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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Burke will auf seinen Berg

Bill Burke vor "seinem" Berg

Bill Burke vor „seinem“ Berg

“Mein Berg!” Das darf Bill Burke sagen, ohne dass ihm jemand Hybris vorwerfen kann. Seit 2014 gibt es im Everest-Gebiet offiziell den “Burke Khang”. Die nepalesische Regierung benannte den 6942 Meter hohen Berg im Gokyo-Tal nach dem US-Bergsteiger. Bill Burke wurde erst im Seniorenalter, nach einer erfolgreichen Karriere als Jurist, zum Höhenbergsteiger. Mit 67 Jahren bestieg er den Mount Everest von der nepalesischen Südseite, mit 72 von der tibetischen Nordseite aus. Vier Tage vor seinem zweiten Everest-Coup verkündete die Regierung in Kathmandu, dass der noch unbestiegene Fast-Siebentausender nahe dem Mount Everest nun Burke Khang heiße. „Der genauen Grund für diese großzügige Geste wurde mir nie mitgeteilt“, erzählte Bill vor einem Jahr in einem Interview der Internetseite pythom.com. Im Herbst 2015 versuchte Burke erstmals, den Berg, der seinen Namen trägt, auch als Erster zu besteigen. Das Projekt scheiterte kurz unterhalb des Gipfels. Jetzt unternimmt der 74-Jährige einen neuen Anlauf.

Geplante Route

Geplante Route

David Liano gehört zum Team

“Ich blicke auf den Berg, und er ist so schön”, schwärmt Bill in einer Audio-Botschaft aus dem Basislager zu Füßen des Burke Khang. Sein Sherpa-Team hat bereits begonnen, die geplante Route mit Fixseilen zu sichern. Mit zum Team gehört auch der 35 Jahre alte Mexikaner David Liano, der bereits sechsmal den Mount Everest bestieg. 2013 stand er innerhalb von neun Tagen zweimal auf dem 8850 Meter hohen Gipfel, erst von Süden, dann von Norden aus.

Gefährlicher Gipfelgrat

Gefährlicher Gipfelgrat

Zu gefährlich

Im vergangenen Jahr war Bills Expedition zum Burke Khang wegen der gefährlichen Verhältnisse im Gipfelbereich gescheitert. Der US-Bergführer Sid Pattison und vier Sherpas gelangten auf den nach beiden Seiten stark überwechteten Gipfelgrat. „Die erste Wechte sah sehr unstabil aus, die dahinter war uns zugeneigt, stark überhängend und hätte uns eine sehr anstrengende Kletterei abverlangt“, schrieb Pattison damals. Das Team beschloss, aus Sicherheitsgründen umzudrehen. Burke wartete zu diesem Zeitpunkt knapp unterhalb des Gipfelgrats.

Neue Ideen

„Es war insofern ein Erfolg, dass wir unsere Mission erfüllt haben, so hoch wie menschenmöglich zu klettern“, resümierte Bill anschließend. „Kaum war ich unten, grübelte ich bereits wieder über neue Routen und Strategien. Ich habe einige Ideen.“ Vielleicht geht ja diesmal eine dieser Strategien auf. Sollte Bill dann zu den Erstbesteigern seines Bergs gehören, dürfte es ihm auch leichter fallen, zu erklären, warum der Burke Khang so heißt.

Datum

7. November 2016 | 17:11

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