Tom Ballard – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Zwei Polen aus K2-Basislager ausgeflogen https://blogs.dw.com/abenteuersport/zwei-polen-aus-k2-basislager-ausgeflogen/ Tue, 29 Jan 2019 13:37:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43385

Alex Txikon auf der Abruzzi-Route

Was für ein Pech! Erst mit Verspätung war der Pole Waldemar Kowalewski – wie berichtet – zum Team des Spaniers Alex Txikon gestoßen. Und jetzt ist die K 2- Winterexpedition  für den 45-Jährigen bereits beendet. Kowalewski sei auf dem Abstieg von Lager 1 auf rund 6100 Metern ins vorgeschobene Basislager von einem Stein oder Eisblock am linken Schlüsselbein getroffen worden. „Er konnte anschließend nur noch in langsamem Tempo absteigen. Sein Zustand jetzt im Basislager ist aber wieder besser“, teilte Txikons Team anschließend mit. Waldemar wurde am heute nach Skardu ausgeflogen. Anschließend holte der Rettungshubschrauber einen weiteren Polen aus Txikons Team ab: Marek Klonowski hatte Herzbeschwerden und konnte deshalb nicht länger im Basislager zu Füßen des zweithöchsten Berg der Welt bleiben. Er hofft, in rund zehn Tagen wieder zurückkehren zu können.

Zwei Spuren auf einer Route?

Bergsteiger aus dem Pivtsov-Team

Alex Txikon hat nun endgültig entschieden, auf einen zwischenzeitlich erwogenen Versuch durch die noch undurchstiegene Ostwand des K 2 zu verzichten. Der Aufstieg durch die Wand sei „unmöglich“, weil zu gefährlich, ließ der 37-Jährige wissen. Das Team habe auf der klassischen „Abruzzi-Route“ über den Südostgrat die Route hinauf nach Lager 2 auf 6700 Metern eingerichtet, hieß es. Es erschließt sich mir nicht, warum dies überhaupt nötig war. Schließlich hatte das von Vassiliy Pivtsov geleitete Team aus Kasachstan, Russland und Kirgisien bereits zuvor eben diese Route versichert. „In der Nähe legen Sherpas parallel zu uns Fixseile an“, teilte Pivtsovs Mannschaft am Sonntag mit. Will Txikons Team damit etwa signalisieren, dass man unabhängig voneinander unterwegs ist? Auf derselben Route? Das verstehe, wer will. Heute erreichten Pivtsov und Co. nach eigenen Angaben eine Höhe von 6800 Metern. Morgen wollen sie weiter aufsteigen.

Zelt verschwunden

Lager 2 nach dem Schneefall

Um eine mögliche Konkurrenzsituation müssen sich der Italiener Daniele Nardi, der Brite Tom Ballard am Nanga Parbat und ihre pakistanischen Begleiter Rahmat Ullah Baig und Karim Hayat keine Gedanken machen. Sie sind alleine am Berg. Die jüngsten heftigen Schneefälle – anderthalb Meter Neuschnee in drei Tagen – haben das Team in seinen Bemühungen zurückgeworfen, eine neue Route über die markante Mummery-Rippe in der Diamir-Wand zu eröffnen. Nachdem Nardi und Ballard gestern erneut Lager 3 auf 5700 Metern erreicht hatten, suchten sie vergeblich nach dem Zelt, das sie bei ihrem letzten Aufstieg dort hinterlassen hatten. Am heutigen Dienstag wollten sie zurück im Basislager sein, um dort über das weitere Vorgehen zu beraten.

Moro und Pemba Sherpa geben am Manaslu auf

Schaufeln, was das Zeug hält

Derweil haben Simone Moro und sein nepalesischer Partner Pemba Gyalje Sherpa ihre Winterexpedition am Achttausender Manaslu abgebrochen und sich mit dem Hubschrauber aus dem Basislager ausfliegen lassen. „In den letzten paar Tagen hat sich das Ziel, meinen fünften Gipfel im Winter zu erreichen, dahingehend geändert, diese Situation zu überleben“ , schreibt Simone heute auf Facebook. Es brauche mindestens zwei oder drei Wochen Sonnenschein, damit sich die sechs Meter Neuschnee setzten, so der Italiener. Die Wetterprognose sei jedoch alles andere als gut. Für Moro war es ein Deja-vu: Auch im Winter 2015 war Moro vor den Schneemassen am Manaslu geflohen, damals im Team mit der Südtirolerin Tamara Lunger.

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Winterexpeditionen: Warten auf Ende des Schneefalls https://blogs.dw.com/abenteuersport/winterexpeditionen-warten-auf-ende-des-schneefalls/ Tue, 22 Jan 2019 13:04:04 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43323

Iglus im K2-Basislager

Schlechtes Wetter zwingt die Bergsteiger der Winterexpeditionen an den Achttausendern K 2 und Nanga Parbat in Pakistan und am Manaslu in Nepal zur Untätigkeit. Das von Vassiliy Pivtsov angeführte Team aus Kasachstan, Russland und Kirgisien kehrte gestern ins K2-Basislager zurück, nachdem die sieben Bergsteiger nach eigenen Angaben auf der Route über den Abruzzi-Sporn bis auf eine Höhe von 6300 Metern Fixseile gelegt hatten. Die Mannschaft des Spaniers Alex Txikon stieg noch nicht auf, sondern baute im Basislager drei Iglus, in denen insgesamt zehn bis 14 Personen schlafen können. Alex war nach seiner ersten Iglu-Nacht begeistert.

„Beste Nacht meiner acht Winterexpeditionen“

Alex Txikon vor seiner Schlafstätte

„Im Esszelt hatten wir Temperaturen von minus 13 Grad Celsius, im Zelt minus 26 Grad, im Iglu aber schliefen wir bei minus fünf Grad“, berichtete der 37-Jährige. „Ich muss sagen, es war die beste Nacht meiner acht Winterexpeditionen. Wenn du vom Esszelt zum Iglu gehst, frieren alle deine Muskeln ein, deine Hände versteifen sich und der Wind weht dir ins Gesicht. Betrittst du jedoch das Iglu, kehrt Stille ein, das Rauschen des Windes verschwindet.“ Das Team erwägt, auch im vorgeschobenen Basislager Iglus zu bauen.

Noch länger Schneefall am Nanga Parbat

Daniele Nardi im Aufstieg

Am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde, ist noch mindestens bis Mittwochvormittag Ortszeit Schneefall vorhergesagt, am Nanga Parbat möglicherweise sogar bis zum Wochenende. Dort waren der Italiener Daniele Nardi und der Brite Tom Ballard in der vergangenen Woche bei ihrem Versuch, erstmals die so genannte „Mummery-Rippe“, einen markanten Felssporn in der Diamirwand, komplett zu durchklettern, bis auf eine Höhe von 6200 Metern gelangt. „Was habt ihr erwartet? Es ist Winter am neunthöchsten Berg der Erde. Das ist kein Picknick“, schrieb Tom auf Facebook.

Spalte stoppt Moro und Pemba

Hier geht es nicht weiter

Auch am Achttausender Manaslu in Nepal kein anderes Bild: „Schnee, Schnee, Schnee …“, schreibt Simone Moro heute aus dem Basislager. „Hoffentlich hört es bald auf, aber nach der Wettervorhersage von Karl Gabl wird es noch bis zum 29. schneien.“ Am Sonntag hatte der 51 Jahre alte Italiener wissen lassen, dass er und sein nepalesischer Kletterpartner Pemba Gyalje Sherpa wegen des schlechten Wetters gezwungen seien, sich auszuruhen und über einen neuen Plan nachzudenken: „Vielleicht gibt es ja einen Weg, die Probleme zu umgehen, denen wir heute begegnet sind.“ Die beiden waren hinauf auf 6400 Meter geklettert, dann aber von einer Spalte gestoppt worden, die, so Simone, „nur mit Leitern (die wir nicht haben und auch unter keinen Umständen benutzen würden) überwunden werden kann.“

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Nanga Parbat: Nardi und Co. erneut in Lager 3 https://blogs.dw.com/abenteuersport/nanga-parbat-nardi-und-co-erneut-in-lager-3/ Tue, 15 Jan 2019 19:01:33 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43243

Daniele Nardi in Lager 3

Während die Winter-Expeditionsteams an den Achttausendern K 2 und Manaslu gerade erst ihre Basislager bezogen haben, sind der Italiener Daniele Nardi und seine drei Mitstreiter am Nanga Parbat schon deutlich weiter. Daniele stieg heute mit dem Briten Tom Ballard und den beiden pakistanischen Bergsteigern Rahmat Ullah Baig und Karim Hayat erneut nach Lager 3 auf 5700 Metern auf, direkt unterhalb der Mummery-Rippe. Vor fünf Tagen hatten die vier Bergsteiger dort ein Zelt deponiert und waren dann wieder ins Basislager abgestiegen.

Zweiter Anlauf

Position von Lager 3, darüber die markante Mummery-Rippe

Tom und Karim hätten gespurt, Daniele und Rahmat seien mit dem schweren Gepäck gefolgt, ließ Nardis Team heute auf Facebook wissen. „Es war heute wirklich schwer, von Lager 1 nach Lager 3 zu gelangen, mit einem 30 Kilogramm schweren Rucksack auf den Schultern und dem Wind, der uns nicht gerade half“, gab Daniele per Funk durch. „Als wir das Zelt erreichten, fanden wir es tief im Schnee vor. Wir arbeiteten hart daran, alles wieder in Ordnung zu bringen.“

Nardi und Co. wollen die Mummery-Rippe erstmals vollständig durchklettern. Der britische Pionier Albert Frederick Mummery hatte 1895 über den markanten Felssporn in der Diamir-Wand den ersten ernsthaften Besteigungsversuch überhaupt an einem Achttausender gewagt. Mit dem Gurkha Ragobir war er bis auf eine Höhe von 6100 Metern gelangt. Nardi versucht sich bereits zum zweiten Mal an dieser Route: Im Winter 2013 kletterte er mit der Französin Elisabeth Revol bis auf eine Höhe von rund 6400 Metern.

K2-Basislager erreicht

K2-Team aus Russland, Kasachstan und Kirgisien

Derweil haben die sieben Bergsteiger der K2-Winterexpedition aus Russland, Kasachstan und Kirgisien ihr Basislager auf rund 5200 Meter Höhe zu Füßen des zweithöchsten Bergs der Erde aufgeschlagen. Nachdem sie dort gestern eingetroffen waren, machten sich vier Teammitglieder auf den Weg Richtung vorgeschobenes Basislager, konnten den dafür vorgesehenen Platz wegen schlechten Wetters noch nicht erreichen.

Mit den beiden Polen Marek Klonowski und Pawel Dunaj haben heute auch die ersten beiden Bergsteiger aus dem Team des Spaniers Alex Txikon das Basislager erreicht. Das Gros der Teilnehmer, inklusive Txikon, wird am Mittwoch dort erwartet. Mit Waldemar Kowalewski wird in einigen Tagen ein dritter polnischer Bergsteiger zum Team stoßen. Der 45-Jährige hat bisher drei Achttausender bestiegen: 2014 den Mount Everest, 2017 den Lhotse und den Broad Peak. Am Manaslu erreichte er 2016 laut der Chronik „Himalayan Database“ den Vorgipfel auf 8125 Metern.

Moro und Pemba Sherpa im Manaslu-Basislager

Basislager am Manaslu

Der Italiener Simone Moro und der Nepalese Pemba Gyalje Sherpa haben ihr Basislager am Achttausender Manaslu im Westen Nepals bezogen. Nachdem sie zuvor den Sechstausender Mera Peak im Khumbu-Gebiet bestiegen hatten, um sich zu akklimatisieren, ließen sie sich gestern mit dem Hubschrauber von Kathmandu aus direkt ins Basislager auf 4800 Metern fliegen. „Wegen des Schnees können die Träger nicht hierhin gelangen”, schrieb Simone am Montag auf Facebook. „Die Wetterbedingungen sind gut, definitiv besser als 2015. Natürlich ist es ein bisschen kalt, heute minus 25 Grad Celsius. Möge das Abenteuer beginnen!“ 2015 war der 51-Jährige mit der Südtirolerin Tamara Lunger am Manaslu an den gewaltigen Schneemassen jenes Winters gescheitert.

Update 16. Januar: Daniele Nardi und Tom Ballard kletterten an der Mummery-Rippe bis auf eine Höhe von 6200 Metern und deponierten dort Material. Alex Txikon und Co. haben das K2-Basislager erreicht.

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Winterexpeditionen gestartet https://blogs.dw.com/abenteuersport/winterexpeditionen-gestartet/ Fri, 04 Jan 2019 12:20:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43185

Alex Txikon (l.) und Simone Moro in Lhukla

Mehrere Winterexpeditionen im Himalaya und Karakorum sind in den ersten Tagen des Jahres angerollt. In Lhukla in Nepal trafen sich zwei der drei Wintererstbesteiger des Nanga Parbat von 2016, die diesmal unterschiedliche Ziele haben: Der Spanier Alex Txikon will sich am K 2 in Pakistan versuchen, dem letzten in der kalten Jahreszeit noch unbestiegenen Achttausender, den Italiener Simone Moro zieht es erneut zum Manaslu. An dem 8167 Meter hohen Berg im Westen Nepals war der 51-Jährige 2015 mit der Südtirolerin Tamara Lunger an den gewaltigen Schneemassen jenes Winters gescheitert. In diesem Jahr will Moro nach Informationen der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ mit dem Nepalesen Pemba Gyalje Sherpa ohne Flaschensauerstoff über die Normalroute aufsteigen. Um sich zu akklimatisieren, wollten die beiden den 6476 Meter hohen Trekkinggipfel Mera Peak im Khumbu-Gebiet besteigen.

Auch zwei Polen in Txikons K2-Team

Alex Txikon reiste inzwischen mit seinem Sherpa-Team nach Islamabad. Dort trifft er seinen spanischen Kletterpartner Felix Criado und weitere Landsleute aus dem K2-Expeditionsteam – außerdem die Polen Marek Klonowski und Pawel Dunaj. Beide haben mehrmals an Winterexpeditionen zum Nanga Parbat teilgenommen. „Wir werden sicherlich nicht die erste Geige spielen, wenn wir überhaupt Geige spielen“, sagte Pawel in einem Interview des polnischen Radiosenders „RMF 24“. „Aber wir werden versuchen, so viel wie möglich zu helfen.“

Nur noch sieben Bergsteiger in Pivtsovs Mannschaft

Pivtsovs Team in Islamabad

Während Txikons Team also anwuchs, schrumpfte die Mannschaft der K 2-Winterexpedition aus Russland, Kirgisien und Kasachstan. Es fehlte an Geld, um – wie ursprünglich geplant – mit elf Bergsteigern den zweithöchsten Berg der Erde (8611 Meter) anzugehen. Nun wird der erfahrene Kasache Vassily Pivtsov, der bereits alle 14 Achttausender bestiegen hat, sechs weitere Kletterer anführen: die Russen Artem Brown, Roman Abildaev und Konstantin Shepelev, die Kasachen Tursunali Aubakirov und Dmitry Muraviov sowie den Kirgisen Mikhail Danichkin. Das Team aus den früheren GUS-Staaten hat sich auf den Weg nach Nordpakistan gemacht.

Nardi und Ballard in Lager 1

Daniele Nardi am Nanga Parbat

Noch im alten Jahr waren der Italiener Daniele Nardi und der Brite Tom Ballard im Basislager zu Füßen des Nanga Parbat eingetroffen. Sie wollen – wie berichtet – zusammen mit den beiden pakistanischen Bergsteigern Rahmat Ullah Baig und Kareem Hayat den 8125 Meter hohen Berg auf neuer Route besteigen – über die bisher noch nicht gemeisterte Mummery-Rippe in der Diamir-Wand. Die Bergsteiger stiegen bereits zu Lager 1 auf 4700 Metern auf.

 

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Ihr Ziel: Nanga Parbat im Winter, auf neuer Route https://blogs.dw.com/abenteuersport/ihr-ziel-nanga-parbat-im-winter-auf-neuer-route/ Thu, 20 Dec 2018 23:08:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43033

Daniele Nardi (l.) und Tom Ballard in Islamabad

Daniele Nardi kann noch nicht vom Nanga Parbat lassen. Bereits zum fünften Mal versucht sich der 42 Jahre alte Bergsteiger aus Italien im Winter an dem 8125 Meter hohen Berg in Pakistan. Nardi und sein 30 Jahre alter britischer Kletterpartner Tom Ballard trafen in der Hauptstadt Islamabad ein, von wo aus sie in den Norden des Landes weiterreisen. Zum Team werden außerdem die beiden pakistanischen Bergsteiger Rahmat Ullah Baig und Kareem Hayat gehören. Das gemeinsame Ziel: eine neue Route auf den achthöchsten Berg der Erde über die so genannte „Mummery-Rippe“. Der britische Pionier Albert Frederick Mummery hatte 1895 über den Felssporn in der Diamir-Wand den ersten ernsthaften Besteigungsversuch überhaupt an einem Achttausender gewagt. Mit dem Gurkha Ragobir war er bis auf eine Höhe von 6100 Metern gelangt. Nardi versucht sich bereits zum zweiten Mal an dieser Route: Im Winter 2013 kletterte er mit der Französin Elisabeth Revol bis auf eine Höhe von rund 6400 Metern.

„Ein Traum, keine Besessenheit“

Die Mummery-Rippe in der Diamir-Wand (Pfeil)

Zuletzt war Nardi 2016 im Winter am Nanga Parbat gewesen, hatte sich jedoch mit den anderen dort aktiven Bergsteigern heillos zerstritten. Nach seiner vorzeitigen Abreise war dem Italiener Simone Moro, dem Spanier Alex Txikon und dem Pakistaner Muhammad Ali „Sadpara“ die erste Winterbesteigung des Achttausenders gelungen. „Ist der Nanga für mich zu einer Obsession geworden?“ fragte sich Daniele jüngst in einem Radiointerview. „Nein, das sage ich ganz offen. Meine Gedanken konzentrieren sich viel eher auf den Mummery-Sporn, auf diesen innovativen Weg. Es ist mein großer Traum, keine Besessenheit. Vielmehr ist es die Liebe zu einer Idee, und noch mehr zu einem Stil, um den Berg und das Leben zu verstehen.“ Nardi, Ballard und Co. wollen nach eigenen Angaben im Alpinstil aufsteigen, also ohne Hochlagerkette und Flaschensauerstoff.

Die sechs großen Alpen-Nordwände im Winter durchstiegen

Ballard (l.) und Nardi am Link Sar

Der Italiener und der Brite waren im Sommer 2017 erstmals gemeinsam auf Expedition in Pakistan. Am noch unbestiegenen 7041 Meter hohen Link Sar waren sie in der Nordostwand bis auf eine Höhe von 5700 Metern gestiegen, ehe eine Lawine ihr Zelt getroffen hatte. Daraufhin hatten sie ihren Versuch abgebrochen. Tom Ballard ist der Sohn der britischen Bergsteiger Jim Ballard und Alison Hargreaves. Seine Mutter hatte 1995 ohne Flaschensauerstoff erst den Mount Everest bestiegen, dann drei Monate später den K 2. Beim Abstieg vom zweithöchsten Berg der Erde war die 33-Jährige – wie fünf weitere Bergsteiger, die den höchsten Punkt erreicht hatten – in einem Sturm ums Leben gekommen. Hargreaves hatte 1993 als erster Mensch die sechs großen Nordwände der Alpen (Eiger, Grand Jorasses, Matterhorn, Petit Dru, Piz Badile und Große Zinne) in einem Sommer durchstiegen. Ihr Sohn Tom wiederholte 2015 dieses Kunststück als Erster im Winter.

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