und Dankbarkeit“

Ballinger auf dem Gipfel

Glücklich war auch der US-Amerikaner Adrian Ballinger, der am Samstag nach sechs Everest-Gipfelerfolgen mit Sauerstoff erstmals „oben ohne“ auf dem Dach der Welt stand. „Es gäbe so viel mehr zu sagen, aber mein Gehirn ist nicht bereit, irgendetwas anderes zu empfinden als Schmerz und Dankbarkeit“, schrieb der 41-Jährige auf Instagram. Sein Begleiter Cory Richards, der sich nicht wohl fühlte, hatte Flaschensauerstoff genutzt, um Ballinger weiter unterstützen zu können.

Umkehr kurz vor dem Second Step

Der Deutsche Ralf Dujmovits kehrte nach eigenen Angaben auf einer Höhe von 8580 Metern um, kurz vor dem Second Step, der markantesten Felsstufe auf dem Nordostgrat. Der 55-Jährige entschloss sich zum Abbruch des Gipfelversuchs, als er bei Wind und Schneefall begann, das Gefühl in den Händen und Füßen zu verlieren. Eine umsichtige Entscheidung. Ralf versuchte bereits zum achten Mal, den Gipfel ohne Flaschensauerstoff zu erreichen. Bei seiner erfolgreichen Besteigung im Herbst 1992 hatte der bisher einzige Deutsche, der auf allen 14 Achttausendern stand, bei schlechtem Wetter oberhalb des Südsattels Flaschensauerstoff geatmet. Die anderen Achttausender hatte Dujmovits ohne Atemmaske bestiegen.

Versucht es Kuriki noch einmal?

Der Japaner Nobukazu Kuriki stieg am Sonntag auf der Südseite erneut nach Lager 2 auf 6400 Metern auf. Der 34-Jährige hatte nach seinem auf dem Westgrat abgebrochenen Versuch in der vergangenen Woche erklärt, er wolle noch einmal aufsteigen. Der Wetterbericht sagt für die kommenden Tage leichten Schneefall und Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 20 und 30 Stundenkilometern voraus.

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Everest ohne Flaschensauerstoff: Alles nach Plan https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-ohne-sauerstoff-alles-nach-plan/ Thu, 25 May 2017 12:42:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36417

Ralf Dujmovits oberhalb des Nordsattels

Bisher laufen die Gipfelversuche der Bergsteiger, die in diesen Tagen den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff angehen, nach Plan (bis auf eine Ausnahme, dazu später). Ralf Dujmovits erreichte heute nach Angaben seiner Lebensgefährtin Nancy Hansen auf der tibetischen Nordseite des höchsten Bergs der Erde Lager 2: „Er hat mich gerade aus einer Höhe von 7700 Metern angerufen, er wird dort die Nacht verbringen“, schreibt die kanadische Bergsteigerin auf Facebook. „Im Augenblick ist es stürmisch, aber der Wind soll abflauen. Morgen wird er bis auf eine Höhe von 8300 Metern aufsteigen. Er fühlt sich gut.“ Der 55-Jährige hat bereits – als einziger Deutscher bisher – alle 14 Achttausender bestiegen. Lediglich am Everest hatte er 1992 zur Atemmaske gegriffen. Der aktuelle Versuch ohne Flaschensauerstoff ist sein achter und nach eigenen Worten „definitiv letzter“.

Wenig überraschendes Unwohlsein

Everest-Nordseite

Auch die beiden US-Amerikaner Adrian Ballinger und Cory Richards sind auf der Nordroute in Lager 2 eingetroffen. „Ich fühle mich gerade ein bisschen unwohl (Kopfschmerzen, Übelkeit), aber das war zu erwarten“, schreibt Adrian auf Instagram. Ballinger, Chef des Veranstalters Alpenglow Expeditions hat den Everest bereits sechsmal mit Kunden bestiegen, immer mit Atemmaske. Einen Versuch ohne Flaschensauerstoff im Frühjahr 2016 hatte er abbrechen müssen – im Gegensatz zu Richards, der bis zum Gipfel aufgestiegen war.

Chillen auf 7300 Metern

Everest-Südseite

Auf der nepalesischen Südseite verbringen der Franzose Yannick Graziani und der Spanier Ferran Latorre die Nacht auf Freitag in Lager 3 auf 7300 Metern. „Das Wetter ist schön und sehr warm“, sagte Yannick. Und auch Ferran fühlt sich wohl: „Ich chille in Lager 3. Dem Gipfel des Everest ein Stück näher und damit meinem Traum.“ Erreicht Latorre den höchsten Punkt auf 8850 Metern, hat er alle Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Begleiter werden Graziani und Labore vom Österreicher Hans Wenzl und vom Sherpa Daway Sangay. Für Wenzl wäre der Everest der neunte Achttausender, allesamt ohne  ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Elisabeth Revol meldete sich derweil aus Lager 2 auf 6400 Metern. „Mir geht es gut“, schrieb die Französin auf Facebook. Morgen will sie bis zum Südsattel auf 7950 Metern aufsteigen, wo sie dann voraussichtlich auf Graziani, Labore, Wenzl und Sangay treffen wird.

Kuriki kündigt neuen Versuch an

Der Japaner Nobukazu Kuriki hat seinen Gipfelversuch über die Hornbein-Route – also über den Westgrat und durch das Hornbein-Couloir in der Nordwand zum Gipfel – abgebrochen und ist ins Basislager auf der nepalesischen Südseite abgestiegen. Der 34-Jährige kündigte für die kommenden Tage einen weiteren Versuch an. „Es ist noch nicht vorbei“, sagte Nobukazu.

Wer sind die vier Toten?

Verwirrung herrscht um die Identität der vier Bergsteiger, die gestern in einem Zelt am Südsattel tot aufgefunden worden waren. Möglicherweise handele es sich bei ihnen um Vermisste aus dem Vorjahr, mutmaßten nepalesische Offizielle. Die vier Bergsteiger, die man eigentlich für die Opfer gehalten hatte, sollen wohlbehalten im Basislager eingetroffen sein.

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Ohne Atemmaske: Everest-Gipfelversuche von Dujmovits und Co. laufen https://blogs.dw.com/abenteuersport/ohne-atemmaske-everest-gipfelversuche-von-dujmovits-und-co-laufen/ Wed, 24 May 2017 11:18:24 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36401

Ralf Dujmovits am Everest

Wenn alles klappt, könnte es am Samstag am Gipfel des Mount Everest eine Party „oben ohne“ geben. Mehrere Bergsteiger, die sich vorgenommen haben, den höchsten Berg der Erde ohne Atemmaske zu besteigen, sind zu ihren Gipfelversuchen aufgebrochen. Unter denen, die vom vorgeschobenen Basislager auf der tibetischen Nordseite aus starteten, war auch Ralf Dujmovits. Der 55-Jährige, der als bisher einziger Deutscher alle 14 Achttausender bestiegen hat, will den Everest endlich im achten Versuch ohne Flaschensauerstoff schaffen. Bei seinem erfolgreichen Versuch im Herbst 1992 hatte Ralf bei schlechtem Wetter oberhalb des Südsattels zur Atemmaske gegriffen – was er als Scharte empfindet, die er auswetzen will. Sein Plan: heute Nordsattel (7050 Meter), morgen Lager 2 (7700 Meter), übermorgen Lager 3 (8300 Meter) und dann am Samstag „hoffentlich in Richtung Gipfel“ (8850 Meter), wie mir Ralf schreibt: „Ich bin zuversichtlich, fühle mich wohl und denke, dass mir die extrem warmen Temperaturen (voraussichtlich minus 20 Grad Celsius) helfen könnten.“

Noch ein Aufstieg des Speed-Spezialisten Jornet?

Darauf setzen auch die beiden US-Amerikaner Adrian Ballinger und Cory Richards, die denselben Zeitplan wie Dujmovits haben. Richards hatte bereits im vergangenen Jahr den Gipfel ohne Flaschensauerstoff erreicht, Ballinger hatte umkehren müssen. Hartnäckig hält sich auch die Vermutung, dass der Spanier Kilian Jornet einen zweiten Versuch startet, um seine Aufstiegszeit vom vergangenen Montag zu unterbieten. Trotz gesundheitlicher Probleme war der 29 Jahre alte Speed-Spezialist in nur 26 Stunden vom Kloster Rongbuk auf 5100 Metern bis zum Gipfel aufgestiegen – ohne Atemmaske.

Revol ist nicht zu stoppen

Südseite des Mount Everest

Auch auf der nepalesischen Südseite haben sich mehrere Bergsteiger, die auf Flaschensauerstoff verzichten wollen, den Samstag als Gipfeltag ausgeguckt. Der Spanier Ferran Latorre würde im Erfolgsfall seine Achttausender-Sammlung komplettieren und hätte dann alle 14 höchsten Berge der Erde ohne Atemmaske bestiegen. Ebenfalls „oben ohne“ wollen Yannick Graziani und Elisabeth Revol, beide aus Frankreich, aufsteigen. Elisabeth scheint in diesem Frühjahr gar nicht zu stoppen sein. Am Makalu hatte sie bereits den Vorgipfel erreicht, anschließend dann den Lhotse bestiegen.

Kuriki nicht auf-, sondern abgestiegen

Der Japaner Nobukazu Kuriki, der eigentlich den morgigen Donnerstag als Gipfeltag angepeilt hatte, ist wegen gesundheitlicher Probleme vom Westgrat aus wieder in ein tiefer gelegenes Lager abgestiegen. Das teilte das Team des 34-Jährigen mit, das Stunden zuvor noch verkündet hatte, Kuriki sei von seinem Lager auf 7200 Metern aus weiter aufgestiegen. Der Japaner hat sich die erste Solo-Begehung der „Hornbein-Route“ vorgenommen, ebenfalls ohne Atemmaske: über den Westgrat, in die Nordwand, durch das Hornbein-Couloir zum Gipfel. Es wäre die erste Wiederholung der Route, die 1963 die US-Amerikaner Tom Hornbein und Willy Unsoeld (mit Flaschensauerstoff) eröffnet hatten. Bei einem gescheiterten Solo-Versuch auf dieser Route im Herbst 2012 hatte sich Kuriki so schwere Erfrierungen zugezogen, dass neun seiner zehn Finger hatten amputiert werden müssen.

Weitere vier Tote

Am Südsattel wurden derweil nach Angaben der Zeitung „The Himalayan Times“ vier tote Bergsteiger in einem Zelt entdeckt – zwei ausländische Kunden und zwei Sherpas. Sie seien vermutlich erstickt, hieß es. Das erinnert an einen Zwischenfall im vergangenen Jahr am Makalu, als zwei Sherpas einer deutschen Expedition im Hochlager an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben waren. Damit hat sich die Zahl der Todesfälle am Everest in diesem Frühjahr auf zehn erhöht.

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Kuriki ändert seinen Everest-Plan https://blogs.dw.com/abenteuersport/kuriki-aendert-seinen-everest-plan/ Wed, 17 May 2017 17:12:49 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36249

Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki hat die Everest-Seite gewechselt. Der 34 Jahre alte Japaner meldete sich heute via Facebook aus Gorak Shep, der 5207 Meter hoch gelegenen, letzten bewohnten Siedlung unterhalb des Everest auf der nepalesischen Südseite. Die nötigen Formalitäten mit den nepalesischen Behörden hat Kuriki offenbar erledigt. Zuvor hatte Nobukazu sein Zelt auf der tibetischen Nordseite aufgeschlagen: auf dem Zentralen Rongbuk-Gletscher unterhalb der Everest-Nordwand. Grund für seinen Ortswechsel, so Kuriki, sei, dass er seinen Aufstiegsplan geändert habe. Ursprünglich hatte der Japaner die Nordwand solo und ohne Flaschensauerstoff über die so genannte „Supercouloir-Route“ –  ein Rinnensystem, das sich fast durch die komplette Wand zieht – zum höchsten Punkt aufsteigen wollen.

Zu viel Blankeis in der Nordwand

Geplante Route Kurikis

Im unteren Wandbereich gebe es derzeit jedoch sehr viel Blankeis, schreibt Kuriki auf Facebook. Da er bei seinem Everest-Versuch im Herbst 2012 neun seiner zehn Finger wegen Erfrierung verloren habe, sei es für ihn zu gefährlich, dort zu klettern. Deshalb wolle er nun auf der Südseite bis zum Westgrat aufsteigen, erst von dort aus in die Nordwand queren und über das Hornbein-Couloir zum Gipfel steigen. „Tatsächlich ist es genau die Route, die ich schon im Herbst 2012 versucht habe“, schreibt Kuriki. „Ich fühle mich gerade, als wäre ich immer noch damals dort.“ Er werde am Freitag von Gorak Shep aus aufbrechen und hoffe, am 23. Mai, also am Dienstag kommender Woche, den Gipfel zu erreichen. Dann werde laut Wettervorhersage der Wind aus Westen abgeflaut sein. Für Kuriki ist es bereits der siebte Anlauf am Everest. Sechsmal hatte er zuvor, jeweils im Herbst, vergeblich versucht, den Gipfel zu erreichen, fünfmal von der nepalesischen, einmal – im vergangenen Jahr – von der tibetischen Seite aus.

Mehr als 2000 Höhenmeter in sechs Stunden

Kilian Jornet am Everest

Kilian Jornet, der wie Kuriki im Herbst 2016 auf der Nordseite gescheitert war, akklimatisiert sich derzeit auf der tibetischen Normalroute für seinen Versuch einer Speedbesteigung ohne Flaschensauerstoff. Am Montag ließ der Spanier auf Facebook wissen, dass er innerhalb von sechs Stunden vom vorgeschobenen Basislager auf 6300 Metern bis auf eine Höhe von 8400 Metern aufgestiegen sei. „Good vibrations“, gute Schwingungen, konstatierte der 29-Jährige. Kilian hatte sich mit einem Aufstieg auf den Achttausender Cho Oyu auf sein Everest-Projekt vorbereitet – bei Schneefall und äußerst schlechter Sicht: „Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich der Gipfel war, weil ich nur bis zu meinen Füßen sehen konnte.“

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Everest-Herbstlinge im Frühjahr https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-herbstlinge-im-fruehjahr/ Thu, 20 Apr 2017 19:01:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35857

Kuriki (2.v.l.) im Everest-Basislager

Eigentlich wollten beide erst im Herbst zum höchsten Berg der Erde zurückkehren. Doch die Chinesen machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Im kommenden Herbst werden die chinesischen Behörden nämlich keine Permits für den Mount Everest ausstellen. Aus diesem Grund reihen sich sowohl der Japaner Nobukazu Kuriki als auch der Spanier Kilian Jornet in die Schar derer ein, die den Everest in diesem Frühjahr von der tibetischen Nordseite aus besteigen wollen. Der 34 Jahre alte Kuriki ist bereits im „Chinese Base Camp“ auf 5200 Metern eingetroffen. Kuriki hat angekündigt, auf der Normalroute bis auf eine Höhe von 7500 Metern aufzusteigen, um sich zu akklimatisieren. Anschließend will er erneut versuchen, im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff durch die Nordwand zu klettern.

Siebter Anlauf

Kuriki im Herbst 2016 in der Everest-Nordwand

Im Herbst 2016 hatte Kuriki auf einer Höhe von 7400 Metern vor den Schneemassen in der Wand kapituliert. Es war sein erster Versuch auf der Nordseite des Bergs gewesen. Zuvor war er auf der nepalesischen Südseite fünfmal gescheitert, immer im Herbst. 2012 hatte er sich bei einem Versuch über den Westgrat so schwere Erfrierungen zugezogen, dass neun Finger fast auf ganzer Länge hatten amputiert werden müssen. „Es ist noch nicht vorbei“, verkündete Kuriki fast trotzig vor seinem nun schon siebten Versuch.

Im Eiltempo auf den Gipfel?

Kilian Jornet 2016 am Everest

Kilian Jornet hat noch alle seine Finger. Der 29 Jahre alte Katalane war im vergangenen Herbst bei seinem ersten Anlauf am Everest gescheitert. Kilian hatte ursprünglich vorgehabt, nach erfolgter Akklimatisierung den höchsten Berg in einem Zug zu besteigen,vom Kloster Rongbuk aus (das rund 30 Kilometer vom vorgeschobenen Basislager unterhalb des Nordsattels entfernt liegt), im Eiltempo, ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Zu einem Speedversuch war es gar nicht erst gekommen. Auf der Normalroute war er nach eigenen Angaben mit seinen Begleitern bis auf eine Höhe von 7950 Metern aufgestiegen, ehe auch ihn die Schneemassen am Everest gestoppt hatten.

Auch die Freundin ist dabei

Kilian Jornet

An seinem Plan hat sich nichts geändert. Wie Jornet die geplante Speedbesteigung umsetzen will, wenn so viele Gipfelaspiranten am Berg sein werden wie in diesem Frühjahr, bleibt vorerst noch sein Geheimnis. Erneut wird Jornet von dem spanischen Topbergsteiger Jordi Tosas begleitet. Zum Team gehört diesmal auch Kilians Freundin, die schwedische Bergläuferin und Skibergsteigerin Emelie Forsberg. Am Wochenende geht es los.

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Kuriki bricht Everest-Gipfelversuch ab https://blogs.dw.com/abenteuersport/kuriki-bricht-everest-gipfelversuch-ab/ Fri, 07 Oct 2016 10:05:48 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33859 Kleiner Lichtfleck in großer Wand

Kleiner Lichtfleck in großer Wand

Vorbei! Der Japaner Nobukazu Kuriki hat seinen Gipfelversuch in der Everest-Nordwand abgebrochen und ist wieder zum Wandfuß abgestiegen. Er werde ins vorgeschobene Basislager (ABC) auf dem Zentralen Rongbuk-Gletscher zurückkehren, um Kraft für einen weiteren Versuch zu sammeln, sollte das Wetter einen solchen zulassen, gab der 34-Jährige per Funk durch. Nach eigenen Angaben entschloss sich Kuriki zur Umkehr, nachdem er in der Nacht eine Höhe von 7400 Metern erreicht hatte. „Da war das Gefühl, weiter aufsteigen zu wollen. Aber mit Blick auf die Schneeverhältnisse und meinen körperlichen Zustand entschied ich abzusteigen“, sagte Nobukazu. Ein Bild auf seiner Facebook-Seite, aufgenommen vom ABC aus, zeigt einen Lichtpunkt deutlich rechts der geplanten Route Richtung Hornbein-Couloir.

Schlechtes Wetter naht

Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki

Der Japaner war – wie berichtet – solo und ohne Flaschensauerstoff in die verschneite Nordwand eingestiegen. Am Donnerstag hatte er sich in seinem Lager 3 auf 6800 Metern noch zuversichtlich gezeigt, den 8850 Meter hohen Gipfel vor dem für Samstag erwarteten Wetterumschwung erreichen zu können. Gut 2000 Höhenmeter lagen da noch vor ihm – ein ambitionierter Zeitplan. Und dann hätte er ja noch absteigen müssen. Für die nächsten Tage werden am Everest weitere Schneefälle erwartet, auch der Wind soll wieder auffrischen. Die Entscheidung Kurikis klingt vor diesem Hintergrund vernünftig.

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Kurikis Everest-Gipfelversuch in der entscheidenden Phase https://blogs.dw.com/abenteuersport/kurikis-everest-gipfelversuch-in-der-entscheidenden-phase/ Thu, 06 Oct 2016 16:17:28 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33839 Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki

Er ist wild entschlossen. „Ich denke, die Chance ist da, denn der Wind ist schwach“, berichtete Nobukazu Kuriki via Facebook aus seinem Lager 3 auf 6800 Metern in der Nordwand des Mount Everest. Der Japaner will den Gipfel im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff erreichen, im oberen Wandteil durch das Hornbein-Couloir. „Die Sauerstoffsättigung meines Blutes liegt bei 81 Prozent und ist sehr stabil“, freute sich der 34 Jahre alte Bergsteiger und kündigte an, noch am heutigen Donnerstagabend (Ortszeit) weiter aufzusteigen. Wenn alles so laufe wie geplant, könne er möglicherweise am frühen Freitagabend (Ortszeit) den Gipfel erreichen. Für Samstag, so Kuriki, werde schlechtes Wetter erwartet.

Mit neun Fingerstummeln

Everest-Nordwand

Everest-Nordwand

Dass der Japaner bereit ist, notfalls bis zum Äußersten zu gehen, hat er schon 2012 bewiesen. Damals zog er sich bei einem Solo-Versuch über den Everest-Westgrat, bei dem er nach eigenen Worten bis auf eine Höhe von rund 8000 Meter gelangte, schwerste Erfrierungen zu. Sie kosteten ihn neun seiner zehn Finger. Kuriki kehrte auch mit neun verbliebenen Stummeln und nur einem intakten Daumen immer wieder zum Everest zurück. Der aktuelle Versuch ist bereits sein sechster am höchsten Berg der Erde, allesamt in der Herbst-Saison. 2015 war Nobukazu auf der Normalroute auf der nepalesischen Everest-Südseite bis auf eine Höhe von 8150 Metern gelangt, ehe ihn tiefer Schnee und starker Wind zurückgeschlagen hatten. „Ich werde es genießen, trotz aller Strapazen“, hatte er mir vorher geschrieben. Ob er diesmal für seinen Durchhaltewillen belohnt wird? Hoffentlich überdreht er die Schraube nicht.

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Kuriki steigt in Everest-Nordwand ein https://blogs.dw.com/abenteuersport/kuriki-steigt-in-everest-nordwand-ein/ Wed, 05 Oct 2016 09:55:40 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33827 Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki

Das klingt nach einem Tanz auf dem Vulkan, auch wenn der Mount Everest keiner ist. Nobukazu Kuriki ist nach Angaben seines Teams heute in die tief verschneite Everest-Nordwand eingestiegen. Der 34 Jahre alte Japaner wolle durch das Hornbein-Couloir zum 8850 Meter hohen Gipfel aufsteigen, hieß es. Gemeint ist wohl die „Supercouloir“-Route, die das Japaner-Couloir im unteren Teil mit dem Hornbein-Couloir im oberen Teil der Wand verbindet und im Frühjahr 1980 von den beiden Japanern Tsuneo Shigehiro and Takashi Ozaki eröffnet worden war. „Ich bin voll konzentriert und starte jetzt“, gab Kuriki per Funk durch. In den letzten Wochen hatte Nobukazu mehrfach vom Wandfuß aus mögliche Aufstiegsrouten erkundet und von hoher Lawinengefahr berichtet. Aus diesem Grund hatte Kilian Jornet – wie berichtet – seine Everest-Expedition abgebrochen. Der Spanier, bekannt für seine Hochgeschwindigkeitsaufstiege, war nach eigenen Worten auf der tibetischen Normalroute bis auf eine Höhe von 7950 Meter aufgestiegen.

Bergsteiger aus Liebeskummer

Verschneite Everest- Nordwand

Verschneite Everest- Nordwand

Nobukazu Kuriki hat angekündigt, den Everest solo und ohne Flaschensauerstoff besteigen zu wollen. Der Japaner ist bereits zum sechsten Mal im Herbst am höchsten Berg der Erde unterwegs, erstmals jedoch auf der tibetischen Nordseite. In die Nordwand hatte er 2012 schon einmal hineingeschnuppert. Bei seinem gescheiterten Versuch über den Westgrat hatte er sich so schwere Erfrierungen zugezogen, dass neun Finger fast auf ganzer Länge hatten amputiert werden müssen. 2014 bestieg er mit nur einem verbliebenen intakten Finger den 8051 Meter hohen Broad Peak in Pakistan. Zum Bergsteiger wurde der Japaner übrigens aus Liebeskummer. Seine Freundin, eine begeisterte Bergsteigerin, hatte ihm den Laufpass gegeben. Um herauszufinden, was ihr an ihm gefehlt habe, begann Kuriki selbst bergzusteigen. Sagt er jedenfalls.

Update, 15.30 Uhr: Kuriki meldet an sein Team, er sei bis auf eine Höhe von 6800 Metern aufgestiegen und werde dort die Nacht verbringen. Er sei „ziemlich besorgt“ über die Schneeverhältnisse in der Rinne.

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Jornet bricht Everest-Expedition ab https://blogs.dw.com/abenteuersport/jornet-bricht-everest-expedition-ab/ Thu, 15 Sep 2016 15:10:13 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33591 Kilian Jornet

Kilian Jornet

Da lag ich mit meinem Gefühl gestern doch richtig: Wegen der Schneemassen am Everest gibt der Spanier Kilian Jornet auf. Der 28-Jährige kündigt an, er werde vom höchsten Berg der Erde zurückkehren, ohne ihn bestiegen zu haben. Die schlechten Wetterbedingungen hätten ihn gezwungen, seinen Plan einer Speed-Besteigung über die Nordwand aufzugeben, sagt Jornet: “In den ersten Wochen haben wir uns gut akklimatisiert, und auch die Bedingungen waren gut. Doch gerade als wir uns für den Versuch bereit machten, begann sich das Wetter zu ändern. Es gab einige heftige Schneestürme, jede Menge Schnee wurde abgeladen. Die Folge war hohe Lawinengefahr. Weil sichere Bedingungen fehlten, war es unmöglich zu klettern – obwohl wir in guter körperlicher Verfassung waren.“

„Wir würden einige Dinge ändern“

Verschneite Everest- Nordwand

Verschneite Everest- Nordwand

Jornet sagt, er sei trotz “einer gewissen Frustration, weil wir gut akklimatisiert waren und uns auch gut fühlten” mit seinen Erfahrungen am Everest zufrieden: “Dort alleine unterwegs zu sein, ist unglaublich. Nun kehren wir heim, um uns zu erholen und für die Zukunft zu planen. Ich denke, dass wir einige Dinge ändern würden, sollten wir zurückkommen. Aber es war eine großartige Erfahrung und eine gute Lektion für das nächste Mal.“ Jornet verbrachte drei Wochen im Basislager, um sich auf seine Besteigung vorzubereiten. Wie berichtet, wollte Kilian den Everest im Eiltempo besteigen: in einem Zug vom Kloster Rongbuk bis zum Gipfel, ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Jetzt verbleibt nur noch der 34-jährige Japaner Nobukazu Kuriki am Everest. Er hat ebenfalls einen Versuch über die Nordwand angekündigt hat, im Alleingang und ohne Atemmaske.

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Verschneiter Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/verschneiter-everest/ Wed, 14 Sep 2016 18:15:02 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33575 Everest Nordwand (gestern)

Everest Nordwand (gestern)

Den Blick kenne ich. Doch wie anders sieht der Mount Everest jetzt im Herbst aus. Der Japaner Nobukazu Kuriki hat sein vorgeschobenes Basislager (ABC) genau dort aufgeschlagen, wo auch unsere Zelte standen. Im Frühjahr 2005 begleitete ich die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner, den Deutschen Ralf Dujmovits und den Japaner Hirotaka Takeuchi zur Everest-Nordwand und berichtete vom ABC aus 5500 Metern auf für DW Radio und im Internet über den Fortgang der Expedition.

Hirnödem überlebt

Nordwand (2005)

Nordwand (2005)

Ursprünglich hatte sich das Trio damals vorgenommen, über die so genannte „Supercouloir“-Route zum 8850 Meter hohen Gipfel zu klettern: im unteren Teil durch das „Japaner-Couloir“ (1980 von den Japanern Shigehiro und Ozaki erstmals durchstiegen), im oberen Teil der Wand durch das „Hornbein-Couloir“ (benannt nach dem US-Bergsteiger Hornbein, der sich 1963 mit seinem Landsmann Unsoeld auf rund 7600 Metern Höhe als Erster in die steile Nordwand wagte). Die Verhältnisse ließen es nicht zu, die drei Profibergsteiger wichen auf die Normalroute aus. Die Expedition scheiterte schließlich, weil sich Hiro auf über 7000 Metern ein Höhenhirnödem zuzog, das er mit Glück überlebte. 2012 sollte Takeuchi der erste Japaner werden, der alle 14 Achttausender bestieg.

Hohe Lawinengefahr

Im Frühjahr 2005 war die Wand deutlich weniger verschneit als jetzt. Nobukazu Kuriki hat angekündigt, er wolle versuchen, den Gipfel des Everest über das „Große Couloir“ erreichen, solo und ohne Flaschensauerstoff. Die Australier Tim Macartney-Snape und Greg Mortimer hatte die Route „White Limbo“ durch das Norton-Couloir im Herbst 1984 eröffnet, auch sie verzichteten auf Atemmasken. Damals war die Wand ebenfalls tief verschneit. Seitdem wurde die Route nie wiederholt.

Der 34 Jahre alte Japaner war bereits am Wandfuß und berichtete über hohe Lawinengefahr. Kuriki versucht sich – wie berichtet – bereits zum sechsten Mal in der Nachmonsun-Zeit am höchsten Berg der Erde, zum ersten Mal jedoch auf der Nordseite. In die Nordwand hatte er 2012 schon einmal hineingeschnuppert. Bei seinem gescheiterten Versuch über den Westgrat hatte er sich so schwere Erfrierungen zugezogen, dass neun Finger fast auf ganzer Länge hatten amputiert werden müssen.

Jornet: „Eine Menge Schnee“

Deutlich sparsamer als Kuriki informiert der Spanier Kilian Jornet die Öffentlichkeit über den Fortgang seiner Everest-Expedition, ebenfalls auf der Nordseite. „Wir akklimatisieren uns weiterhin“, twitterte der 28-Jährige vor knapp einer Woche. „Hier liegt eine Menge Schnee, aber alles ist okay.“ Seitdem herrscht Funkstille. Kilian will – wie ihr ebenfalls hier im Blog lesen konntet – im Eiltempo auf den Everest laufen: in einem Zug vom Kloster Rongbuk bis zum Gipfel, ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Gut möglich, dass sowohl Kuriki als auch Jornet im Schnee stecken bleiben. Vielleicht wühlen sie sich aber auch durch. Es bleibt spannend.

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Der Everest-Herbst-Mann ist wieder da https://blogs.dw.com/abenteuersport/der-everest-herbst-mann-ist-wieder-da/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/der-everest-herbst-mann-ist-wieder-da/#comments Tue, 16 Aug 2016 02:37:31 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33497 Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki

Er macht das halbe Herbst-Dutzend voll. Zum sechsten Mal will sich der Japaner Nobukazu Kuriki in der Nach-Monsun-Zeit am Mount Everest versuchen. Der 34-Jährige plant nach eigenen Worten, den höchsten Berg der Erde im Alleingang zu besteigen, ohne Flaschensauerstoff, diesmal über die tibetische Nordseite. Im vergangenen Jahr hatte Kuriki es von der nepalesischen Südseite aus versucht – und war zum insgesamt fünften Mal am Everest gescheitert: Er gelangte bis auf eine Höhe von 8150 Meter gelangt, rund 200 Meter oberhalb des Südsattels, ehe er seinen Gipfelversuch wegen tiefen Schnees und starker Winde abbrach. 

Nur ein komplette Finger

Kuriki nach seinem gescheiterten Versuch 2012

Nach seinem gescheiterten Versuch 2012

Im Herbst 2012 hatte sich Kuriki bei einem Versuch über den Everest-Westgrat schwere Erfrierungen zugezogen. Neun Finger hatten fast auf ganzer Länge amputiert werden müssen, ihm blieben nur noch Stummel – und ein intakter Daumen. Im vergangenen Frühjahr hatte sich der Japaner auf den Weg zur Annapurna-Südwand gemacht, war dort aber wegen schlechten Wetters nicht weit vorgedrungen. Um sein neues Everest-Abenteuer zu finanzieren, startete Kuriki ein „Crowdfunding“, sprich eine Geldsammlung im Internet. Die angepeilte Summe von umgerechnet knapp 160.000 Euro wurde deutlich übertroffen.

Geduld ist nötig

Kuriki 2015 am Everest

Kuriki 2015 am Everest

Der Spanier Kilian Jornet ist bereits vor gut einer Woche in den Himalaya gereist, um den Everest – wie berichtet – ebenfalls von Norden aus zu besteigen, im Eiltempo, ohne Flaschensauerstoff. Er peilt einen Aufstieg Mitte September an. „Man muss es einfach versuchen“, sagt Kilian. „Wenn also die Bedingungen passen und ich mich gut fühle, sollte ich es probieren. Aber es ist wichtig, die Geduld zu habe, auf diesen richtigen Moment zu warten.“ Das sollte auch Nobukazu Kuriki beherzigen. Die letzten Everest-Aufstiege im Herbst liegen schon sechs Jahre zurück: Im Oktober 2010 erreichten der US-Amerikaner Eric Larsen und fünf Sherpas den höchsten Punkt auf 8850 Metern.

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