Gipfelerfolg am Dhaulagiri, Sherpa-Protest am Everest
Der erste Gipfelerfolg an einem Achttausener in diesem Frühjahr wird vom Dhaulagiri vermeldet, dem siebthöchsten Berg der Erde. „Wir erreichten am Sonntag den Gipfel des Dhaulagiri“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa, Chef des Expeditionsveranstalters Dreamers Destination, auf Facebook, „am selben Tag, als einer der besten Solo-Bergsteiger starb. Sehr traurig, diese Nachricht zu hören. RIP Ueli (Steck).“ Laut Mingma erreichte er mit zwei Kunden und zwei weiteren Sherpas den höchsten Punkt auf 8167 Metern. Für den 31 Jahre alten Mingma Gyalje Sherpa ist der Dhaulagiri der neunte Achttausender, den er bestiegen hat.
„Ignoranz der Regierung“
Derweil kamen im Basislager zu Füßen des Mount Everest kamen nach einem Bericht der Zeitung „Himalayan Times“ mehrere hundert Sherpas zusammen, um gegen die Regierung Nepals zu protestieren. Die Sherpas mahnten ihre Everest-Gipfelzertifikate an, die ihnen seit der Frühjahrssaison 2016 vorenthalten werden. „Die Ignoranz der Regierung ist höchst bedauerlich und nicht hinnehmbar“, heißt es in einem Schreiben, das unter anderem an das Tourismusministerium geschickt wurde. Der Generaldirektor des Ministeriums, Dinesh Bhattarai, sagte, der Prozess, die umstrittene Vorschrift zu ändern, werde beschleunigt. Künftig sollten auch die Climbing Sherpas als Expeditionsmitglieder anerkannt werden und Gipfelzertifikate erhalten.
Bergsteiger zweiter Klasse?
Im vergangenen Jahr waren den Einheimischen erstmals die Urkunden für den Everest und alle anderen Berge Nepals, die höher als 6500 Meter sind, verweigert worden – unter Hinweis auf die seit 2002 geltenden „Regeln für Expeditionen“. Darin heißt es, ein Gipfelzertifikat stehe jedem „Team-Mitglied einer erfolgreichen Expedition“ zu. Climbing Sherpas seien im Sinne des Gesetzes keine Expeditionsmitglieder, argumentierte die Regierung damals. Ein Schlag ins Gesicht der Sherpas.