Traverse – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Moro und Lunger planen Kangchendzönga-Traverse https://blogs.dw.com/abenteuersport/moro-und-lunger-planen-kangchendzoenga-traverse/ Fri, 07 Apr 2017 11:19:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35735

Tamara Lunger (l.) und Simone Moro

„Es ist ein wunderbares Projekt”, schwärmt Simone Moro. „Es ist die höchstmögliche Traverse auf dem Planeten.“ Via Facebook live aus Kathmandu haben der 49 Jahre alte Italiener und seine 30 Jahre alte Südtiroler Teampartnerin Tamara Lunger gestern das Geheimnis um ihr neuestes Projekt gelüftet. Und das hat es wirklich in sich: Simone und Tamara wollen in diesem Frühjahr die vier Gipfel des Kangchendzönga-Massivs, die höher als 8000 Meter sind, überschreiten: vom West- (8505 Meter) zum Hauptgipfel (8586 Meter) und dann über den Mittel- (8473 Meter) zum Südgipfel (8476 Meter). Das Ganze im Alpinstil, also ohne Hochlager, ohne Sherpa-Unterstützung und ohne Flaschensauerstoff. 1989 war einer russischen Expedition die Traverse erstmals geglückt, allerdings mit Atemmaske.

Erinnerung an Boukreev

Er wolle mit dem Projekt auch an seinen „besten Freund und Kletterpartner“ Anatoli Boukreev erinnern, sagt Moro. Boukreevs Todestag, 1997 während einer Winterexpedition mit Simone an der Annapurna, jährt sich am 25. Dezember zum 20. Mal. Der Russe hatte acht Jahre zuvor zu dem erfolgreichen Team am Kangchendzönga gehört, war aber nach der Besteigung des ersten Gipfels von seinem Expeditionsleiter gedrängt worden, Flaschensauerstoff zu benutzen. „Anatoli sagte mir damals, es sei vielleicht eines Tages auch möglich, alle vier Gipfel ohne Atemmaske zu besteigen“, erinnert sich Simone.

Fünfeinhalb Kilometer

West-, Haupt-, Mittel- und Südgipfel des Kangchendzönga (v.l.n.r.)

Moro und Lunger wollen über eine neue Route durch die Flanke des 7902 Meter hohen Kangbachen auf den Grat und dann zum Gipfel des 8505 Meter hohen Yalung Kang steigen, dem Westgipfel des Massivs. „Ganz ehrlich, schon das wäre ein Riesenprojekt“, sagt Simone. „Wir könnten schon feiern, wenn wir im Alpinstil eine neue Route auf den Yalung Kang eröffnet haben. Aber wir haben uns entschieden, das Spiel auch danach offen zu halten.“ Mindestens drei Tage haben die beiden für die fünfeinhalb Kilometer lange Gratwanderung veranschlagt, permanent auf einer Höhe von über 8200 Metern. „Das Projekt ist wirklich eines auf des Messners Schneide, sehr, sehr, sehr schwierig. Mal sehen, wie weit wir kommen“, sagt Moro.

Entschlossen und fähig zu träumen

Zumal Tamara Lunger noch immer an den Folgen einer Schulterverletzung laboriert, die sie sich beim Skifahren zugezogen hat. Doch die Südtirolerin hat schon häufig bewiesen, dass sie „beißen“ kann. Ein Erfolg am Kangchendzönga, dem dritthöchsten Berg der Erde, wäre Tamara wirklich zu gönnen, da sie Ende Februar 2016 am Nanga Parbat knapp unterhalb des Gipfels hatte umdrehen müssen. Simone Moro, Alex Txikon und Muhammad Ali (auch „Ali Sadpara) hatten ohne sie den höchsten Punkt erreicht und damit die erste Winterbesteigung dieses Achttausenders geschafft.  „Alles Trainieren und Planen dieser Welt kann dich nicht auf ein Abenteuer wie dieses vorbereiten“, sagt Tamara über ihre „Kangchendzönga Skyline Expediton“ mit Moro. „Aber Simone und ich haben die nötige Entschlossenheit und Fähigkeit zu träumen, um so ein Projekt erfolgreich abzuschließen.“

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Moro plant Winter-Traverse am Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/moro-plant-winter-traverse-am-manaslu/ Wed, 11 Feb 2015 16:39:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=28431 Manaslu (l.) und Pinnacle East (r.)

Manaslu (l.) und Pinnacle East (r.)

Die Katze ist aus dem Sack. Simone Moro hat verraten, wohin ihn seine Himalaya-Winterreise führen wird: Der 47-Jährige Italiener will den Manaslu in Nepal  besteigen, den mit 8163 Metern achthöchsten Berg der Erde. Nicht jedoch über die Normalroute, sondern mit dem Umweg über den vorgelagerten 7992 Meter hohen Pinnacle East. Erstmals war diese spektakuläre Traverse den beiden Polen Jerzy Kukuczka und Artur Hajzer im November 1986 gelungen, also im Herbst. Auch die erste Winterbesteigung des Manaslu – ohne Traverse – ging auf das Konto von Polen: Maciej Berbeka and Ryszard Gajewski erreichten im Januar 1984 den Gipfel. Simone Moro wird in den nächsten Tagen nicht alleine zum Manaslu aufbrechen.

Mit Tamara Lunger

Tamara Lunger

Tamara Lunger

Begleitet wird er von der 28 Jahre alten Südtirolerin Tamara Lunger. Sie bestieg 2010 als damals jüngste Frau überhaupt den 8516 Meter hohen Lhotse – mit Flaschensauerstoff. Ohne Atemmaske stand Tamara am 26. Juli 2014 auf dem 8611 Meter hohen Gipfel des K 2, des zweithöchsten Bergs der Welt. „Tamara ist körperlich sehr stark und hat nun auch die nötige Erfahrung auf den höchsten Bergen“, sagt Simone Moro, der in den letzten Jahren so etwas wie ein Mentor der jungen Bergsteigerin war. Tamara freut sich auf das gemeinsame Winterprojekt in Nepal: „Es war einer meine Träume, ich habe sofort zugesagt. Es wird hart sein, es wird kalt sein. Aber ich mag es, mich durchzubeißen. Ich bin bereit.“

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