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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Flugzeug-Wrack in der Antarktis entdeckt

Fliegen in der Antarktis birgt Risiken

Dieser Fleck auf meiner persönlichen Weltkarte wird, realistisch betracht, wohl weiß bleiben. Nicht, weil dort Weiß die vorherrschende Farbe ist, sondern weil Expeditionen ins ewige Eis der Antarktis so viel Geld fressen, dass sie für Normalverdiener schon jetzt beinahe unerschwinglich sind. Und die Preisspirale dreht sich munter weiter nach oben. Nur wenige hoch spezialisierte Unternehmen bieten den Transport von Mensch und Material auf den weißen Kontinent an und lassen sich ihr Quasi-Monopol teuer bezahlen. So verlangt ein US-Unternehmen, das auf dem Union-Gletscher eine kommerzielle Basis betreibt, für eine zwei Wochen dauernde Last-Degree-Expedition (auf Skiern vom 89. Breitengrad zum Südpol) zur Jahreswende 2013/2014 knapp 59.000 Dollar. Und dabei sind die Flugkosten vom Heimatort nach Punta Arenas im äußersten Süden Chiles, dem Ausgangsort der Expedition, noch gar nicht eingeschlossen. Geldschneiderei? Auf der einen Seite mag das teilweise zutreffen. Auf der anderen Seite riskieren Polar-Piloten häufig genug ihr Leben, um Abenteurer im Eis abzusetzen oder die Forschungsstationen der Antarktis zu versorgen. Jetzt wurde das Wrack einer kanadischen Twin-Otter entdeckt, die seit Mittwoch vermisst worden war. Für die Besatzung kam offenbar jede Hilfe zu spät.

„Nicht zu überleben“

Das Flugzeug sei auf einer Höhe von 3900 Metern am nördlichen Rand der Queen-Alexandra-Bergkette zerschellt, teilte die Rettungsstelle in Neuseeland mit, die die Suchaktion geleitet hatte: „Das Wrack liegt auf einem sehr steilen Berghang, nahe dem Gipfel des Mount Elizabeth. In dem Gebiet war kein Lebenszeichen auszumachen. Es scheint, als ob der Absturz nicht zu überleben war. Unsere Gedanken sind bei den Familien der Crew-Mitglieder.“ An Bord der kleinen Maschine befanden sich drei Kanadier, der Pilot galt als sehr erfahren. Die Crew wollte Material vom Südpol zur italienischen Forschungsstation in der Terra-Nova-Bucht bringen.

Datum

26. Januar 2013 | 22:39

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