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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Gipfelerfolge am Broad Peak und Nanga Parbat

Broad Peak

Aus Pakistan werden heute die ersten Besteigungen des 8051 Meter hohen Broad Peak in dieser Sommersaison gemeldet. Sieben Mitglieder aus dem Team des österreichischen Expeditionsveranstalters Furtenbach Adventures und vier Bergsteiger aus dem Team des Schweizer Anbieters Kobler@Partner hätten den Gipfel des zwölfthöchsten Bergs der Erde erreicht, hieß es. Furtenbach Adventures teilte mit, Expeditionsleiter Rupert Hauer sei gemeinsam mit drei Sherpas und drei Kunden der ersten Gipfelerfolg der Saison am Broad Peak gelungen – und das, obwohl oberhalb des letzten Hochlagers ein Meter Neuschnee gelegen habe: „Die Sherpas haben einen unglaublichen Job erledigt und wirklich hart gearbeitet.“

Cadiach drehte um

Laut Kobler@Partner erreichte auch deren Expeditionsleiter Herbert Rainer mit zwei Kunden und einem pakistanischen Bergsteiger den höchsten Punkt. Am Wochenende hatte der Spanier Oscar Cadiach mit seiner Gruppe seinen ersten Gipfelversuch wegen der großen Neuschneemengen im oberen Bereich des Bergs abgebrochen und war ins Basislager zurückgekehrt. Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen Cadiach noch in seiner Sammlung fehlt.

Ohne Finger auf den Nanga Parbat

Kim Hong Bin

Bereits am Samstag ereichten nach Angaben des pakistanischen Bergsteigerverbands ACP acht Bergsteiger den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat. Unter ihnen waren auch der Koreaner Kim Hong Bin und sein nepalesischer Climbing Sherpa Lakpa. Kim hatte sich 1991 am Denali, dem höchsten Berg Nordamerikas, so schwere Erfrierungen zugezogen, dass alle zehn Finger hatten amputiert werden müssen. Für den 53-Jährigen war der Nanga Parbat der elfte Achttausender. Im vergangenen Mai hatte er in Nepal den Lhotse bestiegen, den vierthöchsten Berg der Erde. Neben Kim und Lakpa Sherpa erreichten laut ACP vier weitere Bergsteiger aus Nepal, ein Chinese und ein Japaner am Samstag den Gipfel des Nanga Parbat.

Spur endet an der Abrisskante

Tragische Gewissheit

Derweil gab der rumänische Bergsteiger Alex Gavan nach Informationen der Internetseite „Altitude Pakistan“ Einzelheiten der Suchaktion nach dem Spanier Alberto Zerain und dem Argentinier Mariano Galvan bekannt. Die beiden waren  – wie berichtet – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei einem Lawinenunglück am Mazeno Grat ums Leben gekommen waren.  Gavan hatte die Suche nach den beiden Vermissten vom Basislager am Nanga Parbat aus koordiniert und war auch in einem der beiden pakistanischen Rettungshubschrauber mitgeflogen. „Wir haben das Gebiet intensiv abgesucht, wir blickten in offene Gletscherspalten, suchten die nahegelegenen Täler ab“, schreibt Alex. „Wir suchten den Mazeno Grat ab, bis fast hinauf auf 7400 Meter, viel weiter als sie, realistisch betrachtet, hätten hinaufgeklettert sein können.“ Ohne Erfolg. Gavan präsentierte Fotos, auf denen eine Spur im Schnee zu sehen ist. Sie endet an der Abrisskante einer Lawine. Der Ort des letzten Signals, das der GPS-Tracker Zerains und Galvans gesendet hatte, liegt im Auslauf der Lawine. „Dieser Beweis war viel zu hart, viel zu schwer, um ihn zu verdauen“, schreibt Alex. „Aber nun war alles klar.“

Datum

11. Juli 2017 | 14:51

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