Norton-Couloir – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Verschneiter Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/verschneiter-everest/ Wed, 14 Sep 2016 18:15:02 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33575 Everest Nordwand (gestern)

Everest Nordwand (gestern)

Den Blick kenne ich. Doch wie anders sieht der Mount Everest jetzt im Herbst aus. Der Japaner Nobukazu Kuriki hat sein vorgeschobenes Basislager (ABC) genau dort aufgeschlagen, wo auch unsere Zelte standen. Im Frühjahr 2005 begleitete ich die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner, den Deutschen Ralf Dujmovits und den Japaner Hirotaka Takeuchi zur Everest-Nordwand und berichtete vom ABC aus 5500 Metern auf für DW Radio und im Internet über den Fortgang der Expedition.

Hirnödem überlebt

Nordwand (2005)

Nordwand (2005)

Ursprünglich hatte sich das Trio damals vorgenommen, über die so genannte „Supercouloir“-Route zum 8850 Meter hohen Gipfel zu klettern: im unteren Teil durch das „Japaner-Couloir“ (1980 von den Japanern Shigehiro und Ozaki erstmals durchstiegen), im oberen Teil der Wand durch das „Hornbein-Couloir“ (benannt nach dem US-Bergsteiger Hornbein, der sich 1963 mit seinem Landsmann Unsoeld auf rund 7600 Metern Höhe als Erster in die steile Nordwand wagte). Die Verhältnisse ließen es nicht zu, die drei Profibergsteiger wichen auf die Normalroute aus. Die Expedition scheiterte schließlich, weil sich Hiro auf über 7000 Metern ein Höhenhirnödem zuzog, das er mit Glück überlebte. 2012 sollte Takeuchi der erste Japaner werden, der alle 14 Achttausender bestieg.

Hohe Lawinengefahr

Im Frühjahr 2005 war die Wand deutlich weniger verschneit als jetzt. Nobukazu Kuriki hat angekündigt, er wolle versuchen, den Gipfel des Everest über das „Große Couloir“ erreichen, solo und ohne Flaschensauerstoff. Die Australier Tim Macartney-Snape und Greg Mortimer hatte die Route „White Limbo“ durch das Norton-Couloir im Herbst 1984 eröffnet, auch sie verzichteten auf Atemmasken. Damals war die Wand ebenfalls tief verschneit. Seitdem wurde die Route nie wiederholt.

Der 34 Jahre alte Japaner war bereits am Wandfuß und berichtete über hohe Lawinengefahr. Kuriki versucht sich – wie berichtet – bereits zum sechsten Mal in der Nachmonsun-Zeit am höchsten Berg der Erde, zum ersten Mal jedoch auf der Nordseite. In die Nordwand hatte er 2012 schon einmal hineingeschnuppert. Bei seinem gescheiterten Versuch über den Westgrat hatte er sich so schwere Erfrierungen zugezogen, dass neun Finger fast auf ganzer Länge hatten amputiert werden müssen.

Jornet: „Eine Menge Schnee“

Deutlich sparsamer als Kuriki informiert der Spanier Kilian Jornet die Öffentlichkeit über den Fortgang seiner Everest-Expedition, ebenfalls auf der Nordseite. „Wir akklimatisieren uns weiterhin“, twitterte der 28-Jährige vor knapp einer Woche. „Hier liegt eine Menge Schnee, aber alles ist okay.“ Seitdem herrscht Funkstille. Kilian will – wie ihr ebenfalls hier im Blog lesen konntet – im Eiltempo auf den Everest laufen: in einem Zug vom Kloster Rongbuk bis zum Gipfel, ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Gut möglich, dass sowohl Kuriki als auch Jornet im Schnee stecken bleiben. Vielleicht wühlen sie sich aber auch durch. Es bleibt spannend.

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Dujmovits wählt Everest-Normalroute – „so schwer es mir fällt“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/dujmovits-everest/ Mon, 19 May 2014 20:34:33 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26165 Ralf Dujmovits

Ralf Dujmovits

„Es wäre ein Traum gewesen, diese schöne Route zu nehmen, aber ich traue mich nicht in das Bröselzeug hinein.“ Ralf Dujmovits klingt ein wenig enttäuscht, als er mich aus dem vorgeschobenen Basislager (ABC) auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest über Satellitentelefon anruft. Eigentlich wollte der 52-Jährige über die Route aufsteigen, die Reinhold Messner bei seinem Alleingang 1980 eröffnet hatte: unterhalb des Nordgrats, dann durch den oberen Teil des Norton-Couloirs, aufs Gipfelplateau. Der Wind sei schuld, dass er seinen Plan aufgegeben habe, erklärt Ralf: „ Es bläst seit 14 Tagen. Im oberen Bereich des Norton-Couloirs, dort wo es am steilsten ist, gibt es eine felsige Unterbrechung. Dort liegt kein Schnee, wahrscheinlich ist es eher sandig.“ Auch die Stelle, an der Messner einst aus der Rinne in die Gipfelflanke stieg, sei schneefrei. Diese Herausforderung auf über 8000 Metern sei ihm zu groß, da er alleine und ohne Flaschensauerstoff unterwegs sein werde. „Das ist mir zu schwierig, zu spannend. Ich bin nicht mehr der Jüngste, dafür reichen meine Kräfte nicht.“ Er werde es jetzt über den Normalweg versuchen, „so schwer es mir fällt.“

Allein am Berg

Wenig Schnee im und am Norton-Couloir

Wenig Schnee im und am Norton-Couloir

Dujmovits ist der erste und bislang einzige Deutsche, der alle 14 Achttausender bestiegen hat. Nur am Everest, 1992, griff er zu Flaschensauerstoff. Diese Scharte würde Ralf gerne noch auswetzen. Dieser sechste Versuch am Everest werde aber definitiv sein letzter sein, hat der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger vor seiner Abreise gesagt.

Ralf fühlt sich fit, von Erkältungen oder anderen Krankheiten blieb er bisher verschont. Seine Akklimatisation ist abgeschlossen, sie verlief nicht ganz nach Plan. Eigentlich wollte Dujmovits am Wochenende noch eine zweite Nacht in seinem Lager auf 7600 Metern übernachten, doch es war zu windig. Deshalb stieg er am Sonntag wieder ins ABC auf 6400 Metern ab. Zuvor hatte er auf 7700 Metern einen Materialsack deponiert, mit Zelt, Schlafsack, Kocher und Essen. „Ich trage mein Zeug selbst“, sagt Ralf. „Gestern war ich am Berg komplett allein.“

Nicht im Stau stehen

Blick auf den Nordsattel, dahinter der Changtse

Blick auf den Nordsattel, dahinter der Changtse

Auch das ABC sei noch ziemlich verwaist. Eine chinesische Gruppe sei dort, dazu gesellten sich ein paar vereinzelte Bergsteiger. Das seien nicht gerade die Vorboten der ersten großen Besteigungswelle der Saison, über die im Internet spekuliert werde, sagt Ralf. Er erwartet eher den 25. und 26. Mai als mögliche Gipfeltage. Ein erstes Wetterfenster öffne sich zwar wohl schon am 23. Mai, „voraussichtlich aber noch mit zu viel Wind, um ohne Atemmaske aufzusteigen“. Wahrscheinlich konzentriere sich die Mehrheit der insgesamt neun Gruppen auf den späteren Termin. Wann er selbst aufbrechen wird, lässt Dujmovits deshalb noch offen. „Ohne Flaschensauerstoff kann ich es mir nicht leisten, im Stau zu stehen.“ Er will sich auch noch mit dem erfahrenen Innsbrucker Meteorologen Charly Gabl beraten. Möglicherweise gebe es Anfang Juni ja noch ein weiteres Schönwetterfenster.

Zwei Sherpas brachen ab

Die Nachricht von der verheerenden Lawine im Khumbu-Eisbruch, bei der am Karfreitag 16 Nepalesen ums Leben kamen, habe sich natürlich auch auf der Nordseite schnell herumgesprochen, erzählt der 52-Jährige: „Fast alle nepalesischen Sherpas, die für die Teams hier arbeiten, haben bei dem Unglück Angehörige oder Freunde verloren. Zwei, drei Tage lang herrschte eine sehr traurige Stimmung im Basislager. Zwei Sherpas brachen ihre Expeditionen ab. Einer von ihnen ist inzwischen wieder zurückgekehrt. Ansonsten haben wir von der Unruhe auf der Südseite nicht so viel mitbekommen.“

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Ralf Dujmovits: Mount Everest, die Sechste! https://blogs.dw.com/abenteuersport/ralf-dujmovits-interview-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/ralf-dujmovits-interview-everest/#comments Mon, 14 Apr 2014 09:45:22 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=25783 Ralf Dujmovits und der Mount Everest (2012)

Ralf Dujmovits und der Mount Everest (2012)

Wie konnte der portugiesische Seefahrer Fernando Magellan im Jahr 1520 an der Südspitze Südamerikas so viele Lagerfeuer sichten, dass er die Region Feuerland taufte? Eigentlich hätte der dort übliche Dauerregen doch jede Flamme gelöscht haben müssen. Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits, Ralf Gantzhorn und Rainer Pircher jedenfalls hatten während ihrer Expedition zum Monte Sarmiento in Feuerland nur zwei halbe Tage, die regenfrei waren. Dazu Windgeschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern auf 1800 Meter Höhe. So wurde nichts aus dem Plan, den Hauptgipfel des 2246 Meter hohen, pyramidenförmigen Bergs über die Nordwand zu besteigen. Das Team hatte nicht nur kein Wetterglück, sondern auch noch Pech dazu. Eine Schneehöhle auf 1600 Metern, in der die Bergsteiger beim ersten Versuch ihr Material deponiert hatten, war beim zweiten Aufstieg verschwunden.

Kein Problem mit Übergepäck

„Wir hatten sie markiert, mit GPS-Daten und einer Lawinensonde, die zwei Meter herausstand. Aber wahrscheinlich ist die Schneehöhle aufgrund des sehr warmen Wetters und des starken Regens zusammengebrochen und mit dem ganzen Hang abgegangen“, erzählt mir Ralf nach seiner Rückkehr. „Den einzigen Vorteil, den der Verlust des ganzen Materials hatte, war, dass wir auf dem Heimweg kein Problem mit Übergepäck hatten.“ Der 52-Jährige ist nur für einen kurzen Zwischenstopp daheim. Schon heute fliegt er weiter nach Nepal und reist von dort aus nach Tibet. Erneut will Dujmovits versuchen, den Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff zu erreichen. Der höchste aller Berge ist der einzige der 14 Achttausender, den er (1992) mit Atemmaske bestiegen hat.

„Definitiv mein letzter Versuch“

Ralf am Everest-Südsattel

Ralf 2012 am Everest-Südsattel

Ralf, vor zwei Jahren hast du wörtlich gesagt: „Ich werde für alle Zukunft auf eine Besteigung des Everest ohne künstlichen Sauerstoff und ohne Sherpa-Unterstützung verzichten. Ich habe es Gerlinde versprochen.“ Warum der Sinneswandel?

Du weißt ja, man soll niemals nie sagen. Ich habe vielleicht damals diesen Fehler gemacht. Ich habe mich schon im letzten Herbst sehr gut auf den Mount Everest vorbereitet, als mein australischer Kollege (Andrew Lock) schließlich abgesagt hat. Ich habe gesehen, dass ich mich wirklich noch einmal zu echter Höchstform trainieren kann. Das wollte ich für den Nanga Parbat nutzen, aber auch das hat nicht geklappt. Dennoch habe ich gemerkt, dass ich die nötige Fitness noch erreichen kann. Deshalb packe ich es noch einmal an und gehe zum Mount Everest. Selbst wenn man über 50 Jahre alt ist, sollte man so einer Chance nicht aus dem Weg gehen.

Ist es für dich immer noch eine Scharte, die du auswetzen willst, dass du den Everest nur mit Flaschensauerstoff geschafft hast?

Ein Stück weit schon. Es juckt mich nach wie vor. Ich würde es gerne noch schaffen. Ich mache jetzt wirklich definitiv (lacht) meinen letzten Versuch ohne Sauerstoff und werde damit für mich das Kapitel Everest abschließen. Egal wie es jetzt ausgeht. Es ist jetzt mein sechster Anlauf am Everest, und ich hoffe, dass es dann noch mal klappt. Ich werde wirklich alles geben, und dann sehen wir, wie es ausgeht.

Ralf Dujmovits: Definitiv mein letzter Versuch am Everest

Mit Gerlinde und Hirotaka Takeuchi (r.) 2005 an der Nordwand

Mit Gerlinde und Hirotaka Takeuchi (r.) 2005 an der Everest-Nordwand

Du hast bereits dreimal erfolglos versucht, den Everest ohne Flaschensauerstoff zu besteigen, davon zweimal über die Nordseite. Auch in diesem Frühjahr wählst du den Weg über die tibetische Seite. Warum?

Ich werde nicht wieder die Route nehmen, die ich zweimal mit Gerlinde versucht habe, über die Kombination aus Japaner-Couloir und Hornbein-Couloir („Supercouloir“) in der Nordwand (2005 und 2010), sondern möchte weiter links unterwegs sein. Das heißt, ich steige erst einmal auf dem Normalweg bis zum Nordsattel auf und möchte von dort aus in das Norton-Couloir queren. Das Couloir hat oben einen schrägen Ausstieg, den schon Reinhold Messner 1980 bei seiner damaligen Solobegehung genutzt hat. Das war allerdings im Herbst. Ich habe 2010 gesehen, dass auch im Frühsommer dort deutlich bessere Verhältnisse herrschten als im Supercouloir. Ich möchte schauen, ob es jetzt wieder so ist. Wenn es passt, würde ich gerne diese Route gehen.

Und wenn es nicht passt, wäre dann die Normalroute für dich eine Alternative?

Ich denke, es hängt sehr stark von den Verhältnissen ab, wie es mir geht, wie ich mich akklimatisiert habe. Ich muss mir das wirklich offenlassen. Ich will mich nicht zu sehr festlegen und einschränken. Ich bin, wie gesagt, inzwischen mit über 50 nicht mehr ganz der Jüngste. Ich muss ausloten, wo ich stehe. Und das werde ich erst vor Ort am Berg sehen.

Es werden sicherlich wieder viele Bergsteiger am Everest unterwegs sein. Beeinträchtigt dich das nicht, wenn du ohne Flaschensauerstoff steigst?

Das ist eben der Vorteil auf dieser anderen Route, wo sonst niemand wäre. In dem Moment, wo man auf der Normalroute – sowohl auf der nepalesischen als leider auch auf der tibetischen Seite – unterwegs ist, läuft man Gefahr, in die Staus mit den Bergsteigern zu geraten, die mit Flaschensauerstoff unterwegs sind. Da hat man eigentlich auf Grund des Problems mit der großen Kälte als Aufsteiger ohne Sauerstoff fast keine Chance. Das Problem dort oben ist ja nicht alleine der mangelnde Sauerstoffpartialdruck. Indem man schnell atmet, geht die Körperwärme verloren. Und wenn man in der großen Höhe den Körper über so lange Zeit quasi kalt atmet, hat man wirklich große Chancen, sich Erfrierungen einzuhandeln. Das würde ich gerne ausschließen, indem ich auf einer Route unterwegs bin, in der ich ganz genau in meinem Tempo gehen kann.

Ralf im Januar am Nanga Parbat

Ralf im Januar am Nanga Parbat

Bei unserem letzten Gespräch sagtest du, du wolltest oben am Berg völlig unabhängig agieren. Auch bei deinem Versuch am Nanga Parbat wolltest du im oberen Teil solo steigen. Fühlst du dich inzwischen an den höchsten Bergen alleine wohler?

Sagen wir es so: Ich weiß, dass ich mein Tempo gehen können muss. Das heißt, ich möchte mich niemandem mehr anschließen. Ich bin langsamer geworden, das weiß ich und habe es auch 2012 am Everest gesehen. Aber wenn ich mein Tempo durchgehen kann –  ich gehe wirklich über viele Stunden ein ganz gleichmäßiges Tempo, ohne dass ich ein einziges Mal anhalte -, dann komme ich sehr gut vorwärts. Ich höre auch sehr genau in mich hinein. Ich empfinde es inzwischen wirklich als Erleichterung, wenn ich es so machen kann. Früher habe ich mich in Gesellschaft wohler und sicherer gefühlt. Aber es ist letztlich doch immer nur eine Scheinsicherheit, die man hat. Und die Einsamkeit macht mir inzwischen mit dem zugenommenen Alter nichts mehr aus.

Ralf Dujmovits: Ich muss mein Tempo gehen können

Es ist ein schmaler Grat zwischen Beißen können und verbissen sein. Wie hoch ist der Druck, den du dir selbst machst?

Stefan, ich gehe das genauso entspannt an, wie ich es auch sonst immer gemacht habe. Ich werde mir sicher Mühe geben, meinen Plan umzusetzen. Aber ich habe so oft umgedreht und würde auch noch einmal umdrehen. Das Allerwichtigste, das ich habe, ist meine Gesundheit, alle meine Zehen und Finger. Ich klettere unglaublich gerne, und das möchte ich mir auch weiterhin bewahren. Dafür würde ich gar nichts riskieren. Ich werde es versuchen, mir alle Mühe geben, aber ich möchte vor allen Dingen wieder gesund herunterkommen.

Ralf Dujmovits: Ich würde noch einmal umdrehen

Du hast es angesprochen, seit 1992 warst du fünfmal am Mount Everest. Jetzt ist es dein sechster Versuch. Entwickelt man bei so vielen Besuchen so etwas wie ein Verhältnis zu einem Berg? Kann er einem ans Herz wachsen?

Natürlich. Er wächst einem sogar sehr stark ans Herz. Auch wenn es der Everest ist, von dem man so viel Schlechtes und Negatives gehört hat. Aber ich war sehr oft in völliger Ruhe dort unterwegs, auch mit Gerlinde. 2012 bin ich quasi völlig allein zum Südsattel aufgestiegen, noch vor den großen Massen. Man kann dort schon noch seine Ruhe finden und damit dann auch diese Beziehung zum Berg ein Stück weit leben. Für mich hat diese Beziehung zum Everest auch mit der unglaublichen Höhe zu tun, die gleichzeitig irrsinnige Weitblicke zulässt. Ich spüre einfach, wie mir das Herz aufgeht, wenn ich da oben unterwegs sein kann. Ich genieße das. Ich kann es inzwischen auch genießen, weil ich frei bin von diesen ganzen Zwängen. Natürlich gab es auch nach dem Erfolg 1992, allerdings mit Sauerstoff, diese ganzen Rückschläge. Dann baut sich so eine Geschichte auf, die natürlich auch zu mir gehört, die ein Teil von mir ist, die mir etwas bedeutet, die mir wichtig ist. Und ich kehre jetzt wirklich noch einmal gerne zum Everest zurück.

Ralf Dujmovits: Everest ist Teil meiner Geschichte

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