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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Everest-Suchbild

Welcher Berg ist wo?

Räumliches Vorstellungsvermögen war noch nie meine große Stärke. Und so sind Berg-Aufnahmen aus dem All für mich erst einmal immer Suchbilder. In der weltweiten Zwitschergemeinde wird derzeit ein Bild (siehe links) des russischen Kosmonauten Juri Malenchenko gefeiert, das er am 9. November von Bord der Internationalen Raumstation ISS geschossen hat. Es zeigt – so die Twitterer – in der Mitte den Mount Everest. So weit, so gut. Aber schaue ich nun auf die von der Sonne beschienene Nordwand? Und wo ist dann der Makalu? Gar nicht mehr auf dem Bild? Oder ist es doch von Süden her aufgenommen und ich blicke in die Everest-Südwestwand. Oder die Lhotse-Südwand? Richtig verwirrt bin ich, seitdem ich auf der NASA-Seite nach dem Original-Bild gesucht habe.

Datum

12. Dezember 2012 | 16:54

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Everest-Winterbesteigung im Jobcenter

Schrittzähler anlegen und hinauf!

Wofür der arme Everest alles herhalten muss! Die Schlagzeile „Arbeitslose stürmen den Mount Everest“ weckt meine Neugier. Und ich staune nicht schlecht, als ich weiterlese: Das Jobcenter in Brandenburg an der Havel hat sich etwas ganz Besonderes (und nach Ansicht der Verantwortlichen wahrscheinlich wahnsinnig Originelles) einfallen lassen, um seine Klientel in Bewegung zu bringen. 18 Langzeit-Arbeitslose und vier Mitarbeiter des Jobcenters werden in den nächsten 40 Tagen einen Schrittzähler tragen und sollen virtuell den höchsten Berg der Erde besteigen. Einmal in der Woche werden die Werte in den Computer eingespeist. „Dann wird jeder Gruppe gezeigt, an welcher Berghütte sie gerade ist“, sagt eine Sprecherin der Arbeitsagentur. Berghütte am Everest? Ah ja. 

Datum

4. Dezember 2012 | 17:22

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Ständige Bergrettung in Nepal?

Bergrettung per Hubschrauber in Nepal

Die Zeit ist reif, findet Ang Tshering. Nepal benötige eine ständige professionelle Bergrettung für große Höhen, die im Notfall sofort zur Stelle sei. „Das Klettern im Himalaya wird immer beliebter, und die Gefahr in den Bergen durch Klimawandel und globale Erwärmung wächst“, begründet der 59 Jahre alte Sherpa seinen Vorstoß. „Wir brauchen bestens ausgebildete, erfahrene und gut ausgerüstete einheimische Retter, die sich mit Medizin, Bergsteigen und im Fliegen auskennen.“ Eine solche nepalesische Rettungseinheit sei aber nur mit ausländischer Hilfe auf die Beine zu stellen. Ang Tshering ist nicht irgendwer in Nepal.

Datum

29. November 2012 | 17:31

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Kunst aus Everest-Müll (Bildergalerie)

Hier geht es nicht um Recycling, sondern „Upcycling“. Aufwerten statt nur weiterverwerten. Das sagen die 15 nepalesischen Künstler, die das „Mount Everest 8848 Art Project“ auf die Beine gestellt haben. Ihre Ausstellung „Reise in die Zukunft“ wandert derzeit durch die Gartenanlagen großer Hotels in Kathmandu. Zu bestaunen sind 75 Skulpturen aus leeren Sauerstoffflaschen, Gaskanistern, zerrissenen Zelten, ausgedienten Aluminiumsleitern, Seilen und anderem Unrat. Der Müll stammt vom höchsten Berg der Erde.

Datum

27. November 2012 | 15:04

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Ueli und der Everest

Uelis Blick geht meist nach oben

Das war erst der Anfang. Ueli Steck bestieg am 18. Mai mit seinem Kletterpartner, dem Sherpa Tenzing, den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff – eine absolute Ausnahme unter den 565 Gipfelerfolgen in diesem Frühjahr. „Ich wollte mich an die großen Höhen herantasten“, sagt Ueli (das Gespräch könnt ihr euch unten anhören). „Diese Erfahrung habe ich jetzt. Ich weiß, wie mein Körper funktioniert.“ Er wolle nun Sachen probieren, „wo du danach keine Diskussion hast, ob da Fixseile sind oder nicht.“

Datum

24. November 2012 | 22:31

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Göttinmutter reif für Mütterkur

Das Telefon klingelt. Ich blicke auf das Display. Na so was, eine Premiere! Chomolungma ruft mich an. Bisher war das eher eine Einbahnstraße. Stets hatte ich den höchsten Berg der Erde angeläutet, um mich nach seinem Befinden zu erkundigen. Neugierig hebe ich den Hörer ab. 

Hier ist Chomolungma, bist du es, Stefan? 

Namasté, mein Freund! Das ist aber eine Überraschung, dass du dich mal meldest. Wie komme ich zu der Ehre? Ich dachte, du lägst im Winterschlaf. 

Datum

16. November 2012 | 17:41

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Seniorentreff am Everest

Yuichiro Miura (l.), Min Bahadur Sherchan

Im nächsten Frühjahr bietet der Mount Everest wieder einmal eine Rekordjagd der besonderen Art. Zwei über 80-Jährige wollen den höchsten Berg der Erde besteigen und sich damit im Guinness-Buch der Rekorde verewigen. Dort wird derzeit als ältester Mann, der jemals auf dem 8850 Meter hohen Gipfel stand, Min Bahadur Sherchan geführt. Der Nepalese hatte den Mount Everest im Mai 2008 im Alter von 76 Jahren und 340 Tagen bestiegen. Das reicht ihm noch nicht. Sherchan will seinen eigenen Rekord knacken. „Ich möchte etwas machen, was andere in meinem Alter nicht mehr wagen“, sagte Sherchan kürzlich. „Ich will beweisen, dass die Wunder für uns Ältere niemals enden müssen. Damit ich erfolgreich sein kann, habe ich sogar das Trinken und Rauchen aufgegeben.“ 

Datum

31. Oktober 2012 | 16:44

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Faire Idee in Zeiten der Unfairness

Ralf (r.) und ich beim IMS in Brixen

„Entschuldigung, ich muss einen Moment grinsen.“ Eigentlich sollte meine Frage, ob das Kapitel Mount Everest für ihn wirklich ein für allemal abgeschlossen sei, nur locker ins Gespräch führen. Doch da habe ich bei Ralf Dujmovits wohl einen Nerv getroffen, der sich noch immer regt: „Man soll ja niemals nie sagen.“ Die Massen auf den Normalwegen hätten ihn ziemlich abgeschreckt und letztlich auch vor fünf Monaten zu seinem spontanen ‚Lebe wohl, Everest!’ verleitet, sagt Ralf. „Wenn ich es mir dann aber so recht überlege, bleibt der Everest außerhalb der beiden Normalwege immer noch ein sehr einsamer, schöner und großer Berg. Und die Idee, dort ohne künstlichen Sauerstoff oben anzukommen, ist immer noch da.“

Datum

30. Oktober 2012 | 14:32

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Stopp, es reicht!

Gerlinde Kaltenbrunner

Gerlinde in den Südtiroler Bergen

 „Schlimm, furchtbar, erschreckend, ein trauriger Anblick.“ Gerlinde Kaltenbrunner ist noch immer schockiert über das, was sie im vergangenen Frühjahr am Mount Everest gesehen hat: Hunderte von Bergsteigern, die in einer langen Reihe über die Lhotse-Flanke am Fixseil zum Everest-Südsattel aufstiegen. „Da sind so viele Leute unterwegs gewesen, die dort nichts verloren gehabt hätten. Die meisten mit Flaschensauerstoff, mit Sherpas, die ihre Lasten getragen haben. Einige hatten mit Sicherheit vorher noch nie Steigeisen angelegt.“ Dass am nächsten Tag auf der Südseite des höchsten Bergs der Erde im Gipfelbereich vier Menschen ums Leben kamen, hat Gerlinde nicht überrascht.

Datum

29. Oktober 2012 | 15:07

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Botschafter zeitloser Bergsteiger-Werte

Steve Swenson (rechts seine Frau Ann)

Der Mann heißt Steve und ist Fisch wie ich. Neben Vorname und Sternzeichen verbindet uns die Liebe zu den Bergen. Dann aber hören die Gemeinsamkeiten auf. Denn Steve Swenson hat im Gegensatz zu mir als Bergsteiger einzigartige Spuren hinterlassen – und ist auch mit mittlerweile 58 Jahren noch nicht am Ende seiner Karriere angelangt. 2012 wurden der US-Amerikaner aus Seattle und seine Landsleute Mark Richey und Freddie Wilkinson für ihre Erstbesteigung des 7518 Meter hohen Saser Kangri II in der Region Kaschmir mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“. Bereits 1990 hatte Swenson mit Greg Child und Greg Mortimer den K 2 über den Nordgrat bestiegen. Vier Jahre später kehrte er den Achttausendern den Rücken. Nach seinen Erlebnissen 1994 am Mount Everest hatte er von den „Prestigebergen“ die Nase voll.

Datum

27. Oktober 2012 | 13:19

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Besser Koala als tot

Kuriki hat einen hohen Preis bezahlt

Nicht nur ich bin heimgekehrt (aus Südtirol), auch der Japaner Nobukazu Kuriki (aus Nepal). Allerdings in deutlich schlechterem Zustand als ich. Der 30-Jährige bezahlte seinen Versuch, den Gipfel des Mount Everest im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff über die anspruchsvolle Westgrat-Route zu erreichen, mit schweren Erfrierungen im Gesicht, an Händen und Füßen. Inzwischen liegt Kuriki in einer japanischen Klinik. 

Datum

24. Oktober 2012 | 22:35

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Everest-Gipfelversuch abgebrochen

Route über Westgrat und Hornbein-Couloir

Nobukazu Kuriki hat seinen Gipfelversuch am Mount Everest abgebrochen. Der 30 Jahre alte Japaner hatte sich vorgenommen, den 8850 Meter hohen Gipfel im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff über die selten begangene, weil gefährliche Westgrat-Route zu erreichen. Nach Angaben seines Teams im Basislager kehrte Kuriki in über 8000 Meter Höhe um, weil der Wind zu einem Sturm angewachsen und ein weiterer Aufstieg daher zu gefährlich gewesen sei. Das deckt sich mit den Wetterprognosen, die sogar Orkanböen von 44 Meter pro Sekunde auf der Nord- und Südseite des Everest vorhergesagt hatten.

Datum

18. Oktober 2012 | 12:55

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Himalaya auf dem Rhein

Schon vorbeigeschwommen: Piz Annapurna (r.)

Ich kann einfach nicht anders. Seitdem ich denken und lesen kann, schaue ich zuerst auf Bug oder Heck der Binnenschiffe auf dem Rhein. Ich will einfach wissen, wie der Kahn heißt, der da gerade auf meinem Heimatfluss an mir vorbeituckert. Und dann frage ich mich, wer oder was wohl Pate gestanden hat: War „Andrea“ die Geliebte des Reeders? Ist der Besitzer der „Libelle“ ein Insektenfan? Dachte der Inhaber der „Aurora“ an die Morgenröte oder eine Mehlpackung? Gestern nun radelte ich wieder einmal am Rhein entlang heimwärts, als mein Blick auf einen gelb-blau lackierten Tanker fiel, an dessen Heck ein ungewöhnlicher Name prangte: „Piz Annapurna“. Ein Achttausender auf dem Wasser, versehen mit einem „Vornamen“, über den ich schon als Kind immer lachen musste.

Datum

2. August 2012 | 14:00

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Am (Everest-) Ball geblieben

War der Ball wirklich oben?

Die Fußball-EM steht vor der Tür. Und ich bin am Ball geblieben. Anfang des Jahres hatte (nicht nur) ich darüber berichtet, dass ukrainische Bergsteiger auf dem höchsten Berg der Erde Fußball spielen wollten. „Das erste Spiel der EM wird auf dem Gipfel des Everest ausgetragen“, lautete damals die Schlagzeile auf der offiziellen ukrainischen Internetseite zum Turnier. Der ukrainische Bergsteiger Sergej Kovalov hatte 50 Meter unterhalb des Everest-Gipfels ein kleines Plateau als Spielfeld ausgeguckt. Seitdem hörte ich nichts mehr von der Aktion. Ich schickte eine Mail an Kovalov. Keine Reaktion. Eine Nachricht an Alexander Abramov, den russischen Expedionsleiter auf der Nordseite des Everest. Ebenfalls keine Antwort. Dafür beziehe ich jetzt ungefragt den Newsletter des Expeditionsveranstalters. So stöberte ich also dort in alten Nachrichten und Bildergalerien, auf der Suche nach einem Hinweis auf die Fußballpartie auf dem Everest.

Datum

7. Juni 2012 | 14:03

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Analog

Ralf (l.) und Andrew 2006 am Kangchendzönga

Geschichten wiederholen sich. Als ich auf der Internetseite des Australiers Andrew Lock landete, staunte ich über viele Parallelen zu Ralf Dujmovits, Deutschlands erfolgreichstem Bergsteiger. Beide sind 50 Jahre alt, beide im Dezember 1961 geboren. Andrew war 2009 der erste Australier, der alle 14 Achttausender bestieg, Ralf im selben Jahr der erste Deutsche. Beide benutzten nur am Mount Everest Flaschensauerstoff und wollten jetzt diese Scharte auswetzen. Beide kehrten um und erklärten das Kapitel Everest für beendet. Sogar die Motive ähneln sich.

Datum

6. Juni 2012 | 12:19

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