Westgrat – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Neue Route am Chulu West: „Weniger Kommerz, mehr Berg“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/neue-route-am-chulu-west-weniger-kommerz-mehr-berg/ Fri, 24 Nov 2017 14:53:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38625

Im Aufstieg über den Westgrat

Es muss nicht gleich die Lhotse-Südwand sein. Für starke und ambitionierte Bergsteiger, die weder zu den „Extremen“ gehören, noch Profis sind, lassen sich im Himalaya auch andere attraktive Ziele finden, die großes Abenteuer bieten. Das haben drei meiner Kumpel von der Erstbesteigung des Kokodak Dome 2014 in diesem Herbst in Nepal bewiesen. Jürgen Schütz, André Günzel und Manuel Möller gelang am 19. Oktober zusammen mit den Nepalesen Dawa Gyalje Sherpa und Pasang Gomba Sherpa die Erstbegehung des Westgrats am Chulu West. Der 6419 Meter hohe Berg liegt im Gebiet um den Achttausender Annapurna. Der Chulu West, 1952 von einer japanischen Expedition erstbestiegen, ist ein beliebter „Trekkingberg“ ohne große technische Schwierigkeiten – das gilt allerdings nur für die Normalroute über den Nordostgrat.

Viele Spalten

Die neue Westgrat-Route am Chulu West

„Es gab keine Passage, die einfach nur leicht war“, schreibt mir André über den knapp 1000 Meter hohen Westgrat. „Die steilsten Passagen dürften um die 55 Grad sein. Und die ausgesprochenen Gratstellen sind schmal (zwei Fuß breit) und recht steil“, ergänzt Jürgen, der die Idee zu der Erstbegehung hatte. „Im Mittelteil öffnet sich der Grat zu einer Flanke mit reichlich Spalten. Nach zwei riesigen Querspalten, die wir links umgingen, erreichten wir über ein kleines Plateau die Schneide des Südgrats.“

Am Gratende umgekehrt

Jürgen auf der Gratschneide

Bei einem ersten Erkundungsaufstieg hatten die Bergsteiger zuvor auf einer Höhe von 5480 Metern ein Materialdepot angelegt. Im zweiten Anlauf stiegen sie dann in einem Zug bis zum Ende des Westgrats auf. „An diesem Tag waren wir elf Stunden unterwegs. Geplant war eigentlich, über den Südgrat zum Gipfel weiterzugehen“, schreibt Jürgen. „Diesen Teil mussten wir aufgeben, da wir eine ca. 300 Meter lange Strecke des beidseitig überwechteten Südgrats mit Fixseilen hätten präparieren müssen. Diese Aktion hätte unseren Zeitrahmen gesprengt.“

Ohne Hochlager auf den Gipfel

Die drei Deutschen und die beiden Sherpas beschlossen, über die neu eröffnete Route wieder ins Basislager abzusteigen und dabei das Material aus dem Depot mitzunehmen. Den Gipfelerfolg holte das Quintett zwei Tage später nach. Über die Normalroute stiegen die fünf Bergsteiger in 14 Stunden ohne Hochlager zum höchsten Punkt und wieder hinunter ins Basislager.

„Engagierte Amateure“

Jürgen Schütz, Manuel Möller, André Günzel, Dawa Gyalje Sherpa (v.l.)

„Da wir keine Profis sind, freut es mich um so mehr, dass es auch heute noch möglich ist, als engagierter Amateur in diesen faszinierenden Bergen ein Plätzchen zu finden, an dem man eigene Ideen entwickeln und nach seinem Gusto mit netten Freunden in die Tat umsetzen kann“, bilanziert Jürgen Schütz, der sein Geld im „normalen“ Leben als Chemielaborant verdient. Auch für Unternehmensberater Manuel Möller war die Expedition zum Chulu-West-Westgrat ein echtes Abenteuer: „Irgendwie ist es immer noch am schönsten, etwas Neues in den Bergen zu versuchen. Weniger kommerzieller Rummel, mehr Berg.“ Berufssoldat André Günzel bringt es so auf den Punkt: „Mit Freunden an einen schönen Berg, auf einer wunderbaren, neuen und anspruchsvollen Linie! Besser geht‘s nicht.“

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Kuriki ändert seinen Everest-Plan https://blogs.dw.com/abenteuersport/kuriki-aendert-seinen-everest-plan/ Wed, 17 May 2017 17:12:49 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36249

Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki hat die Everest-Seite gewechselt. Der 34 Jahre alte Japaner meldete sich heute via Facebook aus Gorak Shep, der 5207 Meter hoch gelegenen, letzten bewohnten Siedlung unterhalb des Everest auf der nepalesischen Südseite. Die nötigen Formalitäten mit den nepalesischen Behörden hat Kuriki offenbar erledigt. Zuvor hatte Nobukazu sein Zelt auf der tibetischen Nordseite aufgeschlagen: auf dem Zentralen Rongbuk-Gletscher unterhalb der Everest-Nordwand. Grund für seinen Ortswechsel, so Kuriki, sei, dass er seinen Aufstiegsplan geändert habe. Ursprünglich hatte der Japaner die Nordwand solo und ohne Flaschensauerstoff über die so genannte „Supercouloir-Route“ –  ein Rinnensystem, das sich fast durch die komplette Wand zieht – zum höchsten Punkt aufsteigen wollen.

Zu viel Blankeis in der Nordwand

Geplante Route Kurikis

Im unteren Wandbereich gebe es derzeit jedoch sehr viel Blankeis, schreibt Kuriki auf Facebook. Da er bei seinem Everest-Versuch im Herbst 2012 neun seiner zehn Finger wegen Erfrierung verloren habe, sei es für ihn zu gefährlich, dort zu klettern. Deshalb wolle er nun auf der Südseite bis zum Westgrat aufsteigen, erst von dort aus in die Nordwand queren und über das Hornbein-Couloir zum Gipfel steigen. „Tatsächlich ist es genau die Route, die ich schon im Herbst 2012 versucht habe“, schreibt Kuriki. „Ich fühle mich gerade, als wäre ich immer noch damals dort.“ Er werde am Freitag von Gorak Shep aus aufbrechen und hoffe, am 23. Mai, also am Dienstag kommender Woche, den Gipfel zu erreichen. Dann werde laut Wettervorhersage der Wind aus Westen abgeflaut sein. Für Kuriki ist es bereits der siebte Anlauf am Everest. Sechsmal hatte er zuvor, jeweils im Herbst, vergeblich versucht, den Gipfel zu erreichen, fünfmal von der nepalesischen, einmal – im vergangenen Jahr – von der tibetischen Seite aus.

Mehr als 2000 Höhenmeter in sechs Stunden

Kilian Jornet am Everest

Kilian Jornet, der wie Kuriki im Herbst 2016 auf der Nordseite gescheitert war, akklimatisiert sich derzeit auf der tibetischen Normalroute für seinen Versuch einer Speedbesteigung ohne Flaschensauerstoff. Am Montag ließ der Spanier auf Facebook wissen, dass er innerhalb von sechs Stunden vom vorgeschobenen Basislager auf 6300 Metern bis auf eine Höhe von 8400 Metern aufgestiegen sei. „Good vibrations“, gute Schwingungen, konstatierte der 29-Jährige. Kilian hatte sich mit einem Aufstieg auf den Achttausender Cho Oyu auf sein Everest-Projekt vorbereitet – bei Schneefall und äußerst schlechter Sicht: „Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich der Gipfel war, weil ich nur bis zu meinen Füßen sehen konnte.“

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Besser Koala als tot https://blogs.dw.com/abenteuersport/besser-koala-als-tot/ Wed, 24 Oct 2012 20:35:53 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=17601

Kuriki hat einen hohen Preis bezahlt

Nicht nur ich bin heimgekehrt (aus Südtirol), auch der Japaner Nobukazu Kuriki (aus Nepal). Allerdings in deutlich schlechterem Zustand als ich. Der 30-Jährige bezahlte seinen Versuch, den Gipfel des Mount Everest im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff über die anspruchsvolle Westgrat-Route zu erreichen, mit schweren Erfrierungen im Gesicht, an Händen und Füßen. Inzwischen liegt Kuriki in einer japanischen Klinik. 

Hubschrauber-Rettung 

Der Bergsteiger aus Nippon hatte nach eigenen Angaben seinen Vorstoß wegen orkanartiger Böen etwa in Höhe des Einstiegs zum Hornbein-Couloir auf 8000 Meter Höhe abbrechen müssen. Beim Abstieg sandte Kuriki einen Notruf an sein Team im Basislager. Sherpas liefen ihm entgegen. Schließlich wurde der Japaner von Lager 2 auf 6400 Metern mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Kathmandu geflogen. „Ich fühle mich mental erfrischt, weil ich hier unten genug Sauerstoff atme“, twitterte Kuriki von dort. „Meine Erfrierungen sind sehr ernst.“ Wenig später hatte er seinen Humor wiedergefunden. „Mein Gesicht sieht aus wie das eines Koalas.“ 

Mut oder Harakiri? 

In fast allen Kommentaren im Internet wird Kuriki wegen seines Mutes in den (Bergsteiger-) Himmel gehoben. Ich sehe das kritischer. Den Mut spreche ich ihm nicht ab und auch nicht die Leistung, auf dieser schwierigen Route so weit gekommen zu sein. Doch meiner Meinung nach grenzte es an Harakiri, unter den herrschenden Bedingungen überhaupt in die Nordwand einzusteigen. Schließlich hatten die Meteorologen übereinstimmend Orkanböen auf beiden Seiten des Everest vorhergesagt. Diese Prognosen dürfte Kuriki gekannt haben. Sein Vorstoß war zum Scheitern verurteilt, bevor er überhaupt begann. Und der Japaner kann wirklich froh sein, dass sein Name jetzt nicht auf der Liste der Everest-Toten steht. Weniger Glück hatte Pemba Sherpa. Der 38 Jahre alte Nepalese stürzte – wie berichtet – beim  Gipfelversuch der polnischen Lhotse-Expedition in den Tod. Die Gruppe unter Leitung des erfahrenen Artur Hajzer brach anschließend ihre Zelte ab.

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Im (Everest-) Westen nichts Neues https://blogs.dw.com/abenteuersport/im-everest-westen-nichts-neues/ Wed, 16 May 2012 15:59:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=14641

Route über Westgrat und Hornbein-Couloir

Wenn Berge Muskelkater bekommen könnten, würde sich der Mount Everest vor Schmerzen krümmen. Er wird nämlich sehr einseitig beansprucht auf seinen beiden Seiten. 19 Routen wurden seit der Erstbesteigung im Jahr 1953 auf den 8850 Meter hohen Gipfel eröffnet, doch Hunderte von Bergsteigern nutzen Jahr für Jahr fast ausschließlich nur zwei: die beiden Normalwege (auf der tibetischen Everest-Seite über den Nordost-, auf der nepalesischen über den Südostgrat). In diesem Frühjahr sah es aus, als erhielte eine andere meist verwaiste Kante des Bergs endlich wieder Besuch: der Westgrat. Doch die Chancen dafür schwinden.

Blankeis statt Schnee

Erst gab der Schweizer Topbergsteiger Ueli Steck (wie berichtet) seinen Plan auf, über den Westgrat den Gipfel zu erreichen. Jetzt entschied sich auch Conrad Anker, auf die nepalesische Normalroute auszuweichen. Ursprünglich wollte der US-Amerikaner auf den Spuren seiner Landsleute Tom Hornbein und Willi Unsoeld (1963) über den Westgrat und den oberen Teil der Nordwand („Hornbein-Couloir“) aufsteigen. Die Verhältnisse dort seien zu gefährlich, schreibt Anker: „Es ist eine sehr trockene und windige Saison. Normalerweise liegt dort ausreichend Schnee in der Route, deine Steigeisen finden genug Halt und du kommst zügig voran. Aber wir haben jetzt andere Verhältnisse: Die Schneeauflage ist verschwunden, übrig geblieben ist nur Blankeis.“ Zudem sei das Steinschlag-Risiko im Hornbein-Couloir zu groß. Conrad hatte zuvor die Bilder des US-Bergsteigers und Filmemachers David Breashears studiert, der mit dem Italiener Simone Moro in einem Spezialhubschrauber die Nordwand überflogen hatte. Moro hatte zeitweise damit geliebäugelt, sich dem Westgrat-Team anzuschließen.  

Schwindet auch das kleine Polster?

Damit bleibt an dieser Route nur noch eine Expedition übrig. Die US-Amerikaner Jake Norton, David Morton, Brent Bishop und Charley Mace haben noch nicht das Handtuch geworfen. Allerdings klingen auch sie nicht gerade optimistisch. Wegen der schwierigen Verhältnisse hätten sie auf dem Weg zur Westschulter gerade mal hundert Höhenmeter am Tag geschafft, beklagt Expeditionsleiter Jake Norton: „Wenn es oberhalb der Schulter genauso schlimm aussieht, ist es nahezu unmöglich, in diesem Jahr die Route zu klettern –  wenn wir uns wenigstens ein kleines Sicherheitspolster erhalten wollen.“

P.S. Ich würde gerne im Wettbewerb um den „Online-Star 2012“ meinen Hut in den Ring werfen. Es handelt sich um eine Publikumswahl. Wenn euch mein Blog gefällt, stimmt bitte für ihn. So geht’s: Auf die Wettbewerbsseite (hier) gehen und den Button „Zur Vorwahl“ drücken. Der Rest ergibt sich eigentlich von selbst. Die Kategorie wäre „Private blogs“ (im Gegensatz zu Commercial Blogs). Da müsstet ihr dann die Blog-Adresse http://blogs.dw.com/abenteuersport eingeben. Die Vorrunde endet am 1. Juni. Bitte weitersagen! Tausend Dank!

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Vollgas mit Handbremse https://blogs.dw.com/abenteuersport/vollgas-mit-handbremse/ Mon, 14 May 2012 11:52:07 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=14517

Ueli am Everest

Alle werden älter. Auch Extrembergsteiger. „Ich spüre, dass ich mich verändere“, schreibt Ueli Steck. „Die wildeste Phase in meinem Leben – so glaube ich zumindest – habe ich hinter mir.“ Der Topkletterer aus der Schweiz gehört zu den 337 Bergsteigern aus aller Welt, denen die nepalesische Regierung die Genehmigung erteilt hat, in diesem Frühjahr den Mount Everest von der Südseite aus zu besteigen. Ursprünglich wollte der 35-Jährige (den ich euch hier im Blog im Februar vorgestellt hatte) den 8850 Meter hohen Gipfel ohne Flaschensauerstoff über den selten begangenen Westgrat erreichen. Doch Ueli änderte seine Pläne, als er erfuhr, dass dort zwei weitere Teams aufsteigen wollten: „Das heißt aber auch, dass am Westgrat Fixseile sein werden. Also macht es keinen Unterschied, ob man auf der Normalroute oder auf dem Westgrat unterwegs ist.“ Bis auf die Tatsache, dass er dort wahrscheinlich nicht Gefahr gelaufen wäre, in einen Bergsteiger-Stau zu geraten.

Nur ein Zelt, aber bald ein kleines Dorf

(Noch) Nur ein Zelt am Südsattel

Der droht – wie jedes Jahr – auf der Normalroute, wenn sich eines der seltenen Schönwetter-Fenster öffnet (seit heute könnt euch einen Eindruck vom Wetter verschaffen, wenn ihr auf der rechten Blogleiste den Link zu der Webcam anklickt, die vom Gipfel des 5675 Meter hohen Kala Pattar auf die Südwestwand des Everest gerichtet ist). Ueli hat zusammen mit dem 21 Jahre alten Tenzing Sherpa eine Nacht auf knapp 8000 Metern verbracht. „Wir hatten den ganzen Südsattel für uns. Nur unser kleines Zelt und etliche Materialdepots“, berichtet Ueli. „In ein paar Tagen wird da oben ein kleines Dorf entstehen.“

Deutlich niedriger kann immer noch hoch sein

Seinen Versuch, gemeinsam mit dem US-Kletterer Freddie Wilkinson eine neue Route durch die Nordwand des Sechstausenders Cholatse zu eröffnen, hatte Steck zuvor aufgeben müssen. Zu viel Schnee auf dem Fels, zu gefährlich. Auch die Verhältnisse am Everest-Westgrat („sehr eisig“) sind ihm zu riskant. „Ich bin zurückhaltender geworden als früher“, räumt Ueli ein. „Wenn es passt, dann Vollgas. Aber wenn die Bedingungen nicht stimmen, kann ich viel besser akzeptieren, dass es so ist und dass es besser ist, etwas anderes zu machen. Das Feuer brennt immer noch, aber das Risiko muss deutlich tiefer sein.“ Ich füge hinzu: was für mindestens 99,9 Prozent aller Bergsteiger aber immer noch deutlich zu hoch wäre.

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Cory allein im (Kranken-) Haus https://blogs.dw.com/abenteuersport/cory-allein-im-kranken-haus/ Thu, 03 May 2012 15:34:38 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=14289

Cory Richards (r.) - mit Simone Moro

Cory Richards versteht die Welt nicht mehr. Der kanadische Bergsteiger war am vergangenen Wochenende in einer spektakulären Rettungsaktion (hier geht’s zum Video) vom Mount Everest gebracht und nach Kathmandu geflogen worden. Richards hatte am Berg über Brustschmerzen und Atembeschwerden geklagt. Der Verdacht: ein lebensbedrohliches Höhenlungenödem. In Kathmandu erholte sich der 30-Jährige nach eigenen Angaben schnell. Seine Expeditionskollegen aber entschieden, dass Richards nicht zurückkehren solle. „Das ist sehr hart für mich“, sagt der Kanadier.

Doch nicht höhenkrank?

„Ich bin frustriert, dass das Team eine Entscheidung über mich getroffen hat, trotz zahlreicher positiver Untersuchungsergebnisse, die auf nichts Nachteiliges hindeuten“, beklagt sich Cory. „Die Ärzte sagen, dass meine Probleme nicht mit der Höhe zusammenhängen.“ Richards wollte gemeinsam mit dem sehr erfahrenen US-Bergsteiger Conrad Anker den Everest über den selten begangenen Westgrat besteigen. Die Route war 1963 von den beiden US-Amerikanern Tom Hornbein und Willi Unsoeld eröffnet worden.

Durch den Eisbruch

Cory 2011 am Gasherbrum II

Bei einer Akklimatisierungstour auf der Normalroute hatte Richards in Lager 2 auf 6400 Metern über Atemnot geklagt. Cory erhielt Flaschen-Sauerstoff, seine Teammitglieder transportierten ihn anschließend mit einem Plastikschlitten hinunter nach Lager 1 auf 6000 Metern. Der ursprünglich von dort geplante Rettungsflug mit einem Spezialhubschrauber musste wegen schlechten Wetters abgeblasen werden. Richards Kameraden brachten ihn auch noch durch den gefährlichen Khumbu-Eisbruch. Mehrfach musste er den Schlitten verlassen. Vom Basislager aus brachte dann ein Rettungshubschrauber Cory Richtung Kathmandu. Simone Moro hatte den Flug organisiert. Der Italiener hatte mit Richards und dem Kasachen Denis Urubko im Februar 2011 den Gipfel des Gasherbrum II im Karakorum erreicht. Es war die erste Winterbesteigung eines Achttausenders in Pakistan.

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